Verona, Venedig, Gardasee und Lago Maggiore April 2016 1

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Verona, Venedig, Gardasee und Lago Maggiore April 2016 1

Beitragvon cwr » 17.08.2017 - 18:40:40

Verona, Venedig, Gardasee und Lago Maggiore April 2016 Teil1

Beitragvon crohner » Do 12. Mai 2016, 13:39
Nachdem aus verschiedenen Gründen die geplante Rundfahrt in die Niederlande im Oktober letzten Jahres nicht durchgeführt werden konnte, hatten wir uns entschlossen dies im Frühjahr nachzuholen. Das anhaltend schlechte Wetter hat uns da aber einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht. Es war für den gesamten April nur mieses Regenwetter für unser Reiseziel voraus gesagt worden. Also hat Birgit wie immer eine geniale Idee gehabt. Ohne große Planung sind wir nach Italien aufgebrochen. Lediglich ein paar Stellen zur Zwischenübernachtung und ein erster Stellplatz in Verona und Venedig wurden vorab ausgewählt. Alles andere sollte spontan vor Ort beschlossen werden. Eigentlich nicht mein Ding, aber diesmal habe ich mich darauf eingelassen – und ich muß zugeben, ich bin auch mit dieser Art zu reisen, sehr gut zurechtgekommen. Das soll aber nicht heißen, daß es in Zukunft immer so sein wird. Größere Reisen, wie die Fahrt zum Nordkapp werde ich immer noch im Voraus planen. Diese Fahrt wird auch die erste seit sehr langer Zeit ohne unseren Hund Luco sein, von dem wir ja leider nach fast 16 Jahren Anfang Oktober letzten Jahres Abschied nehmen mußten. Mal sehen wie es wird.


Sonntag, 10.04.16 (sonnig und warm)
Los ging's morgens schon um 05:30 Uhr. Wir hatten ja Venedig als unser erstes Reiseziel ausgewählt und wollten an diesem Sonntag soweit wie möglich in Italien fahren, um am Montag in aller Ruhe auf dem Stellplatz vor Venedig anzukommen. Wie immer sind wir ab Saarbrücken über die A35 bis Saverne gefahren. Dort kann man in Richtung Molsheim über sehr gute Landstraßen fahren um die Staus in Strasbourg zu umgehen. Nach Molsheim, das wie immer umfahren wurde, ging‘s wieder auf die A35 in Richtung Basel. Wir sind irgendwo hinter Molsheim von der A35 abgefahren und haben uns zum Frühstücken auf den großen Parkplatz eines Möbelhauses gestellt. Beim Grenzübergang in Basel später hat der Zöllner sich nur für das korrekte Eintragen des Datums in das Formblatt der Schwerverkehrsabgabe interessiert. Pässe wollte keiner sehen. Es war Sonntag, so gut wie kein Betrieb und die A2 in Richtung Gotthard Tunnel schnell erreicht. Anfangs hatte ich ja mal kurz Bedenken, daß die 130 PS unseres Wohnmobils in den Alpen schlapp machen könnten. Aber trotz 4,25 t zGG schnurrt der Fiat Diesel problemlos die Berge rauf und runter, meistens im 6. Gang und bei einem Verbrauch von ca. 11 Litern Diesel, vollgepackt und bei fast konstanten 100 km/h. Mit Frischwasser haben wir uns auf der A2 hier kostenlos versorgt. Abwasser und Chemietoiletten entsorgen ist auch kostenlos möglich. Zum Wassertanken sollte man einen 21 mm (G 1/2") Hahnverbinder dabei haben, um den eigenen Schlauch anschließen zu können. Es ist auch mal was kostenlos in der Schweiz. Weiter ging's über Chiasso in Richtung Milano. Lediglich am Grenzübergang nach Italien mußten wir ein wenig warten, weil nur eine Spur verfügbar war und diese durch Pylonen in 2 Kurven über die Grenze führte. Der Zöllner hat sich auch hier nicht für uns interessiert und freundlicherweise die Hindernisse etwas beiseite geräumt, um uns ein problemloses Durchfahren der engen Gasse zu ermöglichen. An der ersten Mautstelle vor Milano dann mal eine gute Nachricht. Auch ein großes und schweres Wohnmobil mit nur 2 Achsen wird wie der kleinste Fiat behandelt und zahlt den Pkw Tarif. Sehr nett die Italiener. Da wir auch hier trotz zunehmendem Verkehr sehr gut vorwärts kamen, war es noch viel zu früh für die Zwischenübernachtung. Zwischen Milano und Brescia haben wir uns dann spontan entschlossen die Planung abzuändern. Verona sollte zuerst angefahren werden. In Verona gibt es mehrere Stellplätze. Mitten in der Stadt oder sogenannte Agricampingplätze. Wir haben uns für Letzteres entschieden und ich muß sagen – eine gute Entscheidung.
Wir haben den Agricamping Corte Finiletto sehr gut über die A4 – A22 Ausfahrt Verona Nord gegen 16:30 Uhr und 749 km erreicht. Es handelt sich hier um einen kleinen Agrarbetrieb mit ca. 20 Stellplätzen (alle mit Strom und eben), sehr gutem Sanitärgebäude, freiem WLAN (das auch sehr gut funktioniert) und sehr netten Betreibern, die kein Wort Deutsch, dafür aber ein wenig Englisch sprechen. Wenn man im Besitz einer ACSI, CKE oder ADAC Campingkarte ist, sollte man dies direkt beim Einchecken angeben. Es gibt 10 % Rabatt. Die Nacht kostet dann inklusive Strom, Wasser, WLAN und Kurtaxe 20,80€. Duschmünzen gibt es gratis und die Anlage ist behindertengerecht angelegt. Leider kann man die Wassertemperatur der Duschen nicht regulieren. Aber heißes Wasser ist immer verfügbar. Die Stromversorgung ist völlig problemlos, da an jedem Platz eine Säule vorhanden ist. Die Entsorgung ist mit einem etwas längeren Wohnmobil nicht so einfach, da vor und nach der Ablaufrinne nur ca. 3 m Platz ist. Chemietoilettenentsorgung und Wasserversorgung ohne Probleme. Brötchenservice wird auch angeboten.
Ich habe mich längere Zeit mit der Frau des Betreibers unterhalten und sie fand es nur schade, daß keinerlei Restaurants in unmittelbarer Nähe vorhanden seien und der letzte Bus aus Verona schon gegen 19:30 Uhr ankommt. Viele Besucher bemängelten auch die Hauptstraße, die direkt am Platz vorbei führt. Uns hat das aber nicht gestört, da wir sowieso den ganzen Tag unterwegs in Verona waren und abends der Verkehr nicht mehr so dicht war. Also mehr ein Platz für Selbstversorger mit eigener Kochmöglichkeit, die Verona erkunden möchten. Es war trotzdem ein junges deutsches Paar mit Fahrrad und Zelt auf dem Platz.


Montag, 11.04.16 (sehr sonnig und warm)
Auf dem Platz kann man sich Bustickets für den Bus Nr. 33 nach Verona kaufen. Die Tickets kosten regulär 1,30€, werden an der Rezeption für 1,50€ verkauft und sind nach dem Entwerten im Bus 90 Minuten gültig. Im Bus kann man keine Tickets kaufen, man sollte aber trotzdem eins haben, da regelmäßig kontrolliert wird. Die Haltestelle in Richtung Verona befindet sich ca. 50 m nach dem Ausgang des Platzes nach links. Uns wurde geraten bis zur Haltestelle Castelvecchio zu fahren und von dort die Erkundung der Stadt zu beginnen. Die Fahrt dauert normalerweise ca. 15 Minuten, aber leider nicht an einem Montagmorgen. Aufpassen sollte man nur auf der Rückfahrt. Der Bus # 33 muß als Ziel „Basson“ auf dem Display außen haben. Das ist dann die richtige Richtung. Bei der Rückfahrt ist die Streckenführung etwas anders und man muß an der Endhaltestelle Basson sitzen bleiben (der Fahrer macht hier eine kleine Pause) und dann rechtzeitig vor dem Agricamping den Halteknopf drücken. Man kann dem Fahrer auch sagen, daß man am Agricamping Corte Finiletto aussteigen möchte. Unser Fahrer kannte den aber nicht. Wir haben dann immer gedrückt, wenn die Haltestelle beim Autohändler Girelli passiert war oder spätestens das mexikanische Restaurant Barriga’s auf der linken Seite zu sehen war. Den aktuellen Fahrplan gibt es an der Rezeption. Auch das Infomaterial, sowie der Stadtplan von Verona waren sehr hilfreich. Verona ist eine hinreißende kleine Stadt mit allem was man braucht in unmittelbarer Nähe. Mein Besuch in Verona im Rahmen eines Meetings in 2001 wurde damals leider jäh durch die Geschehnisse am 11. September unterbrochen. Dieses Mal war es anders. Ich werde hier nur einige der von uns besuchten und besichtigten Sehenswürdigkeiten nennen und nicht auf den geschichtlichen Hintergrund eingehen. Hauptsächlich die, von denen wir glauben, daß sie erwähnenswert sind. Morgens vor Beginn des Besichtigungsmarathons sollte man einen Abstecher zum Caffé Borsari in der Altstadt machen und sich dort an der Theke einen wirklich vorzüglichen Cappuccino mit einem mit Schokocreme gefüllten Cornetto gönnen. Und das Ganze für unschlagbare 2,60€, die man vor dem Verlassen an der Kasse zahlt.
Vom Castel Vecchio und dem direkt danebengelegenen Arco dei Gavi, einem römischen Ehrenbogen, sind wir weiter zum Ponte Scaligero. Piazza delle Erbe, ein schöner kleiner Marktplatz und das Haus der Julia mit dem wohl berühmtesten Balkon der Literaturgeschichte waren die nächsten Ziele. Leider war der kleine Innenhof an der Casa di Giulietta total überfüllt zu allem Elend hatte ich den Finger vor der Linse beim Fotografieren des Balkons. Zu der Statue der Julia konnte man durch den dichten Wald der Selfiesticks nicht vordringen. Das Haus des Romeo ist sehr unscheinbar und schwer zu finden und befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Piazza dei Signori. Leider war der 84 m hohe Torre dei Lamberti nicht geöffnet. Santa Maria Antica mit den gotischen Scaliger Grabstätten und Palazzo della Ragione mit der imposanten Treppe Scala della Ragione kann man sich auch ansehen. Die bedeutendsten Kirchen gibt’s gleich im Viererpack. Es gibt ein Ticket für die Chiesa di Sant’Anastacia, den Duomo Santa Maria Matricolare, die Chiesa San Fermo Maggiore und die Basilika San Zeno Maggiore zum Preis von 6€ je Erwachsener. Das Ticket wird dann einfach in jeder Kirche abgestempelt und das Anstellen zum Kaufen entfällt. Lohnt sich auf jeden Fall. In jeder Kirche gibt’s dann auch ein Infoblatt für den Rundgang, das die Altäre und Gemälde genau beschreibt. Wer unbedingt will und denkt er braucht es, kann zu Julias Grab und dem benachbarten Freskenmuseum gehen. Eintritt hier 4,50€. Eine absolute Enttäuschung war für uns der Besuch in der Arena. Für 10€ Eintritt nach endlosem Schlangestehen, kann man sich auf die schmalen Bänke im Innenraum setzen und in unserem Fall beim Aufbau für ein Konzert zusehen. Das war‘s. Viele Bereiche in den Innengängen und der gesamte Innenraum waren gesperrt. Also ich muß das nicht nochmal haben. Da wir noch ein paar Sachen sehen wollten und das Museum am Castel Vecchio auch noch auf dem Programm stand, wurde der Aufenthalt um einen Tag verlängert.


Dienstag, 12.04.16 (sehr sonnig und sehr warm)
Dienstagmorgens ist der Verkehr nicht so schlimm wie Montags. Der Bus #33 brachte uns heute zur Porta Borsari. Man kann sogar bis zum Teatro Romano fahren. Von der Haltestelle durch die Porta ist es nur ein kurzes Stück bis zu „unserem Caffé“. Frisch gestärkt ging's vor dem Museumsbesuch nochmals zu Giulietta. Heute waren außer uns und Giulietta nur noch 4 Chinesen dort. Ich konnte den Balkon ohne Daumen davor und die Statue der Julia ohne Touristen davor ablichten. Mein Tipp – geht früh hin. Die Touristenbusse kommen erst gegen 11:00 Uhr und die Schulklassen auch nicht früher. Wenn man vorhat das Kunstmuseum des Castel Vecchio zu besuchen, sollte man auch diesen Besuch auf den Vormittag verlegen. Man hat dann alle Zeit der Welt um die berühmten Werke von Malern wie Pisanello, Peter Paul Rubens, Tintoretto, Tizian und Tiepolo zu bewundern. Der Eintritt von 6€ für all die Fresken, die Statuen, die Waffensammlung, Gemälde, Gemälde und nochmals Gemälde und dem Rundgang auf dem Wehrgang ist wirklich jeden Cent wert. Das Fehlen von 17 Bildern wurde von uns nicht bemerkt. Noch völlig erschlagen von den ganzen Eindrücken, haben wir uns auf den Weg zum Teatro Romano gemacht. Links daneben gibt es eine Standseilbahn (Funicolare), die das Etschufer bei der Ponte Pietra mit dem Castel San Pietro verbindet. Leider wird diese im Moment renoviert, soll aber gegen Ende 2016 für 30 Millionen € wieder betriebsbereit sein. Schöne Brücken gibt es auch einige in Verona. Die haben wir auch alle gesehen. Da der Bus auch vom Teatro Romano zurück fährt, haben wir zum Abschluß noch eine ausgedehnte Stadtrundfahrt mit dem Bus #33 gemacht und sind müde und glücklich wieder am Stellplatz angekommen.
Unser Fazit:
Verona ist absolut eine Reise wert. Eine Stadt mit italienischem Flair aber trotzdem sehr unterschiedlich zu den Städten weiter südlich. Es ist weniger hektisch, es wird mehr Rücksicht genommen, sogar ein gefahrloses Überqueren des Zebrastreifens ist hier möglich. Was uns am meisten überrascht hat, sind die vielen Radfahrer in der Stadt. Wenn man alle Museen Veronas besuchen möchte, braucht man locker eine Woche Aufenthalt hier. Der öffentliche Bus als Fortbewegungsmittel ist günstig, pünktlich und dem eigenen Auto vorzuziehen. Doch Vorsicht. Auch während der Woche fährt der letzte Bus aus der Stadt gegen ca. 19:00 Uhr zurück. Den Stellplatz auf dem Agricamping Corte Finiletto würden wir jederzeit wieder nutzen. Die Betreiber sind sehr freundlich und hilfsbereit. Die Sanitäranlage ist immer sauber und in einem guten Zustand. Ver- und Entsorgung vorhanden und nutzbar. Bezahlt wird bei der Abreise. Leider sind im April kein frisches Obst und Gemüse vom dortigen Betrieb verfügbar. Ansonsten wird’s frisch vom Feld verkauft. Wir werden definitiv wiederkommen und sei es nur auf der Durchreise.


Mittwoch, 13.04.16 (sonnig, mit einzelnen Wolken und abends Gewitter)
Nach den normalen Startvorbereitungen (Wasser, Abwasser, Toilette) ging’s gegen 09:00 Uhr endlich los in Richtung Venedig. Wer noch tanken muß, sollte aus dem Campingplatz raus nach rechts fahren und findet dann nach ca. 50 m auf der linken Seite eine Q8 Tankstelle, die problemlos auch mit größeren Fahrzeugen angefahren werden kann. Die Fahrt zum ausgesuchten Stellplatz vor Venedig in Mestre war schnell bewältigt. Sind ja auch nur knapp 120 km.
Der von mir ausgesuchte Stellplatz Venedig Caravan Park San Giuliano machte im Internet einen sehr guten Eindruck. Dieser hat sich schon beim Annähern an den Platz nicht ganz bewahrheitet. Eine schmale Straße auf der die Lkw der Fischer parkten hat die Zufahrt schon erschwert. Dort angekommen, ist auch gleich eine nette Dame aus der Rezeption heraus gekommen und hat mich empfangen. Leider scheint es noch außerhalb der Saison für diesen Platz zu sein, denn es fahren von dort keine Boote nach Venedig und auf dem gesamten Stellplatz ist momentan nur eine einzige Stromsäule in Betrieb. Wenn mein Kabel ausreichend lang sei, könnte ich mich hinstellen, wo ich wollte. War ja auch sonst keiner da. Nur ein Wohnwagen ohne Kennzeichen und arg in die Jahre gekommen stand rum. Für 15€ pro Person würden wir mit Sicherheit auch einen Fischer finden, der uns mit seinem Boot nach Venedig bringt. Und zurück??? Ich habe mich recht artig bedankt und schnell vom Acker gemacht.
Bei der Suche nach dem Stellplatz ist uns ein Schild aufgefallen, welches auf den Camping Venezia Village hinwies. Die Einfahrt liegt etwas versteckt zwischen einer Tankstelle und dem BMW/Mini Autohaus. Mit diesem Platz kann man eigentlich nichts falsch machen. Mit dem Bus in 10 Minuten in Venedig, gepflegte und topmoderne Sanitäranlagen, ein kleines Schwimmbad, Restaurant/Pizzeria/Bar mit kleinem Laden, große parzellierte Stellplätze und das alles für 18€ inklusive allem, außer WLAN (das kostet 2€ für 24 Stunden). Dazu braucht man nur eine ACSI, CKE oder ADAC Campingkarte und muß bei Abreise in bar zahlen (10 % Rabatt für die Karte und weitere 5 % bei Barzahlung). Die Karte muß aber direkt beim Einchecken vorgelegt werden. Nach dem Einchecken und Hinterlegen eines Ausweises bekommt man ein Holzschild mit einer Nummer, welches sichtbar im Fahrzeug abgelegt werden muß. Ab jetzt können alle Einrichtungen des kleinen, aber feinen Platzes benutzt werden. An der Rezeption bekommt man auch die Tickets für den Bus nach Venedig. Man kann entweder mit dem Bus #5 oder #19 zum Busbahnhof an der Piazzale Roma fahren. Die Tickets kosten 1,50€ und man bekommt für 3€ auch ein Hin- und Rückfahrticket. Die Bushaltestelle ist recht einfach durch den rückwärtigen Eingang des Platzes über einen Fußweg zur Via Orlanda erreichbar. Man sollte vorher an der Rezeption den Code für das elektronische Schloss der Türe erfragen, um sich bei Rückkehr unliebsame Überraschungen und gegebenenfalls auch Umwege zu ersparen. Den Bus nach Venedig erreicht man nach Überqueren der Fußgängerbrücke auf der anderen Seite der Via Orlanda. Ohne weiteren Halt geht es in nur 10 Minuten über die Ponte della Libertà zum Busbahnhof in Venedig. Von dort fahren die Busse auch wieder zurück zum Campingplatz. Es ist der Bus in Richtung Aeroporto Marco Polo di Venezia. Schnell und pünktlich auch hier. Fahrpläne gibt es zusammen mit einem guten Stadtplan beim Einchecken an der Rezeption. Der einzige Wermutstropfen bei diesem Platz sind die vielen hohen Bäume. Die machen einen problemlosen SAT-Empfang recht schwierig. Für manche unter uns ein absolutes Muß, ein guter SAT-Empfang. Auch hier in Venedig werde ich nur unsere persönlichen Eindrücke wiedergeben und nur auf einige Sehenswürdigkeiten eingehen.
Da wir schon früh auf dem Platz waren, haben wir den Nachmittag genutzt und sind mit dem Bus nach Venedig gefahren. Nach kurzer Orientierung ging's dann auch schon los. Durch das Gassengewirr und über viele der annähernd 400 Brücken wurden heute die Basilica Santa Maria Gloriosa dei Frari, eine der größten Kirchen Venedigs (3€ Eintritt), die Basilica di Dan Marco mit der berühmten Schatzkammer (3€ Eintritt), Chiesa San Fantin, San Rocco, San Polo und mindestens weitere 10 Kirchen besichtigt. Beim Besuch des Markusdomes muß man beachten, daß dieser nur ohne Rucksack betreten werden darf. Also auf keinen Fall in die Schlange anstellen und hoffen daß man durchkommt. Keine Chance. Jeder Rucksackträger wird gnadenlos aussortiert, mag der Rucksack noch so klein sein. Man hat einen kostenlosen Aufbewahrungsservice eingerichtet, wo man die Rucksäcke deponieren kann. Dieser befindet sich etwas versteckt in einer Seitengasse. Leider gab es heute eine etwa 200 m lange Schlange der Wartenden zum Besuch des Dommuseums. Also vielleicht morgen. Der Canale Grande war natürlich auch ein Ziel und der Ponte Rialto war heute verhüllt. Der wird mal wieder renoviert. Berühmte Plätze wie Piazza San Marco, Campo San Giacomo di Rialto, Campo San Polo und Campo Santo Stefano wurden besucht. Es gibt ein sehr schönes Musikinstrumentenmuseum in der Chiesa di San Maurizio welches sogar kostenlos besucht werden kann. Die Oper konnte man leider nur von außen besichtigen, da heute und morgen Vorstellungen stattfinden. Heute haben wir gefühlt mehr als 50 der vorhandenen Brücken überquert.


Donnerstag, 14.04.16 (bewölkt, Gewitter, leichter Regen)
Nach den kräftigen Gewittern letzte Nacht und anschließendem leichten Regen, hat‘s morgens wieder anständig gekracht. Wir sind trotzdem mit Regenjacke und Schirmen bewaffnet los. Ab 11:30 Uhr kam dann die Sonne raus, bis zu den Schauern um 17:00 Uhr.
Trotz des Regens war Venedig wieder voll Menschen und anstatt Selfiesticks wurden Regenschirme und Regencapes verkauft. Auch heute ging's wieder über unzählige Brücken und durch verwinkelte Gassen. Wir haben unsere Tour im Stadtteil Cannaregio, einem typischen Arbeiterviertel begonnen und haben nach einem Frühstück in einer kleinen Bar unseren Weg über das Centro Storico zum Campo di Geremia gefunden. Dort liegt auch die Chiesa San Geremia mit den sterblichen Überresten der Heiligen Lucia von Syracus. Der Platz ist außerdem für die dort stattfindenden historischen Faustballspiele berühmt. Gheto Nuovo und Gheto Vecchio sollte man auf keinen Fall verpassen. Dort findet man eine Welt für sich. Neben koscheren Fleischereien und Restaurants, gibt es Spezialbäckereien, ein Altersheim und 2 Synagogen. In der Chiesa Maria dell’Orto (3€ Eintritt) finden sich neben dem Grab von Tintoretto auch einige seiner Hauptwerke. In unmittelbarer Nähe befinden sich das Wohnhaus von Tintoretto und der Campo dei Mori. Wenn man von Cannaregio nach Castello am Wasser vorbei spaziert, hat man eine sehr gute Sicht auf die Toteninsel San Michele, die noch heute als Friedhof von Venedig genutzt wird und momentan erweitert wird. Weiter ging's im Stadtteil Castello mit dem Campo di Santi Giovanni e Paolo mit der gleichnamigen Kirche. Sie ist mit über 100 m Länge und 35 m Höhe das größte Gotteshaus Venedigs. Die Chiesa di Santa Maria Formosa befindet sich am gleichnamigen Platz mit vielen kleinen Cafes, der als einer der größten Plätze Venedigs gilt. Ein weiteres Highlight ist der bedenklich schiefe Glockenturm der Chiesa San Giorgio dei Greci im Griechenviertel. Über den Campo San Zaccaria mit seiner Kirche, geht es zum Arsenale, der ehemaligen Schiffswerft und Waffenfabrik Venedigs. Noch heute werden Teile des Arsenale als Wohnhäuser, vom Militär und der Biennale genutzt. Da es in Venedig 118 Inseln, 3000 Gassen, 177 Kanäle und über 400 Brücken gibt, sind die Häuser einfach durchnummeriert worden. In Cannaregio hatten wir schon bemerkt, daß die Hausnummern immer kleiner wurden und auf dem Weg vom Arsenale zur Parkanlage der Biennale haben wir das Haus mit der Nummer 1 gefunden. Ein sehr unspektakuläres einfaches Wohnhaus. Die Parkanlage der Biennale ist beeindruckend in seiner Vielfalt an Bäumen und Sträuchern, die schöne Wege säumen und die die Venezianer zum Spazierengehen einladen. Von dort fanden wir unseren Weg zurück über die bekannte Riva degli Schiavoni zum Markusplatz. Dort legen bei den Empfängen und wichtigen Events die Boote der Reichen und Schönen an. Obwohl heute das Wetter nicht so gut wie gestern ist, sind sehr viele Menschen unterwegs. Auf den Brücken kommt es regelmäßig zu Staubildungen, auch wegen der vielen Selfiesticks, die ein gefahrloses Weiterkommen fast unmöglich machen. Leid können einem die Menschen tun, die als Kuriere oder Transporteure mit Handkarren in diesem Gewusel unterwegs sein müssen und dann noch die ganzen Brücken mit den endlosen Stufen überqueren müssen. Leider waren die Schlangen an den Museen und am Glockenturm auf dem Markusplatz heute noch schlimmer als gestern. Also auch heute keine Besichtigung. Man muß sich ja noch Ziele für den nächsten Besuch aufsparen. Unser Rückweg zum Busbahnhof an der Piazzale Roma führte uns wieder über unzählige Brücken und Gassen am Campo San Paolo und Campo San Rocco vorbei. Ich glaube wir haben in den gut eineinhalb Tagen mindestens 200 Brücken überquert und die meisten Sehenswürdigkeiten bewundern dürfen.
Unser Fazit:
Auch Venedig ist eine Reise wert. Man sollte allerdings auf die richtige Reisezeit achten. Im Sommer ist es mit Sicherheit voller als jetzt im April. Auch jetzt waren in den Touristen-Hotspots riesige Menschenmengen zu finden. Das Centro Storico und die Gebiete im und um das Ghetto waren fast menschenleer und völlig entspannt zu besichtigen. Außerdem wird eure Nase es euch danken. Ohne Museumsbesuche sollte man für eine entspannte Besichtigungstour auf jeden Fall 2 Tage einrechnen. Wir haben auch Menschen mit Hunden gesehen. Die taten uns leid. Nicht die Menschen – die Hunde. Genauso wie Kleinkinder zu Fuß, sind diese im Gewimmel untergegangen und nur hin und her geschubst worden. Wir werden das auf keinen Fall einem Kind oder Hund antun. Mit Kinderwagen unterwegs zu sein in Venedig ist wegen der vielen Brücken auch kein großer Spaß. Auf jeden Fall sollte man gut zu Fuß sein oder sich mit den sehr teuren Gondeln oder Wassertaxis umher kutschieren lassen. Wir werden in absehbarer Zeit den Campingplatz nochmals aufsuchen, aber nur um das Hinterland auf den ausgedehnten Fahrradwegen zu erkunden. Zum Stellplatz gibt es aus unserer Sicht keinerlei negative Kommentare. Praktisch gelegen, sehr sauber, nettes Personal und dann auch noch günstig für die Nähe zu Venedig.


Freitag, 15.04.16 (sonnig und warm)
Ein schnelles Frühstück in der Bar des Campingplatzes mit Cappuccino und Cornetto war ok. Die Camperservice-Station ist auch mit größeren Fahrzeugen problemlos anzufahren. Zur Wasserversorgung ist eine Zapfpistole vorhanden. Die Entsorgung der Chemietoiletten befindet sich an der Rückseite des Sanitärgebäudes. Wer noch einkaufen möchte, kann dies bei Lidl ganz in der Nähe tun. Man verlässt den Platz durch die recht schmale Ausfahrt und nimmt am Kreisverkehr die erste Ausfahrt (Via Orlanda) und sieht den Lidl nach 600 m auf der linken Seite vor einem Wohnmobilhändler. Wir konnten auf dem Lidl Parkplatz parken.
Unsere Fahrt zum Gardasee führte über die A4 in Richtung Verona/Milano. Heute hat es uns erwischt. Wir stehen ohne Vorwarnung für 45 Minuten vor Verona Süd in einem Stau ohne Chance vorher abfahren zu können. In einem Auffahrunfall mit 4 Fahrzeugen starb eine Frau und zwei weitere Personen wurden schwer verletzt. Auf der A22 in Richtung Brenner ging es dann ohne Verzögerung bis zur Ausfahrt Rovereto Sud und über die landschaftlich schöne Landstraße bis nach Torbole. Dort haben wir uns den als Top-Platz gelisteten Camperstop Torbole ausgesucht. Ohne Navi hätte ich den nie gefunden. Schon die Zufahrt ist abenteuerlich. Man biegt ab in die Via al Còr und kurz vor dem Campingplatz Europa nach rechts in den schmalen Weg. Auch wenn’s so aussieht ist es kein Fahrradweg, sondern die Zu- und Ausfahrt zum Camperstop. Dort muß man recht nahe an die Schranke fahren, da das Kennzeichen gescannt wird und die Schranke öffnet sich. Man kann eigentlich sofort weiterfahren. Es empfiehlt sich aber das Mobil nach der Schranke abzustellen und in aller Ruhe auf Stellplatzsuche zu gehen. Vermeiden sollte man an einem Samstag oder Sonntag anzureisen. Das sind die Tage, wenn Verona und Vicenza ausgestorben sind und sich alle auf den Plätzen am Gardasee treffen. Es gibt Plätze verschiedener Größe, alle mit Stromanschluß und die meisten sogar mit Wasser und Abwasser. Beim Abwasser darf man sich über 2 Einlässe nicht wundern. Einer ist fürs Abwasser, der andere für die Chemietoilette. Das Sanitärgebäude ist zweckmäßig und meistens sauber. Am Wochenende wird’s manchmal problematisch. Da ist der Platz rappelvoll und die Geräuschkulisse dementsprechend. Der Check-In findet hier im kleinen Laden an der Schranke statt. Man braucht nur seine Autonummer zu nennen und den gewählten Platz. Pass wird keiner verlangt, es gibt auch keinen Rabatt. 23€ inklusive allem, auch WLAN werden pro Nacht fällig. Da der Aufenthalt auf diesem Platz eigentlich auf 2 Tage begrenzt ist, muß man bei längerem Aufenthalt alle 2 Tage hin und zahlen. SAT Empfang ist überall möglich, leider gibt es aber viele kurze Plätze. Das Personal im Laden ist sehr freundlich und bemüht sich sehr Deutsch zu sprechen. Infomaterial ist nicht viel vorhanden in der kleinen Rezeption. Dafür kann man mit dem Fahrrad entweder nach Torbole (Stadtausgang Richtung Malcesine) oder nach Riva zur Touristeninformation fahren. Dort gibt’s alles. Auch gute Karten um die Gegend per Rad (bevorzugt Mountainbike) zu erkunden. Was man am ersten Abend sehen konnte, ist der nördliche Teil des Gardasees ein bevorzugtes Ziel der Surfen und Mountainbiker. Hier herrscht immer eine steife Brise aus Nord und Berge gibt es auch zur Genüge.


Samstag, 16.04.16 (sonnig und warm)
Seit gestern Abend wandern Verona und Vicenza aus zum Camperstop. Wir wollen dem heute entgehen und haben beschlossen zum Lago di Cavedine zu fahren. Der kleine See wurde wie auch der Gardasee und die anderen Seen der Gegend während der letzten Eiszeit durch den Rhätischen Gletscher und den Etsch Gletscher gebildet. Laut meiner App Outdooractive sind das ca. 45 km hin und zurück. Die von mir benutzte App Sports Tracker hat am Ende eine Strecke von 48,5 km bei 4275 Höhenmetern angegeben. Wir sind über Arco, Ceniga und Dro vorwiegend über gute Fahrradwege und Schotterpisten zum See gefahren. Zurück ging's um den See auf der kleinen Landstraße bis Dro und auf den Radwegen zurück nach Torbole. Insgesamt ist die Strecke sehr hügelig mit einem flachen Stück am Anfang und einem steten Auf und Ab im Bereich des Sees. 70 % sind wirklich sehr gute Radwege, 20 % Asphalt auf Hauptstraßen und 10 % Schotterstrecke durch den Wald und die Weinberge der Gegend (ab der Ponte Romano). Es ist eine landschaftlich wirklich schöne Strecke mit teils steilen und langen Anstiegen und einer rasanten Abfahrt nach Dro. Auf der Fahrt von Arco nach Dro kann man speziell am Wochenende die teils wagemutigen Kletterer in den Felswänden entlang der Strecke bewundern. Zu erwähnen sind auch die sehr vielen Rennradfahrer, speziell am Wochenende. Da ist schon ein wenig Vorsicht geboten. Bewundert haben wir teilweise die Radfahrer mit ihren E-Mountainbikes, die uns am Berg einfach stehen ließen. Aber auch wir haben es mit reiner Muskelkraft geschafft. Es wurde aber nicht nur geradelt, sondern auch besichtigt. Los ging's mit dem Ponte Romano bei Ceniga, einer restaurierten Römerbrücke, die den Fluss Sarca überquert. Auf der Rückfahrt nach der wirklich interessanten und teils sehr rasanten Abfahrt nach Dro wurde Arco besichtigt. Auf dem Burgfelsen in der Altstadt steht die Ruine der mittelalterlichen Burg Arco. Sie ist ein guter Wegweiser und aus Nord und Süd auch schon von weitem zu sehen. An der Piazza 3 Novembre steht die schöne Kirche Santa Maria Assunta di Arco. Das Eiscafé am Brunnen ist unbedingt zu empfehlen. Ein unschlagbares Preis-Leistungsverhältnis. Bevor man zum Kloster Serve di Maria kommt, sollte man unbedingt einen Blick auf die Evangelische Pfarrkirche von Arco werfen. Ein wirklich schöner schlichter Kirchenbau, der bei all dem Prunk der katholischen Kirchen aus dem Rahmen fällt.
Anmerkung zum Platz: Im Sanitärgebäude sollte man vermeiden die äußersten Duschen zu benutzen. Hier herrscht spärliches Tröpfeln. Sauber ist es immer noch, obwohl der Platz voll und es Samstagabend ist. Heute Abend hat mir unser freundlicher Nachbar mit dem BB Kennzeichen die Funktion des zweiten Abwasserstutzens erklärt und mir vehement von einer Wasserentnahme an den benachbarten Wasserhähnen abgeraten. Laut ihm gibt es Menschen auf dem Platz die die Wasserhähne zum Spülen der Chemietoiletten ganz in die Toiletten stecken. Naja, wir haben jedenfalls Wasser genug. Unsere Nachbarn fahren ein Chausson 610 Wohnmobil mit großer Garage und Mittelhubbett. In der Garage ist ein automatisches Fahrradhaltersystem verbaut, das ohne große Probleme ihre beiden E-Mountainbikes aufnimmt. Großes Raumbad, aber nur 2 Schlafplätze und das Bett in der Mitte. Sowas habe ich noch nie gesehen.
Obwohl der Platz schon brechend voll ist, kommen noch mehr Italiener. Da unsere Nachbarn so von Pietramurata, Sarche und den beiden darüber liegenden Seen geschwärmt haben, werden wir morgen nochmals eine ähnliche Tour wie heute machen. Aber es sollte anders kommen. Schon beim abendlichen Spaziergang nach Torbole sind etliche Wolken am Himmel aufgezogen.


Sonntag, 17.04.16 (bewölkt und vormittags regnerisch)
Es kam wie es kommen sollte. Pünktlich morgens begann der Regen. Also haben wir kurzerhand unsere Pläne geändert und wollen heute Riva und Torbole besichtigen.
Wir sind mit Regenjacke und Schirmen ausgerüstet mit dem Rad nach Riva gefahren und waren damit nicht alleine. Nachdem die Räder auf der Piazza Garibaldi abgestellt waren, ging es nach kurzer Orientierung direkt los in Richtung Bastione. Der letzte Rest einer venezianischen Festung aus dem Jahr 1507 thront in etwa 200 Metern Höhe am Berg über der Stadt und ist über einen gepflasterten Weg gut zu erreichen. Von dort hat man an klaren Tagen einen super Blick auf das Alto Garda. Wieder unten angekommen war der leicht schiefe Torre Apponale dran, ein Überrest der mittelalterlichen Stadtmauer auf der Piazza 3 Novembre. Wenn er nicht gerade mal wieder gesperrt ist, soll man auch von hier einen schönen Blick über Riva haben. Ansonsten kann man hier schöne Patrizierhäuser und das Rathaus bewundern. Es sind auch noch mehrere Stadttore erhalten geblieben, wie die Porta San Marco, die Porta San Michele und die als Durchgang zwischen Altstadt und Neustadt benutzte ehemalige Chiesa di San Giuseppe aus dem 13. Jahrhundert. Sehenswert sind auch das verwinkelte Quartiere del Marocco mit den kleinen Gassen und Einkaufsstrassen und Plätze wie der Slargo del Pozzo, ein hinreißend kleiner Platz mit Brunnen, die Piazza delle Erbe, der eigentliche Marktplatz von Riva und die Piazza Catena. Dort sperrte früher eine gigantische Kette den Eingang zum Hafen. Von dort sind es nur noch wenige Schritte zum beeindruckenden Wasserkraftwerk Ponale, welches das abfließende Wasser des oberhalb gelegenen Lago di Ledro zur Stromerzeugung nutzt. Die immer wieder einsetzenden Regenschauer konnten uns trotzdem diesen schönen Tag nicht vermiesen. Riva ist eine bezaubernde Stadt mit sehenswerter Altstadt. Auf der Rückfahrt nach Torbole haben wir uns noch die ganz von einem Wassergraben umgebene mächtige Burg Rocca angesehen. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und beherbergt heute das Museo Civicio mit naturkundlichen, archäologischen und frühgeschichtlichen Sammlungen.
Den Campingplatz haben wir nicht wieder erkannt. Gähnende Leere soweit das Auge reicht und eine himmlische Ruhe. Verona und Vicenza sind wieder nach Hause gefahren. Es sind nicht mal 30 Wohnmobile übrig geblieben und meistens Deutsche. Vorher haben wir übrigens den benachbarten Campingplatz Europa besichtigt. Die Bilder im Internet versprechen mehr als vorhanden ist. Es ist alles sehr stark in die Jahre gekommen. Die Sanitäranlagen sind schlichtweg eine Katastrophe, aber sauber. Die Plätze sind größer als auf dem Camperstop und teilweise parzelliert. Manchmal sind sehr lange Stromkabel, die auch mal eine Zufahrtsstraße überqueren, notwendig. Der Platz kommt für uns auf keinen Fall in Frage. Im Laufe der Reise wird noch einer dazu kommen.


Montag, 18.04.16 (sonnig, mit Wolkenfeldern und sehr windig)
Da die gestern geplante Fahrt ausfallen mußte, wird sie heute nachgeholt. Wetter passt soweit, es weht nur eine steife Brise aus Nord. Also Gegenwind auf der Hinfahrt. Heute geht’s den bekannten Weg über Ceniga und Dro in Richtung des Lago di Cavedine. Nur fahren wir heute nicht durch den Wald bei der Ponte Romano, sondern ein kurzes Stück auf einer wenig befahrenen Landstraße. Den See lassen wir erst mal rechts liegen und folgen dem gut ausgebauten Radweg entlang der Sarca über Pietramurata bis Sarche di Lasino. Von dort ist es nicht mehr weit zum Lago di Tobolino. Dieser wurde nicht wie der Lago di Cavedine durch die massiven Felsstürze des Monte Brento und des Monte Casale verursacht, sondern durch natürliche Stauung am Abfluß der Sarca. Pietramurata und Sarche sind kleine Städte, die mit dem Rad ruck zuck durchfahren sind. Der Weg entlang des Lago di Cavedine war wie immer sehr reizvoll und nach einer kurzen Pause auf dem schön angelegten Parkplatz am Südende des Sees ging's wieder auf den ca. 2,5 km langen Anstieg zur rasanten Abfahrt nach Dro. Ein Zwischenstopp in Arco mit Besuch des Eiscafés am Brunnen auf der Piazza 3 Novembre und ein kurzer Halt zum Einkaufen von Brot und anderen Kleinigkeiten bei Lidl in Torbole und wir waren zurück auf unserem Platz. Heute haben wir nicht viele Kletterer sehen können. Ist ja auch Montag. Dafür waren viele Trainingsgruppen auf dem Rennrad unterwegs. Hier startet ab morgen (19. – 22.04.) der Giro del Trentino mit vielen bekannten Teams, die dieses Rennen als Vorbereitung auf den Giro d’Italia nutzen. Heute Nachmittag finden des Einschreiben der Teams und die Vorstellung am Casino in Arco statt. Das morgige Mannschaftszeitfahren, das von Astana gewonnen wurde, führt von Riva nach Torbole über knapp 12 km. Der Gesamtsieger war dieses Jahr Mikel Landa vom Team Sky. Es war schon interessant diesen Aufwand für nur ein Rennen der 2. Kategorie zu sehen. Sämtliche Hotels in Arco, Riva und Torbole waren von den Teams und deren Tross belegt. Wir werden uns auf jeden Fall morgen früh vor Beginn des Spektakels vom Acker machen. Nachmittags sind in und um Torbole alle Straßen gesperrt.
Unser Fazit:
Der nördliche Teil des Gardasees ist ein Eldorado für Surfer aller Art, Segler, Kletterer und Fahrradfahrer, wobei die meisten Strecken am besten mit einem Mountainbike zu bewältigen sind. Uns hat es sehr gut hier gefallen, wir werden auf jeden Fall wiederkommen und würden auch wieder auf den Stellplatz Torbole gehen.

Ende Teil 1 - weiter mit Teil 2

Den vollständigen Bericht mit Bildern und noch viel mehr findet man auf https://rohnerreisen.wordpress.com/
Disziplin ist die Fähigkeit, sich zu merken was man wirklich will.
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