Tagfahrleuchten

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Beitragvon feldhamster » 12.09.2006 - 14:47:23

BadHunter hat geschrieben:... der hofft, daß damit die Diskussion bald beendet ist, denn ein Konsens ist hier offenbar sowieso nicht drin...


Absolut d'accord Jens.

Jeder, der mal so'n Teil unterm Hintern gehabt hat, kennt hinlänglich diese Problematik und kann für dieses Vorhaben keine Hand heben. Bild
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Beitragvon lee » 12.09.2006 - 21:21:41

BadHunter hat geschrieben:Sollen Motorradfahrer ein Rumdumlicht auf dem Helm haben?


Das wäre wahrscheinlich lästig.

Oder sollen Motorradfahrer, wie leider wg. der diskutierten Problematik leider schon häufig der Fall, mit Fernlicht fahren und dadurch andere Verkehrsteilnehmer blenden?


Hm, heute Nachmittag sind mir ein paar entgegengekommen. Einige hatten schwaches Licht, andere stärkeres. Vielleicht waren die mit dem stärkeren Licht mit Fernlicht unterwegs.

Nenn mir doch bitte mal ´ne vernünftige Lösung! Motorräder sind nun mal schmaler als Autos, und wären sie breiter, dann wären es Autos.....


Mir fällt nur ein, zwei Scheinwerfer möglichst weit seitlich anzubringen, ggf. zusätzlich zum mittleren Scheinwerfer --- nicht unbedingt in der selben Höhe und nicht unbedingt vorne angebracht.

Die seitlichen Scheinwerfer müßten nichtmal unbedingt die Funktion haben, die Fahrbahn auszuleuchten; das kann der mittlere Scheinwerfer. Motorräder sind zwar schmal, aber viel breiter als ein Scheinwerfer.

Was würde dagegen sprechen?

Mit einem Zug wird man ein Motorrad nicht so schnell verwechseln, aber falls das ein Problem werden sollte, kann man Züge mit 4 oder 5 anstatt 3 Scheinwerfern ausrüsten.

Tut mir leid, wie man sieht willst Du die Problematik offenbar nicht erkennen bzw. den Motorradfahrern ihren kleinen Sicherheitsvorteil nicht zugestehen.....


Wenn Du meinst ...
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Beitragvon Nachtfalke » 12.09.2006 - 23:55:51

Hallo BlackHunter,
Feldhamster und Lee,

auch wenn sich dieser Thread vom X-Light zum "Tagfahrlicht: Pro + Contra" entwickelt hat, so freue ich mich über die lebhafte Diskussion.

Ich habe mich ganz bewusst diesmal erst zurückgehalten, weil ich selbst das Thema Tagfahrlicht als sehr kritisch betrachte. :?:

Ich selbst bin Motorradfahrer (derzeit "nur 'ne" 200er Vespa, bis 2004 viele Jahre und viele zig-tausend Kilometer BMW)
und außerdem noch sportlicher Fahrradfahrer, häufig (fast täglich) innerstädtisch unterwegs und außerdem als Triathlet natürlich auch noch ambitionierter Hobby-Radrennfahrer.

Das Argument, dass die einspurigen Fahrer / Zweiradfahrer (derzeit Motorradfahrer) nicht mehr so auffallen, ist eine Tatsache.
Ebenso stimmt es natürlich, dass KFZ (kleine PKW wie dicke Womo mit Licht ebenso besser zu sehen sind.
Vielleicht kennt ihr ja die Reklame von Hella, bei der ein großes, weißes Womo auf einer Allee Überland
im Licht-Schatten-Spiel angefahren kommt.

Ein Foto, dass mir den Entschluss zu Tagfahrlicht erleichterte, denn Das große, dicke Womo ist wirklich nur sehr schlecht für den Gegenverkehr zu sehen.
Also auch für entgegenkommende Motorradfahrer, die eben auf dieser herrlichen Allee ihre Sonntagsausfahrt machen.
Nein der Moppedfahrer muss nicht zu schnelle sein, doch vielleicht genießt er gerade beim einem (für ihn) völlig
normalen Überholvorgang die Landschaft und sieht mich zu spät.
Nein, diese Art von Kühlerfigur möchte ich nicht haben.

Meines Wissens, zeigen die Statistiken seit Jahren das gleiche Bild beim Unfall Motorrad versus PKW/LKW:
Zu 1/3 hat der Motorradfahrer Schuld.
Natürlich hat der PKW-fahrer den Motorradfahrer nicht absichtlich übersehen, etc.
(Ich selbst wurde auch schon unsanft /im hohen Bogen vom Autofahrer vom Motorrad geholt und war unschuldig.
Die vielen Vollbremsungen und Ausweichmanöver kann und will ich gar nicht zählen)
Es wäre super wenn man Motorräder sichtbarer und damit auch sicherer machen könnte.
Doch halte ich das für unrealistisch. Es fängt doch bei der Farbe an und die unterliegt der Mode.
Oder warum gibt es kaum noch rote neuzugelassene Auto und viel mehr in silbererer oder schwarzer Tarnfarbe ???

Als Motorrad/Rollerfahrer kenne ich meine Rechte, doch habe ich sie während der Fahrt noch nie eingefordert. :wink:
(Höchstens manchmal an der nächsten Ampel, :evil: tschuldigung :oops: )

So, und warum habe ich vorhin die Fahrradfahrer genannt?

Ganz einfach, es gibt mittlerweile Narbendynamos, so dass ich mit minimalen Kraft-Mehraufwand (ich meine ca. 2 Watt) permanent mit Licht fahren kann.

Das neue Rad meines Sohn es hat diese Technik und der wird damit wirklich besser gesehen.

Tja, und was ist mit den Radrennfahrern?

Das ist nach meinem Dafürhalten auf einigen Landstraßen wirklich (lebens)gefährlich.
Egal ob ich allein oder in der Gruppe unterwegs bin.
Ich / wir trage(n) bunte auffällige Kleidung und werde(n) trotzdem manchmal hupend abgedrängt.
Also wenn der PKW/LKW hupt, dann hat er mich/uns doch gesehen, oder nicht? :?

FAZIT:
Meine Meinung ist: Es ist alles eine Frage der Einstellung und des Willens.
Entweder geht es Miteinander oder Gegeneinander.

So long, traurig und immer wieder echt gefrustet über arrogante Straßenrambos

Kai-Uwe

PS - Warum ich die Tagfahrleuchte trotz Bedenken genommen habe, siehe oben: Ich habe einfach keine Lust in Skandinavien, Italien, etc. die Lichtregeln zu erlernen oder Strafen zu bezahlen. :wink: $orry. :cry:

PPS @Lee, :oops: entschuldige bitte :oops: , denn du versucht ja Vorschläge zu entwicklen, aber ich schließe mich der Meinung an, dass du vom Motorrad wirklich keine Ahnung hast. :lol:
Ist aber nicht weiter schlimm. ciao Kai-Uwe
Das einzige Mittel Zeit zu haben ist, sich Zeit zu nehmen.
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Beitragvon lee » 13.09.2006 - 06:51:12

Ja, ich bin nie Motorrad gefahren, nichtmal als Beifahrer. Trotzdem weiß ich, wie Motorräder aussehen und kann mir vorstellen, daß man sie auffälliger beleuchten könnte. Warum soll das nicht möglich sein?

Mit anderer Farbgebung kann man bei Motorrädern vermutlich leider wenig bewirken. Die mit Farbe versehenen Flächen sind da relativ klein.

Auch bei breiteren Fahrzeugen können Farben mal mehr, mal weniger auffällig sein, und jede Farbe (auch Rot) wird unter Umständen zur Tarnfarbe. Leuchtfarben sind wohl auch nicht die Lösung ...

Bei Leuchtfarbe fällt mir ein: Vor ein paar Monaten hätte mich ein entgegenkommender Krankenwagen fast gerammt, als er ein auf seiner Seite vorausfahrendes Fahrzeug überholen wollte --- am hellichten Nachmittag. Zum Glück hatte ich wie immer Licht an, sodaß er mich gerade noch rechtzeitig gesehen hat.

Was soll ich noch mehr sagen? Ohne Licht zu fahren, ist mir einfach zu gefährlich.
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Beitragvon Bingo » 13.09.2006 - 07:37:47

Hi!

Nun muß ich mich hier als Ex-Motoradfahrer doch mal einklinken:

Ich finde es quatsch für eine Auto oder Womo am hellichten Tage mit Licht unterwegs zu sein.
Wenn ich mich auf die Straße begebe rechne ich sozusagen damit andere gleichgroße Verkehrsteilnehmer zu treffen - brauche also nicht unbedingt ein Licht um diese wahrzunehmen....

Es ist wichtig, dass die sowieso schon benachteiligten Motoradfahrer eine Möglichkeit haben aufzufallen und das können sie eben nur wenn sie als einzige mit Licht fahren! Basta!

Die Idee mit den zusätzlichen "Zuglichtern" oder "Rundumleuchten" für´s Mopet ist ja nun wirklich (sorry lee) der totale Schwachsinn.
Wie soll das denn gehen?

Falls nun doch immer mehr Leute ständig mit Licht fahren:
Ich wünsche allen, die sich dafür entscheiden, dass sie vor lauter Lichtern (und scheinbar neuer Sicherheit) dann nicht doch mal ein Motorad übersehen und dieses "abschießen".....
Ich wollte damit nicht unbedingt leben müssen!

Grüße Bingo
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Beitragvon feldhamster » 13.09.2006 - 07:45:16

Nachtfalke hat geschrieben:PS - Warum ich die Tagfahrleuchte trotz Bedenken genommen habe, siehe oben: Ich habe einfach keine Lust in Skandinavien, Italien, etc. die Lichtregeln zu erlernen oder Strafen zu bezahlen. :wink: $orry. :cry:


Hei Kai-Uwe,

da hab ich absolutes Verständnis für.
Aber - sind wir doch mal ehrlich - wärst Du oder mancher Andere auf diese Nachrüstidee gekommen, wenn man in manchen Ländern nicht diese schwachsinnige gesetzliche Regelung eingeführt hätte?

Schwachsinnig deshalb, weil all das, was man gesetzlich regeln muß, auf freiwilliger Ebene nicht funktioniert. Wären die Verkehrsteilnehmer vorher so vernünftig gewesen, bei schlechten Sichtverhältnissen automatisch und freiwillig das Licht einzuschalten, hätte es einer gesetzlichen Regelung nicht bedurft.

Als Moppedfahrer kennst du die drohende Gefahr aus eigener Anschauung, wobei, wie du richtig erwähnst, ja die gesamte 2-Radfraktion (Motorrad, Roller, Mofa und Fahrrad) betroffen ist. Wer hier blindwütig als Dosenfahrer fragwürdige "Sicherheitsfeatures" fordert, die eindeutig und erwiesenermassen zu Lasten schwächerer Verkehrsteilnehmer gehen, ist in meinen Augen gelinde gesagt egoistisch, obwohl mir da ganz andere Attribute einfallen :twisted:

Dass in jüngster Zeit Moppedfahrer zunehmend "übersehen" werden, hat meines Erachtens was mit der Tatsache zu tun, dass auch hierzulande immer mehr Dosenfahrer diese für mich unsinnigen Tagfahrlichtappelle umsetzen. Kann man denn nicht wenigstens so viel (wenig) Rücksicht nehmen, und diese Unsitte wenigstens auf das Winterhalbjahr beschränken ??

Erstens macht es da - wenn überhaupt wesentlich mehr Sinn und zweitens sind 2-Radfahrer nur noch selten anzutreffen (gefährden).
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Beitragvon lee » 13.09.2006 - 13:02:09

Bingo hat geschrieben:Die Idee mit den zusätzlichen "Zuglichtern" oder "Rundumleuchten" für´s Mopet ist ja nun wirklich (sorry lee) der totale Schwachsinn.
Wie soll das denn gehen?


Es wird doch wohl möglich sein, an den Seiten eines Motorrads nach vorne wirkende Scheinwerfer oder Leuchten anzubringen, um die Auffälligkeit zu erhöhen.

Warum soll das nicht gehen?
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Beitragvon Jofu » 14.09.2006 - 12:15:04

feldhamster hat geschrieben:Kann man denn nicht wenigstens so viel (wenig) Rücksicht nehmen, und diese Unsitte wenigstens auf das Winterhalbjahr beschränken ??

Erstens macht es da - wenn überhaupt wesentlich mehr Sinn und zweitens sind 2-Radfahrer nur noch selten anzutreffen (gefährden).

Halte ich ehrlich gesagt für Quark :wink: Es geht nicht doch nicht darum, dass Motorradfahrer besser gesehen werden als Autofahrer. Es geht m.E. darum, dass alle Verkehrsteilnehmer besser zu erkennen sind. Und dabei hilft Tagfahrlicht oder Abblendlicht auf jeden Fall. Und das nicht nur im Winterhalbjahr.
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Beitragvon feldhamster » 14.09.2006 - 13:40:58

Jofu hat geschrieben: Es geht nicht doch nicht darum, dass Motorradfahrer besser gesehen werden als Autofahrer. Es geht m.E. darum, dass alle Verkehrsteilnehmer besser zu erkennen sind. Und dabei hilft Tagfahrlicht oder Abblendlicht auf jeden Fall. Und das nicht nur im Winterhalbjahr.


Doch, mein lieber Jofu, genau darum geht es. Der Zweiradfahrer hat aufgrund seiner charakteristischen, kleineren Silhouette gegenüber dem PKW/LKW einen deutlichen Nachteil, der dazu führt, dass er schwerer erkannt wird. Das hatte dazu geführt, dass der Gesetzgeber seinerzeit die generelle Lichtpflicht vorschrieb. Gilt das nu aufeinmal alles nix mehr? Hat sich die Physik inzwischen verändert ????

Wenn du dens Thread aufmerksam verfolgt hättest, hättest du registriert, dass

:arrow: ich nix gegen das Fahrlicht bei schlechten Sichtverhältnissen einzuwenden habe

:arrow: es zur Zeit keine sinnvolle Alternative gibt, das für den Zweiradfahrer notwendige Sicherheitsfeature zu ersetzen.

:arrow: es keine anerkannte seriöse Studie gibt, die eine erhöhte Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer durch das Tagfahrlicht beweist. Gäbe es eine solche, so wären auf dieser Grundlage schon längst auf EG-Ebene entsprechende Gesetze und Empfehlungen an die einzelnen Länder herangetragen worden.

So, damit ist für mich das Thema durch - ich bin wie @Bad Hunter der Auffassung, dass hierzu alles maßgebliche gesagt und geschrieben wurde.

Letztlich wird sich voraussichtlich leider auch bei diesem Thema - wie auch sonst - die Lobby durchsetzen; und die steht nunmal nicht auf Seiten des Schwächeren (Zweiradfahrers). Ganz deutlich sieht man es bei der Frage der "freien Geschwindigkeit für freie ( :lol: :lol: ) Bürger". Obwohl es auf EG-Ebene hier eine klare Vorgabe für die EG gibt, wird diese seitens der BRD hartnäckig negiert.

Zu allem Überfluß wird hier das Taglicht meist noch explicit von Rasern regelrecht mißbraucht, um damit zu demonstrieren, dass hier ein besonders schnelles Fahrzeug naht und möglichst rigoros die linke Fahrspur frei zu räumen ist.
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Beitragvon lee » 14.09.2006 - 13:58:03

Sei bitte konsequent und fordere ein Fahrverbot für Motorräder bei schlechten Sichtverhältnissen und Nachts.
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Beitragvon feldhamster » 14.09.2006 - 14:07:22

@ lee :arrow: Bild
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Beitragvon Jofu » 14.09.2006 - 14:17:39

Hier ein Link zu einer Pressemitteilung bez. einer Studie zur besseren Sichtbarkeit mit Tagfahrlicht http://www.presseportal.de/story.htx?nr=744489&ressort=5
Die AXA gibt in diesem Falle sogar einen Prämiennachlass.

Ich bin auch damit auch i.Ü. durch und fahre jederzeit mit Abblendlicht, obwohl ich kein Raser bin !

Im Endeffekt spielt es m.E. keine Rolle ob mir ein Motorradfahrer, PKW oder LKW entgegenkommt oder sich von hinten annähert - Hauptsache ich erkenne, dass sich dort ein Fahrzeug befindet.

Und das Motorradfahren immanent gefährlicher ist, als PKW-fahren sollte jedem Motorradfaher/in bewusst sein, bevor er sich aufs Bike setzt.
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Beitragvon feldhamster » 14.09.2006 - 14:40:11

na und, was beweist das schon ??

hier ein Zitat aus einer verkehssicherheitstechnischen europäischen Studie:

Kritik der "Lichtgegner".

Tagesfahrlicht führe zu Blendeffekten, überdecke das Licht von Fahrtrichtungsanzeigern, führe zu einer visuellen Überflutung, verzerre die Entfernungswahrnehmung und reduziere die Auffälligkeit von Fahrzeugen mit Alarmsignalen. Viele befürchten, dass Tagesfahrlicht die Sicherheit von Fußgängern, Radfahrern und Motorradfahrern beeinträchtigt, indem es ihre Wahrnehmung im Verkehrsgeschehen erschwert. Diese Position wird durch Studien untermauert, die belegen, dass Tagesfahrlicht die Präsenz von Hindernissen auf der Fahrbahn überlagert. Tagesfahrlicht nehme die Aufmerksamkeit von Fahrzeugführern in Anspruch und lenke sie ab. Die begrenzte Aufnahmefähigkeit für optische Reize führe außerdem zur Überforderung der Fahrzeugführer: Neben der Reizüberflutung müsse sich das Auge an ständig wechselnde Helligkeiten anpassen.

Das Tagesfahrlicht verstärke die ohnehin bereits vorhandene Dominanz mehrspuriger Kraftfahrzeuge, indem es psychologisch ein Vorfahrtsrecht suggeriere und zu erhöhter Risikobereitschaft verleite. Es könnte auch dazu beitragen, die Schuld an Unfällen auf die schlechte Sichtbarkeit der anderen Verkehrsteilnehmer abzuwälzen ("hab ich nicht gesehen").
Energieverbrauch.

In der Tat scheint der zusätzliche Kraftstoffverbrauch mit den neuen Techniken (LED-Leuchten) verringerbar zu sein. Diesen Punkt macht man sich jetzt in der Studie der BASt zu Nutze, in dem dieser "Vorteil" (besser: kleiner gewordener Nachteil) stark hervorgehoben wird: Die anderen Aspekte, wie Sicherheitsfragen, werden dagegen nicht so stark beleuchtet. Tagesfahrlicht verbraucht zusätzlich Kraftstoff. Studien sprechen von 0,9% bis zu 1,7% zusätzlichem Verbrauch bei Nutzung mit den derzeitigen Lampen. Laut BASt-Studie sollen die neuen Tagfahrleuchten als Glühlampe den Gesamtverbrauch lediglich um 0,3% erhöhen, mit LED-Leuchten nur um 0,1%. Bei der Einführung einer Verpflichtung für alle Fahrzeuge müsste man natürlich für eine längere Phase mit den höheren Werten rechnen, bis sich die Neufahrzeuge mengenmäßig durchgesetzt haben.
Strategische Fragen.

Motorradfahrer müssen bereits seit 1988 stets mit Licht in Deutschland fahren - ohne je den "Segen" der EU erhalten zu haben. Zudem haben bereits fünf EU-Mitglieder eigene, ganzjährige Lichtpflichten für Autofahrer, drei haben die Verpflichtung, das Licht im Winter anzustellen und zwei weitere ganzjährig aber nur außerorts. Schließlich führte Österreich eine Pflicht zum 15. November für die Dauer von zwei Jahren ein. Vorerst werden dort jedoch keine Bußgelder bei "Lichtmuffeln" verhängt.

Es liegt dem Bundesverkehrsministerium also eine ganze Palette von möglichen Maßnahmen vor. Die BASt empfiehlt dem Ministerium, die Einschaltpflicht spätestens mit der neuen Ausstattungsvorschrift für Neufahrzeuge zu erlassen, damit "eine Durchmischung von beleuchteten und unbeleuchteten Fahrzeugen vermieden" wird. Das Verkehrsministerium wird also zuerst die Pflicht in der StVO verankern und dann den langen Weg durch die EU-Instanzen beschreiten, um auf dieser Ebene die neue Technik als Standard zu verankern.
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Beitragvon lee » 14.09.2006 - 14:42:22

feldhamster hat geschrieben:@ lee :arrow: Bild


Bei schlechter Sicht/Nachts fahren viele/alle Fahrzeuge mit Licht, sodaß Motorräder dann (fast) gar nicht mehr gesehen werden. Also wäre es viel zu gefährlich, dann Motorrad zu fahren, und es gehört verboten.

Genau das ist doch Eure Argumentation, nur ein wenig weitergedacht.

Du kannst natürlich auch umgekehrt fordern, daß bei schlechter Sicht/Nachts ausschließlich Motorradfahrer fahren dürfen, weil sie andernfalls zu schlecht zu sehen wären.

Auch das wäre genau Eure Argumentation, nur ein wenig weitergedacht.

Vielleicht seht Ihr ja jetzt, was für einen Blödsinn Ihr da fordert.

Wenn aber jemand sagt, man solle etwas unternehmen, um Motorräder besser sichtbar zu machen, dann wird das entweder nicht beachtet oder als Schwachsinn und unmöglich abgetan.

Wie soll man das denn noch ernst nehmen?
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Beitragvon lee » 14.09.2006 - 14:50:30

feldhamster hat geschrieben:na und, was beweist das schon ??

hier ein Zitat aus einer verkehssicherheitstechnischen europäischen Studie:


Und was soll das Zitat beweisen? Da steht denn auch:


"Die BASt empfiehlt dem Ministerium, die Einschaltpflicht spätestens mit der neuen Ausstattungsvorschrift für Neufahrzeuge zu erlassen"


Offenbar hat man dort das Für und Wider abgewogen und kommt dazu, eine Lichtpflicht vorzuschreiben.
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