WOMO -  Schweine an der Donau

Am Thema Umwelt kommt man heute nicht mehr vorbei. Hier ist das Forum dafür.

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Re: WOMO -  Schweine an der Donau

Beitragvon DieterG » 11.12.2003 - 12:43:18

[quote author=Andreas link=board=news;num=1069427028;start=0#10 date=11/23/03 um 19:03:06]:)<br><br>2. Auch ich bin davon aus gegangen, dass in D die Gullys an das Abwassersystem und somit eine Kläranlage angeschlossen sind.<br>In südlicheren Ländern käme mir das nicht in den Sinn! <br><br>Das von DieterG beschriebene System würde ja bedeuten, dass es in Ostfriesland zwei voneinander unabhänige Abwasserleitungen geben würde. <br>Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Gemeinde zwei Abwassersysteme parallel betreibt. <br><br><br>[/quote]<br><br>Hallo, Andreas,<br><br>da denkst Du leider falsch. Es gibt in vielen Orten 2 Systeme parallel - zum einen die Oberflächenentwässerung, zum anderen die Abwasserkanalisation. Wasser, das in ersteres gelangt fließt - mit oder ohne Chemierückstände unbehandelt (!) in den nächsten Graben, Bach, Fluß, See und sogar in die Nordsee. Nur wenn das Abwasser in die Abwasserkanalisation fließt, geht es durch die Kläranlage. <br>Bei uns wird sogar geprüft, ob die Leitungen an das richtige "Netz" (Regen oder Abwasser) angeschlossen sind. Bei falschem Anschluss drohen Strafen und Baumassnahmen zwecks Korrektur (nicht gerade billig der Spaß).<br><br>Ich denke, das gilt für viele Gemeinden (zumindes bei uns im Norden) - und es stärkt nicht gerade den Ruf unserer "Zunft"; öffentlich Abwasser in uns "unbekannte" Gullys und damit Abwassersysteme zu leiten. <br><br>M.E. gibt es inzwischen ausreichend Entsorgungsmöglichkeiten, dass so ein Verhalten nicht mehr erforderlich sein sollte, insbesonders, wenn man bereits unterwegs daran denkt, dass man auch entsorgen muss.<br><br>Saubere Grüße   <br>Dieter<br><br>PS: Für meine Seite kann ich mir umgekehrt übrigens nicht vorstellen, dass es Orte gibt, in denen nur ein System vorhanden ist, dass dann auch noch über die Kläranlage läuft. Bei den Wassermengen, die doch öfter mal vom Himmel kommen, müssen die Anlagen ja riesig sein, um die Mengen ordentlich verarbeiten zu können.
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Re: WOMO -  Schweine an der Donau

Beitragvon tanja » 11.12.2003 - 13:57:08

@dieterg<br>richtig ist: es gibt in manchen deutschen gemeinden (alte) mischsysteme, die tatsächlich regen- und abwasser gemeinsam entwässern. neuere anlagen und auch ältere in größeren städten, wo ja mehr wasser von versiegelten flächen "entsorgt" werden muß, werden grundsätzlich als trennsysteme geführt. eben, wie du schreibst, um die kläranlagen nicht zu überlasten.<br><br>für unsere "zunft" spricht es allerdings nicht, wenn man seine ganze sch... einfach unbedarft in einen gully seiner wahl ablässt.<br>v.a. da die meist sehr beliebten, weil leicht zugänglichen straßengullys wirklich fürs regenwasser gedacht sind und wer, bitteschön, hat schon einen haken dabei um in einen abwassergully abzulassen? hab ich bisher ehrlich gesagt noch nie gesehen  :-/
grüße aus münchen,
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Re: WOMO -  Schweine an der Donau

Beitragvon dulcinea » 11.12.2003 - 19:02:29

<br><br>In unserer  Gemeinde am Rande des Ruhrgebiets haben wir ein Gemischtabwassersystem - und soweit ich weiß in vielen umliegenden Städten des Ruhrgebietes auch.<br>Die Abwassergebühren werden deshalb u.a. nach der Größe der versiegelten Grundstücksfläche berechnet. Für Regen, der versickert, also keine Abwassergebühren.<br><br>Wenn ich mir vorstelle, was alles bei einem getrennten Abwassersystem in einer Großstadt durch den Regen von den Straßen als Oberflächenwasser direkt in Flüsse oder Seen geleitet würde, wird mir Angst und Bange.<br>Allein was diverse KfZ an Reifenabrieb, Oel, Kühlwasser, Scheibenwaschwasser usw. verlieren ; oder denkt mal an Wochenmärkte, Kirmes u.a. <br><br>Aber trotzdem sollten wir nicht mit unserem Womo-Abwasser noch eins draufsetzen. und schon garnicht in unbekannte Gully´s.<br><br>
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Re: WOMO - Schweine an der Donau

Beitragvon murmelbaer » 12.12.2003 - 01:28:01

[quote author=tanja link=board=news;num=1069427028;start=15#17 date=12/11/03 um 12:57:08]... seine ganze sch... [/quote]<br>Hallo Tanja,<br><br>in meinem diese ganze diskussion in frage stellenden posting war ausdrücklich nur von den "normalen" haushaltsabwässern des womos die rede, nicht von denen mit "feststoffen". Diese normalen haushaltsabwässer halte ich für harmloser als all das zeug, das bei regen von den straßen in die gullies geschwemmt wird<br><br>
... wer, bitteschön, hat schon einen haken dabei um in einen abwassergully abzulassen? ...
<br>interpretiere ich das richtig, daß die gullies mit quadratischem (bis leicht rechteckigem) gitter für's oberflächenwasser sind, die großen runden (schätze mal so ca. 1 m durchmesser) dagegen direkten zugang zu den abwasserkanälen  mit anschluß an die kläranlage böten ? Unter ovalen deckeln verbergen sich afaik hydranten. Was findet sich dann eigentlich unter den kleinen runden (15-20 cm durchmesser) ?
Zuletzt geändert von murmelbaer am 07.08.2007 - 11:16:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: WOMO -  Schweine an der Donau

Beitragvon Christine » 12.12.2003 - 08:22:40

HI Murmelbär!<br><br>Ovale Deckel habe ich noch nie gesehen!<br><br>Aber die großen runden sind definitiv an die Kläranlage angeschlossen, weil sie zumindestens unter anderem den Toiletteninhalt transportieren!<br><br>Weiß ich mit 100 %iger Sicherheit, denn unserem Nachbarn kam die Sch.... aus der Toilette wieder raus. Und der runde Gulli vor unserer Haustür wurde geöffnet. Das Rohr dort war verstopft und der Rückstau war schon bis zu unseres Nachbarn Doppelhaushälfte gekommen. Wir blieben zum Glück verschont, haben wohl eigenen Gulli!<br><br>Mittels Schlauch dürfte es wohl kein Problem sein, eines der runden Löcher im (runden) Gullideckel zu treffen!<br><br>Gruß<br><br>Christine
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Regenwasserkanal + Kläranlagenkanal

Beitragvon Seekater » 12.12.2003 - 09:38:00

[quote author=murmelbär link=board=news;num=1069427028;start=0#9 date=11/23/03 um 11:57:33].... Ich ging davon aus, daß heutzutage so gut wie alle gullies an die kanalisation und somit an eine kläranlage angeschlossen sind. [/quote]<br><br>Hallo Murmelbär,<br><br>Deine Gedanken sind logisch und folgerichtig, trotzdem - soweit ich informiert bin - in zunehmendem Maße falsch. Immer mehr Gemeinden gehen, gerade bei Erneuerung der Kanalisation auf doppelte Kanalisation über.<br><br>Ein reines Regenwasserkanalsystem, was mit möglichst großen Kanaldurchmessern und möglichst großer Steigung auf kurzem Wege zu einer Abfuhr des Oberflächenwassers führt. Man denke an die Starkregengüsse der letzten Jahre. Vielfach sind sogar "Hochwasserklappen" eingebaut, die zu einer zusätzlichen Entleerung der Regenwasserkanäle an tiefen Stellen führen, wenn der Kanalwasserstand zu hoch ist. Dann wird eben eine niedrig liegende Wiese mit Regenwasser aus dem Kanal überschwemmt. Dein Argument des "verschmutzten" Regenwassers durch undichte Autos Staub etc. zieht hier also nicht. Stell Dir vor, dieses Kanalsystem gäbe es nicht, wohin würde das Regenwasser dann laufen ? Direkt in's Erdreich mit allem "Schmutz". Nur dauert das wesentlich länger und geht auch immer schlechter, weil immer mehr Fläche (Plätze, Straßen, Hauseinfahrten, Terassen etc. etc.) versiegelt sind und dort kein Versickern mehr stattfindet. Deshalb ist ein Regenwasserkanal heute leider nötig, weil eben zu viel Flächen versiegelt sind. Man sollte das vielleicht beim Pflastern der eigenen Auffahrt bedenken und Rasengittersteine, statt Verbundsteinen verwenden, damit noch etwas versickern kann.<br>Du siehst also, wir sind verpflichtet dafür zu sorgen, daß die Autos KEIN Oil verlieren..... das klärt niemand. Hier ist der Autobesitzer immer Umweltverschmutzer und dafür auch haftbar.<br><br>Der zweite Kanal ist dann in der Tat der "Kläranlagenkanal" für Abwässer mit Fett, Spüli, Waschpulver und Fäkalien.... Nur kommt man an der Straße an diesen Kanal nicht ran, die liegen in den Häusern und sind von außen nicht zugänglich. Vor meinem Haus beispielsweise sind ZWEI Reinigungsöffnungen, eine für den Regenwasserkanal (Dachrinnen) und eine für die Abwässer. Sehr trefflich ist da die angloamerikanische Sprache (Seeleute), die Sprechen nämlich von grey-Water - grauem Wasser, was Klärbedarf hat. Regenwasser ist klar - auch im Gulli.<br><br>Viele Grüße<br>Seekater<br>
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Re: WOMO -  Schweine an der Donau

Beitragvon Seekater » 12.12.2003 - 09:43:49

[quote author=Christine link=board=news;num=1069427028;start=0#12 date=11/24/03 um 07:51:33]Sorry, aber was ist denn mit dem Putzwasser, was bei den meisten nach dem Hausflur reinigen im Gulli landet??<br>.....<br>[/quote]<br><br>Hallo Christine,<br><br>da hast Du vollkommen recht. Unsere Nachbarin schrubt Ihren Vorplatz immer mit Domestos o.ä. und anschließend VERSICKERT das ganze auf Ihrem eigenem Zuweg in Ihrem eigenen Vorgarten.<br>Die Leute machen sich eben nicht immer Gedanken über Ihr tun.<br>Jedoch sollte das keine Rechtfertigung sein, daß wir Abwasser in den Regenwasserkanal kippen.  Ich meine das sollte auf einen "Notfall" begrenzt bleiben, wenn die Suche nach Entsorgungsstation im z.B. dritten Anlauf noch immer ergebnislos geblieben ist.<br><br>Gruß<br>Seekater
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Re: WOMO -  Schweine an der Donau

Beitragvon Seekater » 12.12.2003 - 10:02:43

[quote author=murmelbär link=board=news;num=1069427028;start=15#19 date=12/12/03 um 00:28:01]<br>interpretiere ich das richtig, daß die gullies mit quadratischem (bis leicht rechteckigem) gitter für's oberflächenwasser sind, die großen runden (schätze mal so ca. 1 m durchmesser) dagegen direkten zugang zu den abwasserkanälen  mit anschluß an die kläranlage böten ? Unter ovalen deckeln verbergen sich afaik hydranten. Was findet sich dann eigentlich unter den kleinen runden (15-20 cm durchmesser) ?[/quote]<br><br>Hallo Murmelbär,<br><br>aus der Deckelform läßt sich leider kein Rückschluß auf die Kanalart ziehen, sondern nur auf den Verwendungszweck des Deckels.<br><br>Die rechteckigen Deckel sind meist im Rinnstein, haben große Öffnungen/Schlitze sollen also große Wassermengen in den Kanal leiten. Dies kann also Regenwasser oder Mischsystem sein.<br><br>Die großen runden sind Wartungsöffnungen, die einen Einstieg in den Kanal ermöglichen. Diese haben auch nur kleinere Öffnungen und sind nur zum Eingreifen mit Werkzeug zum Öffnen gedacht (die Dinger wiegen ein paar Kilos)  Dies kann also Regen-, Schmutz- odere Mischsystem sein.<br>Bei uns in der Straße liegen z.B. zwei davon direkt nebeneinander, der eine führt zum Regenwasserkanal, der andere zum Schmutzwasserkanal. <br>Das wäre nebenbei bemerkt das einzige Indiz auf das vorhandene Kanalsystem: Gelegentlich zwei Wartungsdeckel sehr nahe beieinander, deutet darauf hin, daß das wohl in verschiedene Kanäle gibt. Im Abstand von sagen wir mal 2m in den selben Kanal einsteigen macht ja keinen Sinn. Nur bleibt ohne Ortskenntnis im dunkeln, welcher Deckel zu welchem Kanal führt. Problem ist nur, daß man den Umkehrschluß nicht immer ziehen kann: Sprich wo nur ein runder Deckel ist, muß nicht automatisch Mischsystem sein, denn der Wartungsdeckel für den anderen Kanal kann ja ganz woanders sein.<br><br>Die kleinen runden Metalldeckel schließlich sind gar keine Kanaldeckel. Darunter befinden sich Absprerrschieber für das Frischwasser- und Hydrantennetz. Ich glaube auch die Erdgaßabsperrungen werden unter den selben Deckeln verborgen.<br><br>Hydranten schließlich sind nicht nur die Säulenformigen Gebilde, sondern auch die schon bemerkten ovalen Deckel. Darunter befindet sich dann eine Einschraubmöglichkeit für Wasserrohre und ein Absperrschieber, was nicht nur von der Feuerwehr, sondern auch von Baufirmen (oder auch auf Jahrmärkten) verwendet wird. Vielleicht habt ihr schon die dicken senkrechten Wasserrohre mit Wasseruhr oben drauf "in der Pfütze" auf 'nem Weihnachtsmarkt hinter der Bude stehen sehen. "Die Pfütze" ist dann der geöffnete ovale Deckel.<br><br>Gruß<br>Seekater
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Re: WOMO -  Schweine an der Donau

Beitragvon Seekater » 12.12.2003 - 10:09:14

[quote author=Christine link=board=news;num=1069427028;start=15#20 date=12/12/03 um 07:22:40]Mittels Schlauch dürfte es wohl kein Problem sein, eines der runden Löcher im (runden) Gullideckel zu treffen!<br>[/quote]<br><br>bitte nicht, der Mitarbeiter der Kanalwartungsfirma könnte sonst im Krankenhaus landen. Unter den runden Deckeln sind nämlich Einsteigeisen in die Kanalwand gemauert. Wenn Du die mit Deinem Spülwasser "eingefettet" hast wird der Einstieg nicht gerade erleichtert......<br>Außerdem könnte das auch der Notausgang der U-Bahn sein, die werden nämlich manchmal mit denselben Deckeln verschlossen......<br><br>Gruß<br>Seekater
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Re: WOMO -  Schweine an der Donau

Beitragvon Gast » 12.12.2003 - 10:11:01

Im Fränkischen Weinland werden bis zu 6mal im Jahr Pesizide in den Weinberg eingebracht. Die meisten haben eine Halbwertzeit von 7 bis 14 Tagen. Nach einem kräftigen Regen läuft die oft milchige Brühe an vielen Strassen entlang in die Kanalisation. Man darf das nicht anprangern, weil Arbeitsplätze damit verbunden (auch für Lesehelfer aus der Ukraine und Polen) sind und immer sehr viele Gäste zu den Weinfesten kommen...  ;D<br><br>Neulich erst ist soviel Bromozyklen (Höchst!) von den Weinbergen in den Main herundergelaufen, dass man verboten hat den fettreichen Aal aus dem Main (Brotfisch in Unterfranken!) zu verzehren. Nur die jungen, unter 200 Gramm, durfte man verzehren. Die älteren habe zuviel von dem Zeugs im Fettgewebe eingelagert.  ;D<br><br>Das Trinkwasser in Würzburg hat 40 mg/l Nitrat, also nur noch 20% unter dem Deutschen Grenzwert. Der in der Schweiz oder Österreich wäre da aber schon lange überschritten.  ;D<br><br>Bereitet man aus dem Trinkwasser hier einen Tee, dann sieht dieser so aus, wie links im folgenden Bild:<br>Bild<br>Rechts sieht man einen Tee, der mit Umkehrosmosewasser hergestellt worden ist!  ;D<br><br>Keine Panik bitte!<br>
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Re: WOMO -  Schweine an der Donau

Beitragvon Eyvindur » 12.12.2003 - 11:50:46

Früher ging alles Abwasser Richtung Kläranlage, mit zunehmenden Kläranlagen und deren Optimierung wurde das Regenwasser den Kläranlagen zuviel, sodaß von Seiten der Kläranlagen ein getrenntes System für Regenwasser gefordert wurde. Die abgeleitete Maßnahme war (in BW), alle Häuslebauer mußten eine getrennte Kanalisation für Schmutzwasser und Regenwasser installieren, die vorhandenen Strassengullis wurden allerdings nicht getrennt - übrigens endeten die getrennten Abwassersysteme vor dem Grundstück in einem Schacht ! Wenn also ein getrenntes Regenwassersystem vorhanden sein sollte, dann eigentlich nur in Neubaugebieten - die wenigsten Gemeinden haben wohl ihr vorhandenes, gesamtes Abwassersystem neu verlegt !<br>Seit einigen Jahren klagen die Kläranlagen übrigens wieder - zu wenig Regenwasser !<br><br>Übrigens ist Autowaschen nur in Waschanlagen mit vorhandenen Ölabscheidern erlaubt.
Eyvindur
 

Re: WOMO -  Schweine an der Donau

Beitragvon tanja » 12.12.2003 - 11:51:42

also ich wollte mit meinem posting eigentlich nicht sagen: der runde deckel ist o.k.<br>euch müsste doch allen klar sein, dass nur eines o.k. ist: eine womo-entsorgungsstation!!!  >:(<br><br>zu hause im notfall vielleicht auch vor dem eigenen haus der abwasserschacht, von dem ich definitiv weiß, dass er abwasser führt, weil meine eigenen schmutzwasserleitungen da rein führen.<br><br>zur diskussion "schmutz von der straße versickert auch ungeklärt": kein regenwasser ist sauber, schon garnicht nicht in großstädten, wo mit dem wasser auch die ruß und staubpartikel vom himmel fallen. <br>putzwasser nach dem hausflur wischen auf die straße zu entsorgen ist meiner meinung nach auch nicht o.k..<br>aber das ist immer noch was anderes als fäkalien!<br><br>bei womo-fahrern denke ich ist auch beim "harmlosen" spülwasser besondere rücksicht geboten: schließlich schüttet ihr das wasser ja nicht vor die eigene hautür, sondern vor fremde und macht euch am nächsten tag aus dem staub! :-/<br><br>jaja, ich weiß, das ist jetzt wieder typisch spießig deutsch, aber so bin ich eben...
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Re: WOMO -  Schweine an der Donau

Beitragvon Christine » 12.12.2003 - 13:54:19

Hi Tanja!<br><br>Der letzte Teil des Threaths bezirht sich ausschließlich auf Abwasser, also ohne Fäkalien!<br><br>Gruß<br><br>christine
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Kanalsysteme - jede Gemeinde mit eigenem Süppchen

Beitragvon Seekater » 12.12.2003 - 14:56:04

[quote author=Eyvindur link=board=news;num=1069427028;start=15#26 date=12/12/03 um 10:50:46]......<br>Wenn also ein getrenntes Regenwassersystem vorhanden sein sollte, dann eigentlich nur in Neubaugebieten ......<br>[/quote]<br><br>Hallo Wolfang,<br><br>das dachte ich aucheinmal, bis ich dann bei uns im Umkreis eines besseren belehrt wurde:<br>Zahlreiche Wohngebiete aus den 70-er Jahren verfügen "bereits" über ein getrenntes Regenwassersystem  (was also mittlerweile an die 30 Jahre als ist) und zwar konsequent durchgehalten, wie gesagt, sogar die Dachrinnen sind an den Regenwasserkanal angeschlossen.<br><br>Ich habe es dran gegeben, da als nicht ortsansässiger irgendetwas erkennen und rückfolgern zu können. In jedem Viertel, in jeder Gemeinde ist das wieder anders.<br><br>Gruß<br>Seekater
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Re: WOMO -  Schweine an der Donau

Beitragvon Seekater » 12.12.2003 - 15:26:34

[quote author=tanja link=board=news;num=1069427028;start=15#27 date=12/12/03 um 10:51:42].....<br>jaja, ich weiß, das ist jetzt wieder typisch spießig deutsch, aber so bin ich eben...[/quote]<br><br>Hallo Tanja,<br><br>das finde ich gar nicht. Du gewichtest wunderbar und machst Unterschiede.<br>Auch beim "weniger kritischen" Spülwasser kommt es ja darauf an was drin ist. Die "Nachbarin" mit Domestos, MeisterProper o.ä. im Wischwasser vergiftet eben langsam ihren Boden (einen Spritzer von dem Zeugs in den Topf einer Zimmerpflanze und die ist hin...). Andererseit kann auch nur biologisch abbaubares Spülmittel drin sein. Wenn da nicht zuviel auf einmal kommt, kann sich das wunderbar - auch in der Natur - abbauen.<br><br>Deshalb hast Du genau recht: Sicherlich o.k. ist nur die Entsorgungsstation oder die Toilette im Haus (soweit keine Chemie drin ist). Bei allem anderen ist - wenn überhaupt - nur bei nicht-Fäkalien überhaupt zu überlegen, ob eine Ausnahme-Alternativen im Notfall möglich wäre. Und unter "Notfall" verstehe ich, daß schon wiederholt eine Entsorgung angefahren wurde, die schon wieder geschlossen hat oder sonstwie nicht nutzbar war. Und auch so ein Notfall, sollte dann nicht die hier angesprochene Wiese sein oder das "Hahnaufdrehen" im Wohngebiet vor fremder Leute Haustüre. Wenn dann müßte man schon klingeln und fragen ob man seinen Abwasserschlauch in die Toilette hängen darf........ und das "macht man ja wohl nicht" <br><br>Obwohl - kleiner Schwenk zu Fäkalien - früher stand im BGB daß das "Ansinnen nach Verrichten der Notdurft" nicht verwehrt werden darf (ob deshalb die Toiletten immer neben der Haustüre gebaut wurden !?). Dann haben sich daraus die Trickdiebe und die entsprechenden Warnungen in "Aktenzeichen XY" entwickelt, und schon wurde aus der "Nächstenliebe" mit der Notdurft ein Arbeitsplatz: mehrere Euros sind bei McClean am Hauptbahnhof fällig und die Stadtverwaltung wie Hausbesitzer klagen über die verschmutzten Wände durch die nächtlichen Kneipenbesucher.<br><br>Doch diese Großstadtauswüchse sind kein Vorbild für WoMobilisten, die die Natur lieben und verantwortungsbewußt mit ihr umgehen - wie an diesem Thread zu sehen ist.<br><br>Gruß<br>Seekater<br><br>
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