In diesem Jahr haben wir mehrere Kurztrips geplant und alle befinden sich in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Wenn man so viel wie wir in den verschiedensten Ecken Europas unterwegs war, kann man sehr leicht den Blick für die wirklich schönen Seiten der eigenen Heimat vergessen.
Saarburg und der dort gelegene Reisemobilstellplatz sollte unser erstes Ziel sein. Wir sind erst Sonntag losgefahren und hatten mal wieder Glück. Man kann auf diesem Platz ab einem Aufenthalt von 5 Tagen einen Platz reservieren und als wir ankamen, waren fast alle noch freien oder schon wieder freien Plätze reserviert. Wir hatten ja mit Fronleichnam einen Feiertag in dieser Woche. Man kann sich zwar auf einen der reservierten Plätze stellen, muß aber am Tag der Reservierung bis 12:00 Uhr räumen und hoffen einen anderen Platz zu finden. Da der Platz augenscheinlich sehr begehrt ist, besonders bei unseren Freunden mit den gelben Nummernschildern, empfiehlt sich eine Reservierung, da man ohne Probleme mindestens 3 Tage dort verbringen kann. Wir haben auf Anraten des Platzwartes eine Runde gedreht und als wir uns dem Eckplatz Nr. 41 genähert haben, sind die ehemaligen Bewohner gerade abgefahren. Dieser war noch nicht reserviert und sollte für die nächsten 5 Tage unser Zuhause sein.
Die Gebühr zahlt man bei einem der Platzwarte im kleinen Holzhäuschen, direkt neben dem Biergarten und Café. Wer sich gleich für 3 Tage entscheidet bekommt den Platz für 9 € pro Nacht plus 25 Ct Kurtaxe für jeden erwachsenen Mitreisenden. Ansonsten sind täglich 10 € fällig. Strom zahlt man wie gewohnt an Säulen zu 50 Ct je Kw/h. Wer nicht genug der heiß begehrten 50 Ct Stücke hat, kann diese beim Platzwart eintauschen. Je nachdem wo man steht, ist ein längeres Stromkabel unbedingt notwendig. Es gibt je 2 Duschen und 2 Toiletten für den Camper und die Camperin. Die benötigten Duschmünzen können zu 1,50 € beim Platzwart gekauft werden. Damit kann man 4 Minuten duschen, mit der Möglichkeit das Wasser per Start-Stoppknopf an- und abzuschalten. Eine sehr gute Hilfe ist das rote LED Lichterband, welches das Ablaufen der 4 Minuten genau anzeigt. Ein Biergarten, das Café mit selbstgebackenem Kuchen, ein Brötchenservice und ein Pizzaservice runden das Angebot ab. Selbst wer Flaschengas braucht, dem kann am Platz geholfen werden. Das Versorgen und Entsorgen ist an der bewährten Holiday Clean Anlage absolut kein Problem. Der wirklich schöne Platz besteht aus 3 Teilen. Der Hauptplatz mit 70 parzellierten Stellplätzen und die 30 parzellierten Plätze auf der Wiese sind an die Stromversorgung angeschlossen. Lediglich der Ausweichplatz auf einer benachbarten Wiese ist ohne Stromversorgung und wird bei größerem Andrang geöffnet.
Direkt am Platz vorbei führt der Saarradweg, der einen flussabwärts folgend in Richtung Trier bis zur Mündung in die Mosel in Konz führt. Flussaufwärts fahrend gelangt man über Mettlach zur Saarschleife und kann weiter bis Saargemünd fahren. Uns hat die Fahrt nach Konz besser gefallen, da der Radweg weitaus schöner gelegen ist. Man hat sogar die Möglichkeit den Radweg am Saarkanal zu verlassen und entlang des Altarms der Saar mit einem kleinen Umweg bis Konz zu fahren. Allerdings führt hier ein Stück des Weges auf einer befahrenen Landstraße. Der Weg zur Saarschleife führt größtenteils ohne Schatten direkt neben der stark befahrenen B51 entlang. Wenn mal keine Baumfällarbeiten stattfinden, kann man allerdings ein Stück auf der gegenüber liegenden Seite im Wald fahren. Dabei hat man einen wunderbaren Blick auf die Klause Kastel, die Grabkapelle König Johanns von Böhmen. Shoppingfreunde kommen in Mettlach voll auf ihre Kosten. Im Mettlach Outletcenter wird man mit Sicherheit fündig. Einen guten Ort zum Einkehren findet man am Ortsanfang aus Richtung Saarburg kommend. Die Mettlacher Abtei Brauerei mit ihrem schönen Biergarten bietet neben dem eigenen gebrauten Bio-Bier eine umfangreiche Speisekarte zu angemessenen Preisen. Besonders zu empfehlen sind neben dem Bier natürlich, der Flammkuchen und der Brauerfladen.
Aber auch ohne Rad kann man in Saarburg was erleben. Die malerische Altstadt mit vielen reizvollen Ecken ist zu Fuß, auch für Ungeübte in etwa 20 Minuten zu erreichen. Hier gibt es wirklich einiges zu bewundern. Auf gar keinen Fall sollte man den Wasserfall mitten in der Stadt verpassen und der etwas mühsame Anstieg auf die Burgruine lohnt die Mühe allemal. Mit den Ausflugsdampfern kann man verschiedene Orte an Saar und Mosel besuchen.
Unser Fazit: Der Platz ist für Hundebesitzer sehr gut geeignet und wohl erzogene Hunde an der Leine sind sehr gern gesehene Gäste. Man kann hier wunderbar ausspannen und Schiffe gucken an der Saar oder sich sportlich betätigen und die Gegend mit dem Rad erkunden. Der Stadtbesuch ist Pflicht und wir werden auf jeden Fall wieder kommen.
Den vollständigen Bericht mit Bildern kann man auf https://rohnerreisen.wordpress.com/ finden.