Deutsche Top Weingüter & Naturerlebnisse mit dem Womo

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Deutsche Top Weingüter & Naturerlebnisse mit dem Womo

Beitragvon Wehr-Reinhold.com » 25.07.2020 - 16:42:51

Dies ist der Anfang unseres Reiseberichtes "Deutsche Top-100 Weingüter & außergewöhnliche Naturerlebnisse", den wir in voller Länge auf unserer Website http://www.Wehr-Reinhold.de mit vielen Fotos veröffentlicht haben. In unseren Reiseberichten geht es um Wohnmobilreisen & Fotografie.
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Deutsche Top-100 Weingüter & außergewöhnliche Naturerlebnisse
Dies ist definitiv eine ganz besondere Reise für uns – vielleicht nicht gerade das exotischste Reiseziel und schon erst recht nicht der abenteuerlichste und spektakulärste Trip, den wir je in unserem Leben gemacht haben! Aber zum einen ist diese Reise unsere erste im eigenen Wohnmobil, zum anderen haben wir eine Route entlang ganz besonderer und abwechslungsreicher Naturerlebnisse im Süden Deutschlands zusammengestellt, die uns allesamt noch unbekannt sind. Auch führt die Reise entlang einiger Top-Weinanbaugebiete und wir werden einige der besten Weingüter Deutschlands besuchen, um die Weine zu probieren.

Seitdem wir ein Wohnmobil besitzen und uns um nahgelegene Reiseziele Gedanken machen, stellen wir fest wie wenig wir eigentlich unser eigenes Heimatland kennen! Wir sind uns einig, das in den nächsten Jahren zu ändern!
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Schlafmohnblüte Grandenborn
23. Juni 2020 – Von Isernhagen nach Grandenborn

Wir haben uns gut vorbereitet auf unsere erste längere Tour mit dem eigenen Wohnmobil. Mithilfe unserer Erfahrungen mit geliehenen Wohnmobilen haben wir unser Gefährt in den letzten Wochen hoffentlich perfekt eingerichtet. Unsere Packliste inklusive vieler hilfreicher Tools findet ihr hier!

Nachdem wir beide noch tagsüber gearbeitet haben, starten wir am Nachmittag in Richtung Süden. Natürlich darf ein Selfie vom Start zu unserer ersten Reise mit dem eigenen Wohnmobil nicht fehlen!

Die nicht enden wollende Baustelle zwischen Hildesheim und Göttingen raubt uns bereits zu Beginn unserer Reise den letzten Nerv! Unser erstes Etappenziel ist Grandenborn in der Nähe von Eschwege. Das kleine Kaff inmitten einer von Landwirtschaft geprägten hügeligen Landschaft ist berühmt für seine Mohnblumenblüte, kein gewöhnlicher Klatschmohn, sondern riesige Felder voller Schlafmohn!
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Am Ortsrand gibt es einen kostenlosen Stellplatz, lediglich für die Toilettenbenutzung und Versorgung mit Strom und Wasser wird eine Gebühr von 7 € erhoben. Leider sind die Toiletten verschlossen und auch der Stromanschluss ist zunächst nicht aktiviert – entweder ist die Mohn-Saison noch nicht eröffnet oder die Einschränkungen sind noch immer der Corona-Pandemie geschuldet. Später am Abend kommt eine Mitarbeiterin der Gemeinde, kassiert 5 € und aktiviert den Stromanschluss.

Im benachbarten Gasthaus Teichhof sitzt man gemütlich an einem Teich, in dem einige exotische Enten heimisch sind – unbeachtet von den anderen Gästen, uns ambitionierten Birdern fällt das ungewohnte Federvieh natürlich sofort auf. Wir bestellen leckere hausgemachte „Mohnwurst“ mit Kohlrabi und jungen Kartoffeln, sehr reelle und kostengünstige Hausmannskost!
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Natürlich darf ein kleiner Verdauungsspaziergang durch die Umgebung nicht fehlen und wir stellen fest, dass der Schlafmohn leider noch nicht richtig blüht. Trotzdem beschließen wir, morgen früh eine der auf einem Hinweisschild beschriebenen Mohn-Runden zu laufen.

24. Juni 2020 – Von Grandenborn zum Hainich Nationalpark

Es fühlt sich richtig gut an, im eigenen Wohnmobil aufzuwachen! Erst einmal wird ausgiebig gefrühstückt, bevor wir den gut vier Kilometer langen Mohnwanderweg begehen. Wie erwartet sind auf den Feldern nur vereinzelt Schlafmohn-Blüten zu entdecken. Die Wirtin des Teichhofs sagte uns, dass der Mohn dieses Jahr sehr spät dran sei. Die Blütezeit wird erst für Ende Juni erwartet. Irgendwie erinnert uns das Ganze an unsere letztjährige Wohnmobiltour durch die Provence, wo wir der Lavendelblüte hinterher gehechelt sind, aber eigentlich immer etwas zu früh dran waren. Dennoch ist die Runde auf dem Wanderweg 1 wunderschön, zumal üppige Blumenwiesen den Wegesrand zieren: Malven, Ringelblumen, Boretsch, Hahnenkamm und natürlich jede Menge Klatschmohn ergeben ein kunterbuntes Ensemble.

Nach einer ausgiebigen Foto-Session kaufen wir noch in der hervorragenden Schlachterei des Teichhofes ein und steuern anschließend das nahe Eisenach an, um die berühmte Wartburg zu besuchen. Wie kaum eine andere Burg ist die Wartburg mit der deutschen Geschichte tief verwurzelt. So hielt sich Martin Luther hier versteckt und übersetzte 1521/22 das Neue Testament. Der Eintritt in das alte Gemäuer kostet stolze 12 €.
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Große Teile der heutigen Wartburg wurden im 19. Jahrhundert erbaut. Natürlich haben zahlreiche Exponate direkten Bezug zu seinem wohl berühmtesten Bewohner, Martin Luther, auch seine Kammer ist in rekonstruierter Form zu bewundern.

Hainich Nationalpark
Der Wohnmobilplatz zu Füßen der Burg ist nicht sehr gemütlich, so dass wir beschließen, direkt unser nächstes Etappenziel anzusteuern. Den nahen Nationalpark Hainich wollten wir schon immer einmal durchwandern – er gilt als der einzige „Urwald“ Deutschlands. Hier soll der Besucher die Kraft der Natur hautnah spüren können, das Ringen der Bäume um Licht, Wasser und Nährstoffe. Die natürlich ökologischen Prozesse können im Hainich ungestört ablaufen, und die Natur wird überall der Natur überlassen.

Wir buchen uns ein auf dem Campingplatz „Am Tor zum Hainich“ in Weberstedt, ein gepflegter Platz auf einer ausgedehnten Wiese mit ganz viel Platz für jeden Camper. Den Abend verbringen wir am Wohnmobil und kochen leckere Spaghetti Bolognese.

25. Juni 2020 – Hainich Nationalpark

Der Morgen ist etwas verregnet, so dass wir es langsam angehen lassen. Das Wetter soll im Laufe des Tages immer besser werden – das wäre auch wünschenswert für unsere geplante Radtour um den Hainich Nationalpark. Direkt hinter dem Campingplatz kommt man auf die bestens ausgeschilderte 25 Kilometer lange Runde. Wir empfehlen, die Tour unbedingt gegen den Uhrzeigersinn zu fahren, dann erspart man sich heftige Anstiege mit 10 % Steigung und mehr (wir gehören ja noch immer zur aussterbenden sportlichen Biker-Fraktion ohne E-Antrieb).

Zunächst einmal geht es ohne nennenswerte Steigung zum Eingang in den Nationalpark bei der Fuchsfarm. Unterwegs kosten wir köstliche Kirschen am Wegesrand.

Einen ersten eindrucksvollen Eindruck von der unberührten Natur des Hainich erhalten wir bei einem kurzen Abstecher zum Hünenteich. Ein ohrenbetäubendes Froschkonzert begleitet unseren Erkundungsgang rund um den urwüchsigen Teich.

Ab dem Wildkatzenkinderwald geht es dann kilometerlang bergauf, allerdings zumeist mit moderatem Anstieg. Unterwegs sichten wir unzählige Vögel, Highlight auf einer weitläufigen Ebene sind jagende männliche Neuntöter, die immer wieder auf ihre Warten zurückfliegen und in die Ebene spähen, um große Insekten zu jagen. Wie bei anderen Würgern ebenfalls zu beobachten, spießt der Neuntöter überschüssige Beute wir Hummeln, Heuschrecken und sogar kleinere Nagetiere als Vorrat auf Dornen auf, um sie später zu verspeisen.
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Wir fahren durch einen wunderschönen Buchen-Urwald, das Markenzeichen des Hainich. Ursprünglich war Deutschland von Buchenwäldern dominiert, jedoch wurden die Baumbestände im Laufe der Jahrhunderte immer weiter zurückgedrängt und machen mittlerweile nur noch 5 % der deutschen Gesamtfläche aus. Aus diesem Grund wurde 2011 der Hainich mit der Auszeichnung Unesco Weltnaturerbe ausgezeichnet. Zusammen mit Flächen in den Karpaten besitzt der Hainich den größten verbleibenen Bestand eines Buchen-Urwaldes. Wenn man sich diesen winzigen restlichen Bestand an natürlicher Waldfläche in unserem Land vor Augen führt, müsste man Deutschland fast das Recht absprechen, angesichts der schonungslosen Abholzung des Regenwaldes des unsäglichen brasilianischen Diktators Bolsonaro auch nur den Finger zu erheben – die Ausbeutung der Naturressourcen ist in Deutschland nur sehr viel früher fast vollständig erfolgt!

Bei der Hainich-Baude am Craulaer Kreuz machen wir unsere Mittagspause. Man könnte meinen, wir hätten bereits eine bayerische Alm erreicht – aus den Lautsprechern erklingt Blasmusik und die Bedienung steckt in Lederhosen und zünftigen Trachten. Auf der Terrasse genießen wir leckere Linsensuppe mit Bockwurst sowie „Handkäs mit Musik“.

Von der Hainich Baude geht es über eine Hochebene anschließend mehr oder weniger nur noch bergab bis zu unserem nächsten Ziel, dem Baumkronenpfad, ein 540 Meter langer Weg, der auf 10 Meter Höhe beginnt und bis auf 24 Meter in die Kronen des Waldes ansteigt (Eintritt 7 €). Man erhält eine ganz andere Perspektive von der Urwüchsigkeit des Buchen-Urwaldes und die sich im Wind wiegenden Baumwipfel.
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Für Kinder sind abenteuerliche, aber natürlich sichere Klettermöglichkeiten in schwindelerregender Höhe möglich. Auf Tafeln wird der Wald erklärt, so dass auch Kinder auf spielerische Weise lernen können, wie wichtig der Wald für den Menschen ist. Ganz plakativ kann zum Beispiel erfahren werden: „Wie viele Jahre muss sich die Buche strecken, um eines Menschen täglich Luft-Bedarf zu decken? Die Antwort lautet … hättet ihr es gewusst? 100 Jahre!!! Ein anschauliches Bild dafür, wie notwendig der bedingungslose Schutz unserer Wälder ist.

Zurück am Campingplatz genießen wir die himmlische Ruhe und die Abendsonne, bevor der Grill für die leckeren hausgemachten Bratwürste aus dem Teichhof in Grandenborn angeschmissen wird. Wir stellen fest, das sind so ziemlich die besten Bratwürste unseres Lebens!

Den ganzen Reisebericht findet ihr hier: https://www.wehr-reinhold.de/wohnmobil- ... land-2020/
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