Isolation mit Bauschaum

Sonderaufbau, Innenausbau, Fenster, Klappen aber auch Markisen, Zelte

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Isolation mit Bauschaum

Beitragvon bitkiller » 08.01.2009 - 10:25:07

Hallo Kollegen,
ich habe bei meinem teilintegrierten WoMo ein Problem beim Übergang von der Dachhutze über dem Fahrerhaus zur Kabine.
Um einen "gekonnten" Schwung in die Linie zu bekommen, hat der Hersteller einen Streifen von ca. 30 cm NICHT isoliert.
Anstatt 30 mm Styrofoam habe ich hier nur die "Isolation" der GFK Schicht der Außenhaut.

Damit sammelt sich an dieser Stelle bei kalter Witterung Kondensat an, das beim Anfahren aus der Deckenverkleidung läuft.

Der Schlitz zwischen Hutze und Kabine ist zwar tief und breit, aber nicht hoch genug (zwischen 50 und 10 mm),
daß ich mit Xtreme Matten isolieren könnte. Ich möchte daher einfach diesen Bereich mit PU-Schaum nachisolieren.

Frage:

1: Es gibt Einkomponenten- und Zweikomponenten Schaum.
2: Es gibt stark und schwach drückender Schaum.
3: Welcher ist hier der richtige, durch die Enge kann ich bei falscher Wahl NICHT korrigieren!


Wer hat Erfahrung mit Bauschäumen und deren Verarbeitung?

Gruß und Danke
Bitkiller
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Re: Isolation mit Bauschaum

Beitragvon carlos100 » 08.01.2009 - 13:50:54

Hi bitkiller,

ich kann dir zu deiner Frage keine vernünftige Antwort geben, nur einen Rat.

Ich weis nicht, um welche Marke es sich handelt und wie alt das Fahrzeug ist -Kulanz-. Jedenfalls ist dies eine Sache des Herstellers, der sollte gefragt werden. Meist helfen die mit Rat oder auch mit Taten.

Ich weis nur, dass man das Material direkt auf die Innenhaut aufkleben muß. Die Verbindung muss luftfrei sein, weil sich sonst im Zyklus Kalt-Warm dort wieder Wasser bildet. Wenn also keine richtige Verbindung besteht, wird sich dann dort über die Zeit Moder bilden. Ist das Material zu verdichtet/verklebt oder zu hart, kann es zu einer Kältebrücke kommen, dann wird quasi der Taupunkt verlegt und man hat Schwitzwasser im Wagen.

ICh würde in deinem Fall lieber einen Fachmann zur Rate holen. Ruf mal hier an, vielleicht können die dir einen Rat geben. Tel. 02234 - 999 44-0 Berens GmbH - Herrn Heller-

Viel Grüße und viel Erfolg
Carlos100
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Re: Isolation mit Bauschaum

Beitragvon MaKaRoNi » 08.01.2009 - 14:28:52

Hi bitkiller,

also ich halte den Gang zum Händler auch für die erste aller Optionen. Vielleicht hat der eine einfache Lösung für dein Problem auf Lager. Scheint sich ja um ein systematisches Problem zu handeln, von dem andere Eigner des Fahrzeugs auch betroffen sein könnten.

Ansonsten finde ich die Idee mit dem Bauschaum gar nicht so doof. Ich habe natürlich schon an unserem Haus mit Bauschaum gearbeitet (Fenster, Türen, Zargen), aber für den Einsatz im Womo habe ich noch gar nicht dran gedacht.

Generell expandieren Bauschäume erheblich (so ca. zum 2-5-fachen Volumen der ursprünglichen "Wurstdicke") und entwickeln auch einen dementsprechenden Druck auf die angrenzenden Bauteile. Nach dem Aussteifen kann man überschüssiges Material einfach mit dem Tapetenmesser abschneiden. Farblich fallen Bauschäume i.d.R. gelblich aus, sind aber lackierbar. Allerdings ist eine offenporige Struktur an der Schnittkante sichtbar. Daher meine Empfehlung mit dem Händler, vielleicht hat der was passendes im Angebot. Wahrscheinlich etwas teurer als die 500ml Baumarkt-Bauschaumdose, aber hinterher schöner anzusehen, deiner Beschreibung nach liegt der Bereich ja im direkten Sichtbereich.

Wie sehen denn das die anderen Forumsteilnehmer? Eignet sich das Zeug vielleicht z.B. für den Spalt unter dem Kühlschrank (bei Bodeninstallation unter dem Herd), durch den es im Winter immer kalt reinzieht? Man muß ja nicht gleich großflächig den kompletten Spalt ausschäumen.

Schäumender Gruß
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Re: Isolation mit Bauschaum

Beitragvon Seekater » 08.01.2009 - 17:00:51

MaKaRoNi hat geschrieben:Wie sehen denn das die anderen Forumsteilnehmer? Eignet sich das Zeug vielleicht z.B. für den Spalt unter dem Kühlschrank (bei Bodeninstallation unter dem Herd), durch den es im Winter immer kalt reinzieht? Man muß ja nicht gleich großflächig den kompletten Spalt ausschäumen.

Schäumender Gruß
Martin


nur ganz kurz:

Bauschaum im WoMo ist schwierig, nicht nur wegen der Volumenänderung, Drücken und der nicht immer möglichen Nachbearbeitung. Der entscheidende Haken ist, daß Baumschäume recht schnell offenporig werden, d.h. die Zellen platzen und dann tritt Schwammwirkung auf. Dies ist im Baubereich, wo überall Feuchte weg diffundieren kann überhaupt kein Problem, nicht jedoch im WoMo, wo in kleinem Raum oder gar in der Wand jeglicher Feuchtigkeitseintritt, geschweige das Speichern von Feuchte verhindert werden soll.

Ich wäre ja recht vorsichtig.

Gruß
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Re: Isolation mit Bauschaum

Beitragvon bitkiller » 09.01.2009 - 10:27:39

Hallo Seekater,
dein Hinweis:
Der entscheidende Haken ist, daß Baumschäume recht schnell offenporig werden, d.h. die Zellen platzen und dann tritt Schwammwirkung auf.

ist sehr wichtig, daran habe ich NICHT gedacht.

Ich werde deshalb, da das WoMo noch Garantie hat, ich aber wegen dieser "Kleinigkeit" nicht zu meinem Händler fahren wollte, doch den Händler / Importeur ins "Boot holen"!

Danke Euch allen!!!

Gruß
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Re: Isolation mit Bauschaum

Beitragvon KPR » 09.01.2009 - 10:58:24

ich würde das als mangel ansehen.

kannste ev. irgendwelche nicht saugende dämmende materialien -- iso-matten, od. so ähnlich (x-treme)-- in die hohlräume stopfen/kleben/klemmen?
wenn du bauschaum mal wieder restlos entfernen willst --warum auch immer-- dann haste ein weiters problem!

gr Klaus :wink:
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Re: Isolation mit Bauschaum

Beitragvon muculi » 12.01.2009 - 16:47:32

Hallo Bittkiller,

zunächst möchte ich mich kurz vorstellen. Ich bin neu in diesem Forum. Wir , meine Frau und Ich, fahren einen Wingamm Micros, nach Concorde compact, den wir wegen zahlreiche Mängel zurückgegeben haben.

jetzt aber zum Thema Bauschaum. Bauschaum ist PU Schaum der den besten Isolationswert aller Schaumarten aufweist. Er nimmt keinerlei Feuchtigkeit auf. Du kannst Wochenlang ein Stück PU Schaum unter Wasser halten, sobald Du es los lässt schiesst diese nach oben. Wie von anderen Mitgliedern erläutert, hat es zwar den Nachteil, dass es sich sehr stark ausdehnt und schwer entfernbar ist aus Materialien wie z.B. Stoffe, es laäst sich aber gut in unzulänglichen Bereichen einsprühen. Ich hatte die Hohlräume hinter den Verkleidungen unseres früheren VW T 4 California, der sehr schlecht isoliert ist, damit ausgeschäumt und dadurch eine tolle Isolation erreicht. Auch an unserem Wingamm habe ich damit z.B. die Klappe des Gaskasten isoliert, nachdem ich festgestellt hatte, dass sich darin immer Eis bildetet und das Gas aus unserer Tankflasche schlecht auströmte (der Secumotion Regler machte immer weider dicht). Die Klappe hatte wies bis dahin keinerlei isolierung auf. Wenn Du sehr vorsichtig mit dem Sprühen umgehst, könntest Du damit einiges verbessern. Wenn das Röhrchen zu kurz ist, dann nimm aus der Gartenbauabteilung des Baumarktes einen Plastikschlauch gleichen Durchmessers und setze ihn auf die "Sprühdose" anstellen des originalröhrchen auf. Vorsicht halber Öffnungen an denen der Schaum herausquellen könnte einwacksen, so dass dieser an diesen Stellen nicht ankleben kann. Nach Austrocknung kann Du ihn dann Problemlos entfernen.

Ich hoffe ich konnte Dir ein bisschen weiterhelfen.

Gruß

muculi
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Re: Isolation mit Bauschaum

Beitragvon Seekater » 12.01.2009 - 17:26:03

muculi hat geschrieben:jetzt aber zum Thema Bauschaum. Bauschaum ist PU Schaum der den besten Isolationswert aller Schaumarten aufweist. Er nimmt keinerlei Feuchtigkeit auf. Du kannst Wochenlang ein Stück PU Schaum unter Wasser halten, sobald Du es los lässt schiesst diese nach oben. Wie von anderen Mitgliedern erläutert, hat es zwar den Nachteil, dass es sich sehr stark ausdehnt und schwer entfernbar ist aus Materialien wie z.B. Stoffe, es laäst sich aber gut in unzulänglichen Bereichen einsprühen.


Lieber Muculi,

nach Deinem Beitrag habe ich nocheinmal nachrecherchiert und möchte jetzt sogar noch einen Schritt weiter gehen wie oben:

Montageschaum hat KURZZEITIG sehr gute Isolationswerte, jedoch zersetzt sich Montageschaum unter Feuchtigkeits- und UV-Einwirkung und schrumpft dann wieder. Eben deshalb heißt er Montageschaum, weil er nur zur kurzzeitigen Fixierung verwendet werden soll und nicht dauerhaft als Isolationsmaterial. Sicherlich hält er Wochen- (und speziell bei mir im Keller) auch Jahrelang :wink: , doch würde ich - alleine von der Giftigkeit her gesehen, auch nicht in derart engen Räumen wie einem WoMo damit arbeiten.
Sicherlich war es auch jahrelang üblich, z.B. beim Hausbau die Spalte zwischen Wand und Fester- oder Türrahmen mit Montageschaum auszuschäumen, doch aktuell ist in der DIN 18355 (Tischlerarbeiten beim Hausbau) zu lesen, daß "wassersaugender Montageschaum" als Isolationsmaterial in Fugen nicht mehr zugelassen ist.

Schöne Grüße
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Re: Isolation mit Bauschaum

Beitragvon muculi » 12.01.2009 - 19:24:44

Hallo Seekater,

natürlich hast Du recht, wenn Du von wassersaugenden Montageschaum spricht. Ich habe aber mit den Begriff Bauschaum nicht Montageschaum gemeint, sondern PU-Schaum, den es genauso aus der "Spraydose" gibt. PU-Schaum wird im übrigen in vielen Wohnmobilen, vor allem denen mit GFK Wände verwendet, wegen seine sehr guten Isolationseigenschaften und seiner Feuchtigkeitsunempfindlichkeit. In den Wohnmobilen der etwas günstigeren Preisklasse wird dagegen oft Styropor (expandierstes Polystyrol oder EPS Schaum) verwendet, das tatsächlich Wasser aufnehmen kann.
Einen sehr interessanten Beitrag hierzu findet in der Sonderausgabe von Promobil "Reisemobil Praxis 2008" auf Seite 83. Wenn Du mir Deine Mail Adresse zusendest, scanne ich Dir gerne diese Seite ein.

Gruß

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Re: Isolation mit Bauschaum

Beitragvon 16000kb » 15.01.2009 - 19:40:50

http://www.wuerth.de/de/medien/news/hol ... schaum.pdf

BESSER GEHT ES NICHT ABER ERST ZUM HÄNDLER--PER EINSCHREIBEN MITTEILEN!!!!!

Mfg KB
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Re: Isolation mit Bauschaum

Beitragvon Albert » 15.01.2009 - 22:08:31

Es gibt einen Bauschaum der kein wasser zieht. Er wird u.a. zur Abdichtung von Schachtringen, sowie vum Verschließen von Durchbrüchen benutzt.
Dieser Schaum nennt sich "Brunnenschaum".
Google mal danach und du wirst fündig.

Gruß Albert
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Re: Isolation mit Bauschaum

Beitragvon 16000kb » 16.01.2009 - 12:01:28

Hallo Albert,und wenn du den Artikel vor deinem liest, gibt es gleich das Datenblatt zum Brunnenschaum :D
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Re: Isolation mit Bauschaum

Beitragvon Seekater » 16.01.2009 - 16:25:40

Albert hat geschrieben:Es gibt einen Bauschaum der kein wasser zieht. Er wird u.a. zur Abdichtung von Schachtringen, sowie vum Verschließen von Durchbrüchen benutzt.
Dieser Schaum nennt sich "Brunnenschaum".
Google mal danach und du wirst fündig.

Gruß Albert


genau, und nach einigen weiterführenden "Gesprächen" mit muculi, scheinen das alles PU (Polyurethan)-Schäume zu sein. Der oben verlinkte scheint zu dieser Gruppe dazu zu gehören.

Gruß
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Re: Isolation mit Bauschaum

Beitragvon Astraix » 17.01.2009 - 18:07:34

Bauschaum sollte man nicht verwenden beim Womo und den erst gar nicht in Hohlräume sprüen
den wenn du es verkehrt machst kann es beim fahren zu störenden gerüschen (quitschen knaren ) oder so kommen
am besten kannst du so stellen mit Weichen schaum Matten Dämmen (kann dir nächste woche sagen wo du die her bekommst muß erst nochmal auf der arbeit nachschauen )

Aber wenn man den schaum nicht anschneidet ist Pu Schaum schon Wasserfest
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Re: Isolation mit Bauschaum

Beitragvon bitkiller » 18.01.2009 - 14:56:24

Hallo Kollegen,
ich will die ganze Sache "wissenschaftlich" angehen.

Dazu habe ich mir zwei Plexiglasscheiben 1mm Dicke im Format 300 x 600 mm besorgt. Diese Scheiben habe ich im fraglichen Winkel, Tiefe und Abstand zusammengeklebt, wobei ich beide Scheiben vorher mit Wachs behandelt habe.

Der erste Schaumversuch habe ich mit Lugato Bauschaum (1K) gemacht, er zeigte zwar eine gute Füllung des tiefen Spaltes , bei nahezu keinem Druck auf die dünne Platte, ABER massive Probleme beim abbinden.

Eine Härtung war nur im Randstreifen (ca. 10 mm) und nach Vorne festzustellen, im nicht gehärteten Bereich begannen sich die vorher kleinen und homogenen Blasen nach ca. 1 h langsam aufzulösen.

Nach 3 Stunden war in der Mitte eine große "Pfütze" aus gelb-brauner Flüssigkeit zu sehen.

Der zweite Versuch wird Morgen stattfinden, diesmals will ich den Spalt mit einer Blumenspitze vor dem schäumen feucht machen.

Frage in die Runde: Besteht Interesse an den Bildern (Aufbau, Schaumverhalten,Härteverlauf, ...) ?

Gruß
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