Wilfried . M hat geschrieben:....in Deinem letzten Absatz kann ich Dir nicht folgen.
Wenn die Transportkosten von Produkten und Materialien steigen,... steigen letztendlich die Preise dieser Produkte.
Eine Standortfrage für Arbeitsplätze ist somit noch immer nicht gegeben.
Oder sehe ich das Falsch
Gruß
Wilfried
Hallo Wilfried,
das siehst Du schon richtig.
Nimm mal als Beispiel eine erhebliche Anzahl des gewerblichen Güterkraftverkehrs in der Kölner Innenstadt. Das sind die Bäckereifahrzeuge, die von den Großbäckereien des Umlandes 2-3 x täglich jede Filiale in der Fußgängerzone anfahren und davon gibt's reichlich - sehr reichlich (ganz grobe Schätzung ca. 250 Stück davon). Bäcker, die noch wirklich backen gibt's meines Wissens nach in der Umweltzone einen einzigsten. Demzufolge tut 1 Bäcker "hinten backen und vorne verkaufen", alle anderen ca. 250 werden 2-3 x täglich von Transit, Sprinter und Co aus teilweise erheblichen Entfernungen angefahren.
Nun steigen die Transportkosten. Es könnte sich dann also mal wieder eine kleinere Bäckerei, die wirklich backt "rechnen" (weil die kleinere Bäckerei nicht so hochgradig automatisiert ist, wie die große weit weg, sind dort - bezogen auf den Brötchen Output" mehr Bäcker). Es könnte also mal ein handwerklich qualifzierter Job entstehen und nicht nur gering qualifizierte Jobs (wie etwa im Transportgewerbe, die die Brötchen in der Transportbox direkt nebem dem Auspuffrohr an der Hauptverkehrsstraße auf den Boden setzen und die vergasten Brötchen dann in den Verkaufsraum schieben.....)
Sorry, waren ein paar viele nicht ganz zweckdienlich sachliche Dinge drin, doch ich hoffe es wurde deutlich, was ich meine.
rolledrops hat geschrieben:Hi Seekater
einige deiner Äußerungen kann ich ja verstehen.
Hallo Rolledrops,
da bin ich besser
, ich verstehe (fast) alles Deiner Äußerungen und kann sie auch nachvollziehen (auch wenn ich in einigen Punkten andere Ansichten habe
)
rolledrops hat geschrieben:.....
Nun wird der Weg des geringsten Widerstandes gesucht um diese Prozentzahl umzusetzen. ( Vermarktungsproblemlösung).
Das ist eines der Dinge..... Klar sind die "Bretter, die derzeit gebohrt werden, ein bischen dünn". Doch dicke Bretter bohren ist nicht so leicht, wie man sich das immer so vorstellt. Wir stecken in einem wahnsinnig dicken Regelungsgeflecht drin und überall sind - gerade im Kfz-Sektor - sehr viel wirtschaftliche Lobbyinteressen am Werk, auch wenn Dir das in diesem Falle noch nicht genug ist. Ein Beispiel:
Kauf' Dir mal ein Boot und versuche das - nur 4 Wochen - mal auf dem Bodensee zu betreiben (Dir wird dort weder Dein Bootsführerschein, noch Deine Bootszulassung anerkannt, weder in BRD, noch in Austria noch in der Schweiz......). Es gibt einfach soviele Boote auf dem Bodensee, daß "keiner mehr reingelassen" wird (aus Umweltgründen). Geklagt hat bis jetzt noch keiner. (Doch das ist ja nur Wassersport, ein Freizeitvergüngen für Reiche).
Was ist bei einer Umweltzone in verkehrstechnisch extrem attraktiven Gebieten so grundlegend anders ? Aus meiner Sicht nur die größere Anzahl der Betroffenen, die größere Bedeutung des Kfz-Verkehrs und die größere Lobby.
rolledrops hat geschrieben:......Der Ansatz es umgekehrt zu gestalten und die Hersteller in die Pflicht zu nehmen wird hier(BRD) in dieser Wirtschaftspolitik nicht gemacht.
Hier stimme ich Dir zwar zu - jedoch was machen die Verbraucher: Statt auf die Produzenten einzuprügeln unter dem Motto "nun produziert endlich ordentliche Autos" prügeln wir wieder auf die Politiker ein unter dem Motto nun schafft endlich diese doofe Regelung ab.
Wieso tun wir das nicht, was wir von unseren Politikern fordern ? (Weils uns genauso schwer fällt wie den Politikern) Also weiter Erstickungsanfälle im Parkhaus und weiter diskutieren ?
Aus meiner Sicht ist jede Handlung, die ein winziges bischen 'was bewirkt, besser wie das nicht enden wollende Diskutieren und Deuten auf andere.
(Noch dazu, weil die Kfz-Industrie sich hinter dem Umwelt-Lupo von einst, den keiner kaufen wollte, versteckt und sagt: Hat ja damals keiner kaufen wollen. Sofern das wirklich richtig sein sollte, sind wir selbst das Problem, nicht die Politiker, nicht die Produzenten)
rolledrops hat geschrieben:......dass es bereits um 2000 eine Studie der TU existierte, die die Umweltbelastung/Feinstaubbelastung auf zuviel errichtete Ampeln zurückführte/bewies.
Man hatte nach der Wende diese im Anfall der "importierten Regelungswut" errichtet. Ampeln bedeuten aber :
stehender Verkehr bei laufenden Motor. Was raus kommt wissen wir.
Auch hier Zustimmung. Doch wie war's bis dahin. Hat der ADAC damals den Abbau der Ampeln gefordert ? Wurde geklagt gegen den Aufbau von Ampeln ? Haben die wenigen England-WoMo-Reisenden im positiven Sinne von den dortigen Kreisverkehren berichtet ? Haben gar derartige WoMo-Reisende versucht bei uns etwas positives zu bewegen (Initiative der England-Reisenden zur Einrichtung von Kreisverkehren etwa ?)
Ist auch verständlich, daß das damals nicht erfolgte. Denn man muß Verantwortung übernehmen. Im Kreisverkehr etwas mehr als an der Ampel. Wir scheinen das nicht nur in der damaligen DDR verlernt zu haben. Im Gegenteil, wie können aus der DDR lernen, um manchen Fehler nicht zweimal zu machen. Weder die Regelungswut, noch den Stillstand.
Und Stillstand wäre es, wenn wir meinten mit einer Erhöhung der Effizienz unseres Straßensystems wäre es getan, solange der Verkehr weiterhin derart stark wächst.
Gruß
Seekater