Mobbelfrage - aber nicht das übliche?

Hier stehen Beiträge aus "Basis-Fahrzeug", "Aufbau" und "Installationen", die älter als 6 Jahre sind.
In diesem Forum kann nur gelesen, gesucht werden !!
Bei evtl. notwendigen Antworten bitte in einem Fach-Forum einen neuen Beitrag eröffnen

Mobbelfrage - aber nicht das übliche?

Beitragvon FrankS » 02.02.2006 - 11:44:42

Hallo womofreunde,
z.Z. ist meine Garage zu kalt, um zu werkeln und da bastele ich bis zu Temperaturen über 0 Grad im Kopf. Da ich meine Winter-Energiefrage in diesem Jahr angehen möchte, geistern mir da so einige Ideen durch den Kopf. Ich will jetzt hier eigentlich keine Diskussion, ob Mobbel oder nicht. Ich hatte da so eine Idee, im Winter auf meinem Fahrradträger einen Mobbel mit Umhausung zu konstruieren. Nun mal nur so meine Gedanken:

1. Wo hin damit?
Im Winter brauche ich keine Fahrräder, da könnte doch eine Umhausung mit Mobbel auf den Träger oder an die Rückwandhalterung. Mein Knaus ist etwas klein und da muß ich schon mit dem Platz haushalten. Im Sommer brauche ich keinen Mobbel. Gewicht und Raum spielen auf dem Träger keine Rolle.

2. Lärm
Müsste doch eigentlich mit einer Umhausung auf ein absolutes Minimum gedrück werden können. Kann ja auch z.B. 10 cm schalldämmendes Material für die Umhausung sein. Auf dem Träger ist genugt Platz. Ok - muß für Wärmeabführung sorgen, so ein Mobbel produziert da doch einiges. Abgasabführung muß auch überdacht werden. Oberproblem dabei, Verhinderung von Lärm an die Aussenwelt.

3. Vibration
Ist eine Frage, wenn ich den Mobbel am Womo laufen lassen möchte (also auf den Träger, ohne diesen auf den Boden zu stellen). Nun will ich kein Monster, ein kleiner 1000 W Gerät reicht mir. Muß mir erst mal so ein Gerät in Funktion ansehen können. Wenn die Vibrationsbeseitigung nicht funktioniert, dann muß halt Mobbel mit Umhausung auf den Boden gestellt werden (würd ich aber gerne vermeiden, da halt mehr Arbeit damit verbunden ist).
Ob das die Rückwand aushält - würd sagen ja, da 3 Fahrräder auch während der Fahrt auszuhalten sind und da wirken schon einige Kräfte mehr als mit einem laufenden Mobbel. Nachteil der Mobbelvibration - sie wirken stetig.

4. Abgase
Gibts vielleicht doch noch einen Zusatzfilter. Um den Lärm zu minimieren, muß sowieso eine Abgasrohrausführung aus der Umhausung konstruiert werden.

5. Warum will ich noch mal ein paar Gedanken - Mobbel?
Na- erstens brauche ich keine Veränderung im Womo. Stecker rein und Mobbel an. Zweitens habe ich gleich 220 V. Eine Batteriebank durch die Gegend fahren ist auch nicht unbedingt umweltfreundlich. Der Nachteil für mir liegt darin, das ein guter Mobbel (Honda u.a.) halt eine teurere Variante ist. Ein zweitere Nachteil, dass ich erst Werkeln und Basteln muß, gilt nicht für mich - mach ich gern.

Im Frühjahr-Sommer-Herbst reicht meine 80 Ah mit 75 W Solar völlig aus. Nur im Winter wirds sehr knapp selbst bei sparsamten Umgang mit Energie. Neige zwar auch zur Batterieerweiterung, aber so'n Mobbel läßt mich leider noch nicht los.

Spinn ich, oder sind die Gedanken vielleicht brauchbar? Ich möchte die besonders ansprechen, die die Nachteile des Mobbels durch technische Lösungen reduziert haben.

Tschüß FrankS
Benutzeravatar
FrankS
Mitglied
 
Beiträge: 839
Registriert: 16.12.2003 - 19:23:39
Wohnort: Deutschland

Beitragvon Schwedenopa » 02.02.2006 - 12:50:03

Hallo Frank,

bezüglich Lärm:
Der größte Teil des Lärms dürfte bei einem modernen, gut gedämpftem Moppel aus dem Auspuff kommen. Und den kannst Du schlecht umbauen.

Vibration:
Zumindest wenn Du den Moppel wirklich auf dem Fahrradträger laufen lassen willst, sehe ich da drei ernsthafte Probleme:
Erstens könnten die Schwingungen auf Dauer die Schrauben herausrütteln.
Zweitens werden sie ja auf den Wohnaufbau übertragen, und da wird sich bestimmt im Inneren irgend etwas mit passender Resonanzfrequenz finden, was dann mitschwingt. Und nervt!
Drittens könnte sogar das ganze Wohnmobil als Resonanzboden wirken und den Moppel-Lärm erheblich verstärken.

MfG
Gerhard
Ehemals "EuraGerhard".
Fahre jetzt Frankia I 680 BD: Bild
Benutzeravatar
Schwedenopa
Moderator
 
Beiträge: 4792
Registriert: 11.02.2004 - 23:22:05
Wohnort: Uppsala

Beitragvon waldtoni1 » 02.02.2006 - 13:26:34

Hallo Frank

Meine Meinung:

zum Lärm:
Zur Schalldämpfung würde ich neben der normalen Schallisolierung mit einem (oder 2)nachgeschalteten Autoschalldämpfern experimentieren, ausserden wäre eine Auspuffrohrverlängerung bis in Dachhöhe denkbar.
Das wäre von den Abgasen auch besser.(Geruch)

Zur Vibration:
Wenn du den Generator auf mehrere weiche Schwingmetallteile setzt (Gummi-Metallteile , die gibts in verschiedenen Shore-Härtegraden) würde ich keine Probleme mit dem Fahrradträger sehen. Die Befestigungsschrauben würde ich kontern.

Wirksamkeit ausprobieren am besten in freier Landschaft, wo wirklich keine Nebengeräusche sind, und auch mal länger laufen lassen.

Grundsätzlich finde ich, sollte man Mobbels wirklich nur im absoluten Notfall einsetzen.

Gruss
Waldtoni
waldtoni1
Mitglied
 
Beiträge: 44
Registriert: 23.01.2006 - 13:54:55

Beitragvon Uli_bw » 02.02.2006 - 18:00:13

Hallo Frank,

ich seh kein Problem mit der Vibration, da eigentlich alle Schrauben gesichert sind.

Mach Dir eine Schallisolierte Kiste drüber, mach in die Kiste eine labyrinthartige Öffnung rein, durch die die Abgase mittels PC Lüfter abgeführt werden können.
2. Gleichartige Öffnung zur Frischluftzufuhr

Verwende richtige Schallschutzmatten, die gibt es Benzin und Ölfest, sind relativ schwer und teuer.

Wollte für meinen so was auch schon machen, komme aber jeden Winter erst zu spät dazu - und dann ist es zu spät mit der Umsetzung.
Vielleicht komm ich diesen Sommer mal dazu.
Dann seh ich auch gleich ob ich mit der Temperatur klar komme.

Leider hab ich einen etwas größeren ESE1400 von Endress, so dass es bei mr nicht so leicht geht.

Ich dachte bei mir an einen Festeinbau im Womo.

mfg

ULI
Benutzeravatar
Uli_bw
Mitglied
 
Beiträge: 2433
Registriert: 09.02.2004 - 18:10:45
Wohnort: Eislingen/Fils

Beitragvon woming » 02.02.2006 - 20:31:49

EuraGerhard hat geschrieben:bezüglich Lärm:
Der größte Teil des Lärms dürfte bei einem modernen, gut gedämpftem Moppel aus dem Auspuff kommen. Und den kannst Du schlecht umbauen.


für meinen Moppel hab ich einen Aluflexschlauch besorgt, innen
mit den Außendurchmesser des Rohrstutzens.
Der läßt sich dann einfach aufstecken, schiebt den Mief etwas weiter weg
und macht das deutlich leiser. Ist infolge Alu auch sehr leicht und läßt
sich wie Gartenschlauch zum Transport aufwickeln.

Ein Teil des Lärms kommt aus dem Ansaugtrakt, aber da ist nur
mit üppig Aufwand dran zu drehen.

woming
hier sind die Stellplatzlisten:
http://www.womo-sp.org
woming
Mitglied
 
Beiträge: 1493
Registriert: 12.10.2004 - 15:07:25

Beitragvon nitefly » 03.02.2006 - 03:18:25

Da bin ich ja ernsthaft froh, daß sich mein Motor aus meinem Duc noch nicht "rausvibriert" hat, und der noch alle Schrauben dran hat...
Wobei das ja noch harmlos ist, wenn ich z.B. an 'ne Harley denke....

Gruß

Nite_Fly
Benutzeravatar
nitefly
Mitglied
 
Beiträge: 271
Registriert: 15.08.2004 - 13:01:39

Beitragvon Schwedenopa » 03.02.2006 - 09:15:56

nitefly hat geschrieben:Da bin ich ja ernsthaft froh, daß sich mein Motor aus meinem Duc noch nicht "rausvibriert" hat, und der noch alle Schrauben dran hat...


Hallo nitefly,

Dein Motor ist ja auch nicht ohne jede Schwingungsdämpfung mit ein paar simplen 8-mm-Schrauben an zwei dünnen Holzbalken aufgehängt...

Und die Zeiten, in denen Harleys noch aus Holz geschnitzt wurden, sind glaube ich auch vorbei. :wink:

MfG
Gerhard
Ehemals "EuraGerhard".
Fahre jetzt Frankia I 680 BD: Bild
Benutzeravatar
Schwedenopa
Moderator
 
Beiträge: 4792
Registriert: 11.02.2004 - 23:22:05
Wohnort: Uppsala

Beitragvon FrankS » 03.02.2006 - 09:59:51

Hallo womofreunde,
für mich ist klar, das man keinen größemäßig unhandlichen Mobbel verkaufen kann. Dann spielt der Preis auch noch eine Rolle und 900 Euro für so'n Ding sind auch nicht von Pappe. Mein Gedanke war nur, das auf dem Fahrradträger oder an dessen Halterung dieses Gerät montiert werden könne. Nicht der Mobbel an sich, sondern in einer Umhausung, die einerseits dieses Gerät noch viel leiser machen und eventuell mit einem Filter für etwas saubere Abgase sorgen kann. Ich hab schon mal in irgendein Forum ein Bild gesehen, wie jemand so ein Mobbel im Außenstaufach verbaut hat. Ich will aber selbst weder eine vibrierende Außenwand, noch meinen Nachbarn stören.
1. Vibration
Hier könnte man in einer Umhausung den Mobbel sogar an Federn hängend bauen, wenn ein Abstellen auf elastischen Material nicht für eine gute Schwingungsdämpfung sorgt.
2. Lärm
Schwachpunkt oder Ausgangpunkt, und das ist mir schon klar, die Ein- und Ausgänge, also Ansaugöffnung und Abgasrohr. Neben der Verlängerung könnte man die Abgase eventuell durch einen Filter jagen, der sogar reinigende und entdröhnende Wirkung hat. Ich bin der Auffassung, das für Bastler hier durchaus Möglichkeiten bestehen. Eine Firma, wie Honda, hat dafür natürlich kein Interesse, da dieses sich nicht optimal vermarkten läßt - aber für uns Womofreunde?

3. Ansaugöffnung und Abgasrohr
Falls es hier einen Motorenfachmann gibt. Verträgt der Motor, das die angesaugte Luft erst durch einen Luftfilter a la Staubsauger angesaugt werden muß? Oder verändert sich die Motorendynamik damit erheblich. Könnte dieses ja durch einen kleinen Lüftermotor hinter dem Filter ausgleichen(siehe Kühlschrankwärmeabführungslösung).

Werd mich mal mit der fachlichen Thematik etwas vertrauter machen. Mein Gedanke war nur, im Sommer brauch ich keinen Mobbel und im Winter keine Fahrräder. Also das Eine abnehmen und das Andere dranhängen. Und wenn ich irgendwo stehe, Stecker ans Womo und Mobbel an - das wäre anwendungsfreundlich. Diesen in einer Umhausung würde Diebstahl vorbeugen, eine Lärmminderung und eventuell noch eine weitere Abgasreinigung bedeuten. Gedanken, über die es sich meiner Auffassung nach mal lohnt, nachzudenken.
Solar ist auch nach meiner Meinung die sauberste Lösung, aber im Winter unbrauchbar (zu kurze Lichtstrahlungszeit, viel zu sehr standort- und Witterungsabhängig)



Tschüß FrankS
Benutzeravatar
FrankS
Mitglied
 
Beiträge: 839
Registriert: 16.12.2003 - 19:23:39
Wohnort: Deutschland

Mobbel

Beitragvon RaiWo » 03.02.2006 - 10:27:20

Hai!
Wir haben auch so ein Teil und es wird nur im Winter, wenn a) kein Stromanschluß vorhanden ist, oder b) die Solaranlage keine ausreichende Leistung bringt.
Ich stelle allerdings das Gerät auf den Boden. Umhüllt habe ich es mit Styrodurplatten. Darüber kommt noch Schnee. Jetzt will ich noch mit Eierkartons experimentieren.
Auf der Messe habe ich bei einem Aussteller ebenfalls so einen Abgasschlauch gesehen. Von ihm kam noch der Rat, man sollte das Ende des Schlauches in einen mit Wasser gefüllten Eimer stecken, dann würde man fast gar nichts mehr hören. Allerdings wenn´s so richtig friert??
Beim Studium meiner Betriebsanleitung bin ich allerdings auf einen Passus gestossen, in dem Honda schreibt, daß der Auspuff nicht verlängert werden dürfte.
CU
Wolf
RaiWo
Mitglied
 
Beiträge: 288
Registriert: 15.02.2005 - 16:57:57

Beitragvon hobsilein » 03.02.2006 - 11:02:31

Hallo Frank,

schau mal - hab ich mal bei ebay gesehen. (IPT Freizeit)

Der Self Energy EG20 Evolution besteht aus einem Dynamo-Motorblock, der das Flüssiggas aus der Gasflasche des Reisemobiles benutzt. Es ist kein zusätzlicher Tank notwendig. Der EG20 befindet sich normalerweise in Stand-by und springt automatisch an, wenn das Spannungsniveau der Batterie /-n unter 12V (typisch) absinkt und funktioniert, bis die Spannung 14,5 V (typisch) erreicht hat.

Der EG20 versorgt 20A und die Versorgung ist durch einen einen besonders niedrigen Geräuschpegel charakterisiert (LpA=51 dB/LwA=76 dB). Eine spezifische Software kontrolliert ununterbrochen die Servicebatterie. Das exklusive Gehäuse aus Halbschalen und die Kompaktheit der Mechanik haben es erlaubt, ein Gewicht von nur 19 kg bei einer Höhe von nur 25 cm zu erreichen. Die Montage erfolgt normalerweise unter dem Fußboden, ohne wertvollen Raum im Inneren des Wohnmobils einzunehmen.

Vielleicht kannst du dir bei einem Händler das Teil mal anschauen und dann das eine oder andere abkupfern oder auch das Teil kaufen!

Na ja der Preis läßt einen wohl eher zu Solar oder Brennstoffzelle tendieren.

Gruß
Jürgen
Ich fahre ungern wohin. Ich bin lieber schon da gewesen.
Benutzeravatar
hobsilein
Mitglied
 
Beiträge: 66
Registriert: 25.11.2005 - 12:44:18
Wohnort: Bayern

Beitragvon woming » 03.02.2006 - 14:47:08

FrankS hat geschrieben:1. Vibration
Hier könnte man in einer Umhausung den Mobbel sogar an Federn hängend bauen, ...


sicher die beste Variante gegen Körperschall, aber
dann benötigt man zwingend eine Transportsicherung.
Und dann ist es nur eine Frage der Zeit, wann man die vergisst
und der Moppel auf holperiger Strecke vor den Anschlag bufft :-(

woming
hier sind die Stellplatzlisten:
http://www.womo-sp.org
woming
Mitglied
 
Beiträge: 1493
Registriert: 12.10.2004 - 15:07:25

Beitragvon Uli_bw » 03.02.2006 - 17:35:38

Weiter für wichtig halte ich eine Sicherung gegen unbeabsichtigtes mitnehmen.

ULI :roll:
Benutzeravatar
Uli_bw
Mitglied
 
Beiträge: 2433
Registriert: 09.02.2004 - 18:10:45
Wohnort: Eislingen/Fils

Beitragvon FrankS » 03.02.2006 - 17:36:16

Hallo woming,
ich will ja keine Schwingungsamplitude von mehreren Metern. Das Dämmmaterial wird passgenau in der Umhausung konstruiert, so dass Moppel nur wenige mm schwingen kann und nicht pendelt. Das ist eine rein handwerkliche Konstruktionsfrage. Schwieriger ist da die Frage, wie wirkungsvoll (Schallreduzierung) ist die Umhausung? Ich muß ja nach wie vor der Stoffstrom rein und raus (Verbrennungsluft rein, Abgase raus) und damit habe ich wieder die Öffnungen. Wenn ich die Gasdurchführung durch die Umhausung mit einem Widerstand versehe, wirkt das meines erachtens auf die Leistung des Motors negativ. Es müßte ein offenes System (Mobbel + Umhausung) sein, was die Schallwellen auf dem Weg nach draussen in dem Gang absorbiert, aber für die stoffliche Komponente keinen Hindernis ist. Eventuell wäre das durch eine Art Labyrintkonstruktion mit Dämmstoffen zu bewerkstelligen - und zwar für den Ein- und Ausgang. Einen ungehinderten Durchgang, Frischluft rein - Abgase raus, ist außerdem für die Wärmeabführung unbedingt notwendig.
Als Baumaterial Holzplatten, Dämmstoff, 4 kleinere Stahlfedern und viel Arbeitszeit. Hapern tuts bei mir noch am Moppel. Bin halt noch in der Entscheidungsfindung. Und 100% sicher bin ich mir auch noch nicht, was sich da in meinen Gehirnzellen bezüglich Vibrationsverhinderung zusammenbraut.

Tschüß FrankS

PS: Uli, gerade dein Beitrag gelesen. Wie gesagt, mein Gedanke war den (Umhausung mit Mobbel drin) an die Fahrradträgeraufhängung anzubringen. Und zwar genauso eingehängt und verschraubt wie der Träger. Die Umhausung soll auchkeine Pap- oder Styroporkiste sein, nein. Normale Kiste aus Holzplatten mit Dämmmaterial innen verklebt.
Benutzeravatar
FrankS
Mitglied
 
Beiträge: 839
Registriert: 16.12.2003 - 19:23:39
Wohnort: Deutschland

Beitragvon Seekater » 06.02.2006 - 17:01:19

Hallo Frank,

ich lese eben Deinen Beitrag.......

- Schallgedämmte Kiste über Mobbel bewirkt zunächst mal einen internen thermischen "Kurzschluß"; das Moppel steht ja nicht mehr in freier Umgebung, sondern in einem gekapseltem Luftraum. Somit ist nicht auszuschließen, daß Abgase erneut angesaugt werden. Du müßtest also eine Trennung zwischen Ansaug- und Abgastrakt innerhalb der Kiste durchführen, etwa aus dicken Akustikschaumstoffplatten, die am Moppel anliegen und die Kiste in zwei Hälften teilen.

- Die Schalldämmung der Kiste wird in erster Instanz durch die Luftansaug und Austrittsöffnung bestimmt. Hierzu mußt Du ersteinmal die Luftmenge kennen die Dein Moppel zum Betrieb benötigt. Diese Luftmenge muß also je Zeiteinheit rein in die Kiste und auch wieder raus. Damit die Luft genügend ruhig, laminar strömt, sollte meinen Erfahrungen nach eine Luftströmungsgeschwindigkeit von 2m/s nicht überschritten werden. Aus diesem Richtwert und der Luftmenge Deines Moppels kannst Du dann die benötigte Mindest-Größe der Ansaug und Auslaßkanäle berechnen.
Falls Du Probleme hast die benötigte Luftmenge des Moppels zu ermitteln, würde ich im ersten Ansatz einmal von ca. 1m³/h Luftmenge bei einer Verlustleistung von 3VA und 10°K Temperaturdifferenz (drinnen/draußen) ausgehen. Aus der (angenommenen) Verlustleistung eines Moppels kannst Du dann, die Kanalgröße überschlägig berechnen.
Also wohlgemerkt, das sind alles Richtwerte zur Orientierung, keine Grenzwerte, keine absoluten Formelwerte o.ä.

- Die Ansaug- und Auslaßkanäle sollten dann noch genügend lang sein, damit die Luft eine Chance hat sich zu beruhigen. Ich würde hier einmal von einem etwa 2m langem Kanal ausgehen, was man nur mit Faltung hinbekommt, also Kiste z.B. 1m cm hoch, der Auslaßkanal geht dann vom Boden bis hoch an die Decke, wieder zurück und unten 'raus. Von innen den Kanal, wie die ganze Kiste, dann komplett rundum gedämmt. Nicht irgendetwas, sondern offenporiger Akustikschaumstoff. Alternativ auch Watte oder eben noch besser, die Kraftstoff- und Oil-festen Akustikplatten. Normaler Schaumstoff, Eierpappe o.ä. ist gut zum experimentieren und besser als nichts, hat aber deutlich schlechtere Schalldämmungseigenschaften. Natürlich kannst Du die Kanäle auch kürzer ausführen. Ich würde mal darauf tippen, daß dann tiefe Frequenzen umso mehr 'rausdringen, je kürzer der gefaltete Kanal ist. Auf die Faltung würde ich allerdings nicht verzichten, das bringt am meisten Schalldämmungseffekt, wenn die Kiste selbst o.k. ist.

- Durch die nötige Kanallänge und Faltung geht's meist nicht mehr ohne Lüfter, so Du nicht einen Hitzetod des Moppels riskieren willst. Hier ist die Bestimmung der Lüfter einfach: Papst z.B. gibt den Volumenstrom für alle ihre Lüfter an und 12V Ausführungen gibt's auch.
Diffzil dagegen ist die Aufhängung der Lüfter um nicht wieder Schall zu erzeugen. Die besten Ergebnisse sind bei Aufhängung des Lüfters in einer möglichst dichten Stoffsicke mit Gummibändern zu erwarten und zwar dann wenn der Lüfter beidseitig ein genügend großes Luftvolumen hat. Ist das Luftvolumen auf einer Seite zu klein, gibt es dort einen Über- oder Unterdruck der den Lüfter nach Erreichen der Nenndrehzahl in eine andere Position bringt, dann reist die Strömung ab, Über-/Unterdruck ist weg, Lüfter geht in alte Position, Über-/Unterdruck baut sich wieder auf usw. usw., sprich der Lüfter schwingt und erzeugt selbst Schall.
Dasselbige findet auch statt, wenn der Lüfter ? und sei es auch noch so weich ? mit Gummipuffern aufgeschraubt ist. Der Lüfter überträgt dann Körperschall.
Natürlich kann man beim Lüfter auch "schludern", da der vom Lüfter selbst erzeugte Lärm ? siehe Kühlschranklüfter, Heizungslüfter, Herdlüfter von vielen akzeptiert wird.
Andererseits bietet dies Lüfteraufhängungstechnik auch eine Chance für das Moppel selbst: Das Moppel etwa an Gummiseilen in der Raummitte der Kiste aufgehängt dürfte die beste Lösung sein um Körperschall vom Moppel ausgehend zu minimieren.

- Last but not Least muß dann noch Deine Kiste den Anforderungen akustisch genügen und genügend steif und resonanzarm sein. MDF-Werkstoff ist da nicht das schlechteste. Speziell an den Kanten muß gut verschraubt sein, evtl. sogar mit Falz, sonst "pfeift" dort wieder der Lärm raus. Speziell den Deckel würde ich auf jedenfall mit einem Falz ausführen.

Viel Spaß mit der HighTech-Kiste
Seekater
Wenn schon Irren, dann lieber durch eine Tat, als durch eine Unterlassung
Benutzeravatar
Seekater
Mitglied
 
Beiträge: 1426
Registriert: 27.05.2003 - 08:15:41
Wohnort: Rheinland

Beitragvon FrankS » 07.02.2006 - 16:19:01

Hallo seekater,
1. Umhausungskonstruktion
Stabile Konstruktion wird vorausgesetzt und ist Konstruktionsfrage, Generator soll ja am Womo hängenbleiben.
2. Zu- und Abluftkanal
Wie du sagst, Faltenführung zur Kanalverlängerung, ebenfalls mit schalldämmenden Material ausgekleidet.
3. Verbrennungsluftzuführung, Wärmeabführung
Der Generator müßte in einem ständigen Luftstrom in der Umhausung stehen. Neben der Verbrennungsluftzuführung ist damit bei Luftüberschuß eine Wärmeabführung verbunden.
4. Ventilator
Der a la Kühlschrankventilator wird in der Umhausung mit verbaut und dürfte dadurch ebenfalls nicht merklich hörbar sein, d.h. am Ende das Zuluftkanals.
5. Abgase
Durch ständige Luftströmung (nicht in Fönstärke, sondern wörtlich nur eine geringe Strömungsgeschwindigkeit) in der Umhausung während des Betriebes wird die Abluft ebenfalls abgeführt, d.h. wenn der Auspuff des Generators um z.B. 10-20 cm verlängert wird und im Durchluft-Abstrombereich bzw. im Abgasgang hängt, wird ein Abgasabstransport möglich sein. Damit kommen auch keine Abgase in die Umhausung.
6. Vibrationsdämmung
Wenn die Vibrationen durch Aufstellen und Dämmmaterialien verhindert werden kann, dann braucht man natürlich keine Aufhängung. Aufhängung dürfte nur wirksamer sein, wenn erstere Methode nicht den gewünschten Erfolg verspricht.

Tschüß FrankS
Benutzeravatar
FrankS
Mitglied
 
Beiträge: 839
Registriert: 16.12.2003 - 19:23:39
Wohnort: Deutschland

Nächste

Zurück zu Technik-Archiv

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder