Kurztrip an die Nahe – Bad Sobernheim im Juni 2018

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Kurztrip an die Nahe – Bad Sobernheim im Juni 2018

Beitragvon cwr » 16.07.2018 - 15:32:10

Nachdem wir letztes Jahr an der Nahequelle auf dem wirklich interessanten Rundwanderweg gewandert sind und es uns gelungen war, auch die Mündung der Nahe in den Rhein bei Bingen zu besuchen, war dieses Mal die mittlere Nahe unser Ziel. Zuerst sollte aber dem allseits beliebten Stellplatz Höhenblick bei Oberhambach ein Besuch abgestattet werden. Zu unserem Glück war der Platz an diesem Samstagmittag voll besetzt, da ein Pössl Treffen stattfand. Wir waren von der ganzen Umgebung nicht allzu sehr angetan und sind spontan weiter auf den als Top Platz gelisteten Stellplatz in Lauterecken. Hier war noch ausreichend Platz vorhanden. Wir sind einmal über den Platz gelaufen und haben uns entschlossen auch diesen Platz nicht in die Liste unserer Lieblingsplätze aufzunehmen. Es hat alles einen etwas ungepflegten Eindruck hinterlassen. Also sind wir gleich weiter an unser eigentliches Ziel, den Stellplatz „Am Nohfels“ in Bad Sobernheim. Alles in allem eine kluge Entscheidung. Doch bevor es weiter geht, noch eine kleine Story was so alles passieren kann. Bevor wir an die Nahe gefahren sind, war unsere Tochter mit Familie mit unserem Mobil nach Kroatien zum Tauchen gefahren. Als sie nach Hause kamen, haben sie erzählt, daß der Kühlschrank während der Fahrt ihrer Meinung nach nicht so gut gekühlt hat wie sonst. Wir haben uns nichts weiter dabei gedacht, es war schließlich sehr heiß in Kroatien und Italien. Wir wollten das ganze weiter beobachten. Unterwegs sind wir auf dem Weg von Lauterecken nach Bad Sobernheim in ein Gewitter geraten und unser Navi hat uns blöderweise durch Grumbach geleitet, ein wirklich kleines Dorf mit sehr engen Straßen und Kurven. Da unsere Jule Gewitter nicht allzu sehr liebt, haben wir nach der Kurverei durch Grumbach, wo an einer Stelle auf jeder Seite gerade mal eine Handbreit Platz zwischen Wand und Wohnmobil war, auf einem kleinen Parkplatz eine kurze Pause eingelegt. Meine Frau öffnet die Aufbautür und fragt mich erstaunt, ob ich die Trittstufe schon ausgefahren hätte. Hatte ich aber nicht. In diesem Moment läuft innerlich ein Film ab, was so alles hätte passieren können mit ausgefahrener Trittstufe durch schmale Gassen. Ich habe ehrlich gesagt, aber auch nicht auf das Piepsen beim automatischen Einfahren der Stufe beim Starten des Motors geachtet. Direkt wurde auch die Einstellung des Kühlschranks bei laufendem Motor gecheckt und siehe da, er lief nicht auf 12V sondern auf Gas. Augenscheinlich also ein Problem mit der 12V Versorgung. Darum wollten wir uns dann auf dem Stellplatz in Bad Sobernheim kümmern. Unser Händler Reisemobile Nitzsche in Mertesheim hatte bisher für alle Probleme eine Lösung parat gehabt. In Bad Sobernheim angekommen, haben wir auch sofort einen schönen Platz auf dem Stellplatz gefunden und der Aufbau ging wie gewohnt sehr schnell von der Hand. Meine beiden Damen sind dann noch eine Runde Gassi gegangen und in der Zwischenzeit wollte ich mich um unser kleines Problem kümmern. Der WLAN Router wurde gestartet um unserem Händler vorab eine Mail zu senden. Auf meinem Handy habe ich durch Zufall gesehen, daß jemand in der Pilote Facebookgruppe eine Frage gestellt hatte. Mensch, das kann ich auch. Ruckzuck war das Problem in der Gruppe geschildert und innerhalb von wenigen Minuten hatte ich auch schon mehrere Antworten. Ein sehr findiger Pilotefahrer hat mir auch sofort ein Foto des Elektroblocks unter der Seitensitzgruppe gesendet und mich gebeten die Einstellung des D+ Schalters für das 12V Signal zu prüfen. Manchmal kann das Leben auch einfach sein. Natürlich war der Schalter in der falschen Stellung. Wir nutzen den Platz unter der Seitensitzgruppe als Schuhschrank und beim Befüllen wird wohl der Schalter umgestellt worden sein. Wie man hier sieht, ein kleines Schalterchen, ein mittleres Problem und sofortige Hilfe durch sachkundige Mitcamper. Ich bin ja in verschiedenen Gruppen bei Facebook und muß hier mal ganz deutlich eine Lanze für die Pilote Gruppe brechen. Was so manchmal an wirklich dummen und unnötigen Kommentaren und Antworten in anderen Gruppen vorkommt, habe ich bei Pilote noch nie erlebt. Danke nochmals für die Hilfe.
Doch jetzt zum Stellplatz in Bad Sobernheim. Der ist nicht allzu groß, aber sehr gepflegt mit seinen befestigten Schotterplätzen mit angrenzendem Rasenstück. Er liegt direkt am Naheradweg und am Cafe Am Nohfels, so sich auch die Anmeldung befindet. Eine sehr gut zugängliche Ver- und Entsorgung befindet sich am Eingang zum Stellplatz und kann problemlos auch mit größeren Fahrzeugen angefahren werden. 9 € pro Nacht und wenn gewünscht auch eine Strompauschale zu 2,50 € sind ein angemessener Preis für diesen Platz. Sanitär und WLAN sind allerdings nicht vorhanden, was uns aber auch nicht weiter stört. Im Cafe wird ein Brötchenservice angeboten.
Für aktive Camper wir hier auf jeden Fall genügend angeboten. Zu erwähnen sind hier der Rundwanderweg „Hottenbachrunde“, wobei sich der Abstecher zu Aussichtspunkt „Kahler Hahn“ auf jeden Fall lohnt. Sehr schön ist auch eine Radtour nach Meisenheim. Man fährt zuerst über den Naheradweg bis nach Staudernheim und wechselt dann auf den Glanradweg über Odernheim nach Meisenheim. Ein Großteil der Strecke führt an den stillgelegten Gleisen der Glantalbahn entlang. Hier werden auf etwa 40 km Draisinentouren angeboten. Meisenheim hat eine kleine aber dafür schöne Altstadt und im Eiscafé am Rapportierplatz gibt es sehr gutes Eis. Auf keinen Fall verpassen sollte man den Abstecher zur Klosterruine Disibodenberg. Mit ein wenig Vorstellungskraft kann man erahnen wie es hier vor etwa 1000 Jahren ausgesehen hat. Hier hatte auch Hildegard von Bingen in ihren ersten Jahren als Nonne gewirkt. Bad Sobernheim selbst bietet auch die eine oder andere Sehenswürdigkeit, wie das Freilichtmuseum Rheinland-Pfalz, einen Barfußpfad, schöne Kirchen, die alte Synagoge und mehrere Kur- und Wellnesshäuser. Wie man sieht, ist auch hier für jeden Geschmack etwas dabei. Die Radtour nach Kirn hatten wir uns ehrlich gesagt etwas einfacher vorgestellt. Auch hier hatten wir noch einen kleineren Abstecher geplant. Aus diesen Abstechern wurde eine kleine Bergtour. In Hochstetten-Dhaun standen der Nahe Skywalk und die ehemalige Stiftskirche St. Johannisberg auf dem Plan. Wir haben unsere Räder im Ort stehen lassen und sind den knappen Kilometer mit einer durchschnittlichen Steigung von 10 Prozent zu Fuß hoch gelaufen. Der Skywalk sieht spektakulärer aus, als er wirklich ist. Aber trotzdem haben sich viele Menschen nicht auf das letzte Stück mit einem Boden aus Gitterrosten getraut. Der Blick ins Nahetal ist schon besonders. In Kirn angelangt haben wir festgestellt, daß das Rad meiner Frau Luft verliert. Also Pumpe raus und aufpumpen. Danach haben wir die Touristeninformation, die zwischenzeitlich umgezogen ist, gesucht. Die Damen auf der Naheland Touristik in Kirn haben uns mit sehr viel interessantem Material versorgt und auf die Idee gebracht, doch auch den Aufstieg zur Ruine der fast 1000 Jahre alten Kyrburg zu wagen. Alleine der Ausblick über Kirn und das Nahetal lohnt den schweißtreibenden Aufstieg. In Kirn selbst ist der Rundgang „von Fürsten, Gerbern und reißenden Fluten“ zu den 13 wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu empfehlen. Da diese ganzen Strapazen sehr viel Zeit in Anspruch nahmen, hatten wir uns entschlossen, der Deutschen Bahn eine Chance zu geben und mit dem Zug zurück nach Bad Sobernheim zu fahren. Die Strecke selbst wird von den Zügen den Vlexx betrieben. Leider ist der Bahnhof in Kirn kein barrierefreier Bahnhof. Um zu den Bahnsteigen zu gelangen ist kein Aufzug vorhanden. Bad Sobernheim ist da besser dran. Fahrräder, Fahrradanhänger, Kinderwagen und Rollstühle müssen treppab und treppauf bugsiert werden. Alles in allem ein sehr mühsames Unterfangen auf dem Bahnhof in Kirn. Die Bahn ist dann wieder sehr einfach und ebenerdig zu betreten. Auch ein Transport unserer Räder mit dem Hundeanhänger war total problemlos, wären da nicht die ignoranten Mitfahrer, die ein Abmühen meinerseits mit dem Anhänger schlichtweg ignoriert haben, mich beim Einsteigen sogar zur Seite gedrängt haben. Der Schaffner war von ausgesuchter Freundlichkeit und ein absoluter Hundefreund. Er hatte sogar Leckerlis für die vierbeinigen Fahrgäste dabei. Das Beste dabei war, daß Fahrräder, Anhänger und Hund kostenlos befördert wurden. Ein klasse Service, der uns die Rückfahrt nach Bad Sobernheim sehr vereinfacht hat. Am letzten Tag haben wir nochmals eine Wanderung in Bad Sobernheim unternommen. Wir waren an der „Dicken Eiche“.

Unser Fazit:
Obwohl der ganze Kurztrip nur 5 Tage gedauert hat und wir auch nur rund 200 km gefahren sind, war es jeden Tag und jeden Kilometer wert. Da das Wetter auch weitestgehend mitgespielt hat, kann man feststellen, daß man auch in unmittelbarer Nähe von zuhause sehr gut Urlaub machen kann. Dieser Stellplatz ist gut für Hundebesitzer geeignet, da genügend Auslaufmöglichkeiten vorhanden sind. Wir werden auf jeden Fall wieder kommen, dieses Mal mit unseren Enkeln, da auch für Kinder genügend geboten wird, wie zum Beispiel der Minigolfplatz mit seinen 18 original schwedischen Filzbahnen und der 3500 m lange Barfußpfad.

Bunte Bildchen und noch viel mehr, wie immer auf https://rohnerreisen.wordpress.com/
Disziplin ist die Fähigkeit, sich zu merken was man wirklich will.
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Re: Kurztrip an die Nahe – Bad Sobernheim im Juni 2018

Beitragvon Zwergi » 18.07.2018 - 11:42:39

Danke für den netten ausführlichen Bericht!
Sollte es uns mal in diese Gegend verschlagen, werden wir uns daran erinnern. Hundefreundliche Gegenden sind für uns immer interessant!
Freundliche Grüße, Maja

Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluß verschmutzt und der letzte Fisch gefangen ist, werden die Menschen merken, dass man Geld nicht essen kann.Prophezeiung des kanadischen Stammes der Cree
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