Neue Basisfahrzeuge mit optimiertem Verbrauch

[Seekater]

Liebe Leute, ich möchte meine Erfahrungswerte ..........
So, das war jetzt lange, bin gespannt auf Eure Antworten.
.......
Liebe Grüsse aus Salzburg! Julius

Lieber Julius,

ein excellenter Beitrag mit vielen sachlich hervorragenden Aspekten, aus denen man einiges lernen kann. Allerdings vermischt Du auch einige Punkte, was ich so nicht sehen würde.

Bei Sicherheitsaspekten stimme ich Dir vollkommen zu (Mein Standardspruch als Student im R4 war immer: "Hoffentlich sitze ich nicht drin wenn's doch mal kracht...." ). Heute mit einigen Jahren mehr auf dem Buckel, ist mir bei der Konkurrenz von Sicherheit und Umwelt meine körperliche Unversehrtheit wichtiger. Mein Leben - etwa wenn mir unverschuldet ein anderer "reinfährt" - ziehe ich eindeutig den ca. 0,5 l eingespartem Sprit vor.

Anders jedoch beim Komfort. Ich benötige jedenfalls nicht jeden Komfort, den mir heutige Autos standardweise bieten. Sitzverstellmechaniken, Türverriegelungen Fensterkurbeln und Außenspiegel kann ich durchaus noch mit der Hand betätigen, das ist für mich nicht vorteilhaft, wenn ich schon wieder eine Bewegung vermeide (und hat im WoMo sogar Nachteile: z.B. Fahrerhausfenster im Stand nicht öffnen zu können). Auch schadet der Gang um's Auto (zur Kontrolle ob alle Türen zu sind) niemanden, ebenfalls ein Stückchen Bewegung im Alltag (und beim WoMo der Gruß zum Stellplatz Nachbar), was eher förderlich als hinderlich für einen gesunden Geist in einem gesunden Körper ist.
Mir ist klar, daß durch Komfortsteigerung bisher Kunden gewonnen wurden. Doch halte ich hier beiderseitig, bei Kunden wie auch bei der Kfz-Industrie, eine Fortentwicklung unter dem Aspekt "Weniger ist Mehr" durchaus für möglich.

Bei Deiner Leistungsbetrachtung ~4 T zGG mit ca. 130 PS stimme ich Dir voll zu, das entspricht auch meinen Erfahrungen. Mehr Leistung braucht man nicht. Ich vermisse hier etwas Mut in der WoMo-Branche, wenigstens die 150/180 PS etwas kleiner zu schreiben - WoMos sind (meistens) Freizeitfahrzeuge ohne Termindruck.

Gelernt habe ich bei Deinen qualitativen Luftdruckbetrachtungen (Verbrauch - Luftdruck, Reifenverschleiß). Excellent, das wußte ich in dieser qualitativen Dimension noch nicht. Da tut sich noch einiges an Optimierungspotential auf. Danke für die Info. (Die WoMo-Branche, wenn ich so die Betriebshandbücher lese, scheint das allerdings auch nicht zu wissen..... )


Ansonsten kann ich momentan, Deinen Beitrag leider nicht ausreichend detailiert würdigen. Doch ich wollte wenigstens ein paar Zeilen schreiben.

Danke nochmal

Viele Grüße
Seekater

[Seekater]

Exakt. Wobei diese Antriebstypen dann endlich mal aus der Nische herauskommen sollten und in verschiedenen Karroserietypen angeboten werden sollten und nicht nur als "green-Image-Kleinfahrzeug"

Gibt auch X-Large-Hybrid:

http://de.lexus.ch/Images/Hybrid_Lexus_ ... 326033.pdf

Gruss 4Art

ahh, da tut sich langsam 'was, danke für den Hinweis.

Gruß
Seekater

[feldhamster]

................und ich trainiere noch spritsparende Fahrweise beim WoMo (was ganz was anderes ist wie beim PKW)

Hei Seekater,

erbitte Einzelheiten

[PRIVATIER]

Hi Juliusb
Danke für Deinen ausführlichen, kompetenten Beitrag.
Leider bin ich nicht Fachmann genug ihn zu würdigen:
Fahre als 4. WoMo den von Dir beschriebenen Fiat 2,3 mit 130 PS und Tempomat und kann Deine Angaben nur bestätigen:
Das mit gr0ßem Abstand beste WoMo-Untergestell, das ich jemals hatte. Bei mir liegt der Durchschnittsverbrauch jetzt in den ersten 3.500 km bei unter 11. l.
Hoffe auf ein langes WoMo Leben.
Gud gohn Privatier

[nottele]

Hey,

ich komme gerade aus Nordjütland zurück und will meine Erfahrungen mit dem neuen Ducato (130 Multijet; 7m Länge, teilint., 3,5 t) nach der ersten längeren Fahrt weitergeben:

Wir waren bei der Abreise mit vollen Tanks um 60 kg überladen, da ausnahmsweise unsere Jüngste noch einmal mitgefahren ist. Da wir erst am späten Donnerstagnachmittag fahren konnten, aber wegen des zu erwartenden Wochenendverkehrs wenigstens noch am Abend bis zur dänischen Grenze kommen wollten, bin ich schneller gefahren als sonst (oft zwischen 120 und 130 lt. GPS-Signal). Die Leistungsgrenzen habe ich dabei längst nicht ausgeschöpft.
Nach 520 km kam ich auf lt. meinem Bordcomputer auf einen Durchschnittsverbrauch von 12,0 l bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 104 km/h.

Anschließend bin ich "normal" gefahren. Den Bordcomputer habe ich nicht zurückgestellt.
Nach Ende der gesamten Urlaubsfahrt zeigt der Bordcomputer 2661 Gesamtkilometer bei einem Verbrauch von 9,9 l.

Solche Werte habe ich weder mit dem Vorgänger (2,8 JTD) noch mit dem Modell davor (1,9 TD 90 PS) erreicht, jedoch waren dies Alkovenfahrzeuge, allerdings kürzer als das aktuelle Womo.
Dabei bin ich mit diesen Wagen eher an die Leistungsgrenze gegangen als mit dem neuen Modell.

Ich finde, dass das tatsächlich ein Fortschritt gegenüber den Vorgängern ist, zumal der Verbrauch erfahrungsgemäß nach der Einfahrzeit noch sinkt.

Gruß an alle.

Nottele

[Seekater]

Liebe WoMo-Freunde,

ich komme (endlich mal) dazu hier eine Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse dieses Threads zu versuchen:

- Aktuelle Motoren mit rund 125 PS (mit entsprechendem Drehmoment ? Größenordnung 350 NM im Maximum - und recht "weichem" Drehmomentverlauf) sind ausreichend für WoMos bis über 4 t zGG und bieten dort über reine Notwendigkeit hinaus, ein gehöriges Maß an Fahrspaß ? über reines "Mitschwimmen" im Straßenverkehr hinaus.
Noch höhere Motorisierungen sind keinesfalls nötig und sind wenn überhaupt, dann nur aus persönlichen Gründen (Fahrten unter Zeitdruck, persönlicher "Fahrstil"), nicht aber unter Umweltaspekten, vertretbar.

- Eine ? unter Umweltaspekten ? positive Motorenentwicklung ist feststellbar. Bei den Transporter-Nutzfahrzeugen gibt es Motoren, die bei gleicher Leistung ein höheres Drehmoment und einen geringeren Hubraum mit geringerer Schadstoffemission aufweisen als der Vorgängertyp. (Was jedoch nicht für alle auf dem Markt verfügbaren Motoren aller Hersteller gilt) Neuere Motoren sollten also weniger Hubraum haben wie alte ? z.Zt. scheinen Hubräume von ca. 2,3 l weitaus ausreichend zu sein. (Ob hier die Transporterbranche gar mal als Vorbild für die stärker Emotions-beladene PKW-Branche dienen kann ?)


- Sprit-Sparen im Alltag
Geht einfacher als gedacht ? neben Spritsparender Fahrweise ? bringt das Erhöhen des Luftdrucks auf möglichst hohe Werte, die der jeweilige Reifen zuläßt, eine im Verbrauch überraschend deutlich merkbare Reduktion des Rollwiderstandes (bis zu 0,5l/100 km weniger), ohne daß andere Nachteile beim Reifenverschleiß dagegen stehen. Allerdings sollte man dann Metallventile (Umrüstung je Reifen ca. 10,-- Euro) einsetzen ? was im WoMo-Sektor sowieso empfehlenswert ist.
Wie mir erst kürzlich ein Reifenhändler bestätigte, sind die Luftdruckempfehlungen aller Transporter-Hersteller (unabhängig vom WoMo-Aufbau) alle zu niedrig. Reifenverschleiß und Spritverbrauch seien bei den gängigen Handbuch-Empfehlungen der Hersteller zu hoch.


- Hybridantriebe sind bei Transportern noch nicht einsatzbereit, hier besteht aber erhebliches Entwicklungspotential.


Viele Grüße
Seekater

[paula4kids]

hallo,

ich lese sehr aufmerksam diesen thread.

aber ich stolpere.

biosprit???

ich glaube es war seekater der diesen ausdruck gebrauchte.

was verstehst du unter biosprit?

biodiesel?
pflanzenöl?

beides zusammen is nich!

wir haben die erfahrung gemacht das viele leute biodiesel und pflanzenöl in einen topf schmeißen.

außer die politiker natürlich, die haben gleich erkannt das bei pfalnzenöl ne lücke klafft und besteuern das mal schnell höher.

soviel zum thema unterstützender umweltschutz seitens der politiker.

ansonsten viele interessante ansatzpunkte und sichtweisen hier.

vg, paula - mit fuhrpark in dem bis dato 25 LKW mit pflanzenöl laufen ( und das ohne probleme ) und einem womo mit 11,9 l verbrauch ( auf das aus steuerpolitischen gründen imho keine umrüstung wartet ).

[MZatrix]

Neuere Motoren sind mit sicherheit effizienter als die Modelle von vor 10 Jahren. Unseren großen Diesel PKW mit über 200PS fahren wir im Schnitt (über 100.000 km gemessen) mit 7,5 L. Sowas war vor 10-20 Jahren vollkommen undenkbar. Da haben wir mit einem 70 PS Daimler auf Langstrecke nach Spanien 10 Liter gebraucht und waren froh, daß das Ding uns in starken Steigungen nicht abgk**kt ist.

Allein was hilft es, wenn die neuen Fahrzeuge verbrauchgünstiger betrieben werden können, wenn es keiner macht. Bin vergangene Woche aus Scheden zurückgekehrt. Wir haben, weil wir unabhängig sein wollten, den Weg über die Brücken in Dänemark gewählt - haben also jede Menge Autobahn abgespult. Unser WoMo wiegt über 3,5t und wir haben uns schön an die vorgegebenen Geschwindigkeiten gehalten. Auf einer Strecke von fast 3.000 km habe ich dabei nur 2 (in Worten zwei) Wohnmobile überholt. Das waren uralte Krücken in Schweden. Alle anderen WoMos - und das waren hunderte - sind an uns vorbei gefahren. Dabei sind schätzungsweise 20% geradezu an uns vorbeigebrettert. In Norddeutschland ist uns ein Hymer aufgefallen, der hatte sicher 150 km/h oder noch mehr drauf. Wahnsinn. Dabei waren flatternde Sat-Antennen und Dachluken zu beobachten.

Also - warum sollte es verbrauchgünstigere Basisfahrzeuge geben. Die Dinger müßten ab 130 km/h 18L auf 100 km brauchen. Vielleicht kommen wir dann an's Nachdenken. ...und daran kann die Industrie auch nichts machen. Die bauen das, was gekauft wird.

viele Grüße,
MZatrix