2012 haben wie eine Tour quer durch Frankreich gemacht, vom Elsass bis zum Mittelmeer, um ein paar Gegenden kennenzulernen wo wir noch nicht waren.
Die erste Übernachtung war unterhalb des Gipfels vom Petit Ballon bei der Ferme Auberge Kahlenwasen. Ist zwar etwas Kurbelei bis man oben ist, aber es lohnt sich. Absolute Ruhe, Traumblick weit in die Rheinebene und die Ferme bietet ein deftiges, preiswertes Abendessen in urigem Ambiente. Sehr zu Empfehlen.
Blick vom Petit Ballon
Ferme Auberge Kahlenwasen
Am nächsten Tag wollten wir nicht allzu viel Zeit auf der mautpflichtigen Autobahn verbringen und fuhren über Belfort bis kurz hinter Besancon und dann bis Baume-les-Messieurs.
Der Ort liegt in einem runden Talkessel, dem Cirque de Baume. Es gibt hier auch eine Benediktinerabtei zu besichtigen und einen kleinen Campingplatz am Ufer der Seille.
Baume les Messieurs
Am Ende des Tages erreichten wir Louhans. Der Ort ist in erster Linie bekannt für den
berühmten Rind-, Schweine- und Geflügelmarkt, der immer montags stattfindet. Sehenswert ist aber auch das Stadtbild mit vielen alten Arkadenhäusern. Auch der Stellplatz am Flussufer bei der Capitanerie überzeugt (5,- € einschl. Duschen, V+E vorhanden, im Winterhalbjahr kostenlos).
Louhans
Weiter ging es in südöstlicher Richtung, immer über Landstrasse bis zur Barrage de Villerest, einer Staustufe der Loire, das ist bei Roanne. Dort gibt es einen sehr schön gelegen Stellplatz mit V+E und Toiletten direkt am See (5,- €), Weitere Infrastruktur ist dort allerdings kaum vorhanden, auch das bergauf liegende Dorf war zwar ganz sehenswert, aber etwas tot.
Villerest
Über Thiers in westlicher Richtung ging es dann bis zur A75 die durch das Zentralmassiv führt. Bei Saint Flour haben wir dann die Autobahn verlassen und sind bis Ruynes en Margeride gefahren. In der Nähe befindet sich auf 1497 m Höhe der Mont Mouchet, dort war ein Zentrum der Resistance im zweiten WK. Es gibt auch ein Museum zu dem Thema, es war aber bis auf einen interessanten Filmbeitrag nicht umwerfend.
Die Landschaft dort ist allerdings wunderschön, und da wir keine Lust mehr hatten an diesem Tag weiterzufahren, und das schöne Wetter zum Faulenzen in der Sonne einlud , haben wir in Ruynes en Margeride auf dem dortigen Stellplatz übernachtet (kostenlos, V+E nebenan, 2,-€).
Mont Mouchet
Am nächsten Morgen ging es dann weiter, Tagesziel war St. Cirq-Lapopie im Lot-Tal, eines der schönsten Dörfer Frankreichs. Über Saint Flour fuhren wir zunächst bis nach Figeac. Neben einem außerordentlich schönen Stadtbild ist diese Stadt bekannt als Geburtsort des Wissenschaftlers Jean-François Champollion, der mit der Entdeckung des Steins von Rosette, in welchem drei verschiedene Schriften mit gleichem Inhalt eingemeißelt waren, maßgeblich zur Übersetzung der ägyptischen Hieroglyphen beitrug.
Dementsprechend gibt es auch ein Museum zu diesem Thema in Figeac sowie eine überdimensionale Kopie des Steins im Innenhof des Museums (der Stein selber befindet sich im Britischen Museum in London).
Figeac
Überdimensionale Kopie des Steins von Rosette
Gehen Abend erreichten wir dann den gut besuchten Stellplatz am Ufer des Lot (7,50 € + V+E). Der Platz liegt neben einem Campingplatz, zum Dorf St.-Cirq geht es immer bergauf, was bei schwülen Temperaturen um 35°C und Windstille eine schweißtreibende Angelegenheit war.
Am Stellplatz in St-Cirq
St Cirq-Lapopie
Eigentlich wollten wir hier in der Gegend noch etwas bleiben, aber die schwüle Hitze veranlasste und dazu am nächsten Tag Kurs Richtung Mittelmeer zu nehmen, wo wir Narbonne-Plage ansteuerten.
Da wir einen Faible für alte Gemäuer haben, legten wir noch einen Zwischenstop an der Abtei Beaulieu-en-Rouergue ein. Die Klosteranlage erlitt im Laufe der Jahrhunderte viele Zerstörungen und Ausplünderungen, wurde lange Zeit landwirtschaftlich genutzt und ist heute ein Zentrum für zeitgenössische Kunst.
Abtei Beaulieu en Roergue
Die Strecke nach Narbonne-Plage, wo wir uns dann für 2 Tage am Stellplatz einquartiert haben (10,-€ incl. V+E), sind wir Landstraße gefahren, da man über die Autobahn einen ziemlich großen Bogen über Toulouse fahren müsste. Man passiert Albi und durchquert die landschaftliche sehr reizvollen Montagnes Noire. Nach unserem Aufenthalt in Narbonne-Plage sind wir ein kleines Stückchen die Küste wieder rauf gefahren bis Les Cabanes des Fleury, hier gibt es auch einen Stellplatz in Strandnähe, der zwar nicht übermäßig lauschig ist, aber der kleine Ort ist nicht wie manche andere oder besser gesagt die meisten Orte an der Küste überwiegend vom Tourismus geprägt und daher ganz angenehm. Es gibt hier alle Dinge für den täglichen Bedarf zu kaufen und auch ein paar (Fisch)Restaurants.
Von hier aus haben wir dann einen Abstecher zu der Zisterzienserabtei von Valmagne in der Nähe von Pezenas gemacht. Während der französischen Revolution wurde das Kloster geplündert und später an einen Winzer verkauft. Deshalb sind im Kirchenschiff auch Weinfässer zu sehen, ein ungewöhnlicher Anblick. Die gesamte Anlage ist sehr sehenswert, mit schönem Garten und einem wundervollen Kreuzgang.
Abtei von Valmagne
Nun ging es wieder ins Landesinnere. Der kleine Hafen von Le Somail zwischen Beziers und Carcassonne ist einer der schönsten am Canal du Midi. Hier gibt es auch eine Möglichkeit zum Übernachten direkt am Kanal.
Le Somail
Übernachtet haben wir dann in einem meiner Lieblingsorte in den Corbieres, in Lagrasse. Hier gefällt es uns immer wieder gut. Man kann auf einem großen Rasenparkplatz nahe dem Stadtzentrum stehen, oder auf dem Camping Municipal mit schönem Blick auf Stadt und Landschaft.
Lagrasse, Blick von Campingplatz
Morgens weiter zum Lac de Montbel (bei Chalabre). Der See ist ein beliebtes Segel- und Angelrevier. Rund um den See wurde teilweise wild gecampt und es war ziemlich schwierig einen vernünftigen Platz zu finden, es gibt aber am Westufer nahe der Staumauer auch einen offiziellen Campingplatz auf welchem wir dann übernachtet haben.
Lac de Montbel
Nun ging es nördlich wieder in Richtung der Montage Noires weiter. Unterwegs haben wir uns die Abtei von Villelongue, ein ehemaliges Zisterzienserkloster, welches sich heut ein Privathand befindet angesehen. Ebenfalls einen Zwischenstop wert ist der Stausee von Saint Ferreol (Wassersportmöglichkeiten).
Abtei von Villelongue
Stausee von St. Ferreol
Ursprünglich hatten wir vor in Castres zu übernachten, jedoch mussten wir, nachdem wir langen nach dem Stellplatz gesucht hatten feststellen, dass es dieser geschlossen war.
Wir fuhren daher ins ca. 60 km entferne Castelnau de Montmirail (bei Gaillac) wo wir schon mehrfach auf einem kleine Stellplatz bei eine ehemaligen Weingut übernachtet hatten (Les Miquels). Am nächsten Tag ging es über Villefranche de Rouergue und Beaulieu sur Dordogne ging es bis nach Collonges la Rouge, das seinem Namen alle Ehre macht.
Collonges la Rouge war eine alte Relais-Station auf dem Jakobsweg, die Gemäuer sind überwiegend aus rotem Sandstein errichtet. Es gibt fußläufig zum dem sehr sehenswerten Städtchen einen ruhigen Stellplatz. Am reizvollsten ist ein Bummel durch den Ort abends wenn die Tagestouristen weg sind.
Villefranche en Rouergue
Beaulieu sur Dordogne
Collonges la Rouge
Nicht weit von Collonges la Rouge befindet sich der große Naturpark von Millevaches mit dem größten See der Gegend, dem Lac de Vassevieres, welcher unser nächstes Ziel war.
In Eymoutiers gerieten wir in Dreharbeiten zu einer Serie für das französische Fernsehen. Unschwer zu erkennen in welcher Zeit der Film spielte.
Dreharbeiten in Eymoutiers
Das Wetter war etwas bescheiden, und nachdem wir den aus vielen Buchten und Halbinseln bestehenden See umrundet hatten entschieden wir uns für einen großen Stellplatz in Auphelle. Die hügelige Gegend am und um den See ist Natur pur und bietet für Wanderer, Angler und Wassersportler unendlich viele Möglichkeiten.
Lac de Vassevieres
Bei der Weiterfahrt am nächsten Tag passierten wird die Pont des Senoueix, die als Römerbrücke bezeichnet wird, aber wohl jüngeren Datums ist.
Pont de Senoueix
Über Aubusson und Montlucon fuhren wir zum Staatsforst von Tronçais, einem der größten und ältesten Eichenwälder Europas. Es gibt einige sehr alte und mächtige Bäume dort.
In St. Bonnet de Troncais gibt es auch einen Stellplatz, wir haben in Bruère-Allichamps haben wir auf einem kleinem Campingplatz am Ufer des Cher für ca. 6!,- € übernachtet.
Wald von Troncais
In der Nähe befindet sich die gewaltige, restaurierte Klosteranlage von Noirlac, die einen Besuch wert ist. Wie wir später festgestellt haben, hätte man auf dem großen und ruhig gelegenen Parkplatz der Abtei wohl auch eine ungestörte Nacht verbringen können, zumal es in unmittelbarer Nähe ein verlockenes Restaurant gab.
Abtei von Noirlac
Nun wurde es langsam Zeit für den Nachhauseweg. Den nächsten Stop legten wir in Sully sur Loire ein, dort gibt es einen schönen und ruhig gelegenen Stellplatz in der Nähe der Loire.
Zum Schloss und Stadtzentrum gelangt man vom Stellplatz aus durch einen großen Park.
Sully sur Loire
Das letzte Ziel auf unserer Frankreichtour sollte dann L’ Epine in der Nähe von Chalon sur Marne sein. In dem kleinen Ort steht die Wallfahrtskirche Notre-Dame L'Épine. Die Außenfassade ist mit zahllosen Wasserspeiern und grotesken Figuren verziert.
Damit endete unsere größere Frankreichtour, mittlerweile hatten wir auch Dauerregen, so daß die Heimfahrt nicht allzu schwer viel.