Kurztrip auf die Schwäbische Alb, an die Donau und den Main

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Kurztrip auf die Schwäbische Alb, an die Donau und den Main

Beitragvon cwr » 20.07.2018 - 10:41:56

Kurztrips sind mittlerweile unsere neue Leidenschaft geworden und ganz besonders gerne an bemerkenswerte Orte entlang der deutschen Flüsse. Viele Menschen ahnen nicht mal, wie schön es auch bei uns zuhause in Deutschland sein kann, ins besonders dieses Jahr, wo auch mal das Wetter mitspielt.

Als erstes Ziel für diesen Ausflug hatten wir uns den Reisemobilstellplatz am Zielfinger See bei Mengen auf der Schwäbischen Alb ausgesucht. Auch hier mal wieder ein Top Platz, der unserer Meinung nach dieses besondere Prädikat verdient. An einem Badesee gelegen, bietet er 50 fast ebene und gut befestigte Stellplätze an. V+E sind im Einfahrtsbereich vorhanden und gut anzufahren. Kostenloses WLAN, Brötchenservice und ein Schlüssel für den Zugang zum Badesee, mit Benutzung der Sanitäranlagen (etwa 200 m entfernt) sind im Preis von 12 € inklusive. Die täglich benötigte Kleinmenge Wasser zum Kaffeekochen kann morgens oder abends kostenlos beim Platzwart geholt werden. Strom wird an jedem Platz angeboten und kostet 50 Ct die kwh, zahlbar in 50 Ct, 1 und 2 € Münzen. Die Gebühr wird an einem Parkscheinautomat mit Bargeld oder Karte (EC, VISA oder Master) bezahlt. Man kann bis zu einem Maximum von 14 Tagen hier stehen bleiben. Die Plätze mit Seeblick sind natürlich auch hier sehr beliebt und von Langzeitcampern belegt.
Freizeitmöglichkeiten werden auch für jede Altersklasse geboten. Neben einem kleinen eingezäunten Nichtschwimmerbereich gibt es mehrere Stege, die zum Sprung ins kühle Nass einladen. Wer gut zu Fuß ist, kann den See problemlos in weniger als einer halben Stunde umrunden. Es sind insgesamt 6 Seen vorhanden, wobei nur der Badesee und die beiden Angelseen nutzbar sind, da noch immer Kies abgebaut wird. Im näheren Umland findet man die beiden kleinen Städte Mengen und Scheer. Für den Gaumen sind 2 Restaurants im direkten Umfeld des Badesees und das Gaggli Nudelhaus in Mengen vorhanden.
Im Umkreis von 30 km werden vom gleichen Anbieter 3 Wohnmobilstellplätze angeboten. Wenn man auf jedem der 3 Plätze mindestens einmal übernachtet, bekommt man die vierte Nacht geschenkt.

Unser Fazit hier:
Der Stellplatz am Zielfinger See verdient auf jeden Fall die Bezeichnung Top Platz und wird von einem sehr freundlichen Platzwart betreut. Aufgrund der vielfältigen Freizeitmöglichkeiten ist der Platz natürlich sehr beliebt und speziell in den Sommerferien und den sonnigen Wochenenden restlos gefüllt. Reservierungen sind nicht möglich. Eine klare Empfehlung unsererseits.

Nach einem kurzen, privat bedingten Abstecher zum Top Platz nach Waldshut Tiengen, der von uns schon ausreichend in anderen Reiseberichten gelobt wurde, ging's weiter nach Geisingen an der Donau. Der dortige Stellplatz wurde neu in die Riege der Top Plätze aufgenommen und hat es sich auch redlich verdient. Alleine die Preispolitik ist der Hammer. Die Preise sind gestaffelt ja nach Länge des Aufenthaltes und beginnen bei 9 € pro Tag bis zu 35 € für 5 Tage oder eine ganze Woche. Das ist uns in dieser Art und Weise bisher noch nicht begegnet. Strom wie fast überall kostet 1 € für 2 kwh, zahlbar am Stromkasten in 50 CT, 1 oder 2 € Münzen. Für eine Kleinmenge von etwa 10 l zu den üblichen 10 Ct ist ein Extrahahn vorhanden. Die V+E Anlage ist sehr großzügig dimensioniert und kann problemlos auch mit sehr großen Fahrzeugen angefahren werden. Freies WLAN und ein gutes Angebot an Infomaterial runden das sehr gute Angebot ab. Da der Bäcker in fußläufiger Entfernung liegt, braucht man nicht unbedingt einen Brötchenservice. Die frischen Eier der freilaufenden Hühner des Platzwartes sind übrigens hervorragend. Man soll die Duschen in der benachbarten „arena geisingen“ nutzen können, wir haben es nicht probiert, wir haben alles selbst an Bord.
Einziger Kritikpunkt aus meiner Sicht ist der Schlauch zum Spülen der Toilettenkassette. Der ist zu lang und zu starr nach unten verlegt und sorgt deshalb bei jedem Spülvorgang für eine kleine Überschwemmung. Ein nach der Seite verlegter etwas flexiblerer Schlauch würde dieses Problem lösen. Eine Verbesserung des Zusammenlebens auf diesem Stellplatz wäre recht einfach durch einen Holzpflock oder einen Stein in der Mitte der Stellplatzfläche zu regeln. Da auf fast jeder Fläche 2 Mobile stehen sollen, dies aber nicht ausreichend kenntlich gemacht wird, hat es zu Irritationen während unseres Aufenthaltes geführt. Die meisten Camper sind einfach davon ausgegangen, daß jede Stellfläche für nur 1 Mobil vorgesehen ist und das hat dazu geführt, daß später ankommende Gäste keinen Platz mehr vorfanden, weil jeweils mitten auf der Stellfläche ein Wohnmobil geparkt war.
Aktive Camper kommen hier voll auf ihre Kosten. Geisingen liegt direkt am Donauradweg und man kann problemlos beide Richtungen befahren. Entweder fährt man nach Donaueschingen zur Donauquelle (wurde im Reisebericht Kurztrip Riedsee ausführlich beschrieben) oder in Richtung Tuttlingen um die verschiedenen Donauversickerungen zu bewundern. Bei Möhringen kann man die meiste Zeit des Jahres im trockenen Flussbett der Donau spazieren gehen. Von der Wanderung „durch den Unterhölzer Wald über den Wartenberg“ waren wir anfangs etwas enttäuscht. Einzig das Heimkehrerkreuz auf dem Wartenberg war den Aufstieg wert. Vom Schloss ist leider nichts zu sehen, da in Privatbesitz und die Burgruine ist den Namen Ruine nicht wert. Nur ein Haufen Steine, sonst nix.
Gelohnt hat sich auch unser Ausflug mit der DB nach Beuron. Wir wollten mit dem Frühzug 09:30 Uhr nach Beuron fahren, da der Weg über den Donauradweg mit Hundeanhänger doch zu anstrengend für Mensch und Hund gewesen wären. Also haben wir uns den Wecker gestellt um auf keinen Fall den Zug zu verpassen. Wir waren dann auch früh genug auf dem Bahnhof (eigentlich sind es nur 2 Bahnsteige und der Fahrkartenautomat) und haben uns 2 Tagestickets gekauft. Hunde fahren umsonst. Es hat uns schon etwas gewundert, daß so wenig Betrieb auf Gleis 2 war. Warum haben wir dann auch umgehend gesehen. Aufgrund einer technischen Störung fiel an diesem Tag der Zug aus und wir mussten auf den nächsten ausweichen. Eigentlich kein Problem, denn hier sind die Zeiten recht eng getaktet und die nächste RB stand für 11:30 auf dem Plan. Die kam dann auch und hat uns nach Beuron gebracht. Das dortige Kloster ist schon bemerkenswert. Da wir unsere Heimfahrt erst am späten Nachmittag geplant hatten, war auch noch eine Wanderung zur Lourdesgrotte drin. Dort angekommen war die Verlockung groß auch noch weiter zur Jägerhaushöhle durchs Leibfrauental zu wandern. Von der Jägerhaushöhle war es dann auch nicht mehr so weit hoch zum Schloss Bronnen. Dieser Aufstieg hatte es an diesem Tag in sich. Tropische Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit brachten uns doch arg ins Schwitzen. Es war schon ein recht anspruchsvoller Aufstieg, vorbei an 3 weiteren, noch imposanteren Höhlen, den unsere kleine „Bergziege“ Jule sehr genossen hat. Vom Schloss kann man leider nicht viel sehen, da auch hier keine Besichtigung möglich ist. Es ist im Besitz der Herren von Enzberg. Beuron selbst hat auch einen Stellplatz an der Alten Brücke, aber leider noch ohne V+E.

Unser Fazit:
Eigentlich bräuchte man beim obigen Fazit nur den Namen zu ersetzen. Auch der SP in Geisingen ist eine klare Empfehlung unsererseits.

Aber irgendwann ist auch ein Kurztrip mal zu Ende. Für den Heimweg haben wir uns einen lang gehegten Wunsch erfüllt. Wir wollten schon immer mal nach Kitzingen auf den Stellplatz am Main. Wir sind relativ früh los, um auch früh anzukommen, da nach dem Ferienbeginn in NRW mit einem erhöhten Aufkommen zu rechnen war. Das anhaltend gute Wetter tat ein Übriges und spülte jede Menge Wochenendurlauber auf die Straßen. Wir wollten den Nachmittag nutzen um ganz gemütlich die Stadt zu besichtigen. Leider kommt es an einem Freitag, dem 13. meistens anders. Auf der A81 standen wir nach einem schweren Unfall fast 2 Stunden im Stau und sollte dies noch nicht genug sein, noch eine weitere im zähen Verkehr auf der A3 in der Baustelle vor Würzburg. Wir haben mit viel Glück noch einen der letzten freien Stellplätze in Kitzingen ergattern können. Wir standen auf der Wiese hinter der Nordbrücke und waren im ersten Moment etwas enttäuscht von diesem Platz um den immer ein Riesenhype veranstaltet wird. Sehr laut durch die nahe Straße, die Brücke und die Bahnlinie auf der anderen Mainseite. Nachts hat's dann doch nicht gestört.
Der Platz scheint eher ein Durchgangsplatz zu sein, da die meisten Mitcamper nur eine Nacht blieben. Die Gebühr von 9 € pro Nacht (maximal 3 Nächte) kann am Automaten mit passenden Scheinen und Münzen gezahlt werden. Der Automat wechselt nicht. Es ist eine relativ kleine, aber saubere Sanitäreinheit von 3 Toiletten für Damen und 2 für Herren vorhanden. Brötchenservice und kostenloses WLAN (sehr schnell, Zugangsdaten vom Platzwart) werden auch angeboten. Vor der Einfahrt zum Stellplatz ist eine großzügige V+E zu finden. Strom gibt’s wie fast überall für 50 Ct eine kwh. Auch hier sind die Plätze mit Mainblick im vorderen Bereich sehr begehrt und manch einer nimmt sogar Wartezeit in Kauf einen dieser Plätze zu ergattern. Am Samstagabend waren sogar im hinteren Bereich etliche Mobile auf der Wiese abgestellt worden, da die Kapazität von 70 Mobilen schon früh am Mittag erreicht worden war.
Eine Besichtigung der reizvollen Stadt können wir nur empfehlen. Es gibt wirklich genug zu entdecken und zu bewundern. Infomaterial ist auch ausreichend im Container unter der Nordbrücke vorhanden. Wir haben dann noch die Radtour nach Ochsenfurt gemacht. Ochsenfurt selbst hat uns nicht so begeistert wie Marktbreit. Dort findet man neben der sehr schönen Altstadt auch mitten in der kleinen Stadt Kirche, Rathaus und Schloss. Diese kurze Tour hat aber Lust auf mehr gemacht.

Unser Fazit:
Kitzingen selbst ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Wer sich unnötigen Stress ersparen will und kann, sollte das Wochenende meiden. Der Stellplatz ist dann immer brechend voll. Der Mainradweg führt in dieser Gegend leicht hügelig durch Obstwiesen, entlang der Weinberge und an vielen Stellen auch direkt am Main entlang. Dort bieten sich vielfältige Möglichkeiten sich durch einen Sprung ins kühle Nass zu erfrischen. Wir werden auf jeden Fall nochmals hinfahren um die andere Richtung des Radweges zu befahren, aber mit Sicherheit nicht am Wochenende.


Bunte Bildchen und noch viel mehr, wie immer auf https://rohnerreisen.wordpress.com/
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Re: Kurztrip auf die Schwäbische Alb, an die Donau und den M

Beitragvon Hymerli93 » 20.07.2018 - 11:54:36

cwr hat geschrieben:Viele Menschen ahnen nicht mal, wie schön es auch bei uns zuhause in Deutschland sein kann

...wie wahr.. 8)
wieder mal ein schöner Bericht mit tollen Anregungen

LG
michael
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Re: Kurztrip auf die Schwäbische Alb, an die Donau und den M

Beitragvon Zwergi » 21.07.2018 - 16:13:07

Hymerli93 hat geschrieben:
cwr hat geschrieben:Viele Menschen ahnen nicht mal, wie schön es auch bei uns zuhause in Deutschland sein kann

...wie wahr.. 8)
wieder mal ein schöner Bericht mit tollen Anregungen

LG
michael


Dem kann ich mich uneingeschränkt anschließen.
Freundliche Grüße, Maja

Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluß verschmutzt und der letzte Fisch gefangen ist, werden die Menschen merken, dass man Geld nicht essen kann.Prophezeiung des kanadischen Stammes der Cree
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