Hallo!
Einige Bemerkungen zu Gebissreinigungsmitteln. Die Gebissreinigungsmittel können zum Reinigen, aber nicht zum Desinfizieren des Tankes und der Leitungen verwendet werden. Bei der Verwendung dieser Tabs bleiben allerdings fein verteilte Rückstände im Tank zurück. Auf der Packung eines Produktes steht, dass es Menthol und Eukalyptus, ätherische Öle, enthält. Diese Öle lösen sich nicht in Wasser auf und werden beim Spülen nicht ausgeschwemmt. Sie haften an der Tankwand und an den feinen Rückständen. Sie sind Futter für die Bakterien.
Wenn keine Verkeimung eintritt, ist das nicht weiter schlimm. Kommen allerdings Bakterien in den Tank, setzen sich diese an diese Rückstände und die ätherischen Öle dienen ihnen als Nahrung. Dadurch wird eine Entwicklung der Bakterien und Keime unterstützt.
Weiteres zu diesem Thema unter:
http://camping-wiki.kwherzog.de/Tankdesinfektion_und_ReinigungMeine Einschätzung der Untersuchung in Promobil. Die Untersuchung hatte zwei Themen. Beseitigung der Biobeläge und desinfizierende Wirkung.
Ablösende Wirkung auf Biobeläge.
Wenn sich Wasser in Behälter befindet, oder durch Leitungen gefördert wird, können sich schleimige Beläge bilden, die mit der Zeit dicker werden. Die im Womobereich verwendeten Desinfektionsmittel wirken nur an der Oberfläche der Beläge, können sie aber nicht entfernen. Das einzige Mittel, das es können soll, ist Chlordioxid. ????
Die in dem Bericht genannten Mittel können es aber nicht.
Bei diesem Versuch sollten verschiedene Mittel Belägen entfernen bei denen in Fachkreisen bekannt ist, dass es unter diesen Bedingungen nicht geht.
Ich möchte die Vorgehensweise überspitzt vergleichen mit einer Untersuchung über die Qualität von Holzsägen, bei der man versucht Eisenstangen statt Holz zu zersägen.
Mir ist unverständlich wie man trotzdem ein solches Untersuchungsziel formulieren kann, wenn schon vorher bekannt ist, dass diese Mittel nicht geeignet sind.
Die Biofilm ablösende Wirkung des Mittels von Aldi sollte man etwas genauer betrachten. Dieses Mittel erzeugt im Wasser Gasblasen, die anderen Mittel dagegen nicht. Diese Gasblasen erzeugen im Wasser Turbulenzen, die auf die Beläge mechanisch und nicht chemisch wirken. Bei der Untersuchung liegen nur kurze Schlauchstücke in Behälter. Die Beläge in den Schlauchstücken können durch diese Turbulenzen entfernt worden sein, aber nicht durch eine chemische Wirkung. Im Womo wirken diese Turbulenzen nur im Tank. In den meterlangen Schläuchen entsteht keine turbulente Wirkung, die Beläge entfernen könnte.
Hier wird eine mechanische mit einer chemischen Wirkung verglichen, Äpfel mit Birnen.
Dieser Teil der Untersuchung ist vom Ansatz her schon falsch und die Interpretation der Ergebnisse zweifelhaft.
Zur Ehrenrettung des Versuchsplaner muss man sagen, dass bei beiden Womoprodukten behauptet wird: “Entfernt Algen- und Bakterienbeläge in Trinkwassertanks, Leitungen und Pumpen.“ Das gilt bestenfalls für sehr dünne Beläge, aber nicht für die Beläge an den Schlauchstücken im Bericht.
Desinfizierende Wirkung.
Hier ist eine Abschätzung schwieriger. Ich hoffe, dass die Tester bei der Untersuchungsvorbereitung sorgfältiger vorgegangen sind.
Ich habe allerdings auch hier an der Vergleichbarkeit der Ergebnisse Zweifel.
Ich zweifle nicht die Keimzahlmessungen des Institutes an, sondern nur die Versuchsdurchführung, die zu falschen Ergebnissen und Interpretationen geführt hat.
Gruß
Wolfgang