Mal wieder: Grauwasser

Am Thema Umwelt kommt man heute nicht mehr vorbei. Hier ist das Forum dafür.

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Mal wieder: Grauwasser

Beitragvon URi » 13.02.2008 - 17:54:40

Hallo Leute,
gestern habe ich in der neuen proMobil den Beitrag rund ums Thema Grauwasser gelesen und natürlich gleich wieder ein schlechtes Gewissen bekommen.
Heute früh auf der Fahrt zum Büro - ich hing gerade ganz schamhaft dem Gedanken nach, wie wir früher beim Zelten am Waldrand die Zähne geputzt, uns im See gewaschen und wie oft wir als Kinder schon an Bäume gepinkelt haben - konnte ich es mitten in Berlin-Schöneberg beobachten: Im hohen Bogen flog der Inhalt eines Eimers voll schäumenden Wischwassers, mit dem just eine Eckkneipe gereinigt worden war, auf den Bürgersteig und bahnte sich den Weg in Richtung Straße. Da habe ich dann doch beruhigt für mich konstatiert: So was würde ich ja niemals wagen!
Ich bin halt doch ein (relativ) umweltbewusster Zeitgenosse.

Gruß Uwe
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Beitragvon womomax » 14.02.2008 - 17:14:55

Moin Uwe,

ich bin ein Anhänger deiner Relativitätstheorie:
Ich bin halt doch ein (relativ) umweltbewusster Zeitgenosse.
:wink:

Wir haben doch alle unsere (relativen) Stärken und Schwächen. 8)
Grüße vom
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Beitragvon steinbock » 14.02.2008 - 17:38:20

Hallo Ihr zwei
Ich schließe mich an, denn ich bin auch relativ Umweltbewust, bewußter schon als unser Nachbar(Landwirt) der gerade mit seinem Güllewagen vorbei fährt und auf dem gefrohreren Boden entsorgt.
gruß steinbock
In meinem Alter war man überall und kennt sich überall aus, man kann sich nur nicht erinnern.
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Beitragvon Scout » 14.02.2008 - 17:49:08

Ihr werdet auch alle mit dem Heiligenschein des Umweltengels ausgestattet.
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Beitragvon womomax » 14.02.2008 - 18:30:44

Ihr werdet auch alle mit dem Heiligenschein des Umweltengels ausgestattet.

Prima, sind doch solche Qualitätssiegel irre wichtig. :wink: :wink:
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Beitragvon Uli_bw » 14.02.2008 - 18:33:11

Was glaubt ihr was mit dem Eimer Wasser geschieht, der im Gulli landet?
Der wird im Schlamm der auf dem Grund des Kanalsystems versickern, sehr langsam irgendwo ankommen, in der Zwischenzeit hatten bereits megrere Bakterien Generationen die Gelegenheit sich ihm anzunehmen...

Da seh ich als wirklich kein Problem.

Und wenn ich seh, wie sich momentan die Natur entwickelt - es ist rel. trocken, wird im Laufe des Tages tauen...
Auch die Gülle schadet nicht viel.

Es gibt bestimmt schlimeres und Du weißt es nicht mal...

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Beitragvon Imo » 18.02.2008 - 17:56:03

Den Artikel habe ich auch gelesen. Ich war mir auch nicht sicher, was ich davon halten sollte.
In Berlin würde ich wohl auf die gute alte Kanalisation vertrauen. Da landet doch alles Wasser im Klärwerk.
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Re: Mal wieder: Grauwasser

Beitragvon Nasenbär » 19.02.2008 - 03:42:31

URi hat geschrieben:Hallo Leute,
gestern habe ich in der neuen proMobil den Beitrag rund ums Thema Grauwasser gelesen und natürlich gleich wieder ein schlechtes Gewissen bekommen.
Heute früh auf der Fahrt zum Büro - ich hing gerade ganz schamhaft dem Gedanken nach, wie wir früher beim Zelten am Waldrand die Zähne geputzt, uns im See gewaschen und wie oft wir als Kinder schon an Bäume gepinkelt haben - konnte ich es mitten in Berlin-Schöneberg beobachten: Im hohen Bogen flog der Inhalt eines Eimers voll schäumenden Wischwassers, mit dem just eine Eckkneipe gereinigt worden war, auf den Bürgersteig und bahnte sich den Weg in Richtung Straße. Da habe ich dann doch beruhigt für mich konstatiert: So was würde ich ja niemals wagen!
Ich bin halt doch ein (relativ) umweltbewusster Zeitgenosse.

Gruß Uwe


Auch wir haben früher (1968 bis 73) uns morgens in Bächen die Zähne geputzt und uns im Meer abgeseift, ohne uns Gedanken zu machen. In Norwegen waren wir seinerzeit - soweit ich mich erinnere - niemals aufm Klo, sondern nur im Wald. Wir waren uns keiner Schuld bewußt, alle habens so gemacht.
Und ob es der Umwelt geschadet hat, weiß ich nicht, denn Chemie war damals nicht im Spiel. Inzwischen ist wohl alles abgebaut.

Auch meine Mama und die Oma haben das Putzwasser in die Blumen gekippt. Das war halt früher normal. Obs gut war, weiß ich nicht.

Aber damals gabs auch nur ganz wenige Womos, also weniger beballte Ladung zum entsorgen. Ich denke jetzt grad an 100 liter auf einen Schlag. Das ist schon eine gealtige Menge, mit der die Umwelt klarkommen muss. Deshalb gibts wohl die Entsorgungsstationen.

Heutzutags gehts anders, denn jedes Womo ist autark, die Entsorgung ist geregelt und die Umwelt wird nicht mehr belastet, als unbedingt notwendig. Dank Zweitcassette muss der Herr des Womos nun auch nicht mehr an die Bäume pinkeln :lol: :lol:

Wir haben im Ort einen Mischkanal und können, falls es unterwegs an einer Entsorgungsstation nicht möglich ist, unser Abwasser im Gulli entsorgen. Der Klo-inhalt wird allerdings dort nicht entsorgt, denn wir wollens uns mit den Nachbarn ja nicht verderben :wink:

Gruß Nasenbär
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Beitragvon Kimbi » 19.02.2008 - 06:38:59

steinbock hat geschrieben: der gerade mit seinem Güllewagen vorbei fährt und auf dem gefrohreren Boden entsorgt.
gruß steinbock


Oh ja, die gibt es hier auch zu hunderten.
Es stinkt hier schon seit Tagen nach Sch***e. :(
Grüße - Marianne

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Beitragvon Imo » 19.02.2008 - 09:30:23

Das mit der Menge der Womos ist schon wirklich so. Ich hoffe ja, dass es bald 'mal Miniklärwerke für Womos gibt. Das wird aber wohl noch dauern ...
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Beitragvon FrankS » 19.02.2008 - 13:05:32

Hallo imo,
für die Toilette gibt es das schon (mußte ich mich selbst belehren lassen - siehe mal Beitrag "Toilettenchemie"). So ähnlich müßte das dann aber auch für den Grauwassertank sein. Ich kenne zwar den Textbeitrag von promobil lt. uris Hinweis nicht, aber schlimmer als ein Eimer Wischwasser kann wohl unsere Grauwasserqualität auch nicht sein. Es ist aber nicht nicht die Technik, die hier fehlt, sondern leider immer der Mensch, der damit mißbräuchlich umgeht. Und wenns dann massenhaft erfolgt - dann wird es zum Problem.

Tschüß FrankS
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Beitragvon Imo » 19.02.2008 - 13:12:36

Hallo Frank,
von der Toilettenlösung habe ich schon gelesen. Wenn ich mich recht erinnere, sollten die 'Überbleibsel' dabei im Grauwasser landen ... Also noch nicht klar genug. Soweit mir bekannt soll das System wohl auch erst jetzt in etwas in Serie gehen. Werde nachher 'mal gucken, ob sich das mit dem anderen Beitrag deckt. Vielleicht ist mir auch etwas entgangen ...

Simone
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Beitragvon FrankS » 23.02.2008 - 22:24:30

Hallo imo,
das ist nicht eine Frage der Klarheit des Grauwasser. Hier gibt es nun mal eindeutige Aussagen im Wasserhaushaltsgesetz, auch unser Grauwasser ist Abwasser. Für Kleinigkeiten, wie Waschschüssel, kann man keine Überwachung organisieren - und da jeden zu bestrafen, mmm. Für produzierte Dinge gilt dieses schon. Darüber hinaus kann auch unser biologischer Abfall Krankheitskeime enthalten, und daher dieses Abprodukt in den Abwassertank - und dann in die Kläranlage. Die Natur schert sich wenig drum, ob du in den Wald gehst und dort diese Notdurft verrichtest. Nur wenn an einem Standort mehrere hundert Womos stehen, dann wird das nicht nur zu einem Geruchsproblem. Die Lösung mit dem Abwassertank ist nicht schlecht (finde ich), der ist bei mir meist max. halbvoll. Damit würde ich wesentlich länger hinkommen als mit der Kassette. Was aber verschärft werden könnte ist das Ablassen des Grauwassers in "Nichtkläranlagenzuläufe". Es könnte ja dann auch noch der fäkale Abfall darin sein. Mal abwarten.
Aber 2000 Euro, 20 Ah pro Tag für den Betrieb und der Wartungs- bzw. Inbetriebhaltungsaufwand sowie die zusätzliche Last - ob sich dieses durchsetzt?

Tschüß FrankS
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