Feinstaubplakette - jetzt wird es ernst

[silv4711]

Hallo,
ich weiß, das Thema Feinstaubplakette ist nicht so richtig prickelnd neu, aber gestern bin ich im Stuttgarter Raum unterwegs gewesen und musste feststellen, wie weit die Gemeinden dort (und zwar auch die kleineren Gemeinden) dieses Thema bereits in die Tat umgesetzt haben. Im Grunde kann man nur noch von Ortsrand bis zum nächsten Ortsrand fahren oder auf Feldwegen diese umfahren . Bisher hatte ich dieses Problem mehr oder weniger verdrängt in der Hoffnung, es wird nicht alles so heiß gegessen wie es gekocht wird. Jetzt ist Schluss mit lustig .
Hier eine Tabelle für alle, die das Feinstaubplakettenproblem genauso verdrängt haben wie ich:



Feinstaubige Grüße vom
Peter

[Uli_bw]

Hallo Peter,

welche Gemeinden meinst Du genauer?
Mir ist bisher nur S und TÜ als Stadt aufgefallen, vielleicht hab ich die anderen Schilder auch übersehen...
Aber als Bewohner des Großraum S würde mich das Thema trotz momentan gelber Plakette interessieren...

Grüße
ULI

[silv4711]

Hallo ULI,
wir sind die Strecke "Württembergische Weinstraße" bis Marbach (Schillerstadt) gefahren und ab dort in Richtung Stuttgart von einem Städtle zum nächsten über die B 10 bis Wendlingen auf die BAB. Überall - insbesondere in Stuttgart - waren bereits Umweltzonen definiert. Gerade der Stuttgarter Raum ist da sehr emsig. Schau mal hier: http://www.umwelt-plakette.de/ .
Antwortende Grüße vom

Peter

[MaKaRoNi]

Hallo Feinstaubsünder ,

ich komme aus der Region Stuttgart und kann nur bestätigen: das Netz der Umweltzonen wird immer dichter. Ich bin zweifach davon betroffen: Unser Familien-Diesel hat ROT und keine Filternachrüstbarkeit (wird im Handel nicht angeboten), und unser Fiat-Womo hat bekanntermaßen das gleiche Problem. Allerdings gelten die Einfahrtsverbote für rote Plaketten ja nicht ab sofort, sondern (um das ganze noch unübersichtlicher zu machen) erst gestaffelt (für Stuttgart lt. http://www.stuttgart.de: "Für die rote Plakette besteht eine befristete Fahrerlaubnis bis 2012", was immer jetzt auch wieder "befristet" heißt. Will sagen, da gibt es also noch eine Schonfrist. Gott sei Dank muß ich beruflich da nicht hin, und privat lasse ich es mittlerweile auch bleiben.

Danach gibt's halt nur noch zwei Möglichkeiten: entweder in eine bis dahin hoffentlich mögliche Nachrüstung investieren (Pirelli scheint da was für die astronomische Summe von 3000€ vorzubereiten, s."Reisemobil" Ausgabe 11/2008) oder die Städte und Gemeinden, die bei dem Blödsinn mitmachen, meiden und das Geld woanders liegen lassen. Ich fürchte, um das Überall-hin-Gefühl, das unser Hobby ja so attraktiv macht, aufrecht erhalten zu können, werden wir wohl um eine Nachrüstung nicht drumrum kommen. Das mit den Ausnahmeregelungen ist ja so kompliziert und kundenunfreundlich ausgelegt, dass man das gleich vergessen kann (was sicherlich ja auch der Sinn gewesen ist).

Feinstaubiger Gruß,
Martin

[silv4711]

Hallo WoMo-Gemeinde,

die Einführung der Umweltplakette ist politischer Wille und wird wohl auch umgesetzt, zumal die Grundlage dazu eine EU-Verordnung ist. Dieser politische Wille wird durch Mehrheiten in demokratisch verfassten Gremien (hier der Bundestag) beschlossen. Diese Gremien bestehen aus gewählten Volksvertretern, denen Volkes Meinung nicht deutlich und häufig genug unterbreitet werden sollte. Ich für meinen Teil habe folgendes getan:

1. meinem Wahlkreisabgeordneten geschrieben,
2. Umweltminister Gabriel geschrieben und
3. einen Beitrag ins Bürgerforum des Bundesumweltministerium geschrieben
(http://www.bmu.de/buergerforum/meinung/ ... =read&kv=1 unter der Rubrik: Umweltpolitik Allgemein)

Der Forumsbeitrag lautet wir folgt:

"Sehr geehrte Damen und Herren,
hier mein Anliegen:

1.Sachverhalt:
Die Kommunen weisen vermehrt Umweltzonen aus, die sodann nur noch mit einer roten, gelben oder grünen Plakette befahren werden dürfen. Hierzu gibt es Ausnahmen, wobei Wohnmobile nicht berücksichtigt werden.
Wohnmobile sind auf Langlebigkeit ausgelegt und entsprechend werthaltig. Die Fahrzeiten sind hauptsächlich auf die Urlaubszeiten beschränkt bzw. sie sind auf Saisonkennzeichen zugelassen. Statistisch zählen sie zu einer deutlichen Minderheit. Sehr häufig sind Wohnmobile technisch nicht mehr nachrüstbar, auch unter erheblichen Aufwand nicht, so dass nicht einmal die rote Plakette erworben werden kann.

2. Bewertung:
Mit Einführung der Umweltzonen verlieren sehr viele Wohnmobile ihren eigentlichen Sinn. Es werden von Staats wegen hohe Werte vernichtet. Dies verletzt den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit unter Missachtung eines garantierten Vertrauensschutzes.

3. Frage:
Ist eine gesetzliche Änderung der Gestalt vorgesehen, wonach Wohnmobile, die technisch nicht mehr nachrüstbar sind, in die Ausnahmeregelungen aufgenommen werden?

Mit freundlichen Grüßen"

Vielleicht kann sich der eine oder andere entschließen, ähnlich zu handel????

Feinstaubige Grüße vom

Peter

[vland]

hallo,

gerade in den nachrichten gehört: in berlin ist ab 2010 für gelb auch essig! ich meine, mich stört es nicht , aber sicherlich viele besucher!
da kann man mal wieder sehen, wie offensichtlicher schwachsinn stur durchgezogen wird, damit sich keiner der verantwortlichen eine blöße geben muss.

gruß, volker

[Herby]

Hallo vland

ist doch ganz einfach, nicht aufregen
einfach nicht Hinfahren denn die wollen unser
Geld einfach nicht
ruß
Herby

[Südbayer]

N'Abend,

Hatte am vergangenen Freitag Gelegenheit, den Europaparlamentsabgeordneten Bernd Posselt auf das Problem mit der Umschlüsselung von 00 auf was Besseres bzw. die Ungleichbehandlung der Wohnmobile im Vergleich zu LKW und PKW hinsichtlich Einstufung anzusprechen. Da der Europarat für Fragen der juristischen Gleichstellung zuständig ist (und die nationale Gesetzgebung durch "Anregungen" beeinflussen kann), schien mir dies die richtige Adresse. Der Anregung könnte ggf. eine bindende Vorschrift aus Brüssel folgen. Der Abgeordnete war sichtlich frappiert über die fortdauernde Ungleichbehandlung trotz Nachrüstung und zeigte sich dann recht aufgeschlossen gegenüber unseren/meinen Vorstellungen (hier schon reichlich diskutiert), besonders als ich andeutete, dass es (WOMO-Forum) bereits schwarze Listen von Kommunen mit entsprechendem Plakettenzwang gibt, die wir nicht mehr anfahren. Vielleicht auch, weil die von ihm mit repräsentierte Stadt München dazu gehört und dieses Jahr die sonst zuhauf eingefallenen Italiener mit ihren WOMOS ausgeblieben sind am Oktoberfest.
P.S.: Ihr könnt dem Herrn Posselt auch Mails schreiben: http://www.bernd-posselt.de/

Grüße an alle

Uli

[silv4711]

Hallo Uli,
entsprechend Deiner Ausführungen und Adressenangabe habe ich dem MdEP Posselt (und nicht nur ihm) heute einen entsprechenden Brief geschrieben .

vG vom
Peter

[murmelbaer]

was ist die steigerung von "überflüsssiger, unfähiger politiker" ? Richtig : "eu(ropa)politiker".
Gerade posselt ist auch so einer, der mangels anderer verwendbarkeit von seiner kriminellen vereinigung, auch partei genannt, nach europa entsorgt wurde.

PS : das angebliche ausbleiben der italiener kann eigentlich nicht - zumindest nicht logisch - auf die einführung der münchner feinstaubzone zurückgeführt werden. Denn: 1. parkten deren womos idR außerhalb des mittleren ringes, dessen innenbereich die münchner umweltmumpitzzone bildet;
2. selbst wenn sie innerhalb des mittleren ringes unterwegs gewesen wären, hätten sie dieses jahr noch nichts zu befürchten gehabt, da es bis 31/12/2008 keine sanktionen gibt;
3. als klassisches italienerwochenende gilt seit jeher das mittlere wies'nwochenende. Da die wies'n stets am ersten wochenende im oktober endet, liegt das mittlere (italiener)wochenende zwangsläufig im september. Die münchner umweltmumpitzzone trat aber erst am 1. oktober in kraft (und wird, wie gesagt, derzeit ohnehin noch tolerant gehandhabt).