Entlang des Mittellandkanals Teil 1/3

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Entlang des Mittellandkanals Teil 1/3

Beitragvon ymperetor » 25.05.2015 - 20:21:30

Da nicht geplant war, einen öffentlichen Reisebericht zu schreiben, habe ich keine Aufnahmen von Stellplätzen gemacht. Außerdem musste ich den Bericht in 3 Teile unterteilen, da die Software immer nur max. 20 Bilder pro Beitrag annimmt!

Sonntag, 21. Sept. überwiegend heiter, im Bereich Bremen Regen 329 km
Wir kamen erst um 12.00 Uhr los. Kurz vor Bremen war Kaffeepause angesagt. Weil wir schon so spät waren, machten wir in Wildeshausen Schluss. Kurz vor 17.00 Uhr trudelten wir auf dem dortigen, schön und relativ großzügig angelegten Stellplatz ein. Bald darauf machten wir uns noch auf den Weg in die Stadt. Die Besichtigung lohnte aber nicht. Spätabends begann es zu regnen.
5,-- € Stellplatzgebühr incl. Strom

Montag, 22. Sept. morgens Regen, tagsüber überwiegend heiter, ab spätnachmittags bedeckt 242 km
Zunächst fuhren wir nach Hörstel, zum Nassen Dreieck. Der Name war Programm: Wasser nicht nur im Mittellandkanal, der hier in den Dortmund-Ems Kanal mündet oder anfängt (je nach Sichtweise) und der Ems, sondern es pladderte auch heftig von oben.
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Danach fuhren wir über Recke nach Mettingen und hofften unterwegs ein Stück am Kanal entlang fahren zu können und etwas von diesem zu sehen. Aber bis auf ein kleines Stück in der Nähe von Magdeburg, wo die Straße höher liegend am Mittellandkanal entlang führt und der Kanal keine Deiche hat, sieht man auf der gesamten Strecke vom Auto aus die Wasserstraße nur, wenn man sie kreuzt. In Mettingen schien schon die Sonne. Wir parkten wir beim der Innenstadt nahe gelegenen Discounter, gingen in den Ort (der auf sehr beschränktem Raum teilweise ganz nett war) und kauften noch ein.
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Anschließend fuhren wir über Bramsche zum Varusschlacht-Museum. Meine Holde wollte aber nicht mehr besichtigen, also tranken wir auf dem großen, aber völlig leeren Parkplatz nur noch Kaffee, um anschließend bis zum Endziel Minden weiterzufahren. Hier parkten wir um 17.00 Uhr unser WoMo auf dem Stellplatz Kanzlers Weiden
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und gingen in die Altstadt.
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Da jetzt überall Innenstadtpläne aufgestellt sind, entdeckten wir für uns neue Sehenswürdigkeiten. So gelangten wir zum ersten Mal in die obere Altstadt, die hübsch ist.
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Zum Abschluss setzten wir uns am Markt draußen hin, um bei einem Getränk dem Treiben zuzuschauen. Es war aber doch schon ziemlich kühl!
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Dienstag, 23. Sept. heiter bis wolkig 95 km
Zunächst fuhren wir zur Mindener Schachtschleuse und Weserquerung. Nachdem wir etwas Zeit benötigten, um einen WoMo-gerechten Parkplatz in der Nähe zu finden, gingen wir hinunter zur Schachtschleuse, um festzustellen, dass man zur Weserquerung nicht weiter kam, weil wegen eines Neubaus der Schleuse alles gesperrt war.
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Anschließend entfernten wir uns etwas vom Mittellandkanal und fuhren nach Springe, wo wir uns (hauptsächlich) die Hauptstraße (Fußgängerzone) anschauten.
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In diesem Bereich war es hübsch.(Geparkt hatten wir auf dem in der Nähe gelegenen Stellplatz, der ein Teil eines öffentlichen Parkplatzes ist.) Wir schlenderten über den gerade stattfindenden Markt und setzten uns nach dem Flanieren durch das Zentrum draußen vor einem Eiscafé am Markt in die Sonne und genossen Cappuccino und Latte Macchiatto und den Blick auf das Markttreiben. Dann fuhren wir zurück zum Kanal nach Seelze, wo wir nach einigem Suchen den Stellplatz an der Werft direkt am Stichkanal fanden.
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Es war alles etwas rummelig hier, aber eben direkt am Kanal am Sportboothafen. Aber der Bereich Hannover ist ja auch nicht mit vielen Stellplätzen gesegnet.
Gleich nach der Ankunft machten wir uns mit den Fahrrädern auf den Weg, dem Mittellandkanal in Richtung Hannover zu folgen.
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Entlang des ganzen Kanals gibt es Wirtschaftswege (zumeist Grand). Man muss nur gelegentlich die Kanalseite wechseln. Unterwegs sahen wir riesige Sperrtore dee Kanal überspannen, die bei einem Deichbruch herabgelassen werden können, um ein Leerlaufen des Kanals und Überschwemmen der umliegenden Gegenden zu vermeiden.
6,50 € Stellplatzgebühr
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Entlang des Mittellandkanals Teil 2/3

Beitragvon ymperetor » 25.05.2015 - 20:48:52

Mittwoch, 24.Sept. bedeckt, kalter Wind 180 km
Gegen 10.00 Uhr kamen wir los, nachdem wir die z.T. sehr versteckten Entsorgungsmöglichkeiten gefunden hatten. Frischwasser hatte ich per Gießkanne schon an den Wasserhähnen am Kai vor den Booten geholt. Zunächst fuhren wir zur Hindenburg-Schleuse in Hannover-Anderten. Hier hatten wir gleich vierfaches Glück: 1. fanden wir einen Parkplatz ganz in der Nähe. 2. Als wir kamen, fuhr gerade ein Binnenschiff in die Schleuse. 3. war es die Schleuse auf der Besucherseite. (Die andere Schleuse kann man nicht einsehen.) 4. ergatterten wir den einzigen Platz, von dem man die ganze Schleuse überblicken konnte.
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Nachdem das Schiff 14,70 m (!) angehoben
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und nach Westen ausgefahren war,
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fuhren wir über Sehnde, Peine, Braunschweig, Wolfsburg, Calvörde nach Haldensleben, wo wir auf dem Stellplatz am Stendaler Torturm parkten.
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Wir gingen von hier in die Altstadt, die aber typisch Ex-DDR war und bis auf wenige Gebäude das Ansehen nicht lohnte.
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Danach (der Stellplatz war zwar dicht an der Altstadt, gebührenfrei, Teil eines PKW-Parkplatzes, aber fast komplett mit PKWs zugeparkt) fuhren wir zum Stellplatz am Mittellandkanal am Sporthafen. Eine relativ naturbelassene Wiese (krumm und schief, mit eingeschränkter Sicht auf den Kanal und den Sportboothafen).
10,-- € Stellplatzgebühr + 1,-- € je Person
Es gab zwar auch ein Sanitärgebäude, aber dieses war wohl in erster Linie für die Sportbootfahrer gedacht und ca. 200 m weit entfernt. Zudem kostete das Duschen extra.

Donnerstag, 25. Sept. bedeckt, böiger Wind, gegen Mittag Schauer 125 km
Wir kamen spät los und fuhren zunächst zur ca. 7 km entfernten Hundisburg, um uns in den barocken Gärten zu ergehen.
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Dort angekommen, stellte wir angenehm überrascht fest, dass kein Eintritt erhoben wurde und dass neben den barocken Gärten noch ein Riesenpark von etlichen Hektar existierte. Dieser war uns aber zu groß und zu „bergig“, sodass wir uns auf die Gärten beschränkten.
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Am Schloss angekommen, entdeckten wir, dass hinter dem Schloss auf den alten Burgmauern noch ein ganzer Guts-/Burg-/Schlosshof mit vielen Gewerken (z.B. Tischlerei, Schmiede, Brauerei u.v.m.) existierte und die Gewerke durch Anschlagtafeln beschrieben waren.
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Auf dem Weg vom Parkplatz zu den Gärten kamen wir durch mit großen Früchten behangene Obstplantagen, in denen durch Schilder das Pflücken verboten war. Aber unter den Bäumen lagen viele große Äpfel. Vom Nichtaufsammeln war nirgendwo die Rede!!
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Entlang des Mittellandkanals Teil 3/3

Beitragvon ymperetor » 25.05.2015 - 21:21:23

Danach fuhren wir die wenigen Kilometer zum Wasserkreuz Magdeburg. Hier endet der Mittellandkanal und geht in den Elbe-Havel-Kanal über. Zunächst besichtigten wir das Schiffshebewerk Rothensee (wo bei unserer Ankunft auch gerade eine Schleusung hinunter zur Elbe stattfand),
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sowie die danebenliegende neu gebauten Sparschleuse (heißt so, weil für die Schleusung viel weniger Wasser verbraucht wird als normal)
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und erklommen den Aussichtsturm, von dem man einen recht guten Überblick über das Wasserkreuz hat.
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Anschließend fuhren wir zu der in Luftlinie ca. einen Kilometer entfernten Trogbrücke, der mit 918 m die längsten Kanalbrücke der Welt.
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Sie wurde erst in diesem Jahrtausend fertiggestellt und führt über die Elbe. Ein Projekt, das zwar schon vor dem 2. Weltkrieg geplant wurde, von diesem aber gestoppt wurde und erst nach der Wende vollendet wurde. Um dorthin zu gelangen, mussten wir aber einen 12 Kilometer langen Anfahrtsweg zurücklegen. An beiden Stellen waren ausreichend Parkplätze, auch für das WoMo, vorhanden.
Als wir alles besichtigt und fotografiert hatten, fuhren wir zu unserem Tagesziel Tangermünde, wo der Stellplatz direkt an der Stadtmauer und nahe des Hafens liegt. Die Stadt hat eine noch gut erhaltene Stadtmauer und viele historische Gebäude.
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Die Burg ist nur noch zu geringen Teilen erhalten.
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Aber man kann sich von dort „oben“ vorstellen, wie früher bei dem guten Blick über die Elbe die feindlichen Slawen auf der anderen Seite beobachtet werden konnten.
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Nach 18.00 Uhr gingen wir noch entlang des Hafens zur Burg und von dort zurück durch die Hauptstraße,
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an deren Ende wir in der Zecherey St. Nikolai (Das Gebäude war früher eine Kirche und später ein Hospital) unser Kuhschwanzbier süffelten.
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5,-- € Stellplatzgebühr incl. V+E + Strom

Freitag, 26. Sept. bedeckt, häufig Nieselregen 232 km
Um kurz nach 10.00 Uhr waren wir mit Ver- und Entsorgen fertig. Da es der vorletzte Urlaubstag war, beschlossen wir noch einmal nach Warnemünde zu fahren, da der Platz am Warnowkanal angeblich verkauft sei und in 2015 bebaut werden soll. Ein letzter Besuch an einem toll gelegenen Platz, der allerdings ohne jede Austattung pro Nacht auch 16.00 € kostete. Über Havelberg führten kilometerlange schnurgerade Alleen bis nach Wittstock/Dosse. Hier fuhren wir auf die Autobahn, die uns bis nach Warnemünde führte. Als wir hier um 14.30 Uhr eintrafen, ergatterten wir den letzten Platz in der ersten Reihe am Warnow-Kanal oberhalb der Promenade. Zum ersten Mal seit ewigen Zeiten lag kein Kreuzfahrer am Terminal. Aber es war ja auch schon relativ spät in der Kreuzfahrtsaison.
Nach dem Kaffee machten wir einen langen Spaziergang durch den Ort, bis wir am Hotel Neptun wieder an der Strandpromenade ankamen. Über diese und entlang des Alten Stromes – wo der Tourismus tobt - kehrten wir zurück, bis wir an dem Lokal ankamen, in dem wir immer unser Bier trinken, dem Herbert’s.
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Obwohl es erst 17.00 Uhr war, beschlossen wir, jetzt schon zu essen. Das Essen sah wie immer gut aus, war aber nicht so berauschend (max. befriedigend). Als wir zum WoMo zurückkehrten, hatte der Wind inzwischen so stark aufgefrischt, dass keines der WoMos auf dem Stellplatz seine Sat-Antenne ausgefahren hatte.
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16,-- € Stellplatzgebühr

Sonnabend, 27. Sept. heiter bis wolkig 322 km
Bevor wir uns auf den Heimweg machten, spazierten wir noch zum Kreuzfahrerterminal, wo heute die AIDAmar lag.
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Gegen 10.30 Uhr verließen wir Warnemünde. Unterwegs nickte ich kurz auf der A20 ein – als Fahrer!!! (Ich hatte wohl die Wirkung der Reisetabletten unterschätzt!) Also machten wir baldmöglichst Pause auf dem nächsten Rasthof. So lange hielt der Adrenalinstoß! Nach dem Schläfchen war es Mittagszeit und da wir nach Hause wollten, blieb die Küche kalt und es mussten bei einer Fastfoodkette auf dem Rasthof Burger und Pommes reichen. Gegen 15.30 Uhr trudelten wir wieder zu Hause ein.
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Re: Entlang des Mittellandkanals Teil 3/3

Beitragvon Allhie » 25.05.2015 - 21:36:23

Schöner Bericht. :)
Macht Lust, die Strecke mal selbst abzufahren . Hoffe, dass das in ein paar Jahren noch so schön geht. Ist wohl eher was ohne meinen Nachwuchs,( daher das verschieben in die Zukunft). Aber wieder ein Bericht, der mir das Adventszeit-Gefühl bringt: Die Freude auf das, was da kommen mag, ist groß :D 8) :D

LG Allhie
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Re: Entlang des Mittellandkanals Teil 1/3

Beitragvon Lauser » 26.05.2015 - 10:22:55

Sehr schön geschrieben und interessante Bilder.
Danke für die Mühe :D
Lauser
Grüße aus dem Westerwald und allen allzeit gute Fahrt
our (mobil)home is our castle :-)
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