Reisebericht Sommer 2011: Wohnmobil in Norwegen und Schweden

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Reisebericht Sommer 2011: Wohnmobil in Norwegen und Schweden

Beitragvon Campingbus-Rocker » 12.02.2012 - 12:51:17

Mit dem Wohnmobil in Nord-Norwegen und Schweden

Hallo allerseits,

mit "etwas" Verspätung habe ich (zur Zeit in Südwest-Portugal, siehe
viewtopic.php?f=21&t=16385 )

eine Kurzfassung unseres Reiseberichtes vom Sommer 2011 erstellt - mit dem Wohnmobil in Nord-Norwegen und Schweden.

Die Hauptseite mit Karten unseres Reiseverlaufs und Links zu den einzelnen Teilen des Reiseberichtes mit vielen Fotos gibt es hier:


http://www.camping-bus.de/Reiseberichte ... gen-1.html

Dort finden sich auch konkrete Informationen zu Diesel-, Restaurant- und Lebensmittelpreisen sowie Regelungen zur Mitnahme von Hunden - und WEIN. Natürlich gibt es im Reisebericht viele typische Skandinavien-Fotos, bei denen auch die Mitternachtssonne nicht fehlt. Hier für das Forum habe ich eine kleine Auswahl aus eher unbekannten Regionen und von ungewöhnlichen Motiven getroffen.

Mit dem Ziel Kirkenes durchqueren wir Skandinavien beginnend mit der Vogelfluglinie, über die Öresundbrücke quer durch Schweden und Nord-Finnland, Details incl. Karte und Übernachtungsplätze siehe obengenannter Link.

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Einen ersten Höhepunkt nicht nur wegen der "exotischen" Lage an der norwegisch-russischen Grenze bildet Grense Jakobselv - Whale Watching aus dem Wohnmobil, wer hätte das gedacht.

Als Nordpunkt unserer Reise haben wir nicht das Nordkapp sondern Berlevag im Nordwesten der Varanger-Halbinsel gewählt. Schon die Anreise ist ein unvergessliches Erlebnis: Erst über das karge teilweise noch verschneite Kongsfjordfjellet, dann ca. 30 km die Küstenstraße an der offenen Barentssee entlang - für uns eine der schönsten Straßen der Welt. Wie hier wohl bei Nordsturm und starkem Wellengang die Gischt über die Straße zieht?

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Bei unserer Reise verhält sich die Natur aber friedlich und wir können uns am Anblick der Rentiere direkt an der Küste der Barentssee mit dem Leuchtturm "Kjælnes Fyr" im Hintergrund erfreuen.

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Campingplätze besuchen wir relativ selten, aber der von Berlevag ist ausdrücklich unser Ziel für einige Tage ebenso wie das "Arctiv Glasstudio" im Ort. Direkt vor dem Campingplatz liegt der Hafen von Berlevag, in dem jeden Abend pünktlich gegen 22:30 Uhr nacheinander die nord- und südgehenden Fährschiffe der Hurtigruten anlegen und ihre Wendemanöver aufführen.

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Die Zeit für Wintercamping ist jetzt auch im hohen Norden vorbei und so wartet dieser Wohnwagen auf einem Parkplatz im Ifjordfjellet auf den nächsten Schnee, bitte Foto genau anschauen!

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Einige Tage bleiben wir bei herrlichem Wetter fast ganz allein am Porsangerfjord, nur ein Rentier umrundet uns um die neuen Nachbarn kennenzulernen.

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"Was soll das jetzt?", werden und SOLLEN sich die Leser fragen! Schon beim Besuch im sehenswerten Hafenmuseum von Berlevag wurden wir mit der Geschichte des 2. Weltkriegs konfrontiert. Besonders eindrucksvoll geschieht dies aber im kleinen nur im Sommer geöffneten Museum in Skoganvarre direkt an der E 6 nördlich von Karasjok, wo wir das vorstehende Bild aufgenommen haben. Das hier einer der Hauptkriegsschauplätze des 2. Weltkrieges lag mit dem Sitz der Deutschen Heeresleitung im Norden und 250.000 Soldaten war uns ebenso unbekannt wie das Ausmaß der Vertreibung der Bewohner und fast vollständiger Zerstörung aller Gebäude in der Finnmark durch die deutsche Armee.

Wenige Kilometer südlich des Museums führt ein "Lehrpfad" durch eins der größten Feldlazarette des 2. Weltkriegs mit Ruinen, verrostetten Bettgestellen und weiteren Hinterlassenschaften - beim Rundgang kann man über die Situation der Verwundeten und aller anderen Menschen im tief verschneiten Wald bei bitterer Kälte im Winter und bei schwüler Hitze mit Millionen Mücken im Sommer nachdenken.

Im Museum in Skoganvarre und im Museum in Alta gibt es deutschsprachige Broschüren mit detaillierten Informationen darüber zu kaufen.

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Vor prächtiger Kulisse am Fjord verbringen wir einige Tage auf dem Campingplatz Skittenelv nordöstlich von Tromsö. Nachts lässt sich hier die Wanderung der Sonne hinter der nördlich gelegenen Bergkette beobachten, ganztags der rege Schiffsverkehr von Kreuzfahrtschiffen zwischen Tromsö und Nordkapp.

Bevor wir Tromsö besuchen fahren wir zu den nordwestlich gelegenen Nordmeer-Inseln, über die wir bei der Reisevorbereitung fast keine Informationen finden konnten:

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Vannøy mit Sandstränden, Rentieren, Seeottern und Vielfraßen


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und der Nordmeer-"Karibikinsel" Rebbenesøy mit einer überraschend üppigen Vegetation

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und Traumbucht/- strand.

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Hier am Fähranleger, dessen Parkplatz sich auch für die Übernachtung im Wohnmobil eignet, entdecken wir auch das vermutlich kleinste Postamt der Welt.

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Apropos Fähranleger: Vor der Abreise nach Norwegen hatten wir viele klagende Berichte über die hohen Kosten der Fähren gelesen. Nach mehrmaliger Benutzung konnten wir das nicht so richtig verstehen, so schlimm fanden wir das garnicht. Der Blick auf diese Preistafel am Fähranleger von Brensholmen hat dann unser Verständnis für die Klagen gefördert. Wie schön, dass unser BavariaCamp Sol y Sombra mit 5,99 m Länge noch der PKW-Kategorie zugeordnet wird!

Weitere Stationen unserer Reise waren die Stadtbesichtigung von Tromsö inclusiv Botanischem Garten, die "Sommerinsel" Sommarøy und die Insel Senja in Wolken sowie der längste Strand Norwegens und die Mitternachtssonne auf Campingplatz Midnattsol in Bleik.

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Es folgte der Versuch, die Insel Andøya incl. Südspitze zu umrunden auf der im Atlas eingetragenen Straße - keine gute Idee und für "richtige Wohnmobile" mit 2,20 m oder mehr Breite unmöglich - wenn schon an unserem Campingbus die Zweige auf beiden Seiten am Fahrzeug kratzen!

Vom weiteren Reiseverlauf, der uns letztlich über Kiruna durch die schwedischen Wälder südwärts führte könnte ich noch viele Fotos von einsamen Seeen und wilden Flüssen einfügen - hat jeder Skandinavienfan aber oft genug gesehen und kann sie sich bei Bedarf incl. Stellplatzinformationen auf unserer Website anschauen.

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Besonders schön gefallen hat es uns in der Wildnis zwischen Jämtland (Schweden) und Trøndelag (Norwegen) mit einsamen Stellplätzen und keinem einzigen Wohnmobil weit und breit.

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In Härjedalen fuhren wir über die höchste Straße Schwedens zum höchstgelegenen Dorf Schwedens (Högvalen). In dessen Nähe waren hier die Rentiere besonders zutraulich, die abends unser Wohnmobil umrundeten. Morgens beim Aufstehen stellten wir fest, dass sich einige direkt neben unserem "Kasten" im Windschutz niedergelassen hatten.

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Eine unserer letzten Übernachtungen gab es in Trysil in der Provinz Hedmark (Norwegen) - im Winter das größte alpine Schigebiet Norwegens, jetzt eine Geisterstadt. Vorbei am Oslofjord ging es dann heimwärts.

Die Strecke über Öresund- und Storebeltbrücke mit der Fähre von Fünen nach Alsen gehört sicher nicht zu den typischen Skandinavienrouten. An der Fähre von Bøjden nach Fynshav steht außer unserem nur ein niederländisches Wohnmobil. Die Überfahrt mit unserem 6m-Campingbus kostet 284 dänische Kronen (38,22 Euro). Wir haben diese Route gewählt, weil wir zum Abschluss der Reise noch einige Tage auf dem Campingplatz Lillebælt in Fynshav verbringen wollen, den wir im Frühjahr kennen und schätzen gelernt haben.

So endet unsere Reise mit dem Blick über die dänische Südsee.

Hier nochmal der Hinweis:

Die Hauptseite mit Karten unseres Reiseverlaufs und Links zu den einzelnen Teilen des Reiseberichtes mit vielen Fotos gibt es hier:

http://www.camping-bus.de/Reiseberichte ... gen-1.html

Dort finden sich auch konkrete Informationen zu Diesel-, Restaurant- und Lebensmittelpreisen sowie Regelungen zur Mitnahme von Hunden - und WEIN.


Allen Skandinavienfans viel Spaß bei der Reisevorbereitung und natürlich bei der Reise selbst wünscht
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Re: Reisebericht Sommer 2011: Wohnmobil in Norwegen und Schw

Beitragvon Nordlicht99 » 13.02.2012 - 12:40:13

Hallo ihr "Rocker"
hab schon den ganzen Reisebericht verschlungen; das war ja eine echt schöne Reise, die ihr gemacht habt!
Für unsere eigene Tour da hoch habe ich mir auch gleich ein paar Anregungen notiert (z.B. den oben erwähnten Campingplatz in Berlevaag).
Danke für den Bericht und die Tipps,
Gruß,
Nordlicht
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Re: Reisebericht Sommer 2011: Wohnmobil in Norwegen und Schw

Beitragvon solano » 13.02.2012 - 13:27:16

Hallo Jürgen!

Bild für deinen schönen Reisebericht,es wäre ein Traum mal dahin zu fahren!
Gruß Karl Bild
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Re: Reisebericht Sommer 2011: Wohnmobil in Norwegen und Schw

Beitragvon Campingbus-Rocker » 13.02.2012 - 14:45:18

Hallo Karl,

da fällt mir nur der alte Spruch ein:

Träume nicht Dein Leben sondern lebe Deinen Traum.

So, let` s go!
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Re: Reisebericht Sommer 2011: Wohnmobil in Norwegen und Schw

Beitragvon Campingbus-Rocker » 13.02.2012 - 14:49:09

Hei Nordlicht99 und alle anderen,

und vergesst die Inseln im Nordwesten nicht, die noch in keinem Reiseführer stehn.

Adeus aus Portugal
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Re: Reisebericht Sommer 2011: Wohnmobil in Norwegen und Schw

Beitragvon didigall » 20.02.2012 - 12:39:06

Hallo Jürgen,
habe schon einige Deiner interessanten Reiseberichte auf Deiner HP gelesen und mir viele Anregungen geholt. So bin ich gespannt auf den ausführlichen Bericht auf Deiner HP, da wir Ende Juni für min. 5 Wochen eine ähnliche Tour mit unserem Bavaria Marino planen.
Vielen Dank für Deinen Kurzbericht!
Grüße aus dem sonnigen Süddeutschland
Dieter
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