Frankfurter Allgemeine Zeitung

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Frankfurter Allgemeine Zeitung

Beitragvon Shakira » 03.04.2007 - 22:54:44

Stand neulich in der FAZ

alle Autos dieser Welt produzieren jährlich 2,1 Milliarden Tonnen CO2
6,7 Milliarden Menschen atmen jährlich 24,5 Milliarden Tonnen CO2 aus
in Summe plus andere anthropogener CO2 Emissionen sind das 1 - 4 % aller natürlicher CO2 Emissionen

Also wenn ich das richtig kapiere produzieren alle Autos dieser Welt weit unter 0,3% aller natürlichen CO2 Emissionen. Wer will mich hier eigentlich verar...en? Nicht mal der größte Umweltschützer kann glauben das eine Reduzierung der CO2 Emission von Kraftfahrzeugen auf 130 g irgendeinen Einfluß auf unser Klima hat. Selbst eine sofortige Stilllegung aller Kfz bedeute eine Reduzierung der CO2 Emission um nicht mal 0,3 %, die geplante Reduzierung bringt nicht mal 0,05 % (wenn sie weltweit gelten würde).

Demnächst wirds dann wohl eine neue Emissionssteuer geben, übt also schon mal das Luft anhalten !
Shakira
 

Beitragvon Tomott » 03.04.2007 - 23:39:44

Vielleicht ist es gerade das der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt.
Das zu beurteilen traue ich mir nicht zu??.
Freundliche Grüße
Thomas
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Beitragvon boewo » 04.04.2007 - 00:25:22

Hallo zusammen!

Bei dieser ganzen CO2-Berichterstattung in den Medien fehlt mir eine wirklich objektive Darstellung.

Die kleinsten Dinge werden als Ozon-Killer dargestellt (z. B. "luftige Darmtätigkeit von Kühen (!)") - ohne eine einzige Vergleichszahl der anderen Verursacher.

Im Moment zielt alles auf die KFZ-Steuer ab - ist doch so schön einfach - alle sind bereits erfasst - alle Hochrechnungen benötigen nur einen einzigen Tippser - und HURRA das Steuersystem funktioniert.

Bevor die Antwortflut losgeht: Klar muß etwas getan werden. Ausgehen kann dies nur von den reichen Staaten als Vorreiter.

Aber das ganze Thema wird im Moment nur als Vorbereitung einer weiteren Steuererhöhung benützt.

Viel Spaß!

boewo
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(Giacomo Leopardi, italienischer Dichter, 1798-1837)
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Re: Frankfurter Allgemeine Zeitung

Beitragvon woming » 04.04.2007 - 08:40:19

Shakira hat geschrieben:alle Autos dieser Welt produzieren jährlich 2,1 Milliarden Tonnen CO2
6,7 Milliarden Menschen atmen jährlich 24,5 Milliarden Tonnen CO2 aus
in Summe plus andere anthropogener CO2 Emissionen sind das 1 - 4 % aller natürlicher CO2 Emissionen


äh,

wie jetzt:

zählt man Autos zu den natürlichen CO2-Emittenten
:?:

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Beitragvon Schwedenopa » 04.04.2007 - 08:53:47

Hallo,

scheint, als ob man bei der FAZ mal wieder kräftig ins Klo gegriffen hat. Es gibt nämlich einen entscheidenden Unterschied zwischen den CO2-Emissionen von Menschen und Autos: Der für die CO2-Produktion benötigte Kohlenstoff bewegt sich bei Menschen (wie bei allen anderen Lebewesen auch) in einem Kreislauf, da er über die Nahrungskette aufgenommen wird, also (im wahrsten Sinne des Wortes) aus "nachwachsenden Rohstoffen" kommt. Der Kohlenstoff bei Autos stammt hingegen aus Erdöl, das hier entstehende CO2 wird also zu der ohnehin in der Atmosphäre befindlichen Menge hinzugefügt.

Merke: Nicht alles, was hinkt, ist auch ein Vergleich. Auch wenn es in der FAZ steht.

MfG
Gerhard
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Beitragvon feldhamster » 04.04.2007 - 09:19:15

..............genau das ist wieder mal der absolut typische Denkansatz: Warum ausgerechnet ich mit meinem bisschen etc. etc.

So denkt dann der "kleine Mann", das "kleine Land" etc, etc.

Ergebnis: keine Schadstoffreduktion und die Uhr tickt weiter für (gegen) unsere Nachkommen.

Nee Shakira, wenn du's immer noch nicht kapiert hast ..................... :cry: :cry: :cry:
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Beitragvon BadHunter » 04.04.2007 - 09:27:38

Erdöl ist aber auch aus natürlichen Substanzen entstanden, das darin enthaltene CO2 ist irgendwann in Urzeiten mal aus der Atmosphäre von den Pflanzen entnommen worden, die sind dann verrottet, in der Erde zusammengepresst und zu Erdöl umgewandelt worden....

Wo bleibt der Einsatz der Klima-/Umweltschützer bezüglich der Abholzung der Regenwälder, der "Lunge der Erde"??? Und diverser anderer Wälder, z.B. in Skandinavien, Canada, Alaska etc....??
Die Pflanzen sind doch die Sauerstoffproduzenten der Erde, und dieser Sauerstoff entsteht aus der Umwandlung von CO2!!!

Das Problem wäre jetzt wahrscheinlich garnicht in dem Ausmaß vorhanden wenn es nicht diese gewaltigen Rodungen überall auf der Welt gegeben hätte und geben würde!

Das wäre für mich auch mal der eigentlich entscheidende Punkt in dieser ganze CO2-Diskussion...

Gruß, Jens
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Beitragvon Shakira » 04.04.2007 - 09:53:34

Gerhard, Erdöl ist also kein natürlicher Rohstoff ? ......smile, grins, kaputtlach ....
Feldhamster, wieder mal nix kapiert ? Milliarden Fliegen können sich nicht irren! Das ganze hat nichts mit warum ausgerechnet ich zu tun, sondern mit: was ist wirklich sinnvoll und was ist effektiv. Irgendwo, irgendwas zu tun, damit wurde bisher jedes Problem nur verschlimmbessert.

Es dreht sich bei all dem Politikergetue nicht um Umweltschutz, würde man es wirklich wollen gäbe es Ansätze die auch wirklich wirkungsvoll funktionieren. Es dreht sich rein um Augenwischerei, Wählerstimmen, Wirtschaftsinteressen und Steuerabzocke. Wenn ein Politiker sagt, jetzt tun wir was für den Umweltschutz, muß das noch lange nicht stimmen.

Wenn mein Heizöltank mehrere Lecks hat aus denen Diesel rinnt fange ich auch nicht damit an das kleinste Loch ein wenig kleiner zu machen, sondern stopf erst mal das größte Loch!
Wenn ich sparen will schau ich nach den großen Ausgabepositionen, alles andere ist Augenwischerei.
Shakira
 

Beitragvon feldhamster » 04.04.2007 - 10:07:39

@ Shakira

ich will ja gar nicht abstreiten, dass du in deinem letzten Denkansatz gar nicht mal so falsch liegst. Aber wenn schon von der politischen Basis nix gescheites kommt, so kann ich doch mein persönliches und privates umweltrelevantes Verhalten überdenken und steuern.

Und genau das geschieht z.Zt. Gottseidank in diesem Lande. Die Leute beginnen zu reagieren. Niemals waren beispielsweise Energiesparbirnen, Solar- und Wärmekraftanlagen gefragter als momentan. Endlich tritt es ins allgemeine Bewußtsein der Bevölkerung, welche Energieverschwendung beispielsweise die Stand-By-Funktion von E-Geräten nach sich zieht.

Deshalb meine ich, es wäre kontraproduktiv und inkonsequent, wenn man mit einem Fingerzeig auf verfehlte Umweltpolitik Dinge ignoriert, die man selbst regeln und ändern kann. Das funktioniert sicherlich (noch) nicht auf allen Ebenen. So wird für meinen Duc kein passender DPF angeboten (wobei Russpartikel naturgemäß nix mit CO2 zutun haben :wink: )
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Beitragvon Schwedenopa » 04.04.2007 - 11:02:09

Shakira hat geschrieben:Gerhard, Erdöl ist also kein natürlicher Rohstoff ? ......smile, grins, kaputtlach ....

Hallo Shakira,

auch kaputtlachen ändert nichts daran: Der im Rohöl (wie in allen anderen fossilen Brennstoffen) enthaltene Kohlenstoff ist vor Jahrmillionen dem natürlichen Kohlenstoffkreislauf unseres Planeten entzogen worden. Wenn wir ihn jetzt wieder hineinbringen, verschieben wir das Gleichgewicht hin zu mehr CO2 in der Atmosphäre. Das kapiert zwar jedes Schulkind, aber offensichtlich nicht jeder Zeitungsredakteur.

Natürlich ist es richtig, dass es neben dem Autoverkehr noch zahlreiche andere, zum Teil weitaus gewichtigere, Ursachen für die Klimaerwärmung gibt. Unter anderem eben auch die Abholzung der Regenwälder. (@ BadHunter: Gegen die die Umweltschützer schon protestiert haben, als von Klimaerwärmung noch nirgends die Rede war...) Aber bisher haben wir nach dem Motto operiert: "Der Schuldige steht einwandfrei fest, es ist der jeweils Andere!"; und das hat letztlich dazu geführt, dass nichts unternommen wurde. Und so kann es nicht mehr weitergehen. Einige, wenige, Politiker scheinen das mittlerweile kapiert zu haben, andere leider noch nicht. Manche werden es wohl nie begreifen.

Obwohl ich es deshalb prinzipiell für sehr richtig halte, die Besteuerung von Kraftfahrzeugen am CO2-Ausstoß festzumachen, sind die KFZ-Steuerpläne der Bundesregierung in meinen Augen dennoch nichts weiter als Beschäftigungstherapie für Bürokraten auf Kosten des Steuerzahlers. So weit stimme ich den Kritikern hier zu. Denn der einfachste Weg, die Kfz-Steuer vom CO2-Ausstoß abhängig zu machen, wäre nun mal ihre Abschaffung bei gleichzeitiger Umlage auf die Mineralölsteuer.

Wenn ich, um bei diesem Bild zu bleiben, Hunderte von Lecks verschiedenster Größen in meinem Heizöltank hätte, dann würde ich zuerst diejenigen identifizieren, die sich am schnellsten und kostengünstigsten stopfen lassen, und von denen dann das größte Loch zuerst flicken.

MfG
Gerhard
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