Auf unserer letzten Fahrt nach Südtirol ist uns am Ostersamstag folgendes passiert:
Auszug aus unserem Reisebericht Südtirol/Gardasee
...Gut gesättigt von südtiroler Hausmannskost finden wir uns um 20.30 Uhr wieder am Stellplatz ein. Gerade mal eine Stunde haben wir zwischen mittlerweile 12 anderen Womos unsere Ruhe, dann beginnt die Anfahrtswelle zu der direkt hinter dem Parkplatz liegenden Diskothek. Das es auf einem Stadtparkplatz immer mal etwas lauter werden kann, ist an sich nichts Ungewöhnliches. Auch können immer mal ?jugendliche Halbstarke? ihren Heldenmut erproben wollen. Das Dröhnen der Bässe einer Disco, das An- und Abfahren der Gäste in ihren Pkw´s und mit ihren Mopeds und der entsprechende Geräuschpegel sind zwar nicht schön, aber für eine Nacht durchaus zu ertragen. .... Von dieser Stelle seien hiermit alle zukünftigen Nutzer des Stellplatzes an der Eissporthalle in Brixen zumindestens an Samstagabenden vor erheblicher Lärmbelästigung gewarnt. Die nebenher fahrende Eisenbahn haben wir übrigens kaum registriert. Der Stellplatz ist ansonsten wunderbar und in unmittelbarer Nähe gibt es mittlerweile einen gut sortierten Supermarkt. Wenn man sich auf all? das einstellen kann und möchte, ist der Stellplatz völlig okay und tagsüber wahrscheinlich ohne jegliche Probleme zu nutzen.
Unser ganz persönliches Problem begann, abgesehen von der eben beschriebenen Geräuschkulisse, gegen 2.00 Uhr in der Nacht. Um es vorweg zu sagen, die meisten jungen Diskothekenbesucher waren nur fröhlich, gut gelaunt und dadurch etwas lauter. Sie waren aber auch friedlich und wir wollen sie auf gar keinen Fall diskreditieren und somit ?die Jugendlichen? generell in einen Topf werfen. Aber es gibt eben immer auch einige, die sich besonders hervor tun müssen und dann über´s Ziel hinausschießen. Dummerweise hatten wir unseren Platz neben einem der Parkplatzdurchgänge gefunden und so mussten etliche der mittlerweile z. T. alkoholisierten Jugendlichen an unserem Womo vorbei. Plötzlich wurde an den Türen gerüttelt und lautstark geschimpft. Wir hören, wie sich ein oder zwei Personen um unser Womo bewegen und nacheinander alle Türen versuchen zu öffnen. Glücklicherweise gelingt ihnen das nicht und der lautstark Schimpfende wird von seinen Kumpels beruhigt und weggeführt. Nachdem wir durchgeatmet haben, dauert es leider nicht lange und das gesamte Wohnmobil wird kräftig durchgerüttelt, als man es von der Seite aus schüttelte. Nun entgültig wach und ziemlich verunsichert, erleben wir gegen 4.00 Uhr das Ende der ?Session?. Selbst unsere sonst wachsame Hundedame verzieht sich unter den Tisch der Dinette und verhält sich, wie wir, nach außen hin ruhig.
Die übrigen Stunden bis zum Aufstehen fallen wir in einen dann doch noch ruhigen Schlaf. Als wir um 9.00 Uhr den Parkplatz verlassen, können wir die übrigen Womobesatzungen leider nicht mehr fragen, wie sie die Nacht empfunden haben. Alles ist noch ruhig und scheint noch zu schlafen!
Trotzdem ist Brixen eine hübsche Stadt, die wir ansonsten in guter Erinnerung behalten werden!...
Auch wenn uns nichts wirklich Schlimmes geschehen ist, so hat sich uns doch die Frage gestellt, wie man in solch einer Situation reagiert. Verhält man sich, wie wir es getan haben, völlig ruhig, um niemanden weiter zu provozieren und hofft, dass alles schnell vorüber geht oder erscheint man auf der Bildfläche und verbittet sich die Randale. Erschwerend käme hinzu, dass wir die Landessprache nicht beherrschen. Es war für uns überhaupt nicht einzuschätzen, ob es sich nur um etwas Randale von angetrunkenen Jugendlichen handelte oder ob mehr dahinter steckte. Eigentlich sind wir gar nicht so ängstliche Naturen, aber in jener Nacht waren wir zumindest stark verunsichert und wir hatten ein ganz ungutes Gefühl. Was machen nur Eltern mit jüngeren Kindern, die vom Krach und Geschaukel wach werden und hören müssen, dass jemand ins Womo will?
Wir tendieren eigentlich eher zum sich ?ruhig verhalten? und haben, wie unter ?Technik? zu lesen ist, mittlerweile einige Sicherheitsmaßnahmen zusätzlich an unserem Wohnmobil ausgeführt. Ob die wirklich sinnvoll sind ? keine Ahnung! Aber die Nerven beruhigt es auf jeden Fall!
In der Hoffnung, dass uns so etwas nicht so schnell wieder passiert (immerhin war es ja in all´ den Jahren auch das erste Mal) würden wir doch gern eure Meinung zu so einem oder einem ähnlichem Geschehen hören. Wie würdet ihr euch verhalten? Oder wie habt ihr euch bereits mehr oder weniger erfolgreich verhalten?
Auf eure Antworten sind wir gespannt!
Herzliche Grüße
Anette und Georg