Hallo WoMo-Freunde, hallo Gerhard,
toll, daß die Diskussion hier allmählich anfängt etwas an sachlicher Substanz zu gewinnen.
EuraGerhard hat geschrieben:das Weltklima (nicht zu verwechseln mit lokalen Wetterphänomenen)?..
Ich hatte mir einmal bei der kürzlichen Hitzewelle (30°C im April) die Mühe gemacht die Medienmeldungen dazu zu vergleichen:
- Wetterberichte: Ein einzigstes Internet-Wetter-Portal hat dieses lokale Ereignis erläutert (Omega-Lage) und in Relation gesetzt.
- Presse, Fernsehen beschränkte sich auf Umfragen: "Ist das der Klimaanstieg?".
Man sollte dabei wissen: Umfragen sind rein zufällig und werden aus einem einzigen Grund in den Medien eingesetzt: Betroffenheit herstellen (der Leser/Zuschauer denkt "genauso hätte ich das auch gesagt") und schon liest man länger, kauft mehr oder schaut länger zu. Es steigt die Quote und der Preis der Werbeminute.
Sachliche Information ist das jedenfalls nicht.
EuraGerhard hat geschrieben:Es kann auch gut passieren, dass es sich nur mit Verzögerung in diese Richtung bewegt (und 800 Jahre sind erdgeschichtlich gesehen ein Klacks), oder dass es überhaupt nicht reagiert, oder dass es sogar in eine ganz andere Richtung, unter Umständen sogar die genaue Gegenrichtung, bewegt. (Daher ist die Hypothese, dass eine weitere Klimaerwärmung auch in eine Eiszeit umschlagen könnte, keineswegs abwegig.)
was ein Modell, das vom Versagen des Golfstromes ausgeht, sehr trefflich beschreibt. Hier frage ich mich allerdings, ob "wir" in der Lage sind, den Energietransport des Golfstromes realitätsnahe zu erfassen, wenn wir schon bei so "simplen" Dingen, wie der Berechnung der statistischen Verteilung von Wellengrößen oder Energieinhalten von Wellen so total versagen, wie ich das kürzlich in einigen populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen gelesen habe. Hier stellt sich auch die Frage, ob die Golfstromenergie wirklich in Wärmeenergie wieder abgegeben wird, oder anders: Wohin geht Wellenenergie (von Schäden an der Küste mal abgesehen) ?
EuraGerhard hat geschrieben:Deshalb: Wenn man beim Weltklima auf simple zeitliche Korrelationen zwischen CO2-Gehalt und Temperatur schaut, womöglich gar auf rein temporäre und lokal begrenzte Einflüsse wie das "Wirtschaftswunder", und das dann als Beweis gegen einen Zusammenhang zwischen CO2-Gehalt und Temperatur bezeichnet, dann ist das schlicht hanebüchener Unsinn!
Und trotzdem behauptet die Presse/Medien nur allenthalben, die "Wissenschaft" hätte Ihre Aufgabe getan, den Beweis geliefert. Allerdings kenne ich ? mit meinen ingenieurwissenschaftlichen Kenntnissen ? noch keine einzigste Quelle, in der in einer seriösen wissenschaftlichen Abhandlung dieser Beweis geführt wurde. Klar ist mit einer solchen Quelle keine Quote zu machen. Letztlich wird an Information eben auch nur das produziert was verkaufbar ist.
Ich persönlich bin allerdings der Meinung, daß ein Beweis der menschengemachten Klimakatastrophe nicht möglich ist, lediglich ein Anhäufung von Wahrscheinlichkeiten, von Indizien, könnte zu dem Schluß führen, daß unser Anteil an globalen Wetter-Phänomenen nicht ganz vernachlässigt werden kann und wir ? nicht nur wegen der Rohstoffverknappung ? reagieren sollten.
EuraGerhard hat geschrieben:Noch unsinniger ist es höchstens, den CO2-Ausstoß aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe gegen den CO2-Ausstoß aus der Atmung von Mensch und Tier "aufzurechnen". Denn letzteres bewegt sich in einem Kreislauf, während ersteres (bzw. der Kohlenstoff daraus) vor Jahrmillionen (als übrigens der CO2-Gehalt der Atmosphäre deutlich höher und es zugleich auch weitaus wärmer war als heute) diesem Kreislauf entzogen wurde. Bringen wir diesen Kohlenstoff durch Verbrennung wieder in den Kreislauf zurück, dann steigt naturgemäß der CO2-Gehalt der Atmosphäre an.
Genau, das ist der Punkt, der mich auch immer wieder zum Innehalten bringt. Vor allen Dingen wenn man bedingt, daß der CO2-Entzug in Form der Kohlenstoff-Speicherung (durch die Natur) ca. 600 Millionen Jahre gedauert hat, wogegen die Kohlenstoff-Freisetzung (durch den Menschen) nur etwa 200 Jahre benötigen dürfte. Wir haben also einen natürlichen Prozeß umgekehrt und in ca. 3 Millionen-fach beschleunigt???..
(Was voraussetzt, daß unere Kenntnisse über die fossilen Vorräte richtig sind. Weiterhin vernachlässigt dieser Gedankengang äußere Einflüsse auf die Erde, sowie innere energetische Einflüsse durch den radioaktiven Inhalt unseres Planeten.)
Was mich in diesem Zusammenhang auch immer wieder beschäftigt, von dem aber in den Medien noch nie die Rede war, ist der Energieerhaltungssatz: Wo geht die von uns "produzierte" Energie hin, was wird aus dem verbrannten Sprit, nachdem das Auto gefahren ist, was wird aus dem warmen Haus: Niedertemperatur in der Athmosphäre. Wo geht diese Energie hin ? Was wird aus dieser Energie ? Wo taucht sie wieder auf ? Im Weltraum ? Im Sturm? Im Golfstrom ? Im Erdinneren ?
EuraGerhard hat geschrieben:Jeder seriöse Klimaforscher weist stets darauf hin, dass alle Klimamodelle lediglich Wahrscheinlichkeiten für oder gegen bestimmte zukünftige Entwicklungen angeben. Wer hier von "Beweis" oder gar "Lüge" spricht, entlarvt sich selbst als unseriös.
und genau das ist für mich die RTL-Sendung. Lüge ist letztlich ein stark mit Emotionen besetztes Wort, was kombiniert mit derzeit massenattraktiven Themen wie "Klima" optimal zum vermarkten der Werbung vor, während und nach der Sendung dienlich ist. Für die auftretenden Personen war's zumindest nicht nachteilig. Und funktioniert hat das Ganze offensichtlich sehr gut ? was kein Vorwurf an RTL ist, sondern eine reine Feststellung.
Wie hat doch kürzlich der Chefredakteur einer durch "Heuschrecken" geschlossenen namhaften PC-Zeitung geschrieben:
Wir würden sehr gerne auch mal 'was fundiertes schreiben, doch solange man Auflage nur durch Oberflächlichkeit erzielen kann, sind wir eben oberflächlich.
Viele Grüße
Seekater
PS: Ich habe die Sendung auch nicht gesehen, der Titel war mir genug.