Reise in den Süden Frankreichs

Moderator: Mods

Reise in den Süden Frankreichs

Beitragvon donalfredo » 15.09.2009 - 11:46:57

Reise in den Süden Frankreichs

Zusammen mit unseren Freunden aus dem hohen Norden Deutschlands haben wir uns entschlossen, „mal wieder“ in den sonnigen Süden zu fahren, und unseren Lieblingscampingplatz, die „Domaine de la Favière“ in Bormes les Mimosas, zwischen Toulon und St. Tropez gelegen, heimzusuchen.
Wir fahren am späten Vormittag los – die Beste aller Ehefrauen hatte noch das dringende Bedürfnis, ihren Frisör finanziell zu unterstützen.
Wir fahren über den sonnigen Schwarzwald, und besuchen unsere Freunde in der Nähe Offenburgs.
Am darauffolgenden Tag warten wir auf einen Anruf – unsere Freunde aus Quickborn befinden sich im Anflug, und wir wollen uns am Rhein in der Nähe von Strasbourg treffen.
Nach einer herzlichen Begrüßung fahren wir weiter – es zieht uns noch in die Juraausläufer, wo wir an einer neu erbauten und ruhige Plätze bietenden Raststätte übernachten.

Bild

Am darauffolgenden Tag ist frühes Wecken angesagt – wir wollen weiter.
Mein Bestreben ist es stets, meine „Lieblingsstadt“ Lyon weiträumig zu umfahren, deshalb fahren wir am unteren Ende der Bresse – das ist die Region, wo die leckeren, gelbfüßigen Vögel herkommen – von der „Autoroute“ ab, und fahren knapp 100 km bis kurz vor Grenoble Landstraße, wo wir eine schöne Autobahn erreichen, die relativ wenig befahren ist, und hinter Valence endet.
Da auch dieser Tag rund 400 km Fahrt erfordert, und wir ja nicht auf der Flucht sind, habe ich mit Hilfe von Google-Earth eine Raststätte ausfindig gemacht, die eine ruhige Übernachtung vor Erreichen der Rhônetal-Autobahn verspricht.
Zu unserem Entsetzen hat sich nahezu ganz Frankreich entschlossen, auf genau dieser Raststätte ihr traditionelles „Pique Nique“ zu zelebrieren, und deshalb treffen wir am frühen Nachmittag auf einer heillos überfüllten Raststätte ein. Jeder nur halbwegs etwas Schatten versprechende Platz ist von Autos, quengelnden Kindern und labsalenden Großeltern belegt, und so sind wir heilfroh, als „ganz“ Frankreich gegen 16 Uhr nahezu gemeinsam aufbricht.
Die Wetterfrösche haben nicht übertrieben – unser Urlaubsbeginn noch in der Mitte Frankreichs bietet bereits rund 35 Grad, wohlgemerkt im Schatten.
Deshalb freuen wir uns, umziehen zu können, und unseren Behausungen zumindest ein wenig Schatten zu gönnen.

Bild

Bild

Auch der folgende Morgen steht im Zeichen frühen Aufbruchs, die Autobahnen sind erträglich voll, und so erreichen wir gegen Mittag unser Urlaubsziel.
Zu unserer großen Begeisterung ist der Parkplatz vor dem Campingplatz rappelvoll, zudem quälen uns runde 38 Grad, auch wieder im Schatten wohlgemerkt.
Trotzdem erhalten wir zwei schöne, nebeneinander liegende Plätze.

Bild

Diese erklimmen wir mühevoll – die Platzleitung hat es mit barfüssigen Urlaubern gut gemeint, und die Zufahrtswege vor Beginn der Saison frisch gesplittet.
Das jedoch gefällt unseren Fahrzeugen gar nicht – die Rampe zu unseren Plätzen ist zwischen 15 und 20 % steil, und nur mit größter Mühe und der Hilfe einiger freundlicher Franzosen sind wir in der Lage, unsere Plätze zu beziehen.
An den darauffolgenden 10 Tagen nehmen wir größte Mengen an Flüssigkeit zu uns, und bewegen uns nur sparsamst, um die tropischen Temperaturen von bis zu 40 Grad im Schatten zu ertragen.
Die wunderbare Umgebung tröstet uns über die afrikanischen Hitzegrade hinweg, aber es bleibt festzustellen, daß dies schlicht und einfach einige Grade zuviel sind.

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Nach knapp zwei Wochen deutet sich, Gottlob, trotz gleichbleibend schönem Wetter eine Änderung der Wetterlage an, und wir können endlich wieder schlafen – Nachttemperaturen von 30-32 Grad im Fahrzeug sind eben zuviel.
So können wir auch beginnen, die Ausflugsmöglichkeiten des Platzes in Anspruch zu nehmen, und besuchen für einige, wenige €uro das wunderbare Hafenstädtchen Cassis mit den „Calanques“

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

und natürlich das orientalisch anmutende Marseille.

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

So, zum Abschluß möchte ich noch eine kleine Geschichte einfügen, die es in sich hat...



Eriba-Wohnwagen - stabil wie Kruppstahl...

Wir sind heute auf unserem Lieblingscampingplatz, der Domaine de la Favière an der Côte d'Azur, angekommen.
Bei brütender Hitze haben wir Gott sei Dank nicht viel zu tun, unser Wohnmobil häuslich abzustellen.
Kurz vor unserer Ankunft ist allerdings etwas passiert, was selbst hartnäckige Hymergegner ins Zweifeln bringen dürfte. Ich möchte hier eine kleine Geschichte erzählen, die unglaublich klingt, aber genau so passiert ist.
Oberhalb unseres Platzes hat sich kurze Zeit vor unserer Ankunft eine junge augsburger Familie eingerichtet.
Wiederum einen Weg darüber steht eine weitere, junge Familie aus Rottweil. Diese Familie macht sich bereit für ihren Sonntagsausflug. Die eineinhalbjährige Tochter sitzt bereits im vier Jahre alten VW-Bulli, in ihrem Kindersitzchen festgeschnallt.
Sei es Unachtsamkeit oder technischer Defekt - der Besitzer schwört jedenfalls Stein und Bein, Gang eingelegt und Handbremse angezogen zu haben - der Bulli setzt sich fahrerlos in Bewegung.
Da die Platzabfahrt recht steil ist, nimmt der zweieinhalb Tonnen schwere Bus rasch Fahrt auf, überquert die Straße, überspringt mit den Vorderrädern den ca.10 cm hohen Randstein und stürzt auf den cirka eineinhalb Meter unterhalb des Straßenniveaus stehenden Eriba Nova, bleibt dabei mit dem Fahrzeugboden und den Rädern der Hinterachse am Bordstein hängen, während gleichzeitig die Fahrzeugfront auf dem Erdreich aufprallt.
Er stößt dabei auf die linke Seitenwand und verschiebt den Wohnwagen um ungefähr einen Meter.
Die Besitzer sitzen gerade vor ihrem Vorzelt und geniessen die Wärme, während ihnen urplötzlich ihr Wohnwagen entgegenkommt.
Glück im Unglück hatten sowohl die Fahrzeugbesitzer, daß ihrem im Fahrzeug befindlichen Töchterchen nichts geschehen ist, genauso wie die Wohnwagenbesitzer, die den Schreck unbeschadet überstanden haben, abgesehen vom Chaos, das sie in ihrem Wohnwagen vorfinden.
Das technische Wunder, von einem VW-Bus abgesehen, der aufgrund seines total verzogenen Fahrzeugrahmens ein Totalschaden sein dürfte, ist der Zustand, indem sich der Wohnwagen befindet.
Der Schaden am Wohnwagen beschränkt sich trotz des heftigen Aufpralls auf Lackspuren, die sich nahezu kratzerlos im Seitenblech des Fahrzeugs befinden - einfach unglaublich...

Zwei Tage später trifft ein Mitarbeiter des in St. Rémy stationierten ADAC ein, um die Achse des verschobenen Wohnwagens zu untersuchen. Dabei stellt er fest, daß die hintere Kurbelstütze fast vollständig abgerissen wurde, aber weder Rahmen noch Achse des Wohnwagens einen Schaden davongetragen haben, und sich im Seitenblech nur eine flache Eindellung befindet.

(Mit ausdrücklicher Genehmigung der Besitzer darf ich diesen Bericht veröffentlichen)

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

donalfredo
donalfredo
Mitglied
 
Beiträge: 49
Registriert: 27.07.2009 - 19:07:38

Re: Reise in den Süden Frankreichs

Beitragvon tomtom » 15.09.2009 - 13:16:18

Schöne Bilder, packende Berichte. Aber so wie ich das sehe, wart Ihr auf dem "Camp du Domaine" in la Faviere bei Bormes les Mimosas, oder? Dazu paßt neben den Bildern auch die "technische" Beschreibung mit der beschwerlichen Zufahrt..........
Gruß
TomTom
Hotelbetten - nein danke!!
Benutzeravatar
tomtom
Mitglied
 
Beiträge: 1374
Registriert: 08.08.2004 - 09:41:12

Re: Reise in den Süden Frankreichs

Beitragvon donalfredo » 15.09.2009 - 14:30:51

Na ja,

tomtom, das bäuerliche Gut heißt ja eigentlich "Domaine de la Favière", und das hat sich bei mir so eingebürgert, daß ich den Platz auch so nenne.

donalfredo
donalfredo
Mitglied
 
Beiträge: 49
Registriert: 27.07.2009 - 19:07:38


Zurück zu Frankreich

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder