Lofoten Rundreise 2014 fuer Einsteiger

[Pfalzcamper]

"Wollen wir nochmal zu Hause schlafen und morgen frueh losfahren? Ach was, dann landen wir gleich bei Frankfurt im ersten Stau. Weg aus Deutschland, so schnell es nur geht."

Also fuhren wir direkt nach der Arbeit um 20:00h zu unserem WoMo, packten die Lebensmittel fuer die ersten 3 Tage unterwegs in den Kuehlschrank und fuhren Richtung Norden.

Mehr als 340 KM waren nicht mehr drin, bis wir links der Autobahn umrahmt von niedersaechsischer Landwirtschaft unsere erste Schlafpause einlegten.

Nach einem Fruehstueck im Freien bei strahlender Sonne geht es weiter Richtung Grenze, geschwind durch Daenemark und faehrenlos bei Malmoe nach Schweden. Da wir nicht eine Minute im Stau standen, waren ploetzlich 1.000 Tageskilometer voellig stressfrei auf dem Tacho als wir uns bei Vaexjoe wieder zur Nachtruhe begeben.

[Pfalzcamper]

Der naechste Tag fuehrt uns gleich morgens ins Reich von Michel, der hier Emil heisst bzw faelschlicherweise in Deutschland zum Michel wurde, weil zeitgleich Erich Kaestners Kinderbucherfolg Emil und die Detektive auf den Markt kam und man Verwechslungen vermeiden wollte.















Wir vergnuegen uns rund 7h in der Astrid Lindgrens Vaerld und uebernachten spaeter bei Dalstorp.

[Pfalzcamper]

Die naechsten 2 Tage fuehren durch allzu bekanntes Terrain und dienen der reinen Zielannaeherung vorbei am Siljansee, Oestersund mit Einkaufsstop, da der Proviant zur Neige geht und bis Dorotea mit Uebernachtungsstop.

Weiter ueber Storuman auf der E45 in einwandfreiem Zustand, aber dann auf der E12 Richtung Mo i Rana auf einem 60 KM langen Flickenteppich mit Schlagloechern, in denen ein Vesparad versinkt und Schotter, so gross wie Huehnereier.


Grenzkontrolle? Fehlanzeige! Kein Zoellner, keine Passkontrolle, keine rote Spur, um den Hund anzumelden - nichts. Eigentlich auch keine Grenze...

Bei herrlichem Wetter fahren wir also weiter zum Polarcirkel und in Richtung Fauske. Das E6-Mittelpunkt-Schild musste gerade den Ausbesserungsarbeiten des Parkplatzes weichen.

[Pfalzcamper]

In Bognes dann die erste Faehrueberfahrt nach Skarberget. Wie zuvor eruiert NOK 295,00.

Mit Blick auf Narvik folgt die erste Nachtruhe in Norwegen.

Trondenes Kirke sehen wir wenigstens noch im Trockenen, dann setzt der Regen ein, der uns auf den Vesterålen noch haeufiger begleiten soll. Kein Wunder, dass es hier so gruen ist.



Von Hinnøya aus blicken wir in Richtung Andøya ueber den Kvæfjord.

[Pfalzcamper]

Mit der Faehre geht’s von Flesnes nach Refsnes ( NOK 277,00 ) und bis Andenes stochern wir im Nebel umher, von den umliegenden Bergen ist fast nichts zu erkennen.

Risøyhamn Brua uebersehen wir hingegen nicht und auch nicht Dverberg Kirke.

[Pfalzcamper]

Der naechste Tag steht im Zeichen des Wales - oder auch: "Ich kann das wirklich nicht verstehen. So etwas ist uns noch nie passiert! Wer moechte, darf morgen gerne nochmal zum halben Preis mitfahren."

Kurzum: 2 Wale tauchten 4 X in 6h aus dem Wasser auf, aber hatten keine Lust ihre Schwanzflosse in die Hoehe zu recken. War aber auch nicht so wichtig. Unser Junior hat die Riesen der Meere live gesehen und war gluecklich. Ob die sich dabei verrenken oder nicht war ihm herzlich egal.

Zunaechst gibt es eine 1-stuendige Fuehrung durch das angeschlossene Museum, wo Interessantes zum Lebensverhalten der Wale, ihrer Verbreitung und Wanderung und den unterschiedlichen Rassen ( sagt man so? ) erlaeutert wird.

[Pfalzcamper]

Ebenso erfaehrt man einiges zu Forschungs- und Umweltprojekten und das eigene Umweltbewusstsein wird ebenfalls auf freundliche und spielerische Art wachgeruettelt.

( Norwegisch, Deutsch und Englisch in 3 separaten Gruppen ).

Dann macht man sich auf einen 5-minuetigen Marsch zum Hafen.







Unser Schiff ist an diesem Tag die Reine, was sich als sehr gute Entscheidung herausstellen sollte.

[Pfalzcamper]

Nach den Sicherheitsinstruktionen und dem Anlegen der Westen ( wir hatten unsere eigene dabei – es werden aber natuerlich auch welche gestellt )



geht es hinaus aufs offene Meer.



30 Minuten spaeter werden ueber Bordlautsprecher die fuer den Pottwal typischen Klickgeraeusche vernommen. Gleichzeitig steigt aber der 86 jaehrige Seniorkapitaen



in den Mastkorb, was uns zuvor als schlechtes Zeichen beschrieben wurde, weil es darauf hindeutet, dass kein Wal in der Naehe ist.

Nach weiteren 45 Minuten ist es dann aber soweit und das erste Ah und Oh ertoent.

[Pfalzcamper]

Zwischendurch werden Kekse, warme Getraenke, heisse Suppe und wie wir in Oesterreich sagen Speibsackerl gereicht. Klingt doch irgendwie besser als Kotztuete.

Einige davon wurden auch wieder mit netten Praesenten darin zurueck gereicht.

Finn wird noch die Ehre zuteil den Tagesbericht fuer die Bordmappe auf Folie zu malen und alle sind gluecklich darueber, dass es nicht regnete und wir wenigstens 2 Wale zu sehen bekamen.



Die Temperaturen lagen etwa bei 8 – 10 Grad, waehrend es an Land noch rund 18 Grad waren. Sehr warme Kleidung ist also nie verkehrt.

Am Campingplatz von Andenes fuellen wir gegen eine geringe Gebuehr unseren Frischwasservorrat auf und da man nicht nur nehmen, sondern auch geben soll, werden die beiden WC Kassetten entsorgt.

[Pfalzcamper]

Die bestimmt sehr schoene Route von Andenes ueber Stave nach Sortland koennen wir nur erahnen. Jedenfalls ist sie problemlos befahrbar.

Geschlafen wird bei Stø.





Allerdings nicht unter dem Wal…

Da der Nebel und der Nieselregen sich weiterhin von ihrer besten Seite zeigen geht es zurueck Richtung Myre und nach Nyksund. Kurz vorm Ort soll man sein WoMo parken und ueber die Bruecke in den Ort hinein laufen. Oder es bleiben lassen, weil man ganz sicher weiss, dass man seine Kamera auf keinen Fall auspacken wird. Nicht, weil es der Ort nicht hergeben wuerde, sondern weil so eine Spiegelreflex kein Wasserspielzeug ist.

Die Strasse dorthin wird gerade gerichtet. Die Felsueberhaenge werden geglaettet und ein Stahlnetz am Felsen angebracht, um den Steinschlag auf die Strasse einzudaemmen.

Von daher war die Durchfahrt von 22:00h - 10:00h gesperrt.

Weiter geht es nach Horden, wo das geoeffnete Tor der Lagerhalle bei gleichzeitig geoeffneter Seitenscheibe des Fahrzeuges ( ja, es wurde wieder warm ) schon aus grosser Entfernung erahnen laesst, dass es sich nicht um Frisch-, sondern Monate alten Trockenfisch handeln muss.



Der nette Hafen laedt zu einem Picknick ein.

[Pfalzcamper]

Ueber Straume, Bø ( eines der vielen Bø ), Straumsnes, Frøskeland und Fleinnes nach Stokmarknes ( fuer Hurtigrutenfans duerfte ein Besuch des dortigen Museums und der MS Finnmarken ein Pflichtstop sein ) umrunden wir Langøya.









Beeindruckend ist hierbei die Langøysund Bru.



Nach der Bruecke verlassen wir den Hauptweg und fahren weiter nach Melbu. Da noch ein paar Minuten bis zur naechsten Faehre bleiben, nutzen wir die Einkaufsmoeglichkeit im Rema 1000 und die Versorgungsstation davor.

Die Faehrkosten von NOK 314,00 sind wieder keine Ueberraschung, da vorher bekannt.

Nun sind wir also auf Austvågøya und uebernachten vor Vestpollen idyllisch an einem kleinen See kurz vor der E10.



Am naechsten Morgen strahlt uns die Sonne entgegen.

[Pfalzcamper]

Fortsetzung folgt...

[helix1]

Tolle Bilder, tolle Beschreibung.
Danke.
helix1

[Charlie2407]

Ein wirklich sehr schöner Bericht. Ich bekomme direkt wieder Fernweh - trotz 6 Wochen Südnorwegen dieses Jahr.

[Pfalzcamper]

Danke fuer die Kommentare - dann mal weiter

Wir bummeln kurz durch Svolvær und fahren weiter nach Kabelvåg. Auf dem Weg dorthin kommt man an der Vågan Kirke ( Lofot Katedralen ) vorbei, ebenfalls an einem Trollstein.





Unser heutiges Ziel ist aber das Lofotmuseet. Es ist eine Mischung aus Freiluftmuseum, Lagerhalle, Bootshaus, Arbeiterhuette und Herrenhaus mit Einrichtungsgegenstaenden der damaligen Zeit und wunderschoen mit mehreren Gebaeuden in die Landschaft eingebettet.