von Jens_M » 26.05.2004 - 22:45:28
Hallo zusammen,<br><br>auch ich finde diese Diskussion alles andere als überflüssig. Dies um so mehr, als ich mir bisher sehr sicher war, dass ich immer (mindestens) knapp drüber war.<br>Ich bin, was das Gewicht angeht, sicher etwas sensibler als so manch Anderer, da ich 15 Jahre mit dem Wohnwagen unterwegs war (jedes Jahr nach Griechenland und zurück über Bari oder Brindisi).<br>Als WoWa Fahrer sind die Gewichtsprobleme wesentlich eklatanter. Nicht nur eine Überladung, sondern bereits die falsche Beladung erzeugt ein ganz gefährliches Fahrverhalten und macht keine Freude beim Gespannfahren. In der Anfangszeit sind wir nach dem Aufbruch oft nach wenigen Kilometern rechts ran gefahren, um die Beladung neu zu verteilen. Wir haben dann mit der Zeit ein gutes Gespür für die "richtige" Beladung bekommen. Dennoch, wenn ein WoWa dann doch mal anfängt sich aufzuschaukeln, weil es z.B. stark Berg ab geht, dann lernt man schnell wie gefährlich ein geladener Anhänger sein kann, wenn er plötzlich mit dem Zugfahrzeug macht was er will. Es gab da mindestens eine Situation, bei der uns unser 2,5t WoWa überholen wollte.<br><br>Jetzt, seit 3 Jahren mit dem WoMo unterwegs, fängt man an, die alte Wohnwagen Gewichts-Sensibilität zu verlieren, weil das WoMo ein trügerisches Gefühl von Sicherheit gibt. Mir ist schon klar, dass es im Grunde eine Glatteisfahrt auf Kufen ist.<br><br>Wir als WoMo Fahrer haben auf alle Fälle etwas, was der normale Flugtourist nicht hat: das Stückchen Heimat immer dabei.<br>Und dazu gehört natürlich auch ein wenig ?mehr? an Gepäck. Das Empfinden ?Gepäck? dabei zu haben existiert ja gar nicht. Wir räumen unsere Schränke ein, packen noch ein zwei Kartons mit ?Krams? in die Garage und FERTIG.<br>Der Flugtourist weiß, dass sein Koffer am Flughafen nur 20 Kg wiegen darf und braucht zwei Tage alles genau auszuwählen und abzuwiegen. Denn jedes kg extra kostet.<br>Das WoMo, dass bereits ohne Urlaubsgepäck schon alles ?Nötige? an Board hat, wird dann mal eben zum Urlaub noch ein wenig voller gestopft. Und mal ehrlich, wer achtet da auch nur auf ein Kilo oder denkt dran die Schwiegermutter zu wiegen?<br><br>Aber, was tun? Durch die Ausbauten, Umbauten und weitere Details wie Luftfederung, AHK und SAT-Anlage, Solaranlage (muss ja eigentlich JEDER haben) sind die Kapazitäten bereits ausgeschöpft. Vom wichtigen Reisegepäck kann dann eigentlich nur noch geträumt werden.<br>Welche Alternativen gibt es? Auflasten? Anhänger? Kinder und Schwiegermutter zu hause lassen?<br>Das muss wohl jeder für sich entscheiden.<br><br>Selbst bei bester Planung, ist es bei einer vierköpfigen Familie überhaupt nicht möglich mit einem modernen Fahrzeug (mit all dem modernen Zubehör) und 3,5 Tonnen aus zu kommen.<br>Ich gebe somit völlig uneingeschränkt sowohl Tanja als auch Friedhelm recht.<br>Die 3,5 Tonnen WoMo?s sind nur deshalb so Klassifiziert, weil der Gesetzgeber hier eine ?imaginäre? Grenze gezogen hat. Diese ist für ein ordentliches Familien-Urlaubs-WoMo aber viel zu niedrig. 4t müssten es schon sein.<br>Außerdem werden in Zukunft immer weniger Menschen ein Fahrzeug mit mehr als 3,5 Tonnen bewegen dürfen. Hier steht der neue EU-Führerschein im Weg. Jeder der die Fahrprüfung nach Juni 2000 ablegt darf nur noch 3,5t bewegen.<br><br>Vielleicht lassen die Regierungen ja mit sich reden, und es wird ein ?Sonderfahrzeug? WoMo mit 4t geben, das NICHT als LKW einzustufen ist. DAS wäre es doch.<br>DAS so etwas geht zeigen ja auch die neuen Regellungen für Zugfahrzeuge, die als Wohnwagengespann jetzt für 100 km/h zugelassen werden können.<br><br>Wo muss also eine solche Petition eingereicht werden?<br><br>Schöne Grüße<br>Jens<br><br>
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... und wie wirst DU diesen Tag verbringen?
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