Toilettenchemie

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Toilettenchemie

Beitragvon piccolilno » 05.01.2008 - 17:40:25

Vorab ich hab (noch) kein SOG System eingbaut.. ich zweifele noch ein bisschen... vor allem bezgl. der Belästigung meines Nachbarns..
nun die Frage: Welche Chemie benutzt ihr ... vorallem welche, die dem Zersetzungsprosses der Fäkalien beschleunigt.
Abgesehen, dass es recht unangenehm ist, hab ich die grössten Probleme bei der Entsorgung, wenn die Toilette erst vor kurzem benutzt worden ist...ich bekomm dann die Fäkalien - weil eben noch sehr fest - nicht raus...
Ist ein unangenehmes Thema.. aber muss auch mal drüber gesprochen werden.. denke ich. :wink:
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Beitragvon yogi » 05.01.2008 - 18:25:02

Hallo piccolilno

wir haben eine SOG eingebaut und bis jetzt nur gute Erfahrung gemacht, die Zersetzung ist ok, wir brauchen kein Stemmeisen zum entleeren.
Sofern du ab und zu mal deine Nase draussen an die Entlüftung dranhängst, stellst du dann schon fest, wann es für die Nachbarn unangenehm wird. Dann muss der Kohlefilter gewechselt werden.
Zudem besteht die Möglichkeit, die Entlüftung gegen kleines zusätzliches Entgelt beim Einbau über das Dach zu führen (haben wir nicht gemacht)

Gruss
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Beitragvon steelblue » 05.01.2008 - 21:22:49

Hallo Piccolilno

Bezüglich dem Nachbarn brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Er merkt nichts, aber auch absolut nichts, von deiner SOG. Wechsle jedes Jahr einmal den Aktiv-Kohlefilter aus.

Ich benütze die SOG seit 4 Jahren. Im alten WoMo, wie im neuen. Ich bin rund auf zufrieden.

Meine Erfahrung ist die: Fülle in die leere Kassette ca. 1 liter Wasser. Danach füllst du einen guten Spritzer (sagen wir mal co ca. knapp 1 dl.) Aqua-Chem (ich nehme blue, das ist weniger aggressiv als das green) ein.

Obwohl die Leute von SOG keine Chemikalien empfehlen, ist es doch besser ein klein wenig nachzuhelfen. Schon wegen der Zersetzung der Fäkalien und des Papiers.

Ich jedenfalls habe so keinerlei Probleme, weder im Sommer, noch im Winter (bin soeben von Bad Dürrheim zurück).

Grüsse
Peter
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Beitragvon Shakira » 05.01.2008 - 23:23:35

.... hmmmmm ??????

SOG + Chemie, irgendwie ein Wiederspruch in sich selbst.

Das eine arbeitet wie eine Kläranlage, d.h. die Festanteile zersetzten sich - wobei etwas Bewegung dem Zerfall gut tut.
Das andere konserviert, d.h. die Festanteile zerfallen zwar - ist aber immer noch Kacke, halt in Durchfallform.
Shakira
 

Beitragvon leni » 06.01.2008 - 02:41:30

hallo piccolilno,
die sog-anlage lege ich dir ans herz; funktioniert gerade weil chemiefrei wirklich sehr gut; ein kleiner tipp am rande: entsorge doch das gebrauchte klopapier, feuchttücher sowie andere hygieneartikel nicht über die toilettanlage, sondern in mülltütten; du wirst sehen, wie flott du dann deinen toilettentank entleeren kannst; in vielen ländern (griechenland, türkei, etc,) wirft man das papier ja auch nicht in die toilette (enge kanalrohre!); und das beste an dieser methode ist, dass du
weniger oft entleeren musst, weil du einfach mehr platz hast für die dinge, die dein körper nicht mehr braucht...
lg
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Re: Toilettenchemie

Beitragvon Roman » 06.01.2008 - 15:06:21

piccolilno hat geschrieben:nun die Frage: Welche Chemie benutzt ihr ... vorallem welche, die dem Zersetzungsprosses der Fäkalien beschleunigt.
Abgesehen, dass es recht unangenehm ist, hab ich die grössten Probleme bei der Entsorgung, wenn die Toilette erst vor kurzem benutzt worden ist...ich bekomm dann die Fäkalien - weil eben noch sehr fest - nicht raus...



Hallo piccolilno,

wir haben die SOG zum ersten mal 1997 in unseren "Alten" eingebaut.
Es war das mit Abstand beste Zubehör, das wir nachgerüstet haben. Daher wurde der "Neue" gleich ab Werk mit einer SOG ausgestattet.

Wann hat man Probleme mit der Entleerung ?
Nun, es ist auch etwas eine Frage der Technik. Beim Entleeren schüttele ich die Box so heftig wie möglich. Dann flutscht es schon wesentlich besser und es kommt erst gar nicht zu Verstopfungen am Auslassrohr. Wir benutzen sogar unterwegs Feuchttücher. Auch diese machen keine Probleme.
Wenn man dann noch ein bis zweimal nachspült ist i.d.R. alles raus.

Kann man mal nicht nachspülen ist das auch nicht schlimm. Entweder man nutzt etwas Grauwasser aus dem eingenen Tank oder wartet bis zum nächsten mal.

Was den Filterwechsel anbelangt, muss ich sagen "prüfe" ich regelmäßig was außen entfleucht. Meine Erfahrung ist, dass man nicht unbedingt pauschal sagen kann, dass es ausreicht den Filter einmal im Jahr zu wechseln. Die Belastung machts.

Daher so oft wechseln wie nötig. Was einen selbst nicht stört, wenn man mit der Nase 20cm entfernt ist, stört auch den Nachbarn nicht :wink: .

Chemie hat für mich nichts in der Cassette verloren. "Zersetzt" wie man oft lesen kann, wird dadurch gar nichts. Die Chemie bewirkt das Gegenteil. Sie unterbindet diesen Prozess, damit möglichst wenig Gerüche entstehen.
Die Geruchsbelästigung beim Entleeren stört mich überhaupt nicht und daurert ja auch nicht lange. Notfalls kurz den Atem anhalten und gut ists.

Gruß

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Beitragvon piccolilno » 07.01.2008 - 17:46:29

1000 Dank an alle.. und entschieden habe ich mich auch.
Schon heute hab ich nen kleinen Mülleimer gekauft, für die Plastikbeutellösung.. und die SOG Anlage lasse ich nach Karneval einbauen.. vorher hab ich leider keine Zeit... Nochmals danke schön.
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Beitragvon Roman » 07.01.2008 - 20:19:37

piccolilno hat geschrieben:Schon heute hab ich nen kleinen Mülleimer gekauft, für die Plastikbeutellösung.. und die SOG Anlage lasse ich nach Karneval einbauen.. vorher hab ich leider keine Zeit... Nochmals danke schön.


Kann ja jeder machen wie er will, aber mich "schüttelts" bei der Lösung, dann schüttel ICH lieber die Cassette. :mrgreen:

Trotzdem, der Einbau der SOG ist auf alle Fälle eine gute Entscheidung. Dann kannst du ja mal beide Varianten probieren.

Gruß

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Beitragvon URi » 07.01.2008 - 23:45:29

Noch mein Senf dazu:

1. SOG funktioniert wunderbar, eine segensreiche Erfindung bei der WOMO-Ausstattung. Wer es besonders toll haben möchte, der baut sich eine Über-Dach-Entlüftung.
2. Benutztes Klopapier im Papierkorb? Igitt! :shock: Das erinnert mich an die bulgarischen Stehklos in den 1970er Jahren. Da stand auch immer so ein Drahtkorb in der Ecke. :oops: Es gibt doch Klopapier, das sich auflöst in der Cassette. Das ist deutlich teurer als normales, deshalb gibts bei uns an Bord noch die Haushaltssorte zum "Fremdgehen".
3. Chemie im Klo sorgt gerade dafür, dass sich nichts zersetzt. Wenn sich was zersetzt, dann stinkts. Das soll die Chemie ja verhindern, legt aber schon mal kleinere Kläranlagen still.

Gruß Uwe
Heute ist der erste Tag vom Rest Deines Lebens!
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Beitragvon Scout » 08.01.2008 - 00:26:22

Hallo!
? Chemie bewirkt das Gegenteil. Sie unterbindet diesen Prozess, ?

? soll die Chemie ja verhindern, legt aber schon mal kleinere Kläranlagen still.
Diese Aussagen liest man immer wieder. Das stimmt aber nicht.

Mal vorab. Wir benutzen keine Sanitärflüssigkeit.

Die grünen Sanitärflüssigkeiten sind mit dem blauen Engel ausgezeichnet.
Sanitärflüssigkeiten mit dem blauen Engel dürfen keine bioziden Wirkstoffe enthalten. Sie stoppen den Fäulnisprozess auch nicht, sie überstinken ihn nur. Da kommen ja auch nur Farbe und Tenside rein, damit es appetitlich aussieht und Geruchsstoffe damit unsere Nase unsere eigenen Ausdünstungen nicht wahrnimmt. Diese Stoffe müssen abbaubar sein. Sie sind dann auch kein Problem für eine Kläranlage.

Gibt es überhaupt noch Sanitärflüssigkeiten ohne den blauen Engel?

Gruß
Wolfgang
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Beitragvon Roman » 08.01.2008 - 00:41:13

Hallo Wolfgang,

das ist richtig und falsch zugleich was Du schreibst.

Für AquaKem Green trifft das zu. Das ist lediglich ein recht teures Parfüm :mrgreen:

ABER, es gibt auch noch AquaKem Blue. Ob das nen "Blauen Engel" bekommen hat, weiß ich nicht. Wenn ja, möcht ich gar nicht wissen wie sie an diesen gekommen sind.

Dieses Mittel verhindert den Abbauprozess. In der Cassette und in der Kläranlage.

Gruß

Roman
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Blauer Engel

Beitragvon Wilfried . M » 08.01.2008 - 01:28:05

Hallo Roman,
mich würde interessieren auf welcher Grundlage Deine Feststellung beruht.
Ich habe das von Dir zitierte Mittel selbst benutzt, mußte aber ferststellen, daß es die Fekalien abbaut.
Bitte klär mich darüber auf.
Gruß
Wilfried
Grüße aus dem Norden
mit Hymer B 544/ Ducato 14, 2,5 TD von 1994
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Beitragvon Mone » 08.01.2008 - 09:08:21

...muss gerade mal die Ekelpickel verarbeiten vom gebrauchten Klopapier im Beutel Bild

Wir haben ebenso recht gute Erfahrung zusätzlich zur Absaugung mit ein wenig flüssiger Schmierseife gemacht.
Spricht da umwelttechnisch was gegen?
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Beitragvon Scout » 08.01.2008 - 09:40:36

Hallo!
?. verhindert den Abbauprozess. ?.. und in der Kläranlage.

Leute esst kein Salz.
Denn 10 Esslöffel Kochsalz pro Tag sind für einen erwachsenen Menschen tödlich.
Diese Aussage ist von gleicher Qualität wie obige Formulierung.

Das wird vielleicht dann kritisch, wenn in eine Kläranlage für 100 Einwohner plötzlich 100 Kassetten mit Aquachem Blue, oder ähnlichen Mitteln entleert würden.
Kippt man nur wenige in die Kläranlage, hat das keine Auswirkung. Es werden dann auch die Bakterien hemmenden Stoffe abgebaut.

Die Mittel ohne blauen Engel enthalten Substanzen, die den Fäulnisprozess unterbinden sollen (z.B. Formaldehyd, Glutardialdehyd, Glyoxal, Paraformaldehyd) und diese sind in einer Kläranlage abbaubar.
Man sollte sich bewusst sein, dass Mittel die die Aktivität der Bakterien hemmen sollen, das sind neben Sanitärflüssigkeiten ja auch desinfizierende Reinigungsmittel, von denen auch nicht gerade wenig ins Abwasser kommen, auch die Bakterien in einer Kläranlage hemmen können, wenn diese in hohen Konzentrationen eingeleitet würden.

Noch etwas.
Viele von uns schmieren sich Creme ins Gesicht, oder sonst irgendwo hin. Diese Schmierstoffe sind ein idealer Bakteriennährboden. Damit sie nicht zum Bakterienfutter werden, müssen den Cremes ebenfalls biozid wirkende Stoffe zugesetzt werden.
Ich empfehle trotzdem nicht statt Creme, Aquachem Green ins Gesicht zu schmieren.

Gruß
Wolfgang
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Beitragvon Schwedenopa » 08.01.2008 - 09:58:50

Hallo Piccolilno,

nun auch noch meine Kommentare hierzu... :wink:
  1. SOG-Anlage:
    Meiner Meinung nach die beste Idee seit der Erfindung des Wohnmobils. :wink:
    So lange man geeignetes Klopapier verwendet (siehe hierzu weiter unten), verläuft die Auflösung der "festen" Bestandteile mindestens genau so schnell, wenn nicht schneller, als mit "Chemie". Notfalls, falls kurz vor der Entsorgung noch schnell jemand auf dem Klo war, hilft ein kurzes, kräftiges Schütteln der Kassette (mit geschlossenem Deckel, versteht sich :shock: ).
    Keinerlei Geruch im Womo-Inneren, auch kein Chemie-Geruch. Und so lange der Aktivkohlefilter in Ordnung ist, auch keine Geruchsbelästigung außerhalb des Womos. Auch das ohne SOG gelegentlich auftretende Problem des Überdrucks in der Kassette (wofür die Briten den treffenden Ausdruck "Blow-back" haben... :shock: :oops: ) gehört ein- für allemal der Vergangenheit an.
    Aber: Das von SOG genannte Filter-Wechselintervall von einem Jahr halte ich für deutlich zu kurz gegriffen! Für Leute, die ihr Womo nur drei Wochen lang im Sommer nutzen, mag das reichen, sonst aber meist nicht. Ich wechsle den Filter nicht nach festen Intervallen, sondern dann, wenn es während der Toilettenbenutzung draußen anfängt zu müffeln. Und das ist bei 3 Personen im Womo erfahrungsgemäß nach 4, spätestens 5 Nutzungswochen der Fall. Ich habe daher stets einen Reservefilter dabei.
  2. Klopapier:
    Es gibt Spezialklopapier für Campingtoiletten, das sich besonders schnell zersetzen soll, z.B. von Thetford. Das funktioniert auch, aber meiner Erfahrung nach nur dann, wenn man "Chemie" verwendet. Ohne Chemie zersetzt sich dieses Spezialpapier eher langsamer als handelsübliches, weißes Klopapier. Überdies ist es sauteuer.
    Seit wir die SOG haben, benutzen wir daher im Womo nur noch normales, weißes Klopapier aus dem Supermarkt.
    "Buntes" Klopapier sollte man sowieso nicht verwenden, die Farbstoffe werden selbst in normalen Kläranlagen nur schwer abgebaut. In der Kassette behindern sie die Zersetzung.
    Meiner Erfahrung nach ist auch Klopapier aus Recycling-Papier im Womo problematisch, da es sich langsamer zersetzt. Wir verwenden es daher nur zu Hause.
  3. Feuchttücher:
    Die vor einigen Jahren in Mode gekommenen feuchten Toilettenpapiere bereiten aufgrund ihrer schlechten Abbaubarkeit auch den Kläranlagenbetreibern großes Kopfzerbrechen. Man sollte daher am besten komplett darauf verzichten, oder sie aber zumindest nicht über die Toilette, sondern über den Hausmüll entsorgen. In der Womo-Kassette haben sie erst recht nichts zu suchen.
  4. Abbau und Zerfall:
    Man muss verschiedene Formen des Abbaus der festen "Verdauungsendprodukte" :wink: unterscheiden: Dem Zerfall und dem biologischen Abbau.
    Für die unproblematische Entleerung der Kassette ist nur der Zerfall wichtig, also dass sich die festen Bestandteile im Wasser auflösen und verteilen. Dieser Vorgang findet in der Kassette ganz von selbst statt, insbesondere wenn (dank SOG) für eine gute Durchlüftung gesorgt ist. Toilettenchemikalien enthalten Tenside und/oder Enzyme, um diesen Vorgang auch bei unzureichender Belüftung zu beschleunigen. Wem es trotz SOG nicht schnell genug mit dem Zerfall geht, der kann ja einen Schuss Schmierseife zugeben. Das ist auch nichts Anderes als ein - biologisch gut abbaubares - Tensid.
    Der biologische Abbau hingegen erfolgt durch Bakterien. Wobei hier zwei verschiedene Gruppen von Bakterien unterschieden werden müssen, nämlich aerobe und anaerobe Bakterien: Aerobe Bakterien benötigen Sauerstoff, sie "arbeiten" dafür aber weitestgehend geruchlos. Anaerobe Bakterien benötigen keinen Sauerstoff, sie sind aber für den Gestank verantwortlich. Die SOG-Anlage soll nun durch Frischluftzufuhr das Gleichgewicht zu Gunsten der aeroben Bakterien verschieben. Ob sie dass tut, ist aber weniger wichtig, da in den doch relativ kurzen Intervallen zwischen zwei Entleerungsvorgängen normalerweise sowieso kaum ein biologischer Abbau stattfindet.
  5. "Chemie" und "Blaue Engel":
    Wie schon gesagt, bei einer der Komponenten in (so gut wie jeder) Toilettenchemie handelt es sich schlicht um Tenside, um den Zerfall der festen Bestandteile zu beschleunigen. Hinzu kommen Duftstoffe, um den natürlichen Geruch zu "übertönen".
    Manche Zusätze enthalten überdies noch Substanzen mit biozider, also bakterientötender Wirkung, z.B. Formaldehyd. Diese sollen die (anaeroben) Bakterien schlicht umbringen, um so die Entstehung von Geruch zu verhindern. Das ist natürlich weitaus wirksamer als das schlichte "Übertönen". Aber diese Biozide sind auch in der Umwelt und in (vor allem kleinen) Kläranlagen äußerst problematisch. Für Klärtanks, wie sie auf manchen, abgelegenen Camping- und Stellplätzen zu finden sind, sind diese Zusätze "tödlich". Deshalb dürfen auch nur solche Toilettenchemikalien mit dem "Blauen Engel" ausgezeichnet werden, die keine bioziden Bestandteile enthalten.
    Wenn man also schon Chemie benutzt, dann bitte nur mit Blauem Engel, auch wenn es etwas stärker riecht.


MfG
Gerhard
Ehemals "EuraGerhard".
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