Umwelt geht uns alle an, immer mehr, immer öfter und überall

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Beitragvon Seekater » 03.11.2004 - 16:14:35

auch die Amerikaner (und etliche unserer begüterten Rentner) machen eben eine "Lernphase" durch (eine namhafte Wassersportzeitung verschickt eben Appetithäpchen für die neue Ausgabe der Zeitung):

"Chaos nach Hurrikan-Saison
USA/Karibik: Vier Wirbelstürme in sechs Wochen zerstörten tausende von Booten.
......
Davon betroffen: natürlich auch unzählige Skipper ? allein in Florida sind beispielsweise fast eine Million Boote registriert. ......
Insbesondere an Floridas Küsten, wo die Bootsindustrie rund 14 Milliarden US-Dollar pro Jahr umsetzt, sind die Verwüstungen immens. David Ray, Präsident der ?Marine Industries Association?, sagte, dass allein die ersten drei Hurrikans in diesem Jahr ein Vielfaches von dem angerichtet hätten, was der so genannte Jahrhundert-Sturm ?Andrew? 1992 hinterlassen hatte. Der Hurrikan, mit ?5? in der höchsten Kategorie eingestuft, verursachte damals einen Gesamt-sachschaden von 30 Milliarden US-Dollar.

In diesem Jahr war es insbesondere ?Ivan?, der den Skippern Sorgen machte. Der Wirbelsturm der Kategorie 4 traf mit einer Geschwindigkeit von über 200 km/h auf den Westen Floridas und den Südzipfel Alabamas. Auf Dauphin Island, das fast vom Zentrum des Hurrikans erwischt worden wäre, schleuderte ?Ivan? Boote wie Spielzeug durch die Straßen; einen 30-Fuß-Fisherman ?parkte? er direkt vor einem Geldautomaten Durch diese Kraft nutzte es auch nichts, seine Yacht an Land zu schützen. In Pensacola riss ?Ivan? eine ganze Halle voller Boote mit."


Der erwähnte "30 Fuß Fishermann" wiegt ein Mehrfaches wie die meisten WoMos (ich schätze mal so um die 10 Tonnen) ........ ich glaube da sind die Nachrichten, daß in den nächsten 70 Jahren mit der Evakuierung von Städten wie London, Amsterdam, Venedig ...... wegen dauerhaft zu hohem Wasserstand begonnen werden muß gar nicht mehr so sehr in den Bereich der Horrorszenarien zu verdammen. Ich kenne etliche Leute, die haben ein Appartement oder ein Häuschen in Florida. Für die ist das schon heute Realität......
Auch habe ich etliche Kollegen, die chartern hin und wieder ein Bötchen im Mittelmeer und die jammern immer mehr über die im Mittelmeer plötzlich auftretenden Stürme (ich hab' leider vergessen wie die Dinger heißen, Blizzard ?) .......


Ich weiß, man liest solche Meldungen nicht gern, verdrängt das lieber, läßt die "bad news" nicht so richtig an sich ran - im Sessel, mit Bier und Chips vor dem Fernseher - doch die Natur, die Realität, ich glaube nicht, daß die unser Seelenheil interessiert. Wer sich nicht anpaßt wird ausradiert..... natürliche Selection, Evolution.....

Nachdenkliche Grüße
Seekater
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Beitragvon Gast_p » 03.11.2004 - 16:32:26

Ich verstehe die Aussage: und etliche unserer begüterten Rentner machen eine Lernphase durch, nicht.
Warum nur die?
Gruß Pelze
Gast_p
 

Beitragvon Seekater » 03.11.2004 - 16:55:55

pelze hat geschrieben:Ich verstehe die Aussage: und etliche unserer begüterten Rentner machen eine Lernphase durch, nicht.
Warum nur die?
Gruß Pelze


Hallo Pelze,

ich bezog das darauf, daß diejenigen, die eine Immobilie oder sonstiges eigenes Gut in Florida haben, jetzt durch die eigene wirtschaftliche Betroffenheit sicherlich mehr, persönlich, aus solchen Vorfällen lernen, als andere, die gar nicht betroffen sind, für die das eine schon längst wieder vergessene Sensationsnachricht ist.

Wie hast Du das denn verstanden/was hast Du daran nicht verstanden?

Gruß
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Lernphase???

Beitragvon Schwedenopa » 03.11.2004 - 18:07:13

Den US-Wahlergebnissen nach hat diesmal jener Präsidentschaftskandidat, der aus dem Kyoto-Abkommen zur Treibhausgasreduzierung aussteigen will, ausgerechnet in Florida sogar eine richtig satte Mehrheit bekommen. Im Gegensatz zur Zitterpartie vor vier Jahren.

Von Lernprozess kann ich da nicht viel erkennen... :(

MfG
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Re: Lernphase???

Beitragvon feldhamster » 04.11.2004 - 14:44:28

EuraGerhard hat geschrieben:Den US-Wahlergebnissen nach hat diesmal jener Präsidentschaftskandidat, der aus dem Kyoto-Abkommen zur Treibhausgasreduzierung aussteigen will, ausgerechnet in Florida sogar eine richtig satte Mehrheit bekommen. Im Gegensatz zur Zitterpartie vor vier Jahren.

Von Lernprozess kann ich da nicht viel erkennen... :


Dafür haben sie aber in Florida in diesem Jahr bereits eine saftige Quittung inform von 6 Tornados innerhalb von 4 Monaten erhalten. Im Gegensatz zu den Flachköppen weiß bei uns jeder 4.-Klässler, daß die Häufung von Unwettern mit Umwelteinflüssen in direktem Zusammenhang steht. Also: jedem wie ers verdient
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Beitragvon wadenbeisser » 04.11.2004 - 16:03:16

@alle

Früher hab ich mal die Gelassenheit der Amerikaner, nach einem Hurrikan/Torrnado, bewundert :oops: Heute weiß ich, diese "Lachenden" sind meist sehr gut Versichert sind 8)

Arme Rückversicherer :cry:

Ein Film wie, "The Day After Tomorrow", ist an denen Spurlos vobeigezogen :cry:

Die Rechnung bekommen "DIE" schon , aber leider auch "WIR" auch!

Wenn ich einmal der liebe Gott wäre: Jede Woche bekämen DIE die Sünde "Sintflut" persönlich von mir geschickt.

Gruß
Andreas
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Beitragvon FrankS » 04.11.2004 - 17:16:38

Hallo Womofreunde,
leider ist das eben halt nicht so sicher, wenn "die" das Ganze verursachen, das "die" das auch alles abbekommen. Sollte die Menscheit es wirklich bis zur Veränderung des Weltklimas schaffen (wovon ich bis jetzt überzeugt bin), dann kann es auch sein, das wir die Hauptlast tragen können. Dann verändert sich das globale Wetter total (z.B. kann der Golfstrom aufhören, zu strömen und und und). Wer dann was abbekommt ... . Bis jetzt versucht man sich erst mal an Softwarelösungen, die dann einigermaßen zuverlässig überhaupt Vorhersagen zulassen. Ein Trost, zumindest haben die führenden Köpfe in Europa schon einiges mitbekommen und man versucht sich an ersten Lösungen.
Tschüß FrankS
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Beitragvon Uli_bw » 04.11.2004 - 18:00:13

Den steigenden Meeresspiegel werden als erstes mal Bangladesch, die Philipinen und andere Inselstaaten abbekommen, die jetzt schon nur wenige Meter über dem Meeresspiegel liegen.
Die Stürme in USA kurbeln dort schön die Wirtschaft an :wink:

Ganz außer acht darf man unbekannte Einflüsse (Vulkane, Meteroiten,...) neben den bewiesenen Klimatischen Faktoren auch nicht lassen.

ULI
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Beitragvon FrankS » 05.11.2004 - 09:49:27

Hallo Uli,
und deswegen Womofahren, was das Zeug hält, bevor so ein Meteoriteneinschlag im Womodach erfolgt. Ob ich mir dann Gedanken machen wuß, wie ich mein Womo wieder dicht krieg?
Tschüß FrankS
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Re: Lernphase???

Beitragvon Seekater » 05.11.2004 - 11:06:27

EuraGerhard hat geschrieben:Den US-Wahlergebnissen nach hat diesmal jener Präsidentschaftskandidat, der aus dem Kyoto-Abkommen zur Treibhausgasreduzierung aussteigen will, ausgerechnet in Florida sogar eine richtig satte Mehrheit bekommen. Im Gegensatz zur Zitterpartie vor vier Jahren.

Von Lernprozess kann ich da nicht viel erkennen... :(

MfG
Gerhard



ich las eben einen Artikel über USA, der gute Ansätze bot, diesen "Nicht-Lernen-Wollen Effekt" überraschend deutlich zu relativieren:

- Wir Europäer kennen über die Medien meist ein USA, das USA der großen Städte, mit beiden Polen: Slums und "Oberschicht", die letzeren gebildet, liberal .... Das ist sowohl Ostküste, wie Westküste.

- Die Mehrheit in den USA, wird von unseren europäischen Informationsquellen meist nicht wahrgenommen: Das große dünn besiedelte Land, Farmland, Familien, Kirche, Pickup, Vieh, Nachhilfe für Kids vom Dorfpfarrer, dörflich/kleinstädtisch, konservativ. Das ist einfach zu langweilig für Medien-Berichterstattung, dort passiert eben "Nichts", dort sitzt kein Korrespondent nur die Lokalredation ..... jedoch das ist die Mehrheit, mit einem bürgerlichen, kleinstädisch begrenztem Horizont, keine PC/DSL sondern Fuß oder Busweg zum Nachbarn, kein Handi, es gibt gar kein "Netz", keine 100 Sat-Programme im TV sondern 3 lokale Sender...... Es klingt nach klisché-hafter dörflich-gläubiger Provinzialität ...... hat aber auch was positives: Mittelschicht, die Mehrheit in USA.....
Dieses USA ist von Washington, N.Y., SF, Los Angeles immer mindestens soweit weg wie Lissabon von Frankfurt...... und was wissen wir in BRD, was gerade den Portugiesen in ???? bewegt, wir kennen dort auch nur den Küstenlandstrich aus Urlaubersicht.

- Bestätigung findet diese Theorie in den Aussagen einiger mir bekannten Abiturienten, die im Schüleraustausch in USA waren: Nix Land der unbegrenzten Möglichkeiten, sondern dörfliche Provinzialität, die nächste Großstadt ist Tausend km weg (also zwischen HH, Warschau und Lissabon keine einzigste Stadt über 50 TEinwohner.....), , Deutschland, wo liegt das eigentlich, keine Hightech, sondern Schulbus mit mechanischer Türstange (geschweige Druckluft oder Neigetechnik). Wohlgemerkt keine "dummen Idioten", die Gasteltern hatten alle Highschool, waren offen und hatten unheimlich gelernt von den total fremden Kids aus Deutschland. Ich weiß nicht ob Umweltschutz zur Sprache kam, in Idaho, Wyoming oder wie die vielen Staaten heißen, die alle viel größer als BRD sind, ist die Welt eben noch voll in Ordnung, über Wirbelstürme wird im Lokalfernsehen auch nicht berichtet, die gibt's da nicht.

Richtet man mal den Blick auf Florida, vermeintlich klein, ganz an der Ostküste und schaut genauer hin: Die Hurrikanes sind ja wenige 100 km im Landesinneren bereits wieder weg. Im direkten Küstenbereich wohnen wohl nur noch Immobilienhaie, Reiche aus N.Y./Washington und Ausländer. Das in der Tagesschau-Karte winzig kleine Florida jedoch ist etwa 700 km lang...... das ist wie Rheinland und MekPom...... mir gegenüber wohnen auch Menschen direkt im Überschwemmungsgebiet (da ist nichtmal ein Deich) und haben aus der Oder-Katastrophe (noch nichts) gelernt. Wir sind also genauso begrenzt und provinziell, obwohl wir Großstädte, Internet, DSL..... in Hülle und Fülle haben. Ich hoffe allerdings auf das Bauamt, das solche Gebiete jetzt nicht mehr als Bauland ausweisen wird.

Ich denke dieses Beispiel zeigt deutlich, wie relativ und begrenzt, menschliches erfahrungsorientiertes Lernen ist.

Gruß
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Beitragvon Bernie » 05.11.2004 - 14:49:32

Hallo Seekater,

wenn du mit deinem Posting sagen willst, dass sich Europa nicht so viel von den USA unterscheidet, muss ich dir energisch widersprechen.

Habe beruflich mit Ausländern von der ganzen Welt zu tun und im kleinsten Kuhkaff Südostasiens oder Afrikas weiß man mehr über die Weltpolitik und Weltwirtschaft, als ein gebildeter Amerikaner und Weltpolizist über seinen Nachbarbundesstaat. Ich würde auch den amerikanischen High-School-Abschluss eher einem deutschen Hauptschulabschluss gleichsetzen. Möchte aber keinen Hauptschulabsolventen beleidigen!

Für mich ist das amerikanische Klischeebild stimmig. Ich fühle mich immer wieder bestätigt, wenn die nach Deutschland kommen.

Auf dem amerikanischen flachen Land läuft es ab, wie du sagst: "ora et labora". Da bleibt dann nicht mehr viel. Deswegen haben die auch so gewählt.

Ich habe nichts gegen Amerikaner, aber mittlerweile ein regelmäßig bestätigtes Bild.

Gruß Bernie
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Beitragvon Seekater » 05.11.2004 - 15:18:41

Bernie hat geschrieben:Hallo Seekater,

wenn du mit deinem Posting sagen willst, dass sich Europa nicht so viel von den USA unterscheidet ......


nein, soweit würde ich nicht gehen.... mehr in dem Sinne: Nicht nur auf andere zeigen, auch vor der eigenen Haustüre kehren ......


Bernie hat geschrieben:.....Habe beruflich mit Ausländern von der ganzen Welt zu tun und im kleinsten Kuhkaff Südostasiens oder Afrikas weiß man mehr über die Weltpolitik und Weltwirtschaft, als ein gebildeter Amerikaner und Weltpolizist über seinen Nachbarbundesstaat. Ich würde auch den amerikanischen High-School-Abschluss eher einem deutschen Hauptschulabschluss gleichsetzen. Möchte aber keinen Hauptschulabsolventen beleidigen!
......


na das paßt ja voll zu meinen Eindrücken..... klar Klischeebild, aber - zumindest für mich - ein gänzlich anderes als das, was in Europa üblicherweise über Amerika vorherrscht. Vielleicht sind wir ja gerade im Begriff, das "übliche" Bild, was wir von USA haben zu ändern. Wäre glaube ich nicht gerade zu unserem Nachteil ...... andereseits auch hier: kehren vor der eigenen Haustüre, ich glaube ich weiß noch viel zu wenig von Europa, neue Länder Deutschlands, neue Länder Europas ..... es gibt noch viele WoMo-Ziele......

Gruß
Seekater
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Beitragvon Uli_bw » 05.11.2004 - 21:23:47

Hallo Seekater,

so wie Du es beschrieben hast hab ich das vor 20 jahren im Schüleraustausch auch erlebt.
Wir waren in einem Provinznest 5 miles von der Canadischen Grenze weg - 400 Einwohner, Einzugsgebiet ca. 3000 Leute. HighSchool vor Ort war die 30st schlecheste der USA.
Hohe Arbeitslosigkeit wegen geschlossener Minen, wichtig war Sport, Schule und die Kirche. Bischen Politik.
Nächste Stadt (3000 E, so groß wie mein Heimatdorf!) ca. 40 km weit weg. Großstadt eine halbe Tagesreise mit dem Auto.

Alkohol wurde billig aus Kanada eingeschmuggelt. (Auch wichtig!)

2 der Söhne gingen zur Army...
Leider kein Kontakt mehr...

Wenn ich jetzt in USA bin, dann bin ich in der gegend von Pittsburgh und mache auch keine großen anderen Erfahrungen.

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