DIE KLIMALÜGE, RTL Heute um 22:15

Am Thema Umwelt kommt man heute nicht mehr vorbei. Hier ist das Forum dafür.

Moderator: Mods

Beitragvon Shakira » 12.06.2007 - 22:46:21

Bob

das mit Shakira liegt wohl daran das Du ........ smile

ok zum Thema. Wissenschaft ist meiner Meinung nach schon ok, unter Wissenschaftlern ist es schon üblich das jede Theorie ständig hinterfragt wird. Insoweit ist es natürlich richtig zu sagen "Die Wissenschaft ist immer nur der aktuelle Stand des Irrtums" - andererseits wo wären wir ohne? Und der Versuch das Klima zu verstehen ist zugegebenermaßen recht komplex. Problematisch ist das in der Öffentlichkeit "Wissenschaftler" auftreten die auf der Karriereleiter ziemlich weit oben sind, verbündet mit politik und Lobbies. Es war schon immer so, wenn der Prof sagt die braune, dampfende Masse duftet nach Lavendel werden alle seine Docs und Assistenten das gleiche sagen und entsprechend argumentieren.

4Art

Deine Aussage "Die wissenschaftliche Beweisführung war einfach nur lächerlich" bedarf wohl einiger Erklärungen, sonst landen wir auf Stammtischniveau - was schade wäre.
Fakt ist, es gibt zwei Fraktionen renomierter Wissenschaftler, die einen arbeiten mit Daten die meines erachtens nicht schlüssig sind, die anderen arbeiten mit Daten die anderes aussagen, schlüssiger sind. Ein funktionierendes Klimamodell gibt es nicht, somit sind auch keine langfristigen Prognosen möglich - dafür gibt es einfach zu viele Parameter und ungeklärte Prozesse.
Mach was draus
Shakira
 

Beitragvon 4art » 13.06.2007 - 08:19:23

Ich mag' mich hier nicht Stundenlang darüber auslassen. Allerdings: Wissenschaftlich hat für mich etwas erst Relevanz, wenn ALLE Faktoren eines wissenschaftlichen Prozesses zur Fragestellung hinzugezogen werden. Es wurde zum Beispiel überhaupt nicht über die Thematik Global Dimming durch Feinstaub in der Lauft gesprochen (die nun wirklich nachgewiesen werden kann). Ausserdem wurde nicht erwähnt, dass der Ausbruch des Krakataus temporär genau einen solchen Dimming-Effekt ausgelöst hat - allerdings hat danach die Belastung wieder abgenommen - irgendwann hört jeder Vulkan auf zu rauchen... Die Untersuchungsmethoden zur Bestimmung von CO2-Gehalt in der Luft, die präsentiert wurden, sind ziemlich umstritten etc. etc. etc.

Realität ist nunmal, dass viele Kinder durch Umweltverschmutzung erheblich MEHR Atemwegsprobleme haben als früher und dass ebendiese, erhebliche Umweltverschmutzung keinen Einfluss auf - vor allem das Mikroklima - haben soll (das wurde zum Beispiel nicht erwähnt) - glaubt heute nur noch ein von der Oelindustrie gesponsorter Wissenschaftler. Nebenbei können diese Wissenschaftlicher nicht erklären, wieso sich bei in der Vergangenheit stattgefunden habenden Erwärmungen die Gletscher und Pole deutlich WENIGER zurückgebildet haben. Noch mehr?

Ja, noch mehr: Ich lade gerne alle hier Diskutierenden dazu ein, ein bisschen in einem Schweizer Bergtal zu leben, welche durch das Schmelzen des Permafrostes erheblich starken Steinschlag und Schlammlawinenrisikos ausgesetzt sind.

Gruss 4Art
4art
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Beitragvon woming » 13.06.2007 - 08:52:20

Shakira hat geschrieben:... dafür gibt es einfach zu viele Parameter und ungeklärte Prozesse.


dies ist wohl der entscheidende Aspekt:
es gibt keinen sinnvollen Zweifel, dass CO2 den Treibhauseffekt
erhöht. Dies ist in Modellversuchen zigfach nachgewiesen. Es gibt auch
keinen Zweifel, dass sich die CO2-Emission in den letzten Jahren
erhöht hat. Ergo ist dies eindeutig Bestandteil der globalen
Erwärmung.

Aber es ist nicht der einzige Aspekt zum Problem. Die
Tendenz der Erwärmung kann durchaus von anderen Einflüssen
verstärkt oder auch zeitweilig reduziert werden.
Monokausale Erklärungen helfen daher weder der einen noch der gegenteiligen These.

Grotesk wäre aber z.B. -> China zu signalisieren: ihr könnt beliebig
weiter CO2 emittieren, ist ja alles nicht so schlimm :?

BTW: dass ein derartiger Tenor in RTL so dargestellt wird macht die Sache
m.E. etwa so seriös wie eine Darstellung in der BILD-Zeitung.
Hier wird ein entsprechendes Clientel adressiert, dem Ignoranz
wichtiger ist als differenzierte Betrachtung.


woming
hier sind die Stellplatzlisten:
http://www.womo-sp.org
woming
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Beitragvon FrankS » 13.06.2007 - 09:02:10

Hallo womofreunde,
auch ich muß sagen, dass die, die hier mit dem Begriff "Lüge" und "Wissenschaft zeigt nur den gegenwärtigen Irrtum" hantieren, irgendwie keinen Überblick mehr haben über die Trennung von Fakten und menschlichen Schwächen. Es gab und gibt durchaus den seriösen Wissenschaftlicher, allerdings Wissenschaft braucht Geld und damit fängt das Dilemma an. Wir alle kennen wohl den Begriff Gefälligkeitsgutachten.
Aber man kann auch mal seinen einfachen gesunden Menschenverstand heranziehen (und da kann man solche Sendung durchaus werten):
1. Die Rasse Mensch verbraucht Energie wie kein anderes Wesen auf diesen Planeten.
2. Jeder Tank ist einmal leer und für die Erde gibt es keine Tankstelle, wo ich mal ranfahre und dann neu tanke.
3. CO2 wirkt nun mal erwärmend auf eine System Erde.
4. Jeder seriöse Klimaforscher weist auf die Wahrscheinlichkeit seiner Aussagen hin. Es kann heute keiner exakt bei der Kompliziertheit des Prozesses Vorhersagen treffen.
5. Was nun als Katastrophen dargestellt wird sind nur Szenarien, nicht die Wirklichkeit der Zukunft. Die kann noch keiner vorhersehen.

Die hier mit dem Begriff Lüge umgehen, das war doch nur zur Erhöhung der Einschaltquoten. Es ist doch eine bewiesene Wahrheit, dass Fakten durch Gegengutachten, bezahlte Unis, bestochene Wissenschaftler unglaubwürdig gemacht werden sollen. Auch das ist halt Wissenschaft, genauso wie es gute und schlechte Menschen gibt.

Aber ihr könnt natürlich alles um euch herum ignorieren (manchmal nicht die schlechteste Lösung). Dann jammert aber nicht, warum eure Umwelt bezüglich der Lebensarten verarmt, warum es bei euch keinen Schnee mehr geben könnte, ihr an Krebs erkrankt u.s.w. . Der Mensch ist nicht der einzige Faktor, aber er wird in manchen Prozessen zum Entscheidenden. Jede Kuh produziert mehr CO2 mit einem Pf.... , nur das war schon immer so. Wenn Ihr aber millarden Tonnen Erdöl verballert (was halt bisher unschädlich im Erdreich lagerte), dann hat das schon Auswirkungen und zwar global.

Ich hab so langsam den Glauben verloren, das die Menscheit die Kurve kriegen wird. Solange man bei Katastrophen Profit erwirtschaftet, sind diese durchaus sehr willkommen. Ich habe schon echte Katastrophen mitgemacht. Man soll nicht glauben, was da teilweise für perverse Äußerungen da getroffen werden. An unsere Kinder denkt eh keiner. Ein Raketenabfangsystem ist natürlich wesentlich wichtiger als der Hunger in Afrika. Beschämend nur, wie einige frische Europastaaten Herrn Bush hofieren.

Tschüß FrankS
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Beitragvon Shakira » 13.06.2007 - 09:55:18

Das im Alpenraum die Gletscher schmelzen, ... ganz ketzerisch "na und" - schließlich bleibt nichts wie es ist. Wenns demnächst in Grönland wieder Grünland gibt stört das auch keine Sau. Allerdings hab ich manchmal das Gefühl das Umweltschützer dazu neigen den derzeitigen Zustand am liebsten auf alle Zeiten "einzufrieren" wollen - geht zum Glück nicht, wie in der gesamten bisherigen Evolution ist immer wieder Anpassung gefragt. Wenn jetzt dem Schweizer Häuslebesitzer (in schönster Aussichtslage) die Stein- und Schlammlawinen um die Ohren fliegen, tja das ist so ähnlich wie wenn jemand vorm Deich baut.

Was mich einfach stört ist CO2 als einzig Schuldigen darzustellen, daraus irre Gesetze abzuleiten und vor allem zu kassieren das jedem schwindlig wird. Umweltschutz funktioniert nur ganzheitlich und global - wie ich schon immer gesagt habe, Mutter Erde wird uns überleben.
Inwieweit und ob überhaupt CO2 an der Klimerwärmung beteiligt ist, ist jedenfalls derzeit durchaus strittig. Das die gesamte, vom Menschen verursachte CO2 Emission irgendwo um die 10% aller CO2 Emissionen liegt und das Auto hiervon auch nur einen Bruchteil verursacht hatten wir auch schon. Wenn jetzt hektisch mit den Flügeln flatternde Politiker aktionistische Gestze beschliessen, muß ich sagen "Erst Denken, dann Schaffen" - eine Eigenschaft die den wenigsten Menschen gegeben ist, im Falle von Politikern wohl keinem.

Wie war das, ab 2015 will man eventuell über Emissionsreduzierung nachdenken (? !!!) - vermutlich werden dann ab 2025 Feuerbestattungen verboten !
Shakira
 

Beitragvon 4art » 13.06.2007 - 10:04:52

Shakira hat geschrieben:Das im Alpenraum die Gletscher schmelzen, ... ganz ketzerisch "na und" - schließlich bleibt nichts wie es ist. Wenns demnächst in Grönland wieder Grünland gibt stört das auch keine Sau. Allerdings hab ich manchmal das Gefühl das Umweltschützer dazu neigen den derzeitigen Zustand am liebsten auf alle Zeiten "einzufrieren" wollen - geht zum Glück nicht, wie in der gesamten bisherigen Evolution ist immer wieder Anpassung gefragt. Wenn jetzt dem Schweizer Häuslebesitzer (in schönster Aussichtslage) die Stein- und Schlammlawinen um die Ohren fliegen, tja das ist so ähnlich wie wenn jemand vorm Deich baut.

Was mich einfach stört ist CO2 als einzig Schuldigen darzustellen, daraus irre Gesetze abzuleiten und vor allem zu kassieren das jedem schwindlig wird. Umweltschutz funktioniert nur ganzheitlich und global - wie ich schon immer gesagt habe, Mutter Erde wird uns überleben.
Inwieweit und ob überhaupt CO2 an der Klimerwärmung beteiligt ist, ist jedenfalls derzeit durchaus strittig. Das die gesamte, vom Menschen verursachte CO2 Emission irgendwo um die 10% aller CO2 Emissionen liegt und das Auto hiervon auch nur einen Bruchteil verursacht hatten wir auch schon. Wenn jetzt hektisch mit den Flügeln flatternde Politiker aktionistische Gestze beschliessen, muß ich sagen "Erst Denken, dann Schaffen" - eine Eigenschaft die den wenigsten Menschen gegeben ist, im Falle von Politikern wohl keinem.

Wie war das, ab 2015 will man eventuell über Emissionsreduzierung nachdenken (? !!!) - vermutlich werden dann ab 2025 Feuerbestattungen verboten !


Sorry, Shakira: Rote Karte! Das ist eine Beleidigung für all' jene Menschen, welche schon seit Jahrhunderten zum Beispiel im Calancatal oder in anderen Bergtälern/Dörfern an nicht sehr schöner Aussichtslage leben - Bergdörfer, welche du nicht mal weisst, dass die überhaupt existieren - Bergbauern, die dafür sorgen, dass der Boden nicht noch mehr errodiert und dir irgendwann am schönen Rhein in Deutschland dein Häusle und dein geliebtes Auto davonschwimmen.

Wenn ich Dich wäre, würde ich mal in Dich gehen und Dir überlegen, was für beleidigenden Sch.... du schreibst :evil:
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Beitragvon womofan » 13.06.2007 - 11:04:00

Na na, 4art, immer ruhig Blut,

so wie du sehe ich das nicht. Ich empfinde auch die direkte aber ehrliche Feststellung von Shakira keineswegs als "beleidigenden Sch...."!

Hier bei uns wurde genau so in die roten Zonen gebaut wie bei euch, ohne Rücksicht ob da mal Lawinen kommen oder nicht. Erst seit dem Lawinenunglück in Galtür vor einigen Jahren, werden die roten Zonen wieder mehr eingehalten und teilweise sogar ausgeweitet.
Weil du die Bergbauern anführst. Die haben schon seit Generationen nicht dort gebaut wo es gefährlich ist, die stehen nämlich immer noch. Oder man hat ihnen den Waldschutz weggerodet um Bauland oder Lawinenverbauungen zu schaffen!!!Aber die Hotels in Galtür die hat es in diesen Zonen erwischt. Warum wohl?

Auch die Anwohner an den Autobahnen haben gewusst, dass es dort laut ist, haben das aber wegen der billigen Baugrundstücke in Kauf genommen. Und jetzt? Jetzt schreien sie nach Verbauungen. So ist es auch bei den Lawinen oder den Permafrostaufbrüchen!

Die Natur lässt sich nicht ungestraft zurück drängen. Dass das Mikroklima schlecht ist bestreitet niemand, da müssen wir auch mit unseren Rassourcen sehr sorgfältig umgehen, da hast du Recht. Aber für die sogenannte "Katastrophe / Klimaerwärmung" ist lt. diesen Beweisen der Wissenschaft unser CO2 NICHT verantwortlich zu machen!
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Beitragvon Ueli » 13.06.2007 - 12:08:25

Sachlicher guter Beitrag Frank! Weniger sachlich: Es wird immer Menschen geben, welche mit Ignoranz und Feindbilder (die bösen und dummen Politiker und besorgten Menschen, welche sich Sorgen um ihre Welt machen und sich naiverweise von Wissenschaft und Kapital einspannen lassen) benötigen, um ihren Lebensstyl zu rechtfertigen und sich schützen müssen, um gegen alles was nicht in ihrem Wahrnehmungsbereich ist, donnern zu können. In dem Sinn Frank: Gut gemeint und geschrieben, aber gegen eine versimplifizierte Polemik, wie vorgängig in diesem Thread auftaucht ohne Auswirkung. Leider.
Immer wieder erstaunt und besorgt
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Beitragvon Schwedenopa » 13.06.2007 - 12:21:51

womofan hat geschrieben:Die div. Wissenschaftler konnten imho an Hand von Messungen beweisen, dass der CO2 Ausstoß NICHTS mit der Klimaerwärmung zu tun hat. Ja sogar genau gegenteilig in der Vergangenheit gelaufen ist. Als der CO2 Ausstoß am größten war, viel größer als heute trotz Industrialisierung, gingen die Klimatemperaturen ZURÜCK und die Temperaturen erst mit einer Verzögerung von 800 Jahren [!!!] angestiegen sind.

Hallo,

das Weltklima (nicht zu verwechseln mit lokalen Wetterphänomenen) ist ein extrem komplexes System. Übt man auf ein solches System "Druck" in eine bestimmte Richtung aus, dann kann man keineswegs erwarten, dass sich das System auch in diese Richtung bewegt. Es kann auch gut passieren, dass es sich nur mit Verzögerung in diese Richtung bewegt (und 800 Jahre sind erdgeschichtlich gesehen ein Klacks), oder dass es überhaupt nicht reagiert, oder dass es sogar in eine ganz andere Richtung, unter Umständen sogar die genaue Gegenrichtung, bewegt. (Daher ist die Hypothese, dass eine weitere Klimaerwärmung auch in eine Eiszeit umschlagen könnte, keineswegs abwegig.)

Deshalb: Wenn man beim Weltklima auf simple zeitliche Korrelationen zwischen CO2-Gehalt und Temperatur schaut, womöglich gar auf rein temporäre und lokal begrenzte Einflüsse wie das "Wirtschaftswunder", und das dann als Beweis gegen einen Zusammenhang zwischen CO2-Gehalt und Temperatur bezeichnet, dann ist das schlicht hanebüchener Unsinn!

Noch unsinniger ist es höchstens, den CO2-Ausstoß aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe gegen den CO2-Ausstoß aus der Atmung von Mensch und Tier "aufzurechnen". Denn letzteres bewegt sich in einem Kreislauf, während ersteres (bzw. der Kohlenstoff daraus) vor Jahrmillionen (als übrigens der CO2-Gehalt der Atmosphäre deutlich höher und es zugleich auch weitaus wärmer war als heute) diesem Kreislauf entzogen wurde. Bringen wir diesen Kohlenstoff durch Verbrennung wieder in den Kreislauf zurück, dann steigt naturgemäß der CO2-Gehalt der Atmosphäre an.

Jeder seriöse Klimaforscher weist stets darauf hin, dass alle Klimamodelle lediglich Wahrscheinlichkeiten für oder gegen bestimmte zukünftige Entwicklungen angeben. Wer hier von "Beweis" oder gar "Lüge" spricht, entlarvt sich selbst als unseriös.

MfG
Gerhard
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Beitragvon 4art » 13.06.2007 - 12:49:09

womofan hat geschrieben:Na na, 4art, immer ruhig Blut,

so wie du sehe ich das nicht. Ich empfinde auch die direkte aber ehrliche Feststellung von Shakira keineswegs als "beleidigenden Sch...."!

Hier bei uns wurde genau so in die roten Zonen gebaut wie bei euch, ohne Rücksicht ob da mal Lawinen kommen oder nicht. Erst seit dem Lawinenunglück in Galtür vor einigen Jahren, werden die roten Zonen wieder mehr eingehalten und teilweise sogar ausgeweitet.
Weil du die Bergbauern anführst. Die haben schon seit Generationen nicht dort gebaut wo es gefährlich ist, die stehen nämlich immer noch. Oder man hat ihnen den Waldschutz weggerodet um Bauland oder Lawinenverbauungen zu schaffen!!!Aber die Hotels in Galtür die hat es in diesen Zonen erwischt. Warum wohl?

Auch die Anwohner an den Autobahnen haben gewusst, dass es dort laut ist, haben das aber wegen der billigen Baugrundstücke in Kauf genommen. Und jetzt? Jetzt schreien sie nach Verbauungen. So ist es auch bei den Lawinen oder den Permafrostaufbrüchen!

Die Natur lässt sich nicht ungestraft zurück drängen. Dass das Mikroklima schlecht ist bestreitet niemand, da müssen wir auch mit unseren Rassourcen sehr sorgfältig umgehen, da hast du Recht. Aber für die sogenannte "Katastrophe / Klimaerwärmung" ist lt. diesen Beweisen der Wissenschaft unser CO2 NICHT verantwortlich zu machen!


Sorry, wird immer schlimmer: Leute - merkt ihr nicht, dass es hier nicht um rote Zonen geht, die überbaut werden, sondern um Menschen, die länger in diesen Bergdörfern wohnen als es Deutschland und in den damals noch sumpfigen Ebenen der Schweiz überhaupt Bewohner gab?

Meine Verwandtschaft mütterlicherseits kommt aus Dörfern im Prättigau, die seit der Besiedelung der Walser um 13. und 14. Jahrhundert bestehen. Die Maiensässe dieser Dörfer, die damals schon gebaut wurden, sind durch den Rückgang des Permafrostes nun massiv bedroht. Rote Zonen???

Es geht NICHT um Ferienhäuser, es geht um existentielle Fragen der Menschen, die schon seit Jahrhunderten in diesen Gebieten wohnen und sich dort in Zeiten angesiedelt haben, in denen es eigentlich nach Aussage der Wissenschaftler in diesem Revolverbeitrag von RTL für eine Besiedelung viel zu heiss hätte sein sollen.

Also ihr macht mich wirklich nachdenklich... und - ach ja: Ich bin definitiv kein Umweltaktivist oder Umweltsektierer.
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Beitragvon Carmen » 13.06.2007 - 13:39:21

Hallo zusammen,

vorweg: ich habe diese Sendung nicht gesehen.

Aus dem hier Geschriebenen entnehme ich aber, dass Lisa Fitz
großen Zuspruch fand. Aha!!! :wink: :wink: :wink:

Dass in dieser Sendung auch Wissenschaftler aus der anderen
Ecke zu Gehör kamen, na ja.

Das kann ich aber auch haben, wenn ich verschiedene seriöse Zeitungen lese.
Allerdings wird die Materie dort weniger publikumswirksam
verkauft. Will sagen: Ist dieser Fernsehsender autorisiert für das
Erhalten objektiver Informationen???

Natürlich: Manche Wissenschaftler aus der anderen Ecke mögen
dramatisieren, so kommt man an Forschungsgelder usw. usw.

Allerdings wundere ich mich, mit welcher Selbstverständlichkeit
die eine Richtung in die Tonne gekloppt wird
und die andere -offensichtlich Dank Lisa Fitz- geschluckt wird.

Da hat m.E. der Sender doch nur wieder eine bestimmte Gruppe
bedient, die ihr Halbwissen doch eh' schon stolz vor sich hertrug.

Aber - kontroverse Diskussionen -egal auf welcher Ebene- sind
besser als gar keine, denn das wäre Stillstand.

Danke an die, die den Nerv hatten, hier gegen die "Lisa Fitz-Fraktion " anzuschreiben.

Gruß Carmen
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Beitragvon Seekater » 13.06.2007 - 14:21:54

Hallo WoMo-Freunde, hallo Gerhard,

toll, daß die Diskussion hier allmählich anfängt etwas an sachlicher Substanz zu gewinnen.



EuraGerhard hat geschrieben:das Weltklima (nicht zu verwechseln mit lokalen Wetterphänomenen)?..

Ich hatte mir einmal bei der kürzlichen Hitzewelle (30°C im April) die Mühe gemacht die Medienmeldungen dazu zu vergleichen:
- Wetterberichte: Ein einzigstes Internet-Wetter-Portal hat dieses lokale Ereignis erläutert (Omega-Lage) und in Relation gesetzt.
- Presse, Fernsehen beschränkte sich auf Umfragen: "Ist das der Klimaanstieg?".

Man sollte dabei wissen: Umfragen sind rein zufällig und werden aus einem einzigen Grund in den Medien eingesetzt: Betroffenheit herstellen (der Leser/Zuschauer denkt "genauso hätte ich das auch gesagt") und schon liest man länger, kauft mehr oder schaut länger zu. Es steigt die Quote und der Preis der Werbeminute.
Sachliche Information ist das jedenfalls nicht.



EuraGerhard hat geschrieben:Es kann auch gut passieren, dass es sich nur mit Verzögerung in diese Richtung bewegt (und 800 Jahre sind erdgeschichtlich gesehen ein Klacks), oder dass es überhaupt nicht reagiert, oder dass es sogar in eine ganz andere Richtung, unter Umständen sogar die genaue Gegenrichtung, bewegt. (Daher ist die Hypothese, dass eine weitere Klimaerwärmung auch in eine Eiszeit umschlagen könnte, keineswegs abwegig.)

was ein Modell, das vom Versagen des Golfstromes ausgeht, sehr trefflich beschreibt. Hier frage ich mich allerdings, ob "wir" in der Lage sind, den Energietransport des Golfstromes realitätsnahe zu erfassen, wenn wir schon bei so "simplen" Dingen, wie der Berechnung der statistischen Verteilung von Wellengrößen oder Energieinhalten von Wellen so total versagen, wie ich das kürzlich in einigen populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen gelesen habe. Hier stellt sich auch die Frage, ob die Golfstromenergie wirklich in Wärmeenergie wieder abgegeben wird, oder anders: Wohin geht Wellenenergie (von Schäden an der Küste mal abgesehen) ?



EuraGerhard hat geschrieben:Deshalb: Wenn man beim Weltklima auf simple zeitliche Korrelationen zwischen CO2-Gehalt und Temperatur schaut, womöglich gar auf rein temporäre und lokal begrenzte Einflüsse wie das "Wirtschaftswunder", und das dann als Beweis gegen einen Zusammenhang zwischen CO2-Gehalt und Temperatur bezeichnet, dann ist das schlicht hanebüchener Unsinn!

Und trotzdem behauptet die Presse/Medien nur allenthalben, die "Wissenschaft" hätte Ihre Aufgabe getan, den Beweis geliefert. Allerdings kenne ich ? mit meinen ingenieurwissenschaftlichen Kenntnissen ? noch keine einzigste Quelle, in der in einer seriösen wissenschaftlichen Abhandlung dieser Beweis geführt wurde. Klar ist mit einer solchen Quelle keine Quote zu machen. Letztlich wird an Information eben auch nur das produziert was verkaufbar ist.

Ich persönlich bin allerdings der Meinung, daß ein Beweis der menschengemachten Klimakatastrophe nicht möglich ist, lediglich ein Anhäufung von Wahrscheinlichkeiten, von Indizien, könnte zu dem Schluß führen, daß unser Anteil an globalen Wetter-Phänomenen nicht ganz vernachlässigt werden kann und wir ? nicht nur wegen der Rohstoffverknappung ? reagieren sollten.



EuraGerhard hat geschrieben:Noch unsinniger ist es höchstens, den CO2-Ausstoß aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe gegen den CO2-Ausstoß aus der Atmung von Mensch und Tier "aufzurechnen". Denn letzteres bewegt sich in einem Kreislauf, während ersteres (bzw. der Kohlenstoff daraus) vor Jahrmillionen (als übrigens der CO2-Gehalt der Atmosphäre deutlich höher und es zugleich auch weitaus wärmer war als heute) diesem Kreislauf entzogen wurde. Bringen wir diesen Kohlenstoff durch Verbrennung wieder in den Kreislauf zurück, dann steigt naturgemäß der CO2-Gehalt der Atmosphäre an.

Genau, das ist der Punkt, der mich auch immer wieder zum Innehalten bringt. Vor allen Dingen wenn man bedingt, daß der CO2-Entzug in Form der Kohlenstoff-Speicherung (durch die Natur) ca. 600 Millionen Jahre gedauert hat, wogegen die Kohlenstoff-Freisetzung (durch den Menschen) nur etwa 200 Jahre benötigen dürfte. Wir haben also einen natürlichen Prozeß umgekehrt und in ca. 3 Millionen-fach beschleunigt???..
(Was voraussetzt, daß unere Kenntnisse über die fossilen Vorräte richtig sind. Weiterhin vernachlässigt dieser Gedankengang äußere Einflüsse auf die Erde, sowie innere energetische Einflüsse durch den radioaktiven Inhalt unseres Planeten.)

Was mich in diesem Zusammenhang auch immer wieder beschäftigt, von dem aber in den Medien noch nie die Rede war, ist der Energieerhaltungssatz: Wo geht die von uns "produzierte" Energie hin, was wird aus dem verbrannten Sprit, nachdem das Auto gefahren ist, was wird aus dem warmen Haus: Niedertemperatur in der Athmosphäre. Wo geht diese Energie hin ? Was wird aus dieser Energie ? Wo taucht sie wieder auf ? Im Weltraum ? Im Sturm? Im Golfstrom ? Im Erdinneren ?

EuraGerhard hat geschrieben:Jeder seriöse Klimaforscher weist stets darauf hin, dass alle Klimamodelle lediglich Wahrscheinlichkeiten für oder gegen bestimmte zukünftige Entwicklungen angeben. Wer hier von "Beweis" oder gar "Lüge" spricht, entlarvt sich selbst als unseriös.

und genau das ist für mich die RTL-Sendung. Lüge ist letztlich ein stark mit Emotionen besetztes Wort, was kombiniert mit derzeit massenattraktiven Themen wie "Klima" optimal zum vermarkten der Werbung vor, während und nach der Sendung dienlich ist. Für die auftretenden Personen war's zumindest nicht nachteilig. Und funktioniert hat das Ganze offensichtlich sehr gut ? was kein Vorwurf an RTL ist, sondern eine reine Feststellung.

Wie hat doch kürzlich der Chefredakteur einer durch "Heuschrecken" geschlossenen namhaften PC-Zeitung geschrieben: Wir würden sehr gerne auch mal 'was fundiertes schreiben, doch solange man Auflage nur durch Oberflächlichkeit erzielen kann, sind wir eben oberflächlich.

Viele Grüße
Seekater


PS: Ich habe die Sendung auch nicht gesehen, der Titel war mir genug.
Wenn schon Irren, dann lieber durch eine Tat, als durch eine Unterlassung
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Beitragvon Uli_bw » 13.06.2007 - 16:05:13

Das kannst Du jetzt aber nicht mehr aufhalten!

Leider

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Beitragvon FrankS » 13.06.2007 - 17:39:08

Tja Uli,

jetzt sind wir wohl bei einer Glaubensfrage angekommen.

Ich würd sagen, wenn die Menschheit nicht rund 1 Billarde Dollar pro Jahr (ich glaub, so hoch war die Summe aus dem letzten Bericht - die USA war da wohl mit 500 Millarden dabei) für Rüstung ausgeben würde - dann glaub ich dran.
Solange wir Millionen verhungern lassen und für Herrn Bush ein neues Wettrüsten wichtiger ist - nein, dann glaub ich nicht dran.

Ihr alle werdet aber wahrscheinlich nachhaltig erleben, wenn über 1 Milliarde Menschen im asiatischen Raum unser Wohlstandniveau haben wollen (wer kann es ihnen auch verdenken), wie schnell der Tank Erde alle ist. Das wird nicht mehr als ein Menschenlebenzeitraum dauern.

Achso, zu den Denkern die da behaupten, wir haben ja nur einen Anteil von 10% und der Verkehr ja nur 0,1% usw. usw. - " Wir können ja mit dem Verdrecken so weitermachen" .
Es gibt da eine unstrittige These von Quantität in eine neue Qualität - da reicht ein Molekül aus, um eine neue Qualität zu erreichen, auch wenn diese uns garnicht gefällt.

Jeder Hurrikan hat seinen Urspruch irgenwo auf dem Ozean mit dem Herunterfallen eines Regentropfens. Der Regentropfen stört nicht, nur der Hurrikan.

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Beitragvon Shakira » 13.06.2007 - 19:15:48

aber hallo - nur das das mal klar wird, auch ich bin für weniger Energieverbrauch, Änderung der Lebensgewohnheiten, ..... und realisiere dies auch im Rahmen meiner Möglichkeiten.
Nur laß ich mir ungern von jemandem Unsinn vorschreiben, der sich im 20 Ltr Wagen chauffieren läßt und der vom großen Galabuffet 50% in die Tonne kloppt !

Dem Klima bringt das momentane geflatter auf jeden Fall mal wenig. Ich hätte mir durchaus mehr Informationen (die sicherlich vorhanden sind) gewünscht, stattdessen das übliche Gezerfe und wenig kontroverse Diskussion - das menschliche Vermögen auf Positionen zu beharren ohne über andere Ansätze auch nur ansatzweise nachzudenken ist schon erstaunlich.

Lisa hab ich übrigens noch nie leiden können, trotzdem haben die "Kernsätze" den Kern auch wirklich getroffen.

Übrigens, die Prozesse zur Entstehung eines Hurricans mit dem herunterfallen eines Regentropfens zu definieren - ziemlich gewagt ?!
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