Hallo Jofu,
Du eröffnest ja ganz neue Denkdimensionen hier ? wie schön.
Jofu hat geschrieben:Ich denke wir haben in den letzten Jahren - ich denke nicht mal ein Jahrzehnt - einen enormen Umschwung in der WoMo Branche erlebt. Die Stückzahlen sind stark gestiegen, zum Teil zu Lasten der Caravans, zum Teil durch zahlungswillige Neueinsteiger. Zudem gibt es vor allem bei den Nicht-Kastenwagen einige wenige Herstellergruppen, die den europ. Markt bestimmen und zum Teil dasgleiche Grundfahrzeug unter drei Labels verkaufen. ??
So ähnlich sehe ich das auch, seitdem ich mich als Neueinsteiger ca. 2002/2003 begonnen habe mit der Branche zu befassen. Die Branche muß sich weiter wandeln, ein weiteres "Leben durch Erstkäufer" wird nicht mehr in dem Maße möglich sein, wie bisher.
Jofu hat geschrieben:?.Die Ansprüche der Kunden vor allem auch an optischer "Wohnlichkeit" und Design steigen deutlich, wenn dies auch nicht immer zu einem höheren Nutzwert führt. Vergleicht man mal die heutigen Modelle mit denjenigen von vor 5,6 oder erst recht 10 Jahren so sehen sie einfach trendiger und netter aus. Ich jedenfalls würde nicht mit einem Mobil aus dem letzten Jahrhundert fahren wollen.
In der Tendenz stimme ich Dir vollkommen zu, sehe allerdings die letzten Jahre mehr als ein hektisches Drehen am Design-Rädchen, um weiterhin Neueinsteiger anzulocken. Wirkliche Fortentwicklung am Gebrauchswert fand seit etwa 2003/2004 nicht mehr statt. Hier tut aus meiner Sicht ? genau wie Du das Eingangs schreibst ? eine Konsolidierung der Branche sehr gut.
Jofu hat geschrieben:?.. sind halbwegs akzeptable Preise eigentlich nur durch eine stärkere Rationalisierung und Massenfertigung hinzubekommen. Ich denke dieser Weg wird weitergehen und dann wird man hoffentlich auch mal ein Qualitätsniveau wie im PKW Bau erreichen.
Hier stimme ich wieder 100% zu. Der Branche fehlt es ? mit meinen Worten ? viel an ausgereifter durchdachter Fertigung. Es wird zu viel in Chargen, handwerklich gefertigt. Fertigungstechnik ist in vielen Herstellerwerken nur punktuell und nicht durchgehend vorhanden. Ein noch ungenutztes gewaltiges Rationalisierungspotential. Die Tendenz sollte somit zu modularer automatisierter Fertigung gehen. Was beim PKW das gleiche Auto mit veränderter Austattung ist, könne beim WoMo die gleiche Ausstattung mit veränderten Grundrissen sein. Was beim PKW die andere Produktlinie für eine andere Zielgruppe ist, könnte bem WoMo die andere Ausstattungsvariante auf einer anderen Fertigungslinie sein. Hier haben sich viele Hersteller noch nicht enschieden, was sie wollen, verzichten auf Automation in der Herstellung und bieten statt dessen jegliche Ausstattung mit jeglichem Grundriß in handwerklicher Fertigung an. Darunter leidet die Qualität ? wenn die Preise erträglich sein sollen ? und ein Reifen des Produktes wird verhindert.
Ich werte somit die beobachtbaren Investitionen in neue Fertigungsstätten als eine Tendenz, die weiter anhalten wird und auch nötig ist, um Kundschaft mit Erfahrung sich zu erhalten.
Jofu hat geschrieben:?..Was die Branche m.E. noch brauchen würde:
a) noch mehr frische Konzepte wie Paul&Paula, die einen erschwinglichen Einstieg auch bei Neufahrzeugen ermöglichen würde - sage mal bis 6m, bis 30.000,- EUR
b) ein breiteres Netz an Miet-Womos für Gelegenheitsnutzer - auch jenseits der typischen Womo-Händler (also quasi Europcar/Hertz/Avis für Womos - was für Cabrios und Ferraris geht, muss doch auch für Womos gehen.
c) ein cleveres Individualisierungskonzept auch im mittleren Preissegment
d) mehr ausgewiesene Stellplätze, um die Heerscharen auch unterzubringen
e) clevere Finanzierungskonzepte inkl. bsp. einem Carsharingkonzept für einen definierten, kleinen Nutzerkreis pro Womo
f)... jetzt seit ihr dran
Das ist aus meiner Sicht schon sehr vollständig; ich ergänze mal nur den Punkt a) und c):
Jofu+Seekater hat geschrieben:Was die Branche u.E. noch brauchen würde:
a) noch mehr frische Konzepte, die länger wie eine Saison anhalten (Paul&Paula, Tikro o.ä.), wobei der Einstiegsmarkt nicht vergessen werden darf.
b) ein breiteres Netz an Miet-Womos für Gelegenheitsnutzer - auch jenseits der typischen Womo-Händler (also quasi Europcar/Hertz/Avis für Womos - was für Cabrios und Ferraris geht, muss doch auch für Womos gehen.
c) ein cleveres Individualisierungskonzept mit modularer automatisierter Fertigung auch im mittleren Preissegment, was - trotz immerwährender Marktanpassung ? ein Reifen einer im Grunde konstanten Produktlinie ermöglicht.
d) mehr ausgewiesene Stellplätze, um die Heerscharen auch unterzubringen
e) clevere Finanzierungskonzepte inkl. bsp. einem Carsharingkonzept für einen definierten, kleinen Nutzerkreis pro Womo
f)... jetzt seit ihr dran
Als Gemeinschaftswerk so akzeptabel ?
Gruß
Seekater