Rohkostzubereitung im Süden

Stelle neue Rezepte für die WOMO-Küche vor.

Moderator: Mods

Rohkostzubereitung im Süden

Beitragvon Astrid » 01.03.2008 - 10:40:14

Hallo,

unsere erste große Fahrt in den Süden steht bevor (Spanien, Portugal). Meine Frage: Wie macht ihr das mit der Zubereitung von Salaten? Verwendet ihr zum Abwaschen des Gemüses das Wasser aus dem Trinkwassertank oder nehmt ihr die Wasserflaschen aus dem Supermarkt?
Wir wollen ja nicht mit gesundheitlichen Problemen in den Kojen liegen.

Astrid
Unterwegs mit Bürstner TravelVan t 620
Astrid
Mitglied
 
Beiträge: 90
Registriert: 15.09.2006 - 08:55:00
Wohnort: an der Kieler Förde

Re: Rohkostzubereitung im Süden

Beitragvon womofan » 01.03.2008 - 11:10:26

@ Astrid

Spanien und Portugal sind auch schon zivilisiert und in Europa angekommen. :wink:
Die Bedenken die du hast wären eher für Afrika und mit Einschränkungen in Asien angebracht. Sogar in der Türkei ist das Wasser meistens besser als in deutschen Städten.
Benutzeravatar
womofan
Mitglied
 
Beiträge: 267
Registriert: 22.10.2004 - 18:29:07

Re: Rohkostzubereitung im Süden

Beitragvon Scout » 01.03.2008 - 11:57:00

Hallo Astrid!

Es gibt EU-Europaweit die EU-Trinkwasser-Richtlinie. Da Spanien und Portugal schon lange Mitglieder sind, kann man davon ausgehen, dass diese Richtlinie umgesetzt ist und das Wasser aus Trinkwasserzapfstellen eine gute Qualität hat.

Wir selbst verwenden das Wasser aus dem Tank für alles, außer direktem Trinken. Wir schrubben die Zähne, waschen Salat und kochen Tee damit. Wir setzten dem Wasser im Tank auch keine Silbersalze zu. Wir waren jeweils 5-6 Wochen in Spanien, Portugal, Polen, baltische Länder und Rumänien. Wir hatten dabei nie Probleme.

Wir achten allerdings beim Wasser bunkern auf Sauberkeit. Verwenden, wenn möglich, nur den eigenen Befüllschlauch und einen Einfüllstutzen mit einem Siebfilter.

Gruß
Wolfgang
Benutzeravatar
Scout
Mitglied
 
Beiträge: 750
Registriert: 22.06.2006 - 08:55:36
Wohnort: Kurpfalz

Re: Rohkostzubereitung im Süden

Beitragvon Astrid » 01.03.2008 - 17:36:00

womofan hat geschrieben:@ Astrid

Spanien und Portugal sind auch schon zivilisiert und in Europa angekommen. :wink:
Die Bedenken die du hast wären eher für Afrika und mit Einschränkungen in Asien angebracht. Sogar in der Türkei ist das Wasser meistens besser als in deutschen Städten.



Hallo womofan,
Bekannte von uns haben vor zwei Jahren während einer 2-wöchigen Pauschalreise nach Antalya mehrere Tage lang gelegen. Das nur zum Thema.


Ich danke euch allen für eure Hinweise. Sie haben mir geholfen.

Gruß Astrid
Unterwegs mit Bürstner TravelVan t 620
Astrid
Mitglied
 
Beiträge: 90
Registriert: 15.09.2006 - 08:55:00
Wohnort: an der Kieler Förde

Re: Rohkostzubereitung im Süden

Beitragvon Gimmund » 01.03.2008 - 18:52:04

Astrid hat geschrieben:...
Bekannte von uns haben vor zwei Jahren während einer 2-wöchigen Pauschalreise nach Antalya mehrere Tage lang gelegen. Das nur zum Thema. ....


Hi Astrid,
sowas kenn ich von der Türkei auch. Ich kenn die näheren Umstände bei deinen Bekannten nicht, aber die Leute, die ich gesehen habe, haben sich an den prall gefüllten Büffets schlichtweg überfressen. Aber lt ihrer Aussage war das Wasser aus der Leitung schlecht.
So etwas gibt es auch.

Das war übrigens eine meiner wenigen touristischen Fehlentscheidungen - einen Urlaub bei den Robinsöhnen zu buchen.
Hatte aber andere Gründe, auf keinen Fall Hygiene oder Wasserqualität.

Gruss,
Gwaihir
:)
Bild

Es gibt 2 Regeln für Erfolg: 1) Erzähle niemals alles, was du weißt. -- R.H.Lincoln

Nach demTrip ist vor dem Trip:
Zur Zeit: Rheinhessen
Danach: wer weiß das schon
Benutzeravatar
Gimmund
Mitglied
 
Beiträge: 4871
Registriert: 16.06.2002 - 23:41:37
Wohnort: Rheinhessen

Re: Rohkostzubereitung im Süden

Beitragvon anita » 01.03.2008 - 22:15:10

Hallo Astrid,

wir verwenden das Wassser aus dem Tank zum Kochen. Aber nur dann wenn die Speisen auch gekocht werden.
Wir achten auf die Sauberkeit beim Wasserbefüllen, nehmen nur die eigenen Schläuche und lassen immer etwas Wasser durch die Schläuche vorher weglaufen, bevor wir den Tank füllen. Auch füllen wir den Tank auch nicht voll, damit wir öffters mal Frischwasser füllen können.
Chemikalien lehnen wir ab.
Bei Salaten bevorzuge ich auch das Wasser von meinem Kanister, weil es öffters gewechselt wird. Zum Kaffeekochen nehme ich immer Wasser von meinem 5 ltr. Kanister, schon wegen des Geschmacks.
Wir hatten noch nie irgendwelche Schwierigkeiten und hoffen auch, dass dies auch so bleibt.
Hoffe Dir konnte ich etwas helfen.

Liebe Grüße

Anita
http://diebundschuhs.oyla10.de - Neu Reisebericht Bretagne 2008

Man kann sein Leben weder verlängern, noch verbreitern, " nur vertiefen "!
Benutzeravatar
anita
Mitglied
 
Beiträge: 86
Registriert: 20.03.2005 - 09:21:19
Wohnort: Walldürn

Re: Rohkostzubereitung im Süden

Beitragvon löffl » 02.03.2008 - 01:42:49

Scout hat geschrieben:Es gibt EU-Europaweit die EU-Trinkwasser-Richtlinie. Da Spanien und Portugal schon lange Mitglieder sind, kann man davon ausgehen, dass diese Richtlinie umgesetzt ist und das Wasser aus Trinkwasserzapfstellen eine gute Qualität hat.

hallo,


EINSPRUCH

stimmt schon - europa ist nicht die "dritte welt", aber

ich darf mal zu portugal folgendes zitieren:


... Landesweit besteht ein mittleres Infektionsrisiko für Hepatitis A. Eine Infektion mit Hepatitis A - Viren erfolgt fäkal-oral d.h. durch eine Kontakt- oder Schmierinfektion. Das bedeutet, dass sowohl durch engen Personenkontakt als auch durch verunreinigtes Trinkwasser oder Nahrungsmittel die Viren übertragen werden können. Ein erhöhtes Risiko stellt daher fäkaliengedüngtes Gemüse (z.B. Salate) oder auch - und vor allem in Küstengebieten - unzureichend gekochte oder gar rohe Meeresfrüchte (z.B. Muscheln und Austern) dar. Daher kann bei einem nennenswerten Risiko eine Impfung gegen Hepatitis A empfehlenswert sein. Personen die ein Risiko haben, besonders schwer zu erkranken z.B. Personen mit chronischen Lebererkrankungen, ist grundsätzlich ein Impfschutz gegen Hepatitis A und B zu empfehlen.

http://www.fit-for-travel.de/reisemediz ... jsp?nr=336
bzw

...Empfehlenswert ist die Hepatitis-A-Impfung für alle, die in Griechenland, Portugal, Süditalien oder auch in Rumänien Urlaub machen. Hier ist das Infektionsrisiko nicht extrem hoch, aber doch höher als in Deutschland....

http://www.aerztezeitung.de/medizin/fac ... sid=311392

und da sei jetzt hepatitis nur als EIN beispiel von vielen möglichen herangezogen.

in diesem sinne kann vom konsum von leitungswasser in vielen europäischen ländern nur DRINGEND abgeraten werden.

die nachfragen bei bewohnern der jeweiligen urlaubsregion nach der unbedenklichkeit des örtlichen trinkwassers ist auch wenig zielführend, da diese im allgemeinen eine spezifische immunität gegen die erreger der lokalen sogenannte autochtonen* wasserflora besitzen.

gruß löffl

*ps: wer darüber etwas nachlesen möchte: es sind zwei verschiede schreibweisen verbreitet: autochton/autochthon
"wenn der klügere immer nachgibt, regieren die dummen die welt."
löffl
Mitglied
 
Beiträge: 103
Registriert: 08.07.2007 - 16:39:57
Wohnort: NÖ West

Re: Rohkostzubereitung im Süden

Beitragvon HDF » 02.03.2008 - 11:41:38

Astrid hat geschrieben: Verwendet ihr zum Abwaschen des Gemüses das Wasser aus dem Trinkwassertank oder nehmt ihr die Wasserflaschen aus dem Supermarkt?

Wenn ihr davon ausgehen wollt, dass Leitungswasser in einigen Teilen Europas NICHT unbedenklich ist (wir gehen davon aus und unsere Erfahrungen über mehrere Jahrzehnte inkl. asiatischer Türkei und Nordafrika widersprechen dem nicht), meidet vor allem alles Ungekochte in Restaurants - die waschen (hoffentlich) die angebotenen Salate und Gemüse auch mit Leitungswasser – also Finger weg :lol: !

Als Trinkwasser ist das Leitungswasser aus der öffentlichen Wasserversorgung vielfach aus sensorischen Gründen (Chlor) ungeeignet, weswegen auch die Einheimischen dafür häufig eigenes oder gekauftes Quellwasser o.ä. verwenden.

Leitungswasser ist nicht gleich Leitungswasser: Auch das selbst gepumpte Wasser vieler Campingplätze kommt aus der Leitung. Obschon wohl immer biologisch unbedenklich, schmeckt es nicht selten ekelhaft brackig (da findet sich aber immer ein entsprechender Hinweis/ein Zertifikat). Trinkwasser wird dann separat angeboten (mitunter aus Tanks - da ziehen wir allerdings unseren eigenen, desinfizierten Tank vor).

Gruß HDF
PS: Desinfizieren des mitgeführten Wassers im eigenen Tank (= warmer Brutkasten) kostet wenig, schadet niemandem und als Trinkwasser im engen Sinn verwenden wir es ohnehin nie.
HDF
Mitglied
 
Beiträge: 139
Registriert: 31.03.2006 - 18:28:04

Re: Rohkostzubereitung im Süden

Beitragvon HDF » 02.03.2008 - 11:46:39

Astrid hat geschrieben: Verwendet ihr zum Abwaschen des Gemüses das Wasser aus dem Trinkwassertank oder nehmt ihr die Wasserflaschen aus dem Supermarkt?

Wenn ihr davon ausgehen wollt, dass Leitungswasser in einigen Teilen Europas NICHT unbedenklich ist (wir gehen davon aus und unsere Erfahrungen über mehrere Jahrzehnte inkl. asiatischer Türkei und Nordafrika widersprechen dem nicht), meidet vor allem alles Ungekochte in Restaurants und leckt die Teller nicht ab - die waschen (hoffentlich) die angebotenen Salate und Gemüse auch mit Leitungswasser – also Finger weg :lol: !

Als Trinkwasser ist das Leitungswasser aus der öffentlichen Wasserversorgung vielfach aus sensorischen Gründen (Chlor) ungeeignet, weswegen auch die Einheimischen dafür häufig eigenes oder gekauftes Quellwasser o.ä. verwenden.

Leitungswasser ist nicht gleich Leitungswasser: Auch das selbst gepumpte Wasser vieler Campingplätze kommt aus der Leitung. Obschon wohl immer biologisch unbedenklich, schmeckt es nicht selten ekelhaft brackig (da findet sich aber immer ein entsprechender Hinweis/ein Zertifikat). Trinkwasser wird dann separat angeboten (mitunter aus Tanks - da ziehen wir allerdings unseren eigenen, desinfizierten Tank vor).

Gruß HDF
PS: Desinfizieren des mitgeführten Wassers im eigenen Tank (= warmer Brutkasten) kostet wenig, schadet niemandem und als Trinkwasser im engen Sinn verwenden wir es ohnehin nie.
HDF
Mitglied
 
Beiträge: 139
Registriert: 31.03.2006 - 18:28:04

Re: Rohkostzubereitung im Süden

Beitragvon Schwedenopa » 02.03.2008 - 13:54:25

Hallo,

die EU-Trinkwasserrichtlinie ist sehr streng. Die Anforderungen an Leitungswasser sind sogar noch wesentlich strenger als die an Trinkwasser in Flaschen. Diese Trinkwasserrichtlinie bezieht sich allerdings nur auf Verunreinigungen jeglicher Art, insbesondere durch Mikroorganismen oder Chemikalien. Für einen guten Geschmack des Wassers garantiert sie nicht. Eine Chlorierung des Trinkwassers zwecks Keimabtötung ist zulässig.

Ist das Leitungswasser aber erst einmal "gezapft" und in ein Gefäß abgefüllt, so verkeimt es langsam, aber sicher. Denn in jedem Gefäß sitzen immer Keime drin, die sich dann im Wasser vermehren können. Diese Verkeimung geht um so schneller, je wärmer das Wasser ist, je mehr Licht es abbekommt (Algen), und je kleiner das Gefäß ist! Wer also meint, sich etwas Gutes damit zu tun, fürs Trinkwasser nur einen kleinen Kanister oder gar Flaschen zu benutzen, ist daher auf dem Holzweg! Häufiges Ausspülen nützt wenig, denn die Keime setzen sich an den Wänden fest. Man müsste das Gefäß schon regelmäßig auskochen oder chemisch sterilisieren. Diese Nachverkeimung kann man durch Beigabe geeigneter Mittel (z.B. Silberionen) verlangsamen, ganz aufhalten kann man sie nicht.

Zu Hepatitis ein paar Worte: Hepatitis-A-verseuchtes Leitungswasser gibt es auch in Südspanien und Portugal nicht. Wenn es dort zu Hepatitis-A-Übertragungen per Lebensmitteln kommt, dann deshalb, weil bei der Verarbeitung von Lebensmitteln (z.B. in Restaurants) bei der Hygiene geschlampt wurde. Denkbar ist auch eine Übertragung in öffentlichen Sanitäranlagen. Hier läuft die Übertragung allerdings nicht über die oft und fälschlicherweise verdächtigte Klobrille, sondern über die Türklinken! Dies gilt auch für andere Erreger wie Kolibakterien oder Noro-Viren. Konsequente Befolgung der alten Grundregel "Nach dem Klo und vor dem Essen Händewaschen nicht vergessen!" schützt hier allerdings ausreichend. Auch wenn man sich mit Leitungswasser die Hände wäscht.
Hepatitis B wird hingegen nicht über Nahrungsmittel übertragen. Sondern auf genau den gleichen Wegen wie HIV (Aids). Somit sind auch die Schutzmaßnahmen die Gleichen.
Sowohl gegen Hepatitis A als auch B gibt es eine Schutzimpfung, die ich jedem empfehlen würde, der auch außerhalb der EU zu reisen gedenkt.

MfG
Gerhard
Ehemals "EuraGerhard".
Fahre jetzt Frankia I 680 BD: Bild
Benutzeravatar
Schwedenopa
Moderator
 
Beiträge: 4785
Registriert: 11.02.2004 - 23:22:05
Wohnort: Uppsala

Re: Rohkostzubereitung im Süden

Beitragvon Astrid » 02.03.2008 - 16:26:57

Nochmals allen Dank für die Hinweise. Sie waren aufschlußreich und wir werden uns danach verhalten.

Viele Grüße Astrid
Unterwegs mit Bürstner TravelVan t 620
Astrid
Mitglied
 
Beiträge: 90
Registriert: 15.09.2006 - 08:55:00
Wohnort: an der Kieler Förde


Zurück zu WOMO-Küche

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder