Griechenland - ein paar Fragen...

[Paul63]

Hallo zusammen,

als noch ziemlich frischgebackener Womobesitzer plane ich für diesen Sommer eine Griechenland-Festlandtour. Nun habe ich erfahren, dass man in Griechenland keine Reservekanister an der Tanke füllen darf. Hat jemand eine Ahnung, wie streng das gehandhabt wird? Immerhin gibts ja nicht an jeder Ecke eine Zapfstation. Dass man auf der Fähre keinen Kanister dabeihaben darf, sehe ich ja noch ein.
Dann liegt mir noch was auf dem Herzen: langsam bin ich doch recht verunsichert, was das Freie Stehen anbelangt. Sowohl in der Reiseliteratur als auch hier im Forum findet man dazu ja Angaben von "kein Problem" bis "Polizeirazzia". Vielleicht ist das ja auch abhängig von der Gegend - ich kann schon verstehen, dass die Griechen was dagegen haben, wenn ganze Campingplätze entstehen und nach der Saison eine Müllhalde übrigbleibt!
Danke für Eure Antworten - Paul

[klausimaus]

Hi Paul!
Also, das Tankstellennetz in GR macht einen Reservekanister völlig überflüssig, es ist mehr als ausreichend.
Hinsichtlich "Freistehen": Es ist nun mal offiziell in Griechenland verboten und wird in den letzten Jahren zunehmend kontrolliert. Das hängt mit der Wohnmobil-Schwemme in der Hauptsaison zusammen und mit den entsprechenden Unarten einzelner Wohnmobilisten (Abwasser, WC-Kassette pp.)
Die Diskussion über Freistehen oder nicht wird und wurde schon in vielen Foren diskutiert mit allem Pro und Kontra.
Wir persönlich stehen auch frei, allerdings so, dass wir niemanden stören, keinerlei Hinterlassenschaften zurücklassen, meistens im Hinterland, weg von den Stränden, auf Parkplätzen von Tavernen, wo man dann natürlich einkehrt, auf Privatgrund pp.
Wenn du an mehr interessiert bist, verweise ich unbescheidenerweise auf meine Homepage: http://www.griechenland4you.de
Gruß Klausimaus

[georg]

Hi Paul,

zunächst einmal heiße ich dich recht herzlich willkommen.
Ich wünsche dir, dass du gute Tipps und Ideen hier im Forum findest und viel Glück und gute Erholung auf deinen WoMo-Fahrten.

Zu diesem Thema kann ich noch nichts sagen, plane aber auch innerhalb der nächsten Jahre eine Fahrt nach Griechenland.

Liebe Grüße
georg

[Chartist]

Hallo Paul,

herzlich willkommen im Forum.

Die Tankstellendichte ist m. E. grösser als bei uns. In jedem kleinen Nest giibt es eine Tanke. Oft recht unterschiedliche Preise in der gleichen Region.
Freistehen ohne Probleme, wenn man nicht gerade im Naturschutzgebiet oder neben einem CP steht, Wagenburgen bildet, sich direkt neben Camping-Verbot-Schilder stellt usw. Alles im letzten Jahr erlebt. Im Hinterland sowieso kein Thema. Dort gibt es kaum CP und man kann nur frei stehen. Jeder Tavernenwirt wird ein freundlich willkommen heissen, wenn man dort einkehrt und auf seinem Gelände übernachten möchte. Auch auf den Parkplätzen der kulturellen Einrichtungen kann man in der Regel stehen, wenn man an der Kasse fragt und evtl. die Eintrittskarte für den nächsten Tag schon kauft. Morgens in der Frühe ist es dort am schönsten.
In der Nebensaison ist übrigens manches möglich, was in der Hauptsaison sicher Ärger verursacht.

Also selbst ausprobieren und dabei ordentlich auftreten, dann gibt es kaum Ärger. In grossen Städten gehen wir immer auf einen CP.

Gruss vom Chartist

[oldman]

Hallo Paul,

ich kann mich hier meinen Vorrednern nur anschließen.
Was die Tankstellen betrifft, sind die Preise sehr unterschiedlich. Sie differieren um bis zu 20 Ct. Eine günstige Tankstelle in Patras ist bei der östlichen Stadtausfahrt, Name kann ich nicht mehr sagen. Aber aufpassen, er wollte mich mit der Visa-Karte über den Tisch ziehen. Ich hoffe es war nicht absichtlich. Er hatte sie ein zweitesmal durchgezogen, weil kein Beleg ausgedruckt wurde. Hab mir den Betrag in Bar auszahlen lassen .

Zum Übernachten auf freier Fläche soviel, dass hier die Besitzer der CP die Polizei aufhetzen. Ich hab hier mit einem gesprochen, der einen neuen Platz in der Nähe der Ochsenbauchbucht eröffnet hat. Die Betreiber habe sehr hohe Kosten, was die Erstellung von Abwasserbeseitigungsanlagen betrifft und möchten ihre Plätze natürlich ausgebucht wissen.

Wir selbst fahren nur in der Nebensaison und stehen frei.
Für heuer ist die Fähre bereits gebucht. Abfahrt Venedig am 18.09.06. Vielleicht sieht man sich.

Gruß von Anna und Nikolaus

[Paul63]

Hallo zusammen,

nachdem ich nun schon seit drei Wochen wieder zurück bin, wird es höchste Zeit, ein feedback zu geben! Also - was die Tankstellen anbelangt, hattet Ihr ausnahmslos recht, sogar in der tiefsten Pampa gibt es keinerlei Versorgungsprobleme. Allerdings scheint das "Kanisterverbot" nur auf dem Papier zu bestehen: ich habe mehr als einmal gesehen, wie Autofahrer einfach den Pott aus dem Fenster reichen...

Zum Thema Freistehen traue ich mich kaum was zu sagen, nachdem ich in den vergangenen Wochen viele Beiträge dazu hier gelesen habe. Ich denke, da wird's nie eine einheitliche Meinung geben, und das ist sicher auch gut so!

Eine Bemerkung will und kann ich mir dazu aber nicht verkneifen:
ich habe mir im Nordwesten der Peloponnes zwei (auch im "Schulz") hochgelobte SP angesehen. Beide Plätze waren grundsätzlich superschön. Allerdings standen dort so viele Womos, dass es optisch ausgesehen hat, wie auf einer Gebraucht-Womo-Messe, eines am anderen, eng parallel geparkt. Große Verbotssschilder an der Zufahrt waren nicht zu übersehen.
Für mich beides Gründe, an dieser Stelle der Pelo einen nahe gelegenen CP anzufahren, der mir für ein vernünftiges Geld einen sehr großzügigen Platz geboten hat.

Klar sind auch wir frei gestanden, aber eben nicht in der Masse und nicht, wenn das Verbot so offenkundig ist. Aber genug jetzt davon!

Danke nochmals für die Tipps,
Grüße
Paul

[Asphaltpirat]

Wir sind nun auch seit 5 Tagen (rechtzeitig vor den Überschwemmungen!!) zurück.
Zum Thema "Schulzplätze" muß ich Dir absolut recht geben!
Die waren ohne Ausnahme alle hoffnungslos überlaufen!

Davon mal abgesehen, daß wir solche Plätze ohnehin meißtens meiden, weil wir erstens die Einsamkeit lieben und zweitens uns mit unserem kleinen Reisemobil etwas nach draußen ausbreiten müssen und dazu nicht allzu sehr auf dem "Präsentierteller" stehen wollen, wirft das im Allgemeinen kein allzu gutes Bild auf die Wohnmobilisten.

Manche scheinen wirklich nur darauf aus zu sein, sich zu anderen stellen zu können.

Dies entspricht absolut nicht unserer Mentalität und so kam es manchmal auch zu unglücklichen Situationen wenn sich allzuoft ein anderes Womo zu "unserem" einsamen Stellplatz gesellte ohne auch nur den geringsten "Anstandsabstand" zu wahren.
Und ehe man sich versah war man mitten drin in einer WOMOburg!


Und genau das ist es was die Griechen nervt, wie sie uns in einigen Gesprächen zu verstehen gaben...........

Aber Griechenland ist wirklich ein tolles Land!!



Bis demnächst


Michael

[Paul63]

Du nimmst mir die Worte aus dem Mund: Griechenland ist ein tolles Land. Und nach meinen bisherigen Erfahrungen von 6 Griechenlandreisen muss ich sagen, dass auch die Griechen toll sind! Ich hab selten so liberale, freundliche, hilfsbereite,.... Leute kennengelernt. Übrigens auch, was das Übernachten mit dem WoMo angeht. An einem Strand standen wir frei; am frühen Abend kam die Polizei. Außer uns war noch ein WoMo da. Nachdem wir uns offenbar "anständig" verhalten haben, waren die Polizisten wieder weg und kamen auch nicht wieder. Derartige Erfahrungen haben wir einige Male gemacht. Dass die Griechen (auch Nicht-Polizisten) es einfach nicht mögen, wenn man sich über ihre Gebote und Gesetze hinwegsetzt, kann ich mehr als nachvollziehen. Ich finde, wenn ich Gast in einem anderen Land bin, habe ich die Gesetze ebenso wie die Sitten und Gebräuche zu respektieren. Und wenn man sich mal ansieht, wo man mit dem WoMo tatsächlich verjagt wird, dann sind es eben die Stellen, wo die WoMos zu Dutzenden stehen - und genau da sind dann auch Verbotsschilder. An einem Schulzplatz habe ich beobachtet, dass Tagesausflügler, die mit dem PKW gekommen waren, auf dem offiziellen Parkplatz keinen solchen mehr gefunden haben, weil da entweder ein Womo oder eben eine "Sitzgruppe" stand.
Am Rande: ich habe nichts, aber auch gar nichts gegen "Schulz"; ich habe viele gute Tipps im Buch gefunden. Nur das mit den Plätzen hat halt überhand genommen.

Viele Grüße
Paul

[Asphaltpirat]

Man kann nichts gegen Schulz sagen! Wenn sich jeder an die von Ihm angegebene max. Womoanzahl halten würde gebe es keine Probleme.
Meißt habe ich aber an solchen Plätzen die 2-3fache Anzahl gesehen!

Dabei gibt es noch soo viele "unbeschriebene" Stellplätze, die aber von den WOMOfahrern erst dann angefahren werden, wenn da bereits jemand steht, wie wir mehrfach erfahren mußten.

Der Rudeltieb dreier Wohnmobilisten ging hierbei so weit, daß sie sich bei dem Versuch sich zu uns zu gesellen als wir an einigen Plätzen unseren "Offroadvorteil" ausgenutzt hatten, sich hoffnungslos festgefahren haben.


Da war dann jedesmal eine größere Bergeaktion angesagt (Man hilft ja gerne! )!


Bis demnächst



Michael

[Asphaltpirat]

Ich möchte mich nun mal von der Sellplatzgeschichte frei machen und über einige allgemeine Erfahrungen unseres ersten Griechenlandtrips berrichten.

Es gab kaum Verständigungsschwierigkeiten, da die Griechen meißt Englisch, oft Deutsch aber auf jeden Fall die "Gebärdensprache" können!

Sie sind wirklich sehr hilfsbereit, wie ich bei einem Fahrzeugproblem feststellen konnte.
Sie sind niemals aufdringlich!

Das Land ist grandios!
Da ist zum Einem das Meer mit wirklich menschenleeren Stränden und zum Anderen die atemberaubende Bergwelt wo man sich wirklich abseits jeglicher Zivilisation glaubt.

Das Essen ist mit dem heimischen grieschichen Restaurant wirklich nicht zu vergleichen, meißt sehr einfach aber durchaus schmackhaft und preiswert.
Ein halber Liter Hauswein für einen "Spottbetrag" ist immer eine Köstlichkeit.

Mit unserem Reservekanister hatten wir weder auf der Fähre noch im Land selbst Probleme.

Probleme hatten wir jedoch mit der Müllproblematik!
Es hat uns schwer belatset wie auch in den abgelegensten Gegenden die Natur als Müllkippe mißbraucht wird.

Nicht gefallen haben uns auch die wenigen Campingplätze die wir angefahren aber niemals benutzt haben.
Abgetrennter Zugang zum Strand und streng parzellierte Plätze sind einfach nicht unser Ding!
Da haben wir lieber 4 mal ein Hotelzimmer in hohem Standard und aktzeptablen Preisen genommen!
Vor allem auf dem Manifinger war dies in einem Burgähnlichem Hotel ein echtes Erlebnis!

Die üblichen touristischen Sehenswürdigkeiten haben wir besucht und waren davon begeistert bis enttäuscht.
Als Nichtarchäologen waren es uns dann irgendwann einfach zu "viele alte Steine"!

Besonders beindruckt haben uns Mistras, Olympia und der Kanal von Korinth.


Alles in Allem wirklich ein toller Urlaub!!!


Bis demnächst


Michael

[leni]

hallo,
ja, griechenland ist wirklich eine und sogar mehrere reisen wert.
die meisten campingplätze sind - ehrlich gesagt - grottenschlecht; völlig überfüllt, stickige luft, spießige dauercamper und sanitär-anlagen, die aus afrika kenne. kein wunder, wenn man da den wilden platz sucht; und auch findet, wenn man nur ein bisschen mit offenen augen durchs land fährt; bessere cp findet man vereinzelt im landesinneren und an weniger bekannten stränden; kurz noch zu der stellplatz-problematik; auch wir schätzen freiraum rund ums mobil, aber sp ist halt kein cp mit parzellen-garantie; wie da oft vorparker die neuankömmlinge begutachten und mit bösen blicken "begrüßen" - auch nicht nett.
und zur müll-sache: eine schweinerei, die man aber auch bei uns immer wieder vorfindet - leider.
lg
leni

[Asphaltpirat]

wie da oft vorparker die neuankömmlinge begutachten und mit bösen blicken "begrüßen" - auch nicht nett.

Da hast Du sicher recht und ich denke, daß wir dies auch nicht getan haben.
Eher sind wir weiter gefahren, als uns doch 2mal jemand so dicht auf die Pelle gerückt ist, daß wir gerade noch die Fahrertür öffnen konnten.
Ich denke ca. 15m Abstand zum Nachbar wäre nicht zuviel verlangt.
Meiner Meinung nach hat dies nichts mit Recht (denn das gibt es nicht!) sondern mit Anstand zu tun!

Wir sind in diesem Punkt natürlich auch sehr (über?)empfindlich, weil bedingt durch die geringe Größe unseres Mobils es für uns einfacher ist manche Dinge (wie z.B. Anziehen) im Freien zu erledigen.
Auch genehmigen wir uns mal gerne eine Solardusche (ohne Duschmittel) und bei solchen Dingen läßt man sich ungerne beobachten.


Wie dem auch sei, es sind oft genug einfach zu viele WOMOs an einem Platz und dieses Verhalten wird über kurz oder lang noch mehr Verbote nach sich ziehen.

Kaum WOMOs (auch an den Schulzplätzen!) gibt es in den Bergen, wo man teilweise wirklich "spektakulär" und einsam stehen kann!



Bis demnächst


Michael

[reisefieber]

Hallo Michael!

Stellplätze in den Bergen mit spektakulärer Aussicht (Parnass,Parnon,Taygettos) die lieben wir auch.

LG aus Tirol, Reisefieber.

[Asphaltpirat]

Oh ja,

am Taygettos haben wir uns über einen kleinen Waldweg (mit einem "normalen WOMO" leider nicht zu befahren) ganz nach oben gekämpft.

Belohnt wurden wir mit einem grandiosen Platz mit schwindeleregender Aussicht und einer lustigen Kaffeerunde mit einheimischen Waldarbeitern!


Bis demnächst



Michael

[leni]

hallo michael,
am sp sind ca. 3 meter durchaus okay; am wilden platz können es ein paar meter mehr durchaus sein; wobei ich dich wirklich gut verstehen kann, waren wir doch selbst mehrere jahre mit einem landy 130 unterwegs. klar, da braucht man einfach mehr freiraum rundum...
das leben spielt sich hier mehr oder weniger draußen ab...
also, meine kritik bezog sich nicht auf dich! ich bemerke nur als ex-zelter, ex-landyaner und ex-californianer und nun seit paar monaten alkovenianer folgendes: viele reisemobilisten verhalten sich bereits wie dauer-camper: my home is my castle. und das sagt wohl alles, oder?
lg
leni