das erinnert mich an eine Geschichte aus meiner "vor-wohnmobilen-Zeit":
Wir hatten ein Böötchen gechartert und lagen wegen Sturm in Zoutkamp fest. Am zweiten Tag wehte der Wind immer noch mit voller Stumrstärke und drehte etwas von Nord nach Nordwest. Ich beschloss dass dies für eine Fahrradtour "rondje Lauwersmeer" günstig sei

. Der erste Teil unserer Radtour ist auf der obigen Karte sehr gut zu sehen. "Günstig" war in dem Fall für eine Radtour relativ - und begrenzte sich darauf, daß der Gegenwind am Touranfang war......
Auf dem freien O-W Wegstück, kurz vor dem Knick nach Norden Richtung Lauwersoog waren wir schon ziemlich "alle", trotz Strampeln im kleinsten Berggang gegen den Sturm. Auf dem langen "Schlag" nach Norden dann, sind wir auf der leeren Landstraße mit den Fahrrädern, so gut es ging, im Wind gekreuzt wie die Segler: Ganz kurz frontal gegenan (und quer über die Straße), dann solange schräg zum Wind und schrägt über die Straße, bis wir wieder am anderen Straßenrand waren...... (glücklicherweise war kaum Autoverkehr). Teilweise durfte ich dann auch "die beste Ehefrau von allen" in Schlepp nehmen. Es ging einfach nichts mehr ... puuuust. Irgendwie haben wir's dann bis Lauwersoog geschafft und sind dort zur Stärkung eingekehrt. (Und ich hab' schön den Mund gehalten, daß das schwierigste Stück noch kommt....)
Glücklicherweise war der Weg über den offenen Deich bis zum ersten Wegknick kurz genug, daß die wieder erstarkten Kräfte gegen den Sturm im kleinsten Berggang so weit reichten. Gerade als "die beste Ehefrau von allen" ganz aufgeben wollte, hatte ich den ersten Wegknick erreicht, so daß der Wind leicht von der Seite kam......... deeeeeeutlich besser, zumindestens schafften wir es gemeinsam bis zum nächsten Wegknick.... und dann kam der Wind leicht
von hinten....... himmmlisch. Entschädigung für alle Strapazen, es reichte zum Rollen, ohne Treten, suuuuuper ........ ich mußte richtig aufpassen, dass ich die Abzweigung nach Oostmahorn nicht übersah...... und dann wurde es noch besser, richtiger Rückenwind, Segeln auf dem Fahrrad, aus dem leichten Rollen wurde schnelle Fahrt, bergab Fahren in der Ebene, der Sturm war weg - wir hatten ja Rückenwind - kilometer-lang, nichts tun, einfach dahinrauschen...... bis zum nächsten Wegknick

, dann wurde es wieder etwas langsamer, reichte aber immer noch zum dahingleiten ohne Treten..... herrlich. Und so ging es weiter: Schnelles dahinrauschen - bergab in der Ebene - wechselte sich mit leichtem dahingleiten ab. Unser "Windantrieb" war verläßlich und berauschend zu gleich.
So kamen wir - viel zu schnell - wieder in Zoutkamp "angesegelt" und ich fragte über beide Ohren grinsend: "Na, noch 'ne Runde?".....
@ Pego:
Herzlichen Dank für die Impressionen und aktuelle Informationen
Seekater