von dm » 20.04.2004 - 15:34:09
Ich habe es schon in anderen Foren geschrieben, wiederhole mich hier aber gern:<br>Vor einigen Jahren baute ich hinten an einen Hymercamp 56, aufgelastet mit Zusatzfedern auf 3,5 Tonnen, einen selbstgebauten Motorradträger und ließ ihn dann vom TüV abnehmen. Der TüV Mensch vermaß und verwog mein Womo und kam dann mittels einer Formel (die ist übrigens bei jedem Hersteller irgendwo auf der Webseite oder im Katalog) auf 115 kg Zuladung. Ich hab dem TüV Mann dann noch 5 kg abgeschwatzt und bekam das Teil mit 120 kg eingetragen.<br>Stolz den 120 kg Roller auf den Träger und los gings. Nur leider war das Womo kaum noch fahrbar. Es drehte auf nasser Fahrbahn selbst im dritten Gang noch durch. Geradeauslauf war kaum noch vorhanden, man merkte bei jeder kleinsten Lenkbewegung das Gewicht hinten. <br>Und dies wohlgemerkt mit korrekter Beladung und innerhalb der zulässigen Gewichte, auch der Zuladung der Hinterachse.<br>Das Fahrverhalten war so schlecht, dass ich den Roller eigentlich nur noch auf kurzen Strecken mit hohem Autobahnanteil mitnahm und dabei auch noch recht langsam fuhr.<br><br>Vor einem Jahr baute ich mir mit einem Fahrgestell und einer Leerkabine ein Womo. Das Fahrzeug ist fast gleich lang wie der Hymer und hat auch wie dieser 3,5 Tonnen. Nur -- ich haben einen mittleren Radstand (3,5 m) genommen. Dadurch hat mein Mobil jetzt nicht den Alkoven-üblichen 2 Meter Überhang, sondern mehr so busähnliche 50 cm. An diesem Womo ist jetzt wieder ein Träger, übrigens der von CATE. Auf diesem Träger steht wieder genau derselbe 120 kg Roller. Und ich bemerke ihn kaum noch!<br><br>Nach der Formel des TüV bzw. Goldschmitt dürfte ich theoretisch auf diesem Träger in Kombination mit Radstand/Überhang/Zuladung der HA etwa 420 kg mitnehmen (was aufgrund der Rest-Zuladung des Womos und den 300 kg des Trägers tatsächlich ja nicht geht).<br><br>Aber das zeigt, dass gerade das Verhältnis von Überhang zu Radstand maßgeblich ist.<br><br>Die von mir genannte Formel könnt ihr an eurem Womo ja vor dem Kauf durchrechnen. Ihr kommt dann auf eine theoretische Trägerzuladung. Sollten hier nicht noch satte Reserven übrig sein, würde ich von einem Träger, bzw. dem Transport des Motorrades abraten.<br><br><br>Oder anders und kürzer: Auf einem Standard-Alkoven/Integrierten/Teilintegrierten mit dem üblichen langen Überhang und dem üblichen relativ kurzen Radstand würde ich vor dem Kauf genau überlegen, wieviel kg mein Motorrad haben darf.<br><br>Die reine Tragkraft des nackten Trägers ist also nur ein kleiner Teil, der beachtet werden muß.<br><br>Uff, ein Roman! :o<br><br>dm