Dieses Jahr hatten wir uns für einen Urlaub in der Toskana entschieden, schließlich hatten wir schon viel gelesen und gehört über diesen schönen Landstrich im Norden Italiens. Eingedeckt mit reichlich Info Material, Bildbänden und natürlich dem Womo Führer, der meist eine gute Hilfe ist. Diesmal hatten wir auch eine genaue Straßenkarte mit, die uns Freunde überlassen hatten, die kurz vor uns dort waren.
Eigentlich hatten wir schon alles am Freitagabend eingeladen aber trotzdem schaffen wir es nie früh loszukommen, so wurde es auch diesmal wieder 11.20 als der Diesel seinen Dienst antrat. Prompt kamen wir schon in Remscheid in den ersten Stau, vielleicht erleben ich es ja noch das diese Baustelle einmal fertig wird.
Das Wetter war klasse und der Diesel brummte zufrieden über den Westerwald. In Idstein wurde der Hunger aber groß und wir kehrten beim Burger King ein.

Ein wenig weiter wollten wir aber schon noch, als Tagesziel hatten wir uns Freiburg ausgesucht, um dort auf einem Grillplatz direkt am Rhein zu übernachten

Dort steht man ausgesprochen ruhig und nette Nachbarn gibt es auch


Nach einer ruhigen Nacht und einem guten Frühstück geht es um 10.20 weiter Richtung Schweiz, die ersten 31 Euro werden für die Mautplakette fällig, ärgerlich aber diesmal wollten wir nicht über die Alpen, sondern die weniger anstrengende Strecke durch die Schweiz.
Wir kommen prima vorwärts und so verwerfen wir den Gedanken am Lago Magiore zu übernachten und weiter bis nach Pontremoli zu fahren. Schließlich wollen wir möglich viel von der Toskana sehen. Rund um Mailand kommen dann noch ein paar kleinere Mautstellen die jeweils mit 1,90 und 2,50 zu zahlen sind. In Richtung Pontremoli ist allerdings die Schranke offen und wir fahren einfach durch ohne ein Ticket zu ziehen, kommt bestimmt gleich die nächste Mautstelle und freuen uns ein paar Euro gespart zu haben. Nur es kommt von Mailand bis Pontremoli keine weitere Mautstelle.
In der Abfahrt vor Pontremoli allerdings möchte der Kassierer ein Ticket sehen das wir nicht haben, verstehen kann er uns auch nicht, also druckt er einfach eins aus 57,60 stehen da drauf, ich öffne damit die Schranke und fahre durch, bezahlt habe ich nix, bisher ist auch noch keine Rechnung aus Italien eingetroffen.
Wir parken den Hippie auf dem Stellplatz von Pontremoli unterhalb der Brücke, direkt an einem Fluß

Die Besatzung des Busses hatte auch schon in Freiburg neben uns genächtigt, tja, wenn man den selben Reiseführer benutzt trifft man sich schon mal wieder.

Jetzt haben wir erstmal Hunger auf eine leckere original italiensche Pizza aber wie das immer so ist, wenn man sich ganz besonders auf was freut, dann bekommt man es nicht. Wir finden nämlich keine einfache Pizzeria, es gibt nur Restaurants, die keine Pizza im Angebot haben aber dafür extrem teuer sind und einen Imbiss, der hat zwar Pizza aber so hatten wir das nicht geplant. Es blieb nichts anderes übrig als den Imbiss aufzusuchen und ich kann jeden nur davor warnen es uns gleich zu tun.
Morgens besichtigen wir dann noch einmal Pontremoli aber auch bei diesem Rundgang entdecken wir keine Pizzeria, das Örtchen an sich ist aber recht nett, hier ein paar Eindrücke.




Wir wandern dann noch bis zur Burg hoch, die man aber nicht besichtigen kann aber nach zwei Tagen fahren, ist es schön ein wenig an der frischen Luft die Knochen bewegen zu können.




Als Übernachtungsplatz liegt der Ort wirklich klasse, nur eben ordentlich Pizza gibt es keine, der Stellplatz ist umsonst bietet aber auch außer Mülleimern nichts.
Um 11.20 machen wir den Hippie startklar und wir wollen nach Colonnata, da es dort leckeren Schinkenspeck geben soll. Was nun folgt hätte fast eine Weiterfahrt nach Kroatien zu Folge gehabt.
Wir fahren auf einer gut ausgebauten Landstraße Richtung Aulla, kurz danach meint das Navi wir sollten doch einmal links abbiegen. Ich bin ja brav und von Marion gut erzogen, also höre ich auch auf die Lisel. Dann noch einmal rechts abbiegen, am Wegesrand steht ein Schild für Fahrzeuge über 25 Tonnen gesperrt, nun ja überladen sind wir aber so viele Schuhe hat Marion nicht dabei.
Die Straße führt stetig bergan wird von gut ausgebaut ein wenig schmaler, dann noch ein wenig schmaler, die letzten Häuser verschwinden im Rückspiegel, dann ist die Straße nur noch einspurig, immer im zweiten Gang, geht es bergan, Tournanten werden genommen, links eine Bergwand, davor ein tiefer Graben, rechts geht es einige hundert Meter bergab, davor auch ein Graben. Kurz vor einer Haarnadelkurve schreit Marion auf und ich erschrecke mich und bremse. Großer Fehler, jetzt stehe ich in einer Haarnadelkurve, bei gefühlten 25% Steigung, ich ziehe die Handbremse an und will losfahren. Nächster großer Fehler, es knallt einmal kurz und ich rolle rückwärts, die Reifen drehen durch und ich muss bremsen. Die Handbremse konnte das Gewicht des Hippies an der Steigung nicht halten, doch zu viele Schuhe in dem Karren. Also Marion an die frische Luft geschickt, mich beim Rückwärtsfahren einweisen, denn wie schon erwähnt, links Graben, rechts Graben, dahinter Urlaubsende. 800 Meter musste ich rückwärts fahren bis ich drehen konnte. Wieder am Fuße des Berges angekommen, brauche ich ein Bier.
Nein, es gibt keine Bilder, gar keine, nein, auch keine zensierten.
Nun meint ihr das reicht noch nicht um einen Urlaub abzubrechen? Stimmt! Denn der Tag ist noch nicht zu Ende.
Wir fahren also zurück nach Aulla um dann über La Spezia nach Carrara zufahren. Unterwegs fanden wir einen Lidl und wollten mal so eben ein wenig einkaufen, ich glaube ich bin drei oder viermal durch den Kreisverkehr davor gefahren aber eine Einfahrt zu diesem Lidl habe ich nicht gesehen, die war versteckt auf der Rückseite. Nun meldet sich zu allem Überfluss auch noch die Tankuhr, leider gibt es nur Sprit gegen Karte, italiensche Tankkarte um genau zu sein, eine nette Einheimische verhalf uns dann zu 20 Litern Biodiesel, sonst hätten wir dort 2 Stunden warten können.
Reicht immer noch nicht, stimmt, denn der Tag ist noch lange nicht zu Ende.
Wir fahren also endlich in Carrara ein, die Ampel sind ausnahmslos rot, als ob sie uns warnen wollten, hätten wir nur auf sie gehört. Ganz Carrara ist eine einzige Baustelle, alles Einbahnstraßen, eine absolut willkürliche Verkehrführung mit Tagesbaustellen. Es gibt kein Vor und kein Zurück, wir geben den Plan nach Colonnata zu fahren auf, unter größten Schwierigkeiten bekomme ich den Hippie an einem Stück aus dem Chaos. Meine Oberarme schmerzen, der Karren hat natürlich keine Servolenkung, ich brauche ein Bier, auf zum Campingplatz „River“ aus dem ACSI Führer. Es fängt an zu regnen, wir kommen auf dem Campingplatz an, dort hatte es wohl ein wenig mehr geregnet, es steht nämlich 20cm unter Wasser, ich trinke das Bier vor dem Campingplatz.
Reicht immer noch nicht sagt ihr, stimmt, denn der Tag ist noch jung!
Auf dem Weg zum Campingplatz hatte ich einen Stellplatz entdeckt, also da hin, Navi programmiert und los. Die Zufahrt zum Campingplatz ist übrigens einspurig, Ich bin mitten auf dieser einspurigen Straße, Links ein tiefer Graben, Rechts noch ein viel tieferer. Als zwei Wohnwagengespanne auf diese Straße einbiegen, sie sehen weder meine Lichthupe noch ein großes gelbes Wohnmobil, nein, sie realisieren auch nicht das die Straße einspurig ist, sie fahren mir einfach mit ihren 7,50 Gespannen entgegen. Rückwärts fahren können sie damit natürlich auch nicht, ich schäume, also kann ich mal wieder 500 Meter zurücksetzen, hätte eine nette Italienerin das nicht gesehen und ihre Hofeinfahrt für mich geöffnet, wären das noch einige 100 Meter mehr gewesen. Um Vorteile gar nicht erst aufkommen zu lassen, es waren keine Holländer, es waren Belgier.
Mir dröhnt der Schädel und ich brauche jetzt ein Bier, also auf zum Stellplatz Marinella di Sarzono
Ihr meint das reicht, ne,ne so schnell gebe ich mich nicht geschlagen, da kommt noch eine Kleinigkeit.
Denn das Navi, kennt nur die alte Zufahrt zum Stellplatz, die ist aber nach etwa 200 Meter dicht und umdrehen ist natürlich nicht, also mal wieder Rückwärtsfahren, hatten wir heute ja auch noch nicht.
Endlich auf dem Stellplatz angekommen, trinke ich erstmal ein Bier und suche die Karten von Kroatien und programmiere schon einmal das Navi, knappe 700 Kilometer, die schaffe ich morgen!
Hier die Aussicht vom Stellplatz auf Carrara, das ich niemals sehen werde, niemals!




Der Stellplatz ist recht schön und ruhig gelegen, in den 10 Euro pro Tag ist noch ein Gutschein für einen Liter Milch im Hofladen nebenan enthalten. Strom gibt es keinen aber Ver- und Entsorgung.
Wir beschließen noch einen weiteren Tag zu bleiben, gehen im Meer baden, suchen einen Supermarkt und finden keinen, einen Bäcker gibt es auch nicht, den Milchladen finden auch nur Pfadfinder, Marion jedenfalls nicht auf Anhieb aber sonst geht es uns prima, die Oberarme schmerzen auch schon gar nicht mehr so schlimm. Wir genießen die Sonne und ernähren uns aus unseren mitgebrachten Vorräten aus dem Garten. Mitlerweile hat Marion mich soweit beruhigt, das ich nicht mehr nach Kroatien fahren will, wir fahren jetzt nach Pisa, da soll es schiefe Türme geben. Achso, den Milchladen haben wir dann nach eingehenden Befragung der Stellplatznachbarn doch noch gefunden. Milch lecker, Mozarella auch lecker.
So, nun kommt erstmal weniger Text, dafür mehr Bilder, die hoffentlich für sich sprechen, nachdem wir den Hippie auf dem bewachten Parkplatz abgestellt haben, fahren wir mit dem Bus zur Piazza Miracoli.


Die haben nicht nur schiefe Türme, der Dom ist auch schief




Was haben Remulus und Romolus in Pisa zu suchen?

Ob dieses Drähtchen wirklich den Turm halten könnte?





Danach sind wir dann in die Altstadt, der Hunger hatte sich angeschlichen, nun war man ja gewarnt worden nicht unbedingt in Pisa essen zu gehen. Dem kann ich nur nachdrücklich widersprechen. Wir waren in einer kleinen Pizzeria, von außen kaum als eine solche zu erkennen, innen nur Einheimische. Nach einem Lardo di Collonata als Vorspeise und einer Pizza, hätte man uns fast aus dem Laden rausrollen können und teuer war das nun mal so gar nicht.

Also wieder zurück zum Hippie, wir wollen noch nach Lucca

Dort angekommen stellen wir das Womo auf den offiziellen Stellplatz, der leider etwas laut ist aber dafür sehr Zentral an der Stadt liegt. Dahin zu kommen ist jedoch wieder so eine Sache, denn die Zufahrt ist mit Ampeln gespickt und wenn Italiener eins mal so überhaupt nicht können, dann ist das Ampeln in Reihe schalten.
Bei herrlichem Wetter und Licht machen wir noch einen Spaziergang auf der Stadtmauer

Man muss schon ein wenig den morbiden Charme italienischer Palazzos mögen



Eigentlich wollten wir noch ein Gläschen Wein in der Abendsonne genießen aber solche Lokale gibt es in Lucca nicht, also verlegen wir das ins Hippiemobil, da gibt es immer leckeren Wein.
Am nächsten Morgen wollen wir uns dann noch einmal Lucca bei Tag ansehen.


Anständige Fotos zu machen fällt mir einigermaßen schwer, denn die Stadt ist voller Autos und Fahrräder, die mich ein ganz klein wenig nerven.



Wir beschließen in die wahre Toskana zu fahren und jegliche weitere Großstadt, wie Florenz zu meiden, wir fahren also weiter zum Campingplatz in Montecatini Alto, die Stellplätze sind ziemlich eng aber wir wollen nur eine Nacht bleiben, dafür ist das OK.
Wie der Leser bis hierhin festgestellt haben wird, bin ich noch nicht der wirkliche Toskana Fan geworden, also suchen wir weiter nach der wirklichen, schönen Toskana. Sollen wir sie doch noch finden?
Ja klar finden wir sie, denn sonst würde der Reisebericht, Flucht aus der Toskana heißen, also ab jetzt kommen schöne Bilder, nicht mehr so viel Text und vor allem keinerlei weitere Katastrophen, tut mir leid aber das reichte mir für mehr als einen Urlaub..
Wir starten den Diesel schon morgens um 10.00, da wir vergessen hatten Brötchen vorzubestellen viel das Frühstück nicht wie gewohnt oppulent aus, sondern musste aus Bordmitteln bestritten werden, Toastbrot ist ja auch nicht schlecht, wenn man es lecker belegt.
Über Fececchio fahren wir nach Castelfiorentino, weiter über Poggibonsi nach Castellina im Chianti. Auf dem offiziellem Stellplatz in Castellina essen wir erst zu Mittag und besichtigen dann die Stadt.



Die Stadt ist sehr schön angelegt, es gibt einen schönen Fußweg rund um die Stadt mit tollen Aussichten in die Toskana, ja tatsächlich wir haben sie gefunden.


Auch die Etrusker waren schon hier und haben einen großen Grabhügel hinterlassen, den man kostenlos besichtigen kann.


Den Stellplatz in Castellina finden wir nicht so toll und mit 10 Euro ist er auch nicht gerade billig, dafür bietet er außer Straßenlärm nix, denn es ist nur ein großer Parkplatz. Also fahren wir nach Radda zum offiziellen Stellplatz, der nicht nur umsonst ist, Zentral unterhalb der Stadt gelegen, sondern auch noch schön ist.


Direkt am Stellplatz befindet sich die Pizzeria Michele, für die ich hier gerne Werbung mache, denn die Pizza war nicht nur riesig, nein, sie war auch noch ausgesprochen lecker. Dazu ein schöner Chianti, langsam fängt mir die Toskana an Spaß zu machen.
Achtung die Pizzeria hat mehrere Namen, warum auch immer, nicht verwirren lassen, es ist das rote Gebäude neben dem Stellplatz.
Hier ein paar Bilder aus Radda





In Radda kaufen wir dann noch bei einem Schlachter Kotletts von einer einheimischen Schweinerasse, wer gerne leckeres Fleisch ist, das auch ein bisschen Fetter sein darf, ich kann es nur empfehlen, hervorragend.
In einem kleinen Supermarkt werden dann noch die Vorräte ergänzt um leckeres Olivenöl und Tomaten. Marion bereitet schon mal einen Kartoffelsalat zu, den es Abends zu den Kotletts geben wird.
In der Nacht hat es ein Gewitter gegeben, wir haben trotzdem prima geschlafen.
Weiter geht es in Richtung Panzano, dort sollte gerade ein großes Weinfest gefeiert werden aber nicht ohne uns, also los.
Ein paar Regenwolken hängen noch lustlos rum aber es bleibt trocken und es ist schön warm. Die Strecke ist kurz, gerade mal 16 km aber mit sehr schönen Ausblicken.


Der Stellplatz ist noch frei, umsonst aber ein wenig abgelegen und wir haben erstmal ein Problem das Weinfest zu finden, da wir es im Altstadtteil vermuten.

Alles ist schön geschmückt und alle Geschäfte sind offen aber wo ist das Weinfest,
Hier im neuen Teil von Panzano, wir bezahlen jeder 12 Euro, bekommen eine Tasche zum Umhängen und ein Glas, damit ausgerüstet geht es jetzt von Stand zu Stand, um die edlen Tropfen der Chianti Winzer zu verkosten

So ist es uns dann doch nicht ergangen

Ganz schön was los in dem kleinen Ort

Besonders beim Schlachter, denn hier gab es nicht nur Wein, sondern noch viele andere leckere Spezialitäten der Region, alles umsonst, italienische Gastfreundschaft wie sie schöner und herzlicher kaum sein kann


Jetzt müssen wir aber erstmal was richtiges Essen und so wandern wir zurück zum Wohnmobil, denn alle Restaurants sind so was von voll, ein paar schöne Eindrücke vom Rückweg?
Bitte schön.



Auf dem letzten Bild kann man auch sehr schön sehen, das auch dieser Stellplatz eine super Aussicht hat, zudem Umsonst ist. Strom und andere Annehmlichkeiten gibt es aber nicht.
Zurück auf dem Weinfest wird weiter probiert, schließlich wollen wir auch ein paar Falschen mitnehmen

Unsere Wahl fällt auf den Winzer Le Fonti, wir nehmen eine Kiste Rose und drei Flaschen Chianti Classico

Da grinse ich noch, denn ich hatte keine Ahnung wie weit es bis zum Womo sein kann, wenn man 9 Flaschen Wein buckeln muss
Den Anblick erspare ich euch lieber, allerdings kann ich soviel verraten, ich brauchte dringend ein Bier, das Marion auch besorgte in Form eines Weizen, was anderes gab es nicht.
Am Abend gab es dann noch einen schönen Sonnenuntergang mit dem Licht für das die Toskana so berühmt ist.



Nach einer ruhigen Nacht geht es dann morgens weiter nach Greve, das in unserem Reiseführer als sehr schön beschrieben wird. Noch ein letzter Blick auf den schönen Stellplatz

Das Wetter ist herrlich, um kurz vor 11.00 sind wir schon beim Stellplatz in Greve, wo wir den letzten freien Platz bekommen, hier gibt es alles Strom, Ver- und Entsorgung, alles kostenlos. Uns gefällt er trotzdem nicht. Wir packen ein paar Sachen zusammen, denn die Stadt wollen wir uns schon noch ansehen und vielleicht ein paar Vorräte ergänzen.
Der Marktplatz von Greve mit seinen Arkadengängen ist wirklich sehr schön,

Supermärkte und Toskana sind auch so ein Thema, es gibt nämlich keine, jedenfalls nicht so wie man das aus anderen Regionen Europas gewöhnt ist.
Wir verlassen Greve wieder, da wir heute zum Lago Trasimeno wollen, dort gibt es einige schöne Campingplätze. Wir entscheiden uns für den Campingplatz Badiaccia, der relativ groß und relativ leer ist und mit ACSI nur 15 Euro kostet, inklusiv Strom und Dusche. Einen Lidl oder anderen großen Supermarkt finden wir auch auf dieser Fahrt nicht. Schade ist auch das die Sonnenblumenfelder links und rechts der Strecke schon verblüht sind, das muss herrlich aussehen.


Abends gibt es dann ein leckeres Steinpilzrisotto, aber man sollte auf die Qualtität der angebotenen Pilze achten, wir waren da ein wenig zu unkritsch. Haben aber trotzdem geschmeckt

Der See ist wirklich schön gelegen, deswegen noch ein paar Bilder


Irgendwie hält es uns nie lange, obwohl der Campingplatz wirklich schön ist, fahren wir schon am nächsten Tag weiter nach Montepulchiano und tatsächlich auf dem Weg finden wir einen Lidl, das wurde auch Zeit, denn unsere Bestände sind aufgebraucht und das soll bei uns was heißen.
In Montepulchiano steht ein doofer Holländischer PKW auf dem Stellplatz, auf dem ich gerne stehen würde, weil er eine grandiose Aussicht hat.

Wir kochen uns erstmal eine Kleinigkeit, der wird schon wegfahren, Das warten hat sich gelohnt: so wollte ich die Aussicht aus der Aufbautür

Das freut auch die Marion


Wir machen uns erstmal auf den Weg das Städtchen zu besichtigen, vielleicht finden wir ja auch wieder einen Schlachter mit leckeren Sachen für Pfanne und Grill.
Eine unscheinbare Kirche von außen aber innen sehr schön.


Und immer wieder schöne Aussichten, hier kann gut sehen das auch dieses Städtchen schön hoch liegt, macht Spaß so ohne Handbremse an den Steigungen anzufahren.



An vielen Hauswänden finden sich kleine Fresken mit Heiligendarstellungen


Und schöne Kirchen, ja ich lerne irgendwann die Kamera gerade zu halten



Und schöne Stadttore, durch die man besser nicht mit einem Wohnmobil fährt


Nach der Stadterkundung haben wir es uns mit einer Flasche Wein vor dem Womo gemütlich gemacht und den Italienern beim Kokeln zugeschaut, überall wurde was abgebrannt aber die Aussicht war super


Spiegelbilder

Eins noch, dann ist Schluss, versprochen

Abends sind wir dann noch einmal in die Stadt eine Calzone futtern, danach haben wir natürlich auch einen Schlachter gefunden und dort noch leckere Kotletts für morgen erstanden.
Morgens um 10.00, gut ausgeschlafen geht es weiter in Richtung Pienza, noch ein letzter Blick zurück, das war jetzt richtig schöne Toskana, mit allem drum und dran.

In Pienza fahren wir auf den dortigen Stellplatz ,zahlen 2 Euro Parkgebühr.



Besonders schön finden wir, das man auf der Stadtmauer entlang gehen kann und die herrliche Aussicht genießen kann.





Weiter ging es nach einem kleinen Einkauf von Schafskäse und Chianti nach Montiello, auch der dortige Stellplatz bietet nur eine schöne Aussicht, Müllentsorgung und eine saubere Toilette befinden sich im Ortseingang.





Nach einer ruhigen Nacht ging es dann am nächsten Morgen weiter über Montalcino und Grossetto nach Marina Grossetto. Auf dem großen Parkplatz vor dem Strand haben wir das Wohnmobil abgestellt, kostete nichts mehr. Kurz danach wussten wir auch warum, es hatte nichts mehr offen, eine Atmosphäre wie nach einem Nuklearkrieg, absolut trostlos, also ab dafür.
Weiter zum Campingplatz Castiglione della Pescaia, der uns aber nicht gefiel, weil sehr duster, kein Meerblick, wieder zurück zum Womostellplatz, der gut besucht war, uns aber nicht gefiel. Ich mag nun mal keine Asphaltierten Großparkplätze. Wir haben uns dann noch einen Strandparkplatz angesehen aber da standen selbst mir zu viele Verbotsschilder.
Also wieder ins Zentrum, auf dem dortigen Parkplatz waren 5 Parktaschen für Womo vorsehen, naja, aber was ist das, auf der anderen Flussseiten stehen doch einige Wohnmobile, also mal rüber gegangen und die Lage untersucht, das sah gut aus, vor allem mal wieder ganz und gar kostenlos. Schon war der Hippie umgeparkt und wir konnten die Stadt einer genaueren Inspektion unterziehen. Im Hafen sollte man doch ein paar Fische erwerben können.


In der Tüte ist die Beute, zwei leckere Doraden

Da am Samstag Markt sein sollte entschieden wir uns noch einen Tag länger zu bleiben aber dafür mussten mal die Tanks leer gemacht werden. Also schnell den Diesel angeworfen und zu dem offiziellem Stellplatz gefahren. Dummerweise alles zu aber man kann ja mal die anderen Besatzungen ansprechen, wie die das handhaben. Ganz einfach, durch die Hecke, Sickergrube auf und ab dafür. Zur gleichen Zeit, Grauwasserschieber auf und ablaufen lassen in die Entsorgungsstation. Für Frischwasser hatten die Herren auch einen Tipp aber da wir es nicht so gemacht haben, schreibe ich das hier auch nicht.
Zurück auf unserem schönen Stellplatz haben wir uns erstmal aufgemacht die Festung und den Rest des Städtchens zu besichtigen. Leider war das Wetter nicht mehr ganz so schön, wie gestern aber immer noch warm.



Den restlichen Tag haben wir mit faulenzen und lesen verbracht, muss auch mal sein, leider fing es Abends an zu regnen.
Morgens sind wir dann auf den Markt, leider gab es in der Hauptsache Klamotten, ganz hinten waren dann aber doch noch ein paar Gemüsestände bei denen wir uns mit heimischen Gemüse eindeckten.
Auf dem Campingplatz Baia Verde in Punta Ala gab es dann diesen schönen Teller

Das ist ein sehr schöner, gepflegter Campingplatz und in der Nachsaison leer

Abends habe ich dann noch ein paar Sonnen gefangen, der Winter sollte schließlich wieder lang und kalt werden





So und nach so viel Sonnenfangen hat man Hunger und was macht man aus frisch eingekauften Oliven, genau, Hähnchenschlegel mit Oliven


Wir blieben noch ein wenig länger, denn wir hatten schon viel gesehen und wollten noch ein wenig ausruhen,
Insalata Caprese

Der zerzauselte Eisvogel fand das spannend und bekam auch denen einen oder anderen Krumen ab


Abends scheine ich kein Foto gemacht zu haben aber da gab es Fenchel gedünstet mit Schweinefleischstreifen und Staudensellerie.
Rezepte zu finden bei Adi Krämer
Sagte ich schon mal, das ich Hummeln im Hintern habe, denn am nächsten Tag musste wir schon wieder los, nach der vielen Toskana und Strand und überhaupt, fahren wir doch noch nach Volterra, obwohl wir eigentlich die Touristen Highlights auslassen wollten.
Auch in Volterra kann man kostenlos unterhalb der Stadtmauer übernachten aber der Aufstieg in die Stadt ist nicht ohne, nix für Herz- und Fußkranke. Das Wetter war auch leider nicht so prima.






Und immer wieder, kleine unscheinbare Kirchen sind von innen reinste Juwele




Der Kollege hier passt auf die Auslagen auf

Die Reste des römischen Theaters zeugen von einer sehr langen Siedlungsgeschichte auf diesem Berg.


Noch mal ein paar Stadtansichten, Volterra lohnt sich wirklich anzusehen



Leider geht auch dieser Urlaub schon wieder seinem unvermeidlichen Ende entgegen, also wird alles Abfahrbereit gemacht und um 11.15 geht es los in Richtung Lago Magiore, denn dort wollen wir noch einmal übernachten. Über die A12 und nach Bezahlung von knapp 32,50 Euro kommen wir im letzten Büchsenlicht in Cannobio auf dem Stellplatz an. Der Stellplatz liegt recht zentral und schön an einem Fluss, ist aber mit 15 Euro ohne Strom kein Schnäppchen, uns aber egal, da wir fast den ganzen Urlaub frei und kostenlos gestanden sind.



Das Wetter ist herrlich und wir beschließen einfach noch einen Tag länger zu bleiben, uns gefällt es hier prima




Nach so einer großen Besichtungsrunde ahnt ihr was jetzt kommt

Richtig, es wird mal wieder lecker gespachtelt
Scampi-Reis-Pfanne mit frischem Fenchel und Staudensellerie

Rezept auf Anfrage bei mir
Als wir beim Essen sind zieht ein kleiner, braun-oranger Kater immer engere Kreise um uns und obwohl er nichts von den leckeren Scampis abbekommt, macht er es sich erstmal bei Marion gemütlich


Wir gehen noch einmal nach Cannobio rein aber ein Alpenglühn zu fotografieren will mir nicht recht gelingen

Als wir morgens los fahren wollte war der kleine Kater wieder da, mittlerweile hatten wir ihn Cannobio nach seinem Heimatort getauft. Wir denken das er jemanden gehört, so anhänglich wie der war aber es ist uns wirklich schwer gefallen die süße Fellnase nicht einzupacken.
Nun muss ein Urlaub so enden wie er begonnen hat, mit kleineren und größeren Katastrophen. Abends um 22.00 kam der Gasallevogel zu Besuch, nun ja, kein Thema, wir haben noch ein volle 11 Liter Pulle dabei.
Ich fummel mit dem Schlüssel und bekomme das Schloss nicht auf, Taschenlampe herbei, was sehen meine trüben Augen. Irgendjemand hat versucht meinen Gaskasten aufzubrechen und dabei das Schloss zerstört. Ich hab ja einiges an Werkzeug dabei aber keine Bohrmaschine, also war frieren angesagt. Ein freundlicher Hobby-Händler hat mir das Schloss dann in Deutschland aufgebohrt, vielen Dank noch einmal an dieser Stelle.
Zum Abschluss unseres Urlaubs machen wir es wir immer, wir fahren noch nach Neustadt an der Weinstraße. Eine Weinprobe bei unseren Winzern Sommer und Schackert machen, dabei die Weinvorräte für den Winter ergänzen und den Urlaub ausklingen lassen.

Auf der Wanderung fanden wir noch einen zweiten schönen Stellplatz, denn der am Schwimmbad ist zwar schön und zentral aber auch ein wenig laut.
Was bleibt zu sagen, die Toskana ist schön, wenn man sie gefunden hat, Italiensche Städte und ich sind nicht so wirklich kompatibel.
Der Hippie hat mal wieder ohne Probleme gehalten, für die kaputte Handbremse und einen aufgebrochenen Gaskasten kann er nix. Die Kupplung war nach dem Urlaub absolut fertig, hat aber gehalten und wurde mittlerweile mit anderen Kleinteilen wie Motor und Getriebe ausgetauscht.
Danke hier an Mario und das Team von MW Fahrzeugtechnik in Wetzlar
Somit bleiben wir und das Hippie Mobil euch erhalten und hoffen noch viele Reisen zu machen und wenn ihr mögt die hinterher in kleinen Reiseberichten mit euch zu teilen.
Gruß Marion und Matthias