sedat hat geschrieben:Ich habe den Reisebericht meiner Frau zu Papier gebracht, damit werden die Bilder viel verständlicher denke ich.
Ich kann ihn leider nicht zu meinem Beitrag fügen, ich bitte ein Mod. das zu machen, am besten über den ersten Beitrag, Danke.
12.Mai.2012
Abfahrt 10,45
Erste Pause auf der Höhe Spesart, 17,30 Uhr, Kempe´s Autohof, sind das dritte oder vierte mal hier, alles o.k. Das Wetter ist so lala aber auszuhalten, der BVB holt den Pokal. Die Nacht war ruhig, haben gut geschlafen. Die Fahrt durch Österreich ist problemlos, sind abends kurz vor slowenische Grenze von der Autobahn runter, netten ruhigen Schlafplatz gefunden. Wald, Wasser und Felder, sehr ruhig-bis morgens ein LKW einen riesen Container neben uns abgeladen und halbe Stunde später wieder aufgeladen hat, guten Morgen Österreich.
Weiterfahrt durch Slowenien, Mazedonien und Serbien, alles prima, keine Probleme. In Serbien auf unserem alten Stellplatz übernachtet, nur das Wetter ist etwas sagen wir mal schlimm, Regen-Regen und kalt so um die 8 C°. Der Regen verfolgt uns durch alle Länder, nur dunkle böse Wolken.
Einfahrt in die Türkei mit Begrüßungskomitee, war schon lustig, irgend ein hohes Tier wurde erwartet, wir ziehen weiter und mit uns auch der Regen. Das übliche stressige Chaos an der Bosporusbrücke, Sedat sagt wie jedesmal wenn wir hier sind"nein, das muss ich mir nicht an tun, nie wieder über die Brücke" ansonsten alles ruhig, am Rastplatz, eine Riesenanlage, wo wir auch übernachtet haben sind wir essen gegangen, Sedat hat noch Süsigkeiten für die Verwandschaft gekauft. Weiterfahrt nach ARAC, morgen ist dort Markt.
Vater sieht gut aus, war zwei mal bei uns im Womo, da wir weiter zum Dorf wollten war unsere Absicht ihn mitzunehmen. Er wollte jedoch nicht mitkommen, also fahren wir alleine, eher ich es vergesse vor Arac waren wir auch in SAFRANBOLU, die Stadt mit seinen alten Holzhäuser, einer von Sedat´s seiner Bruder wohnt dort, wir sind total enttäuscht wieder abgefahren. Es gibt kaum noch ein stück Grün was nicht bebaut worden ist, und es wird weiter gebaut, man sieht nur noch Beton oder Teer, zudem keine Straße die noch Heil ist.
DORF; die Zeit ist hier stehen geblieben, Gott sei Dank, wir werden sehr nett von den noch da lebenden empfangen. Es sind nicht viele, vier familien mit insgesamt 9 zum Teil alten Menschen. Sie bringen uns Joghurt, Butter, Milch, frisch gebackenes Brot usw. Hier kann man sich erholen, unsere beiden Hundis genießen auch sehr das freie Leben. Heute war Sedat mit im Wald wo es gebrannt hat, da arbeiten auch einige Männer aus dem Dorf mit, alle Bäume die Schaden genommen haben werden gefällt und abgeräumt für die neu Beflanzung. Ich mache heute Putz und Waschtag. Nur eins ist nicht schön, ständig Regen und kräftiger Gewitter. Das Wetter ist am nächsten Tag schön, Gazanfer (Sedat´s Bruder) kommt mit seiner Frau aus Safranbolu auch. Auch der Vater kam überraschend mit einem Taxi zum Dorf, hat uns Lebensmittel mitgebracht obwohl wir genug dabei haben. Nach einer knappen Stunde ist der Vater wieder mit dem wartenden Taxi wieder nach Arac nach Haus gefahren. Nach 6 Tagen Erholung im Dorf werden wir auch abreisen. Tja; Die Maus (Pamuk) hatte sich auch noch zwei mal in Kuhmist gewälzt, Sedat regte sich wie immer bei so was auf, baden war angesagt. Ich fand es nicht so schlimm, ist eben ein gesunder Hund. Maus spielte auch mit den Dorfhunden. Das Wetter blieb weiter regnerisch und kalt. Zurück nach Arac wieder auf den Parkplatz wo Freitags der Markt statt findet. Zwei Tage bleiben wir noch hier beim Vater und es regnet Tag und Nacht bei eisigen Temperaturen. Tagsüber 9C°,Vater ist 85 und kann sich an kein Jahr erinnern an dem es zu dieser Jahreszeit so kalt war, das ist der Klimawandel. Wir sind dann einige Stunden gefahren bis das Wetter besser wurde.
IZNIK, Jetzt befinden wir uns an dem Izniksee, östlich von Marmarameer und 300km² groß. Wir stehen vor der alten Stadtmauer, gegenüber der Promenade, von der Stadt ist alles sehr schön gemacht und von den einheimischen leider sehr verdreckt. Wie überall wenn man sitzen will muß man erst Müll sammeln damit es einigermaßen geht. Hier ist bis 1 Uhr in der Nacht sehr laut wegen dem Verkehr und lauter Musik aus den parkenden Autos, dann haben wir aber gut geschlafen. Nach dem Frühstück am See sind wir weiter gefahren um einen ruhigeren Platz zu finden, den haben wir auch ca. 5km westlich am See gefunden. Nachdem Sedat wieder ein halben Sack Müll gesammelt hat war der Platz einigermaßen erträglich. Das Wasser ist zwar klar aber das baden unterlassen wir, denn es schwimmen ständig Schlangen an uns vorbei, also nicht ins Wasser, wir können einige Störche beobachten, die hier zu Haus sind. Sedat wäscht die Scheiben etwas, wir konnten nicht mehr aus den Fenstern schauen. Es ist eigentlich ein schöner Platz, aber manchmal riecht es penetrant, der Gestank kommt von einem Klärwerk was weiter weg sein soll. Zwei Tage bleiben wir hier, hatten bis 24 C° aber das Schlechtwetter holt uns auch hier ein, ab 16 Uhr ging es los mit Blitz und Donner, der Regen peitscht aufs Womo. 28.Mai, wir fahren weiter, die ganze Nacht hat es geregnet, jetzt wird es sonnig. Wir sind nicht lange unterwegs da sieht es nach Weltuntergang aus, Sturm,Gewitter, das ganze Programm.
Wir sind in Mudanya, war ein Tip von Vedat (Sedat´s nächster Bruder) saumäßige Straßen, steile Berge, Sedat hatte keine Lust mehr nach irgend welche Altertümer zu suchen und wir biegen Richtung Balikesir auf die Autobahn. Langsam halten wir Ausschau nach Übernachtungsplatz, irgendwann taucht ein Schild ILICA Therme, spontan einigen wir uns auf diesen Weg, der dann leider 30 km über schmaler schlechte Straßen durch die Berge führt. Dann, wir glauben schon gar nicht mehr an die Therme, kommen wir an ein völlig deplatziertes Hotel am Ende eines Dorfes ein "5 Sterne" Hotel. Wir dürfen aufs Gelände und dort auch übernachten, wollen auch in die Therme die ein Hamam ist. Der Famielienhamam ist frei und entschädigt uns für alles, es ist wunderschön und nur für uns beide. Das Wasser im Becken ist, Sedat hat gemessen 46 C°, mit dem reingehen ist nicht so einfach, erst nach dem zweiten mal klärte man uns auf, das wir mit dem Schlauch kaltes Wasser zu fügen können, zu spät.
29.Mai, wir fahren weiter, ca 150km liegt unser Ziel, Adacamp-Ayvalik, ich freue mich schon, 150km sind ja nicht so weit, wir nehmen über Berge die Abkürzung. Die Straßen wurden noch schlechter, es ging hoch und runter, durch unzählige Dörfer oder Baustellen so das wir im Durchschnitt mit 30-40 kmh fahren. Dazu kommt unsere ewige Begleiter der Regen, alles Matsch, nirgends kann man anhalten, alles unter Wasser. Wir fahren auch an einem kleinen Fluß entlang der vor kurzem Hochwasser geführt hatte. Überall hängt Müll, in den Uferbüschen und Bäumen, es war Wahnsinn das kann man nicht beschreiben und das Kilometer weit, es hatte etwas unwirkliches an sich der Anblick. Ich glaube wir brauchten fast 5 Stunden bis ans Ziel und da kam auch noch der Hammer, der Platz stand fast unter Wasser, wir konnten da nur steckenbleiben und dann wollte der Betreiber auch noch 50 Lira (ca.20Euro) haben, für eine Übernachtung obwohl in Prospekt 10 Lira stand, nein Abzocken lassen wir uns nicht. Auf dem Rückweg begegnete uns ein Womo, ein Franzose, haben ihm die Lage erklärt, aber er suchte dringend wie wir einen Schlafplatz und sind weiter gefahren und bestimmt die 50 Lira bezahlt. Wir haben auch was gefunden eine einsame kaputte Hafenanlage, war nicht das beste aber für die Nacht wird´s reichen. Ich sehne mich nach einem Stadtbummel, nicht nur immer in der Wallachei, mal ein paar Geschäfte ansehen, mal was kaufen, naja morgen geht es weiter, wohin ? Von wegen Morgen wir lagen gerade im Bett, als die Polizei kam, sie bat uns an einen bestimmten Ort zu fahren wo wir sicherer stehen können, also alles fest machen und weiter. Nicht weiter als 500 meter haben wir uns dann auf einem Parkplatz unter Palmen direkt am Jachthafen gestellt, sehr schön. Tagsüber viele Fotos gemacht, dann lotste ich Sedat durch Strassen die so breit wie der Wagen waren. Sedat war nicht allzu begeistert, alles reine Nervensache.
Wir machten den Wagen etwas sauber und fuhren weiter nach Foca, wo wir zu einer Hochzeit eingeladen sind der am 3.Juni stattfindet. Der Sohn von Sedat´s ältesten Bruder wird heiraten, Der Özgün (28), den kennen wir von klein an, mittlerweile ist er ein Riese, misst genau 2 Meter. Da wir uns nicht angekündigt hatten war keiner zu Haus, sie waren nach Izmir für Hochzeit´s Vorbereitungen gefahren. Wir haben uns dann auf dem Parkplatz am Hafen gestellt wo bereits zwei Womos standen, ein Deutscher und ein Einheimischer. Es war hier am Strand etwas kühler und angenehmer, denn seit ein paar Tagen hat es nicht mehr geregnet und es wurde wärmer. Als wir nächsten Tag wieder zum Haus fuhren und dort neben einer großen Wiese geparkt haben wurden wir von unzähligen Mücken empfangen, beide hatten sofort unzählige Stiche, auch die Hunde wurden nicht geschont. Bisher hatten wir nirgends Mücken gehabt auch nicht an dem See wo wir waren. Naja jammern hilft nicht, müssen durch, lange Hose und Mückenspray halfen etwas. Die Stadt Foca hat sich die letzten Jahre sehr positiv verändert, sie ist sehr schön geworden, wir sind Abends auf der Promenade spazieren gegangen, herrlich, man könnte hier länger aushalten. Habe inzwischen Geschenke eingekauft, hat Spass gemacht, auch im Supermarkt war ich paar mal, es ist alles so wie bei uns.
Die Hochzeit fand in Izmir statt und war sehr schön, man hat wirklich ein glückliches Paar gesehen, die Feier fand in einem Saal statt, der wenn nicht der Atatürk an der Wand gehangen hätte, man sagen können der Saal ist in einem alten Wiener Kaffehaus. Kristallüster, riesige alte Spiegel, sogar die Blumengestecke waren echt. Es waren eigentlich nur Verwandte (sind schon reichlich) Freunde und Arbeitskollegen, für türkische Begriffe eine kleine Hochzeit, es war wirklich toll.Anschließend fuhr das Brautpaar in einem Minicooper weg, anderntags flogen sie für eine Woche zum Gardasee. Sedat hatte was getrunken und so übernachteten wir in Izmir, alle anderen waren wieder mit dem Buss der sie her gebracht hatte und mit Autos wieder zurück nach Foca gefahren. Nächsten Tag sind wir dann auch nach Foca gefahren, haben dort noch zwei schöne Tage verbracht, den Wochenmarkt besucht und uns von den Verwandten verabschiedet. Alle waren traurig, ich glaube auch die Mücken, die hatten sich bei uns reichlich bedient.
Wir fuhren dann nach Assos, kletterten nah am Abgrund den schmalen Fahrweg mit dem Womo Stück für Stück nach oben und andere Seite wieder runter. Zum Übernachten wollten wir zum Hafen aber als wir halben Weg gefahren waren hielt ein Deutscher mit seinem Auto an und riet uns nicht bis zum Hafen zu fahren, da keine Wendemöglichkeit gibt, sollten wir weiter unten auf dem Parkplatz einkehren. Zum Hafen sind wir dann zu Fuss gegangen, dort sind eigentlich nur Restaurants und Hotels, nichts anderes. Auf dem Rückweg haben wir dann noch einen jungen Hund von seiner Kette befreit, der war so an seiner Kette geknebelt das er sich nicht bewegen konnte und nicht mehr an sein Wasser kam. Morgens nach dem Frühstück fuhren wir los, eine ruhige Fahrt, bis etwas am Auto klackerte, es war der linke Blinker vorne, wozu hat man Panzerband dabei, Sedat hat ihn schnell wieder fixiert.
Wir hatten noch einige Tage Zeit und wollten sie an einem Ort wo wir schon das letzte mal waren verbringen und uns vor der Rückreise erholen. Der Ort heisst Mecidiye, ist auf europäische Seite, vor Kesan links fahren. Da in der Türkei die Schulferien erst nächste Woche beginnen, haben wir unsere Ruhe, Touristen sind hier auch kaum, also Ruhe, Meer und Strand. Wie schon erwähnt seit Izmir ist auch kein Regen mehr gefallen und es wird täglich heisser. Wir haben um die 30C° ja sogar auch mal 34C° gehabt. Sind einige male schwimmen gegangen, haben uns gesonnt und gefaulenzt.
10.Juni, Heute fahren wir ab, hier soll es noch heisser werden, in Foca soll schon 40 C° sein, es wird Zeit. Sedat verabschiedet sich von seiner 3 Mäuse die hat er täglich gefüttert hat, traurig, waren hübsche Hunde.
Es sind ca. 30km bis GR, unterwegs kaufen wir noch ein für die Fahrt. Türkei Ausfahrt, GR Einfahrt alles Problmlos und zügig. Die Hitze brezelt den Schweiß aus dem Körper, 15 Uhr Rastplatz in GR, 35,8 C°. Ausreise GR , Einreise Mazedonien ohne Probleme. 17,30 Uhr auf Stellplatz in MZ. (41.68555°-21.83079°) es ist 31C° aber die Wolken nähern sich bedrohlich. Sehr ruhige schöne Nacht gehabt für 2 Euro Gebühr, bei Bedarf gab es Strom und Wasser. Wir hatten aber genug Wasser aus der Türkei dabei. An Strom waren wir ganze 4 Wochen nicht daran, unsere Batterien waren ständig voll. Wir hatten zwei Gasflaschen dabei, die Tankfalsche habe ich in der Türkei ein mal voll gemacht, weil die erste Zeit nachts auch Heizung an war, ansonsten auf der Rückfahrt auf die Reserve umgeschaltet. So weiter gehts auf dem Stellplatz in MZ, die Wolken kamen mit Gewitter und es fing mächtig an zu regnen, richtig fetter Regen.
An der Grenze zu Serbien ging auch alles zügig aber Serbien zieht sich in die Länge, nimmt kein Ende und es regnete. Die einzige Abwechslung war, das ich mich im Klo eingesperrt habe. Die Küchenschublade hinter der Badtür ist aufgegangen. Ich dachte ich muss die nächsten 100 km auf dem Klo verbringen und ohne was zu lesen. Sedat hat dann gemerkt und hat sofort an der Autobahnrand angehalten und mich befreit.
16,55 Uhr, Einfahrt in Kroatien, alles ruck-zuck, wo wir heute schlafen werden wissen wir noch nicht. 18.09 Uhr, es fängt schon wieder an zu regnen, es hatte inzwischen etwas aufgehört, wir beschließen auf einem Rastplatz zu übernachten. Morgens 8 Uhr, es hat die ganze Nacht geregnet, wir würden jetzt gerne wieder umkehren zu den Mücken, sogar der Nicki friert und möchte wieder seine Decke haben.
11,45 Uhr Österreich; Regen / Kalt.
16,22 Uhr Deutschland, kein Regen und es ist 18C° und dann kam auch ein Unwetter in Bayern, kaum Sicht, stockender Verkehr, sehr anstrengend zu fahren. 19,30 Uhr Kempe´s Autohof -Schlüsselfeld erreicht, eine ruhige Nacht, morgens Heizung angemacht. 8,45 Uhr zum Frühstück, sehr angenehm wie immer. 9,30 Uhr Abfahrt, schlechtes Wetter, kalt wieder oft schlechter Sicht.
Man kann die Zeit noch in Stunden zählen als wir noch 35C° hatten, jetzt schlägt einem das Wetter aufs Gemüt.
Wir sind in den 4 Wochen 7340 Km gefahren, dabei 810 Liter Diesel verbraucht.
Sedat und Moni
Ich habe um 1000 Bilder bei Picasa hochgeladen, mit einigen Kommentaren zu den Bildern. Wer Langeweile hat ist eingeladen.
TÜRKEIREISE 2012
Gruß
Sedat
