es fällt mir nicht leicht, dies zu schreiben, aber es sieht so aus, als müssten wir uns bald von unserem Eura, der uns in über 14 Jahren und über viele tausend Kilometer als rollendes Urlaubsdomizil gedient hat, trennen. Zwar sind wir nach wie vor mit dem Aufbau und dem Grundriss nach wie vor sehr zufrieden. Mit der Aufbautechnik sind wir auch im großen und ganzen zufrieden, obwohl wir 2011 schon die Truma-Heizung wegen Frostschadens austauschen mussten. Das war aber zumindest zum Teil meine eigene Schuld. Es ist hauptsächlich der Unterbau, das Fahrgestell und was dazugehört, was uns mehr und mehr Kummer bereitet:
- An der (nachgerüsteten) Motorklimaanlage ist inzwischen so gut wie jede Komponente, die ausgetauscht werden kann, auch schon mindestens einmal ausgetauscht worden.
- Seit einem kapitalen Motorschaden 2011 einen Austauschmotor drin, aber dieser verliert von Beginn an permanent Öl. Und das obwohl immer wieder irgendwelche Dichtungen etc. getauscht worden sind. Bislang ist es jedenfalls noch keiner der 3 Werkstätten, die sich daran versucht haben, gelungen, den Ölverlust nachhaltig zu stoppen.
- In den letzten 2 Jahren mussten wir insgesamt drei Mal Kurzreisen wegen technischer Probleme abbrechen! Und bei jeder längeren Tour war unterwegs mindestens ein Werkstatttermin fällig.
- Und jetzt nagt auch noch der Rost am Fahrgestell. Ein Querträger hinter den Radkästen ist schon durchgerostet und muss ersetzt werden.
Das alles verschlingt nicht nur Unmengen an Geld, sondern auch an Zeit.
Da wir überdies, um wieder in deutsche Umweltzonen einfahren zu dürfen, für viel Geld einen Partikelfilter nachrüsten lassen müssten, haben wir schon länger ernsthaft über einen Wechsel nachgedacht. Und jetzt, bei der Sache mit dem durchgerosteten Träger, stellt sich für uns eigentlich nur noch die Frage: Reparieren lassen, um noch die Möglichkeit des Verkaufs oder der Inzahlungnahme zu haben, oder gleich zum Schrottplatz. Wir machen das von der Höhe des Kostenvoranschlages der Karosseriewerkstatt abhängig.
So viel zum Thema Abschied, nun zum Neuanfang:
Klar ist, Hotel- oder gar Cluburlaub kommt für uns nicht in Frage. Auch ein Caravan nicht. Es muss also wieder ein Womo her. Nur was für eines?
Was wir suchen, ist ein komfortables Fahrzeug für zwei Erwachsene, in dem wir aber bei Bedarf auch mal (mit ein paar Kompromissen) zwei Enkelkinder mitnehmen können, ohne uns allzu sehr auf die Füße zu treten. Wir nehmen meistens Fahrräder mit, oder aber im Sommer ein Faltboot. Bislang war das aus Zuladungsgründen entweder Fahrräder oder Boot, in Zukunft wäre es schön, wenn wir beides mitnehmen könnten. Sollte die zul. Gesamtmasse deshalb über 3,5 Tonnen steigen, so wäre das kein Problem, wir haben beide die FS-Klassen C1 und C1E.
Absolute Winterfestigkeit ist für uns Pflicht. Das heißt, wir müssen in der Lage sein, auch im tiefsten Winter mindestens 2 Nächte am Stück ohne Stromanschluss stehen und dabei sämtliche Bordinstallationen, insbesondere die Wasserinstallationen uneingeschränkt nutzen zu können. Also so wie bisher mit dem Eura auch. Wobei erschwerend hinzukommt, dass wir eben inzwischen in Schweden wohnen und daher noch mit deutlich kräftigeren Minusgraden rechnen müssen.
Ebenfalls Pflicht ist ein festes Doppelbett. Einzelbetten kommen für uns beide nicht in Frage, und jeden Abend die Sitzgruppe umbauen auch nicht. Es darf gerne wieder ein Alkoven sein, es ginge aber auch ein Heck-Querbett. Ein Hubbett würden wir eher als Notbett betrachten, bzw. für die schon erwähnten Enkelkinder.
Die Breite ist eher unkritisch. Die Höhe auch, solange sie unter 3,4 Meter bleibt. Aber bei der Länge müssen wir aufpassen: Falls es eine Heckgarage für die Räder gibt, dann können wir bis maximal 7 Meter gehen. Falls es keine Garage gibt und die Räder auf einen Träger müssen, dann maximal 6,5 Meter. Eine Heckgarage wäre schön, da wir recht teure Fahrräder haben, die wir auch gerne noch eine Weile behalten wollen.
Im Bad wäre es schön, wenn wir wieder eine separate Dusche hätten. Das muss nicht gleich ein "Raumbad" quer über die ganze Womo-Breite sein, aber schon irgend eine Art von Duschwand oder -tür als Abtrennung zur übrigen Nasszelle. Also mehr als nur ein Vorhang.
In der Küche wäre es schön, einen Herd mit 3 Flammen zu haben. Bisher haben wir 2, und das wird manchmal doch etwas knapp. Backofen wäre "nice to have", muss aber wirklich nicht sein. Beim Kühlschrank, der ein Absorber sein sollte, reichen ca. 100 Liter Inhalt.
Beim Fahrgestell sind wir ziemlich indifferent. Ich habe keine Probleme mit dem Ducato bzw. dem Frontantrieb. Es darf auch gerne wieder eine Handschaltung sein, Automatik braucht es nicht. Motorleistung ist auch eher unkritisch, wir sind mit den nominell 127 Pferdchen in unserem jetzigen Mobil immer gut ausgekommen. Es sollten die heute üblichen Sicherheitssysteme wie Airbags, ABS etc. vorhanden sein. Motorklima muss sein! Grüne Plakette ist ebenso Pflicht. Idealerweise erfüllt der Motor natürlich bereits die Bedingungen für eine eventuell kommende "Blaue Plakette", aber das kann man natürlich schlecht vorhersagen.
So, im zweiten Teil werde ich dann über unsere bisherigen Erfahrungen und Eindrücke bei der Suche nach einem neuen Womo berichten.
MfG
Gerhard