von Jens_M » 06.06.2004 - 21:22:13
Hallo,
ich bin ja noch nicht so lange in diesem Forum und bin immer noch dabei die alten Beiträge "aufzuarbeiten".
Als ich jetzt über diesen Beitrag gestolpert bin, habe ich wirklich nicht mehr meinen Augen trauen können.
Zwei Dinge sind mir dabei im Besonderen aufgefallen.
Jeder tut hier nix anderes als seine Meinung kund. Dafür sind ja nun auch mal die Foren da. Und es ist wie es ist, die Meinung eines Anderen kann ich zur Kenntnis nehmen oder es lassen. Aber wir sind ja auch gerade aus diesem Grund in diesem Forum, um von den Meinungen und Erfahrungen der Anderen zu lernen und auch mal die anderen Sichtweisen zu sehen.
Als dann die ersten hier in diesem Beitrag sachlich und vorsichtig auf die Gefahren des Alkovenschlafens während der Fahrt aufmerksam machten und auch klar stellten, wie gefährlich dieses Vorgehen ist, fühlte sich die andere Fraktion sofort persönlich angegriffen.
Als ich das hier gelesen habe, da konnte ich gar nicht glauben das so was sein kann. Wer sich selber in Gefahr bringt, handelt auf eigene Kappe, aber wer seine Kinder bewusst in Gefahr bringt muss auch damit rechnen, dass es dafür offene Worte geben kann. Und das ist auch gut so. Da kann man dann nur sagen: Aufklärung tut not. Und genau das ist ja dann auch von einigen Experten (Gott sei dank) geschehen.
Wir haben drei (teilweise schon Erwachsene) Kinder, die vom Babyalter an mit uns jedes Jahr zur 6-Wöchigen Campingreise nach Griechenland mitkamen. Wir sind noch nie auf die Idee gekommen, die Kinder ungesichert irgend wo (nur der Ruhe willen) zum Schlafen zu legen. Es gibt für jedes Alter geeignete Rückhaltesysteme. Und wenn eben geschlafen werden muss, dann wird angehalten.
Der Gang auf die Toilette kann IMMER am nächsten Rastplatz erfolgen. Die 5 Minuten Zeit dafür sind da, schließlich könnte man im normalen PKW ja auch nicht während der Fahrt aufs Töpfchen.
Ein Hauptproblem bei einem Unfall ist in der Regel, dass man nur sehr selten frontal auf ein (plötzliches) Hindernis fährt. Jeder versucht aus dem Affekt heraus im letzten Moment auszuweichen. Dies führt aber zum Schlingern und Kippen des Fahrzeuges. Die meisten verunglückten Fahrzeuge liegen NEBEN der Fahrbahn - warum wohl? Jeder, der dann nicht in einem sicheren Rückhaltesystem gesichert ist, der hat absolut keine Chance. Wie immer auch die Chancen der Angeschnallten sind, sie sind ohne Frage besser, und darauf kommt es an.
Ich könnte als Verantwortlicher niemals die Garantie für die Zukunft meiner Kinder übernehmen indem ich derart fahrlässig handle.
Auf der Autobahn mag man sich ja noch vorstellen, dass der Alkoven gar nicht soooo unsicher ist (obwohl er es ist). Aber was ist denn, wenn man dann doch mal von der Bahn runter fährt? Werden dann die Kinder wach gemacht und angeschnallt? Mit Sicherheit nicht! Wie oft ist dann schon ein niedriges Hindernis, wie ein abgebrochener runterhängender Ast, in einen Alkoven eingedrungen und hat diesen bis zur Unkenntlichkeit zerstört?
Der Fahrer unter dem Alkoven kann so etwas doch gar nicht sehen. Ich weiß nur, dass unser Vermieter, von dem ich unser Fahrzeug übernommen habe, in den letzten 12 Jahre VIER demolierte Alkoven bei seinen vermieteten Fahrzeugen hatte.
Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen, möchte ich auch jeden dringlichste bitten im Interesse der Kinder von derartigen Praktiken Abstand zu nehmen. Auch wenn wir noch zu einer Generation gehören, wo in unserer Kindheit vieles lockerer gesehen wurde. Aber der Verkehr hat seither um ein vielfaches zugenommen und Fahrzeuge sind immer schneller und damit gefährlicher geworden. Alleine, seit es das Handy gibt haben die Unfälle schlagartig massiv zugenommen. Auch wenn man sich selber für einen begnadeten Fahrer hält, wir alle sind nur Menschen und machen Fehler - auch die anderen Verkehrsteilnehmer.
Das ist kein erhobener Zeigefinger, das ist nur meine Meinung und ich nehme mir die Freiheit diese zum Ausdruck zu bringen. Letztendlich muss jeder Erwachsene selber seinen Kindern eine Zukunft geben können und frei über sein tun entscheiden (hoffentlich im Interesse seiner Kinder).
Schönen Gruß
Jens
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