"Alltag" in der Umweltzone

Am Thema Umwelt kommt man heute nicht mehr vorbei. Hier ist das Forum dafür.

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Re: "Alltag" in der Umweltzone

Beitragvon Seekater » 22.03.2008 - 00:24:27

Wilfried . M hat geschrieben:.....Es geht nicht um die Umwelt, denn was macht das aus, zumal ja alle anderen Fahrzeuge , welche ohne Erfüllung sind und etwas mit der Wirtschaft zu tun haben, in diese Bereiche fahren können.
Es geht wieder einmal nur um Einnahmen


Hallo Wilfried,

falsch !! In Köln jedenfalls ist das nicht so. Anwohner und Gewerbetreibende werden gleich gesetzt. Jeder muß ersteinmal sein Kfz umrüsten. Nur wenn das nicht geht, kann überhaupt erst ein Ausnahmeantrag gestellt werden. Und auch dann werden Ausnahmegenehmigungen auf 1 Jahr befristet (auch für Unternehmer) und danach wird erneut geprüft, ob es dann nicht zumutbar ist, nun ein Auto mit entsprechenden Abgaswerten zu kaufen.

Wo sollen denn Gemeinden hier die "großen Einnahmen haben" ?

Gruß
Seekater
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Re: "Alltag" in der Umweltzone

Beitragvon Wilfried . M » 22.03.2008 - 00:51:06

Hallo Seekater,
die Maßnahme von Köln finde ich gut.
Nur nicht gut finde ich, wie Du schreibst, " zumutbar " um ein anderes Auto zu kaufen.
Welche Institution will sich erlauben einen Gewerbetreibenden oder " Otto Normalverbraucher " zu bescheinigen, was für sein Geld zumutbar ist, zumal er ja das " alte " Auto wenn überhaupt, nur mit erheblichem Wertverlust verkaufen kann, ( " gesetzlich verordneter Wertverlust meines pers. Eigentum " )
Jedoch diese Seite wurde schon beschrieben, im Forum.

Seekater, für manchen Besitzer von unbehandelten Fahrzeugen kann sich auch nicht jeder einen Feinstaubfilter leisten, wenn es ihn auch für sein Kfz gibt.

Nehmen wir die andere Lösung: Mein Womo, weil es über 2,8 Tonnen EG hat, bekommt keine Marke.
Hätte das gleiche Fahrzeug keine 2,8 Tonnen, hätte es eine Marke bekommen.

In jeder Gesetzespräampel steht, daß die Gesetze in Wort und Schrift nachvollziehbar sein sollen.
Gruß
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Re: "Alltag" in der Umweltzone

Beitragvon Seekater » 22.03.2008 - 01:20:57

Wilfried . M hat geschrieben:....Nur nicht gut finde ich, wie Du schreibst, " zumutbar " um ein anderes Auto zu kaufen.
Welche Institution will sich erlauben einen Gewerbetreibenden oder " Otto Normalverbraucher " zu bescheinigen, was für sein Geld zumutbar ist, zumal er ja das " alte " Auto wenn überhaupt, nur mit erheblichem Wertverlust verkaufen kann,


Nun, der Wertverlust scheint sich da durchaus in Grenzen zu halten. Die Automärkte sind groß im Verhältnis zur Bedeutung der übervölkerten Innenstädte. Wir sehen nur zu viel auf diese "massenattraktiven" Orte, in denen - trotz vorhandener Alternativen - einfach zu viel mit dem Kfz gefahren wird. Ich persönlich halte es auch für besser, wenn unsere Gesellschaft die Courage hätte, ein einmal zum Straßenverkehr zugelassenes Auto auch dauerhaft, ohne Ausnahmen überall fahren zu lassen und stattdessen "grüne Plakette" als Zulassungsbedingung für die Kfz-Industrie einführen würde. Man sollte dabei jedoch auch nicht die Landbevölkerung vergessen, die sagen dann nämlich: Jetzt werden die Autos teuerer für etwas was ich auf dem Land nicht brauche. So gesehen kann ich - bei aller Kurzsichtigkeit all dieser Denkweisen - auch die heutige Übergangsfrist mit den Plaketten verstehen, die solange "Denkanstöße" gibt, bis es eben "üblich" geworden ist, daß jedes Auto ab Werk die Werte von "grün" erfüllt. Ob unsere Gesellschaft "erwachsen" genug, für derartige Freiheit ist, muß man allerdings manchmal schon bezweifeln (beiderseitig: Industrie und Konsumenten).

Ansonsten stimme ich Dir bei dieser Achillesverse des Systems voll zu. Die Institutionen die die Zumutbarkeit einer Nachrüstung bescheinigen, werden wohl die Gerichte sein, vor denen die Kläger Ihre wirtschaftlichen Verhältnisse dann offenlegen müssen - was vor dem Berliner Verwaltungsgericht ja schon geschehen ist (siehe mein diesbezüglicher Beitrag etwas weiter vorne). Die Gemeinden müssen hier - ob sie wollen oder nicht - rechtliches Neuland betreten. Einerseits findes ich das "interessant" zu beobachten, wie das von seiten der Gerichte getan wird, auf der anderen Seite ist es auch interessant zu beobachten, wer in welcher Situation mit welchem Einkommen bereit ist so weit zu gehen (Gerichtsverfahren) bevor er bereit ist sich mit Umweltgedanken - zu Lasten des eigenen Beutels - zu beschäftigen. Für manche Firmen dürfte es jedenfalls erheblich leichter sein mit "Schutzbehauptungen" Stimmung zu machen ("wir können uns das nicht leisten"), als das vor Gericht tatsächlich nachzuweisen. Immerhin können Firmen jegliche Investitionen in Ihre Kfz-Flotte ja auch steuerlich absetzen. Auch bei uns WoMo-Leuten scheint das ähnlich zu sein. Threads wie "Aus der Traum" "So'n Quatsch" gibts kiloweise. Threads in denen sich Betroffene mit möglichen Alternativen beschäftigen, habe ich dagegen noch keinen einzigsten gesehen.

Auf jeden Fall dürfte das aktuelle Verfahren - bei aller durchaus angemessener Kritik - Lern - und Denkanstöße für uns alle beinhalten.

Österliche Grüße
Seekater
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Re: "Alltag" in der Umweltzone

Beitragvon rolledrops » 22.03.2008 - 18:59:34

Seekater hat geschrieben
Zitat:
...wenn unsere Gesellschaft die Courage hätte, ein einmal zum Straßenverkehr zugelassenes Auto auch dauerhaft, ohne Ausnahmen überall fahren zu lassen und stattdessen "grüne Plakette" als Zulassungsbedingung für die Kfz-Industrie einführen würde.

Super, Hurra, volle Übereinstimmung

Auf das Pfund Butter brauch ich ja auch nicht Strafsteuern bezahlen, weil diese nicht vom Bio-Bauern stammt.
( Kann aber eines Tages in diesem "DDR2 Staatsgebilde" passieren)

genauso sehe ich das. Die Autoindustrie ist geschont, der Kunde der in A.... gekniffene.
Alles Dank unserer Minister Horst S, S,Gab...., und so einen Bayern der für Wirtschaft stammelt was nur zu stammeln gilt.
Seekater:
Tun dir mal den Gefallen und klick Spiegel online an Bericht über zukünftige Atom-Kooperation Frankreich und Großbritannien,
dann wird dir klar das da ganz andere Strategien angedacht sind. Zu denen unser Politmillionäre keine Alternativen mehr finden. Nur alternativ: Hau den Bürger/Verbraucher
Ich weiß anderes Thema-will nur verdeutlichen wie klein kariert in Berlin gedacht wird.
Gruß zu Ostern
:D rd
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Re: "Alltag" in der Umweltzone

Beitragvon Herby » 22.03.2008 - 21:29:41

HGallo rolledrops,
gibts in Berlin überhaubt noch jemand von den Reg Grösußen die dem Geldbeutel sowie des gedankengut eines
normalbürgers folgen können und sich mit uns Identifizieren.
Ich kenne keinen.
Gruß Herby
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Re: "Alltag" in der Umweltzone - NewYork

Beitragvon rolledrops » 24.03.2008 - 08:06:13

Hallo, an alle WoMo Fahrer und Umweltdiskutierer
Bezüglich des Themas kann ich auch nur feststellen, dass es in Berlin u.a. wo in den Politik und Amtsstuben nur Leute gibt
die sich verbiegen. Der berühmte deutsche Kompromiss wird gesucht oder der Amtsschimmel gesattelt. Sprich Verordnungen erfunden und abgesegnet. Vielleicht liegt es an unserem Demokratiemodell. Haben ja andere Staaten ihre Demokratie anders ausgestattet. Da geht einiges einfacher.
Da ich einige Zeit in der westlichen Welt ( über dem großen Teich) zugebracht habe,kann ich da schon ein wenig vergleichen.
Hier das nach meiner Meinung gute Modell New York. Ein Modell ohne Plakette . Zugunsten des Bürgers und des Verbrauchers.

New YorK: Hier kennen wir Deutsche die im TV gern gesichteten Yellow Cabs ( gelbe Taxi`s), Ford Crown Victoria Modell welches aus den frühen 60ern stammt und heute noch gebaut und bestellt wird. In New York fahren davon ca. 13000 Stück . Allerdings mit einem gewaltigen Durst von ca. 17 Liter auf 100km.
[b]Ab 2009 vorbei das Ganze.[/b]
Es werden nur noch Taxi`s zugelassen die auf 9,4 Liter kommen,nächste Stufe 7,8 Liter.
Damit wäre sogar die in Deutschland gängigste Taxiflotte von Mercedes E-Klasse ausgeschieden.
Favorit z.Zt wohl ein Ford Espace Hybrid mit 6,9 Litern auf 100km oder ein MiniVan aus Japan ebenfalls mit Hybridantrieb.
Ab 2013 ist für Taxi der Verbrauchswert auf 4,7 Liter angeplant.

Das heißt man fängt bei der Zulassung an. Da wo der Unternehmer anmeldet. Das wiederum wird den Markt auf einfache Art bereinigen. Glaub in Deutschland hat das ein Wirtschaftsminister Prof. Schi..... mal Selbstheilungskräfte genannt.Und dieser hatte Volkswirtschaft u.a. studiert. Während unser jetziger ausgebildeter Müllergeselle ist.

Voraussage: wenn diese Prakmatiker in den Staaten und Canada einmal diesen Faktor Umwelt richtig erkannt haben, die Anzeichen und Berichte sprechen dafür, dann glaube ich kann man sagen: Gnade unseren Automobiherstellern
Zur Zeit geben sie bloß nicht zu, den Markt immer noch verschlafen zu haben. da hilt dann auch kein Blue Motion Modell mehr.
Das Schlimme ähnlich werden die Australier,Asiaten und Russen vorgehen.
Meine den Beginn der Umweltschutzkette bei der Zulassung zu beginnen. So einfach ist es. 8)
rd
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Re: "Alltag" in der Umweltzone

Beitragvon rolledrops » 24.03.2008 - 08:10:29

Richtig gelesen: im vorhergehenden beitrag handelt sich bei der Verbrauchsbeschränkung

um LITER nicht um GALLONEN

umrechnen tun die auch schon lange.

rd :mrgreen:
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Re: "Alltag" in der Umweltzone

Beitragvon DieterG » 24.03.2008 - 20:50:44

Hej,
die Diskussion über Sinn und Unsinn der Umweltzone geht hier ja recht hoch her. Fakt ist allerdings die Beobachtung von Seekater, dass die Deutschen eine solche Plakette erst auf den Druck (Strafen) der Politik hin "kaufen". (Gab es vor Jahren nicht auch schon mal eine Plakette zum "Kaufen"?)
Ich betone hier mal das "Kaufen". Warum ist denn nicht alles auf einmal möglich? TÜV und AU als ein Produkt betrachten (sollte doch kein Problem sein) und eine entsprechende Plakette gibt es dann "automatisch"? Wieviele Plaketten muss mein Auto in Zukunft noch haben, damit ich es überhaupt nutzen kann? TüV, AU, Umwelt, Einfahrgenehmigung, Anwohnerparkgenehmigung, Versicherungsplakette, Mautplakette für die Autobahnen in D, A .... mehr fällt mir im Augenblick nicht ein.
Nein im Ernst, das Problem der Umweltzone ist zweierlei. Das Unfaire dabei ist doch, dass wir Autofahrer derzeit alleine den "Dreck" der anderen (Industriezweige und Verkehrsmittel) ausbaden dürfen. Zum zweiten werden immer erst die Tatsachen geschaffen (Plakette) und anschließend erst über Lösungsmöglichkeiten (Rußfilter oder neues Auto ...) nachgedacht. Und das scheint mir typisch deutsch.
Gottseidank benötige ich die Plakette derzeit nicht, und da meine Familie nicht groß ist, tut es den "Plakettenstädten" ja nicht weh, auf mein Geld zu verzichten. Warum also benötige ich eine Plakette? fragt sich

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Re: "Alltag" in der Umweltzone

Beitragvon rolledrops » 25.03.2008 - 06:54:15

Hi DieterG

genauso isses volle Übereinstimmung

rd :mrgreen:
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Re: "Alltag" in der Umweltzone

Beitragvon rimor » 25.03.2008 - 11:46:43

Dieses Nachwendedeutschland hat alle negativen Eigenschaften der beiden Saaten zusammengefasst
und ausgebaut. Die Innenminister sind austauschbar, Herren Gabriel ist Umweltschutz schnuppe,der
"fliegt" hoffentlich bald. Ich möchte gerne den Euro sehen den die Herren in Berlin von uns erpresst
haben ,der dem Umweltschutz dient. Auch die LKW Maut flickt keine Löcher auf den Straßen sondern
Finanzlöcher in Berlin.

Rimor
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Re: "Alltag" in der Umweltzone

Beitragvon Seekater » 25.03.2008 - 16:15:31

rolledrops hat geschrieben:Seekater hat geschrieben
Zitat:
...wenn unsere Gesellschaft die Courage hätte, ein einmal zum Straßenverkehr zugelassenes Auto auch dauerhaft, ohne Ausnahmen überall fahren zu lassen und stattdessen "grüne Plakette" als Zulassungsbedingung für die Kfz-Industrie einführen würde.
Super, Hurra, volle Übereinstimmung
......
genauso sehe ich das. Die Autoindustrie ist geschont, der Kunde der in A.... gekniffene.
Bei aller Zustimmung, würde ich mir derartige Urteile nicht anmaßen: "Wir" sind nicht unbedingt der Kunde "unserer" Autoindustrie, die überwiegend von Exporten lebt, zumal ein nationaler Alleingang der Änderung von Zulassungsbestimmungen nicht so leicht machbar sein dürfte.

rolledrops hat geschrieben:New YorK: Hier kennen wir Deutsche die im TV gern gesichteten Yellow Cabs ( gelbe Taxi`s), Ford Crown Victoria Modell welches aus den frühen 60ern stammt und heute noch gebaut und bestellt wird. In New York fahren davon ca. 13000 Stück . Allerdings mit einem gewaltigen Durst von ca. 17 Liter auf 100km.
[b]Ab 2009 vorbei das Ganze.[/b]
Es werden nur noch Taxi`s zugelassen die auf 9,4 Liter kommen,nächste Stufe 7,8 Liter.
Damit wäre sogar die in Deutschland gängigste Taxiflotte von Mercedes E-Klasse ausgeschieden.
Favorit z.Zt wohl ein Ford Espace Hybrid mit 6,9 Litern auf 100km oder ein MiniVan aus Japan ebenfalls mit Hybridantrieb.
Interessante Info, danke. Nach anfänglicher Begeisterung für das stringente Vorgehen von NY, kommen mir dann aber beim weiteren Nachdenken doch immer mehr Fragen dazu auf:
  • In USA scheint ja jeder Staat zulassungsrechtlich machen zu können was er will - siehe Kalifornien. Wie funktioniert das dann bei der Kfz-Industrie. Bauen die dann für jeden Staat ein anderes Auto ?
  • Wie hoch ist denn der Taxi-Anteil am Gesamtverkehr in NewYork und wie alt sind denn die Taxis in NewYork so durchschnittlich?
  • Kann es nicht sein, daß jetzt die Taxis um die Fahrgestellnummer herum erneuert werden ? Hauptsache keine Neuzulassung (wofür die durchschnittliche Taxi-Driver in NY wohl eh kein Geld hat). Produziert werden die Yellow-Cabs ja weiterhin, es gibt also keinen Mangel an Ersatzteilen.
  • Finden Klein-Taxis im NewYorker Gewühle dann überhaupt Ihre Kundschaft ?
  • Sind Änderungen der Zulassungsbestimmungen für ALLE Autos in NY angedacht (denn dann wird's erst richtig interessant) ?
  • Wie kann man eine Taxi-Lizenz in NY umgehen ? (So etwas ähnliches ist in London doch schon seit Jahren üblich - private Fahrdienste, die nur auf Bestellung kommen, nach Festpreis abrechnen und gar keine Taxi-Lizenz benötigen)
rolledrops hat geschrieben:....Voraussage: wenn diese Prakmatiker in den Staaten und Canada einmal diesen Faktor Umwelt richtig erkannt haben, die Anzeichen und Berichte sprechen dafür, dann glaube ich kann man sagen: Gnade unseren Automobiherstellern[/size]
Nun es gibt in der Tat Anzeichen, die dafür sprechen, was ich persönlich auch sehr begrüßte. Doch zunächst mal steckt die US-Autoindustrie in der Krise und der Umweltgedanke ist est bei der Upper-Society der USA angekommen. Solange der Durchschnittsamerikaner in einer sehr weiträumig intakten Natur lebt und ihn sein sinkendes Einkommen nicht veranlaßt andere Autos zu kaufen, wird da noch nicht so viel passieren - obwohl ich es wünschen würde, daß da bald etwas passiert. Mal sehen wielange die Umstrukturierung von GM, Chrysler, Ford etc. in USA noch dauert, und wie hoch die Strafzölle auf Import von Nicht-US-Autos dann sein werden.... :roll:

Ich persönlich befürchte allerdings, daß die Motorisierung von 1,3 Milliarden Chinesen auf niedrigem Niveau viel mehr Abgase produzieren wird (auch wenn das jetzt vorgestellte China-Auto nur 4,5 l/100 km benötigt), als das was 303 Mio Amerikaner oder 80 Mio Deutsche je produziert haben.

DieterG hat geschrieben:....Fakt ist allerdings die Beobachtung von Seekater, dass die Deutschen eine solche Plakette erst auf den Druck (Strafen) der Politik hin "kaufen". (Gab es vor Jahren nicht auch schon mal eine Plakette zum "Kaufen"?)
Ich betone hier mal das "Kaufen". Warum ist denn nicht alles auf einmal möglich? TÜV und AU als ein Produkt betrachten (sollte doch kein Problem sein) und eine entsprechende Plakette gibt es dann "automatisch"? Wieviele Plaketten muss mein Auto in Zukunft noch haben, damit ich es überhaupt nutzen kann? TüV, AU, Umwelt, Einfahrgenehmigung, Anwohnerparkgenehmigung, Versicherungsplakette, Mautplakette für die Autobahnen in D, A .... mehr fällt mir im Augenblick nicht ein.
Aus meiner Sicht sind die Umweltplaketten "nur" ein recht kurzes Übergangsstadium, bis es sich eingebürgert hat, daß alle Autos derartige Richtlinien erfüllen. Je eher desto besser. Die jetzt - auch von mir - geforderte Änderung der Zulassungsrichtlinien ist dann nur noch eine Formsache, weil's Alltag geworden ist. Eine Einführung per Zulassungsrichtlinie würde derzeit alle 82 Mio Einwohner der BRD treffen, wogegen ja nur 30 Mio in Ballungsräumen leben. Derzeit würde die Große Masse argumentieren: Wieso soll ich für Rußfilter zahlen, die ich nicht brauche, weil ich in keinen Ballungsraum fahre.

So schwach - auch nach meinem Empfinden - der derzeitigen Ansatz einer Umweltzone ist, so erfüllt er doch eine Funktion: Die Bewußtseinsänderung, bei Autofahrern und Kfz-Industrie. Straßenverkehr - so wie wir ihn heute kennen - kann nicht grenzenlos weiter wachsen. "Enteignungsproteste", "Ausnahmegenehmigung und alles bleibt wie's ist" sind keine Lösung.

Schöne Grüße
Seekater
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Re: "Alltag" in der Umweltzone

Beitragvon rolledrops » 29.03.2008 - 06:39:16

Hi Seekater
jetzt erst deine Ausführungen gelesen. Da ich demnächst auf Tour bin meine Antwort.
1. geh mal davon aus, das die USA ( und Canada) in vielen Dingen was Abgase bezüglich "Auto" weiter sind, als bei uns bekannt ist
2. Ist hier in der BRD wenig bekannt, das alle deutschen Pkw Hersteller im Jahr 2007 Millionenstrafen wegen verschiedener
Verstöße einstecken mußten.
3. sich in der BRD die Autoindustrie mit Lobbyarbeit vom Feinsten, den Umweltauflagen widersetzt.

Fazit was Deutschland betrifft: der Konsument/Verbraucher zahlt die Zeche. Beispiel auch ganz neu, der Quatsch der Ethanolbeimischung in Benzin. Der Altwagenbesitzer ist der in den A....getretene.
Dieses Vorgehen der Politik ist es, was mich ( u.andere) ärgert. Keine Rücksichtnahme auf Altbestände. Damals war aber nichts anderes auf dem Markt. Zumindesten bei deutschen Autohersteller. ( Franzosen waren und sind da wohl weiter gewesen)

Irgendwie klingt aus deinen Worten doch immer dieses Verständnis für unsere so hochgelobte Autoindustrie. Falsch mein lieber Seekater. Diese Konzerne werden gerade überholt und haben es nicht bemerkt. Stattdessen immer noch Pressearbeit die durchschaubar ist.
Im LeserForum von Spiegel und Focus wird heute die die Vorgehensweise des Bundes-Umweltamtes bezüglich BioSprit zerrissen. Ich meine auch: zu recht zerrissen.
Sie - die im Umweltamt -werden sich nicht an Autoindustrie und Spritkonzerne trauen. Das ist das Übel
Prügel bekommt hierzulande nur der Verbraucher/Konsument. Und genau dieses ist der Unterschied zu anderen Staaten.
Sie knöpfen sich den Hersteller vor Ein ganz einfaches Mittel was an der Wurzel angelegt vielversprechend wirkt.
Denk an den VW-Golf Export in die Staaten. Von einem Tag auf den anderen Vorschrift: Katalysator!!!!

VW war seiner Zeit heftig am Trudeln. Oder etwa nicht. Und es ging . Vorher nur lamentierende Presseerklärungen.
Politikerverhalten Deutschland
( Leider ginge es zu weit-vergleichen einmal H.Seehofers Verhalten bezgl. Kennzeichnungspflicht Lebensmittel)

gleiches Verhalt: der Verbraucher ist der Doofe -- der sagt es sogar ungestraft in TV- Sendungen

Mein Fazit: Lobbyminister Herrn Gabriel rechne ich auch dazu, weil sehr stark mit VW " verwurzelt" :evil:
So Seekater: und danndenk mal an das was zur Zeit läuft. Porsche will VW. Überall Dinge zu lesen die aber den Kern nicht nennen.
Aber: wenn das ein Konzern wird ist nach EU-Vorschlag für die Schadstoffe die FLOTTE zu Grunde zulegen.
Das heißt 1 Porsche Cheyenne wird mit 4 oder mehr Polo wieder schön gerechnet. Damit keine Strafe der EU
Haste das kapiert-so gehen Lobbyisten vor.
Dies ist mir von jetzigen VW-Entwicklern eindrucksvoll berichtet .
( In meinem Wohnort wohnen einige davon)
Und wir machen uns hier Gedanken über für und wider dieser Umweltzonen - Plakette ja/nein/grün/gelb/rot
rd

PS. Werde in Frankreich ( Lyon,Marseille,Toulon nach Umweltzonen suchen und bei Rückkehr berichten :mrgreen:
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Re: "Alltag" in der Umweltzone

Beitragvon beiboot » 29.03.2008 - 12:11:22

rolledrops hat geschrieben:...Ist ... in der BRD wenig bekannt, dass alle deutschen Pkw Hersteller im Jahr 2007 Millionenstrafen wegen verschiedener Verstöße einstecken mußten. ...

was noch viel weniger bekannt bzw. bewußt sein dürfte: diese strafen bezahlt nicht der hersteller, sondern die käufer von fahrzeugen der betreffenden hersteller bzw., da gewinnmindernd, alle steuerzahler.

rolledrops hat geschrieben:...sich in der BRD die Autoindustrie mit Lobbyarbeit vom Feinsten den Umweltauflagen widersetzt. ...

was noch viel weniger bekannt bzw. bewußt sein dürfte: diese lobbyarbeit bezahlt nicht die autoindustrie, sondern die käufer von autos bzw., da gewinnmindernd, alle steuerzahler.

rolledrops hat geschrieben:...Stattdessen immer noch Pressearbeit, die durchschaubar ist.

was noch viel weniger bekannt bzw. bewußt sein dürfte: diese pressearbeit bezahlt nicht der hersteller, sondern die käufer von fahrzeugen der betreffenden hersteller bzw., da gewinnmindernd, alle steuerzahler.

Zu verbrauchervera.scher seehofer und umweltvera.scher gabriel sag' ich mal lieber nichts, weil das meinem blutdruck schaden könnte. Zum thema lebensmittelkennzeichnung sei lediglich auf die seite von foodwatch aufmerksam gemacht.
:-D vielen dank für alle nützlichen antworten :-8
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Re: "Alltag" in der Umweltzone

Beitragvon Seekater » 17.04.2008 - 09:29:45

Mal wieder ein update:

Seekater hat geschrieben:....
- Der Beginn der Verkehrsüberwachung in Köln mit Ahndung (40€, 1 Punkt) wird nach einer erneuten politischen Diskussion wie geplant am 1.4.2008 beginnen; der angestrebte Ermessensspielraum der Stadt Köln wurde iuristisch bestätigt ("Strafe" nur wenn das Auto in der Umweltzone nicht fahrberechtigt ist, ansonsten verkaufen Politessen und Ordnungsamtmitarbeiter direkt vor Ort für € 5,-- die zu Kontrolle notwendige Plakette ohne Geltendmachung weiterer Kosten/Gebühren für den erhöhten Aufwand)
.....
Die Überwachung ist mittlerweile deutlich sichtbar: Das Ordnungsamt setzt sogar einige Motorradstreifen ein. Beim ruhenden Verkehr scheint bei Fahrzeugen ohne Plakette die Chance nicht erwischt zu werden sogar relativ gering zu sein: Wenn ich ein Fahrzeug ohne Plakette entdecke sehe ich meist gleichzeitig schon den vorgedruckten Zettel unter dem Scheibenwischer, mit dem angekündigt wird, daß der Halter in Kürze Post erhält. Vorbildlich empfinde ich dabei das Kölner Modell, bei dem der Halter aufgefordert wird nachzuweisen, daß sein Fahrzeug die Umweltauflagen erfüllt. Wenn ja, 5,-- Verwaltungskosten incl. Plakette, wenn nein 40,-- Euro + 1 Punkt in Flensburg.

Seekater hat geschrieben:.....
- Die Stadt Köln fräst die Hauptverkehrsstraße, die mitten durch die Umweltzone führt, ab und erneuert den Teerbelag, da die Fahrbahn durch das extreme Fahrzeugaufkommen total abgefahren und nicht mehr verkehrssicher ist. Sperrung der Straße ist nicht möglich (dann bricht der Verkehr zusammen), es muß somit in mehreren Etappen gearbeitet werden, Staus bei dem Verkehrsaufkommen somit unumgänglich.
....
Die Erneuerung des Straßenbelages mußte wetterbedingt unterbrochen werden; Dauerstaus und massenhaft Streß-Huperei incl. massenhaft "beinahe-Unfällen" war die Folge. Dann ging's weiter und ist zwischenzeitlich bereits abgeschlossen. Jetzt rollt die Blechlawine wieder 4-spurig mitten durch die Umweltzone.

Seekater hat geschrieben:.....
- Plakettenaufkommen in Köln (subjektive Wahrnehmung von mir)
.....
    - .....
    - Nutzfahrzeuge oberhalb 3,5t
    Immer noch ca. 50% ohne Plakette; Fahrzeuge mit Plakette ausschließlich rot und gelb; ich habe noch kein einzigstes "Laster" mit grün gesehen. Unkenntnis der Halter (wohl überwiegend größere Firmen) ? Schlechtere Technik ? Auswirkungen der verspäteten Prüfrichtlinie für Filter in diesem Kfz-Bereich ?
    Es wird wohl ab April für einige Fahrer von größeren Nutzfahrzeugen hart werden, die nach Kassieren des ersten Punktes Ihren Arbeitgebern klar machen müssen, daß sie mit diesem Fahrzeug so nicht mehr nach Köln fahren werden......
Bei den Nutzfahrzeugen gibt's endlich auch "Bewegung": Der Plakettenanteil ist deutlich angestiegen, selbst italienische, niederländische und spanische Busse mit Plakette hab' ich schon gesehen. Allerdings bleibt es beim recht hohen "Rot-Anteil" der Plaketten. Der - banale - Grund ist mir auch klar geworden:
Die verschärften Euro-Anforderungen, die einen Filter bei größeren Nutzfahrzeugen unumgänglich machen, sind noch nicht Pflicht. Demzufolge werden derzeit - aus Kostengründen - auch Neu-LKWs ohne Filter geordert. So kurzsichtig ist eben die Transport-Branche: Solange rote oder gelbe Plakette (noch) reicht, wird eben auch damit gefahren, solange das preisgünstiger ist. Was später kommt, wird erst dann betrachtet wenn's auch später ist. Die extrem-Dimension dessen sah ich kürzlich am nagelneuen Actross-Muldenkipper eines Abrißunternehmens: Da war an Hydraulik Fernbedienung, Cockpit-Nice-To-Have-Features verbaut was die Aufpreisliste von Daimler her gab (Over-Head-Displays im Führerhaus ohne Ende), aber rote Plakette an der Windschutzscheibe - das "Extra" Rußfilter wurde weggelassen.

Wir müssen noch viel neue Denkweise in die Köpfe rein bekommen. Die Umweltzonen helfen dabei, auch wenn sie nur ein (sehr aufwändiges) Übergangsmodell sind, bis die neuen schärferen EU-Abgas-Normen Pflicht sind.

Schöne Grüße
Seekater
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Re: "Alltag" in der Umweltzone

Beitragvon rolledrops » 05.06.2008 - 07:50:10

zurück aus Frankreich ( 6 Wochen)
Info: in den Städten Lyon,Avignon,Marseille u. a. keine Umweltzonen erkannt,durchfahren oder anderes :D

Der Begriff ist dort auch unbekannt und der Franzose will davon nichts wissen.
Mehrer franz. Staatsbürger erklärten mir das das Monstrum EU in Frankreich mittlerweile verpönt ist. Zudem erklärten sie mir sehr deutlich was sie von dem Tempo der deutschen Regierung in Bezug Umweltvorgaben halten.
Umweltschutz ist auch in Frankreich bekannt-aber nicht zu Lasten des Bürgers. so einfach ist das.
Was man auch daran erkennt
1. Tempolimit
2. Kfz-Steuer im Kraftstoffpreis enthalten. ( Wer viel fährt/wer viel verbraucht zahlt auch mehr) Einfache Regelung oder :?:
3. Kat und DPF sind seit Jahren freiwillige Komponenten der Kfz und nicht wie bei uns erst mit Zusatzkosten eingebaut o.a. :!:
4. Der Kreisverkehr ermöglicht das der Verkehr flüssig bleibt
Was ja auch stimmt-selbst in den o.g.habe ich keine Staus erlebt- allerdings bei Tourbeginn in Hannover -Kurzbesuch Tochter-und in Köln Anreise/Abreise Stellplatz

Sehr deutlich hat mir ein franz. Studienrat einiges zur französischen Denkweise gesagt.
Einfache pragmatische Regelungen sind besser als Regulierungswut aus einer Bürokratiemaschine.
rd

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