Reifendruck

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Beitragvon Seekater » 12.07.2005 - 08:51:21

blaupeter110 hat geschrieben:........
Begründung: Aufgrund molekularer Zusammenhänge des verwendeten Reifengases ist die natürliche Undichtigkeit des Reifens geringer. Dies zeigt sich, dass ich nach 3 Monaten immer noch kein Gas nachfüllen muß, was bei normal mit Luft gefüllten Reifen spätestens nach 1 Monat erforderlich war. Die Umstellung auf Reifengas (Stickstoff) erfolgte, als mir am Wohnwagen ein Reifen platzte.
Ich meine , die geringe Investition macht sich bezahlt.


Hallo blaupeter,

der obige Auszug aus Deinem Posting ist vollkommen richtig, ob's jedoch nötig war auf Stickstoff umzustellen, wage ich zu bezweifeln.
Ein Beispiel:
Ich wechsle seit Jahren alle ca. 6 Monate die PKW-Reifen, Winter- und Sommerreifen im Wechsel. Es ist dabei nicht ungewöhnlich, daß erst zum Reifenwechsel der Druck so deutlich abgefallen ist, daß eine Korrektur eindeutig nötig wäre. Wenn Du also "spätestens nach 1 Monat" Luft nachfüllen mußt, würde ich eher auf ein defektes Ventil oder auf eine Änderung Deiner Luftdruck-Prüfpraxis tippen (z.B. im Warmen eingefüllt im kalten geprüft ?) als auf die Änderung Deines Reifenfüllgases - was sich, genau wie Du und Jens schreiben - von alleine sowieso einstellt, eben weil die Stickstoff Moleküle größer sind.

Viele Grüße
Seekater
Wenn schon Irren, dann lieber durch eine Tat, als durch eine Unterlassung
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Beitragvon Schwedenopa » 12.07.2005 - 10:59:25

Meine Güte, was muss ich denn hier lesen: Stickstoff soll "Molekülketten" bilden etc. :shock: :wink: :wink: :wink:

Also mal ein paar Fakten:

Stickstoff bildet genauso wie Sauerstoff Moleküle, die aus zwei Atomen bestehen. Mehr nicht. Normale Luft enthält ca. 78% Stickstoff und 20% Sauerstoff. Der Rest ist hauptsächlich Kohlendioxid sowie ein paar Edelgase, spielt hier aber keine Rolle.

Richtig ist, dass Stickstoffmoleküle etwas größer sind als Sauerstoffmoleküle und damit langsamer aus einem Reifen herausdiffundieren. Nun ist das "Reifengas" beim Reifenhändler sicherlich kein hochreiner Stickstoff, sondern enthält auch noch zwischen 1% und 5% Sauerstoff. Hochreiner Stickstoff wäre viel zu teuer. Man hat also die Wahl, seine Reifen entweder mit 80prozentigem Stickstoff, also Luft, kostenlos aufzupumpen, oder gegen ein paar Euro mehr mit 95prozentigen Stickstoff.

Wobei noch zu bedenken ist, dass gerade weil der Sauerstoff etwas schneller herausdiffundiert, sich der Stickstoff in einem stets mit Luft nachgefüllten Reifen langsam anreichert, so dass nach ein paar Nachfüllaktionen sowieso kein Unterschied mehr feststellbar ist. Außer im Geldbeutel...

Wer also meint, mit einer Stickstofffüllung etwas für die Verkehrssicherheit zu tun, der irrt! Hier helfen nur regelmäßige Kontrollen und falls nötig Nachpumpen. Denn wenn z.B. ein Nagel im Reifen steckt oder ein Ventil beschädigt ist, pfeift der Stickstoff genau so heraus wie der Sauerstoff. Also besser die paar Euro in einen Reifendruckprüfer investieren.

Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass normalerweise (bei Luftfüllung) frühestens mit dem Reifenwechsel Sommer/Winter ein Nachfüllen erforderlich ist. Es sei denn, irgend etwas ist nicht in Ordnung. Dennoch kontrolliere ich den Luftdruck unterwegs spätestens jeden 2. Tag.

Geradezu gemeingefährlich sind nun die folgenden absurden Statements, die ich bereits im Zusammenhang mit der Luft-Stickstoff-Diskussion gehört habe:
1. "Wenn Du "Reifengas" drin hast, musst Du nicht mehr so oft den Luftdruck prüfen."
2. "Wenn Du "Reifengas" drin hast, darfst Du nicht mehr mit Luft nachfüllen, weil sonst das "Reifengas" verunreinigt wird."

Ich habe mir auch aus ganz anderen Gründen mittlerweile eine Fußpumpe mit Manometer ins Womo gepackt:
1. An vielen Tankstellen bringt der Kompressor nur ca. 4,5 bar. Nicht genug, um meine XC Camping auf 5,5 bar aufzupusten.
2. Zumindest hier in NL verlangen mehr und mehr Tankstellen mittlerweile auch für Luft Geld.
3. Mit der Fußpumpe kann ich auch die Reifen meines Rennrades (auf 8 bar) aufpumpen.

MfG
Gerhard
Ehemals "EuraGerhard".
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Beitragvon blaupeter110 » 12.07.2005 - 14:31:27

Hallo Jens_M,

weswegen änderst Du Dein posting, in dem Du erklärst, dass Stickstoff schwerer als Sauerstoff wäre?, nachdem ich Dir geantwortet habe :shock: :shock: :?: :?: :?:

Meine Antwort an Dich "Wenn dies so wäre, wir wären alle schon erstickt" bezog sich auf diese Aussage, nicht auf die 21%........., die ich fälschlicherweise kopiert habe.
Viele Grüße von der Rur ohne "h"
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Beitragvon blaupeter110 » 12.07.2005 - 16:55:47

Hallo zusammen,
Hab mich heute mal mit dem Thema Stickstoff in Reifen intensiver beschäftigt und kam im Internet auf die HP http://www.Kfztech.de . Hier der entsprechende Ausdruck.
Von vielen Reifenhändlern werden Stickstofffüllungen angeboten, um einen zu schnellen Luftverlust des Reifens zu verhindern.
Der ADAC hat dies untersucht. Hier das Ergebnis:

Der ADAC empfiehlt die standardmäßige Befüllung von Pkw-Reifen mit Stickstoffgas wegen des ungünstigen Preis-Leistungs-Verhältnisses nicht. Es geht allerdings von Stickstoff als Reifenfüllgas auch keine Gefahr aus.

Stickstoff als Reifenfüllgas wurde ursprünglich in hoch belasteten Reifen verwendet, bei denen Reifenbrände oder auch nur eine beschleunigte Oxidation verhindert werden sollte. Als ein - wenn auch fast zu vernachlässigender - Nebeneffekt kann festgehalten werden, dass ein mit Stickstoff befüllter Reifen den Innendruck etwas langsamer reduziert als ein gleicher Reifen mit Luftfüllung. Bei den Unterschieden handelt es sich um Beträge der Größenordnung von 1/100 bar über mehrere Monate.

Die Molekülmasse von Stickstoff ist zwar geringer als die des Sauerstoffes, die für die Diffusionsgeschwindigkeit relevante Größe der Stickstoffmoleküle ist wegen der inneren Bindung zwischen den Atomen geringfügig größer. Daraus ergibt sich laut Angaben eines Reifenherstellers, der mit Füllgasen entsprechende Untersuchungen gemacht hat, eine leicht verzögerte Diffusion des Stickstoffes im Vergleich zu Luft bei sonst identischen Reifen und identischen Rahmenbedingungen.

Für die Praxis des Kraftfahrers haben diese minimalen Unterschiede insofern keine Bedeutung, als der Fahrzeughersteller eine regelmäßige Reifendruckprüfung (i.a. alle 2Wochen) vorschreibt. Bei der Annahme, dass der diffusionsbedingte Druckverlust an einem intakten Reifen über 3 Monate schätzungsweise 0,1 bar beträgt, wird klar, dass die Diffusionsverluste als solche nicht Grund sein können für die Pflicht zur regelmäßigen Reifendruckprüfung. Andere mögliche Druckverluste (z.B. durch Undichtigkeiten) spielen eine wesentlich größere Rolle. Auf diesen Druckverlust haben die spezifischen Eigenschaften des eingefüllten Gases natürlich keinen Einfluss (z.B. durch ein Loch im Reifen entweicht jedes Gas), d.h. Stickstoffbefüllung befreit nicht von der Pflicht, den Reifendruck regelmäßig zu prüfen.

Über weitere, besondere Eigenschaften einer Reifenfüllung mit Stickstoff liegen uns keine messtechnisch abgesicherten Informationen vor. Die Bandbreite der Eigenschaften der einzelnen Reifenmodelle ist nach unserer Erfahrung bedeutsamer als die Unterschiede, die sich aus den verschiedenen Füllgasen ergeben


Somit werde ich mir auch eine Fußluftpumpe anschaffen und das nächste Mal auf Stickstoff verzichten obwohl ich so davon überzeugt war. :idea: :idea:
Viele Grüße von der Rur ohne "h"
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Beitragvon dieter-kuehl » 24.07.2005 - 21:52:19

Egal was drin ist in den Reifen, ganz wichtig ist: ab 4,5 bar müssen Stahlventile verbaut sein und keine Gummiventile!!!!
Freundliche Grüße

dk
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Beitragvon feldhamster » 29.08.2005 - 10:05:43

Nochmal zurück zum Thema Reifendruck:

Leider hab ich mir in meinem Vorderreifen einen Riesennagel eingefangen, der einen Austausch nötig machte. Auf Anraten der Werkstatt hab ich mir dann nicht wieder den Michelin (168 ? ohne Montage) sondern 2 neue Semperit für je 87 ? montieren lassen.

Nun die Frage nach dem korrekten Druck: In der Betriebsanleitung steht was von 5,5 bar, während die Luftdrucktabelle bei Semperit folgendes aussagt:
bis 2090 kg/Achse :arrow: 5,0 bar
bis 2250 " " :arrow: 5,5 bar

Mein Womo hat <3,5 t zGG somit mit Sicherheit nicht mehr als 2090 auf der Vorderachse. Deshalb würd ich schon gern auf 5,0 bar zurückgehen. Wie sieht die Gemeinde das??
Vennlig hilsen fra feldhamsterBild
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Beitragvon colt2 » 29.08.2005 - 12:29:07

Moin.....
feldhamster hat geschrieben:Nochmal zurück zum Thema Reifendruck:

Da gabs schon mal einen eigenen Thread.....
Ich hatte folgendes geschrieben:

Ich denke beim richtigen Reifendruck hilft auch der auf dem Reifen angegebene Höchstduck.
Dieser wird meist in PSI angegeben.

Ich soll z.B. lt. WoMo-Hersteller 5 bar fahren mein neuer Winterreifen ist aber nur bis
4,5 zugelassen.

Mein erster Anruf beim WoMo-Hersteller mit der Farge nach korrektem Luftdruck wurde
von der freundlichen Dame zunächt mit 5 bar beantwortet, nach meinem Einwand
mit der geringeren Angaben auf dem Reife wurde ich mit einem Techniker verbunden,
dieser teilte mir dann mit, dass der Hinweis im Handbuch natürlich nur für
die Erstausrüster-Reifen gelten, bei anderen Reifen müsse ich mich nach den
Angaben des Reifenherstellers richten.

Als nächstes Telefongespräch mit dem Call-Center des Reifenherstellers...
---Sie sollten sich nach den Angaben des Fahrzeugherstellers richten.....
Auf meinen Einwand, dass die Reifen aber nur bis 4,5 bar zugelassen seien
hat der junge Mann dann doch in einerListe nachgeschaut, meine Achslasten
abgefragt und mir dann einen Reifendruck von 3,75 empfohlen .....

Wegen der besseren Fahreigenschaften fahre ich nun 4,5 bar.....

Tschues
Colt
.... einfach nich` ignorieren.....
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