Stechmücken im Schweden

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Stechmücken im Schweden

Beitragvon stefro » 31.12.2010 - 09:43:26

Hallo zusammen,

wir planen für nächstes Jahr im August eine Tour durch Südschweden. Nun wurde mir davon abgeraten, da die Mücken einen fast auffressen !?
Stimmt das, wo ist dies so schlimm und was kann man dagegen machen?

Danke für eure Antwort

Stefan
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Re: Stechmücken im Schweden

Beitragvon DieterG » 31.12.2010 - 10:29:36

Hej Stefan,

trotz regelmäßigem Urlaub in Schweden - wir leben noch :wink:

Wir haben von dieser angeblichen Plage noch nie viel mitbekommen. An ein, zwei Orten war es mal extrem, im Nachhinein betrachtet hatten wir aber selber Schuld.

Zum ersten sucht Euch Euren Übernachtungsplatz mit Bedacht aus. Dort, wo hohes Gras wächst oder viel Schilf am Ufer steht, können sich die Mücken besonders gut halten, genauso beliebt bei den Tierchen ist ein etwas morastiger Untergrund sowie eine höhere Luftfeuchtigkeit. Also heißt es, solches Plätze zu meiden, wenn man empfindlich ist (auch wenn es oftmals sehr idyllische Plätze sind). Dort, wo das Gras kurz ist, und z.B. kein hoher Uferbewuchs ist (oder Strand), können sich Mücken nur schwer halten. Daher ziehen wir gepflegte Plätze den ungepflegten vor, wobei die Größe des Platzes dafür keine Rolle spielt.

Grundsätzlich helfen ein gutes Mückenmittel als Vorsorge, wobei wir mit den in D erwerbbaren Mittel bislang ausgekommen sind, andere schwören jedoch auf die einheimischen Mittel. Nach dem Stich hilft kühlen mit einer entsprechenden Salbe, oder auch andere Hausmittel.

Das in aller kürze, bei der Suche im Forum findest Du sicher noch viele ergänzende Information zu diesem umfassenden Thema.

Gruß und einen schönen Urlaub
Dieter
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Re: Stechmücken im Schweden

Beitragvon cschulz1 » 01.01.2011 - 11:29:34

Moin Stefan,
wir sind seit 1995 regelmäßig in Schweden, Norwegen oder Finnland unterwegs. In den ersten
Jahren hatten wir ein Ferienhaus, seit gut 9 Jahren aber mit dem Wohnmobil dort unterwegs.
In allen Jahren hatten wir mal unser Ferienhaus neben dem Mückenhauptquartier von ganz
Schweden ( zumindestens gefühlt). Es hängt einfach von den Bedingungen im späten Frühjahr
bzw. Frühsommer ab. Es gibt einfach keine generelle Regel. Es ist genauso wie mit dem Wetter,
die einen meinen dort regnet es nur bzw. ist es zu kalt im Sommer. Wir haben beide Extreme
schon kennen gelernt. Gebt nichts drauf - fahrt einfach und geniesst dieses tolle Land in vollen
Zügen. Wenn Ihr die Ruhe, Natur und nette Menschen sucht - fahrt einfach los. Für uns allerdings
fängt Schweden erst an den großen Seen an.Mein Tip an dieser Stelle, wenn Ihr das erste Mal
dort hin fahrt - schaut Euch unbedingt Dalsland an - das ist Schweden en miniatur.
Wenn Ihr noch Tipps braucht - meldet Euch einfach. Auch wir starten in diesem Jahr wieder nach
Schweden :D Hoffentlich ist es bald soweit.

Euch alles Gute und einen tollen Urlaub in Schweden wünscht Euch
Christian aus Greifswald
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Re: Stechmücken im Schweden

Beitragvon werni » 01.01.2011 - 14:05:26

Hallo.

Ich glaube man sollte eine Reise nach Schweden, Norwegen oder Finnland nicht von den Mücken abhängig machen.Sonder man sollte sich nur auf die aufregende Lanschaft und Leute konzentrieren.
Wir waren schon in allen 3 Ländern und haben die Mücken überlebt. Im Jahr 2012 wird es wieder so weit sein und wir freuen uns jetzt schon darauf. :D
Gruss
Werner


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Re: Stechmücken im Schweden

Beitragvon Womokiste » 01.01.2011 - 23:07:47

Hallo Stefro,

es wurde ja schon einiges zu den Mücken gesagt. Es ist nun mal so, dass sich an Seen/Gewässern die Mücken gerne tummeln. Und erst recht bei Windstille. Das ist aber nicht nur in Schweden so, sondern auch bei uns. :wink:

Ein guter Mückenschutz am WOMO, ggf. zusätzliches doppelt genähtes Netz, ein gutes Mückenmittel, am besten vor Ort gekauft und entsprechende Kleidung (langärmlig, lange Hose...) und dann müsste es passen.

Viel Spaß wünscht
Franz Peter
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Re: Stechmücken im Schweden

Beitragvon HDF » 01.01.2011 - 23:38:26

Womokiste hat geschrieben:ein gutes Mückenmittel, am besten vor Ort gekauft

Das wird oft empfohlen. Warum??? In Skandinavien werden Mittelchen mit den gleichen Wirkstoffen (es gibt eigentlich nur 2) wie bei uns verkauft - aber unter anderem Namen. Vor Ort zu kaufen schadet natürlich nicht, wenn man nicht auf Wunder hört sondern schaut, welche Wirkstoffe in den Mittelchen denn die Mücken vertreiben sollen.

Ansonsten unterscheidet sich die Mückenplage nur im Norden Skandinaviens von der unsrigen (Vergleich immer in Gewässernähe). Das liegt wohl ganz einfach daran, dass nicht-Mücken-geeigentes-Terrain im Norden weitflächig seltene Ausnahme ist.

Gruß HDF
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Re: Stechmücken im Schweden

Beitragvon URi » 04.01.2011 - 17:53:18

Hallo,
also wir waren im vergangenen Jahr im August fast 4 Wochen in Schweden unterwegs und haben in dieser Zeit genau einen Mückenstich erleiden müssen. Die Nächte waren schon kalt, wir waren im Gebirge unterwegs, da war von Mückenplage keine Spur. Ansonsten nehmen wir zur Vorbeugung Autan aus der Pumpflasche. Es kann aber auch sein, dass sich die schwedischen Mücken von unserer neue Geheimwaffe haben abschrecken lassen:
Ein unmissverständliches Mückenverbotsschild direkt an der WOMO-Aufbautür 8)

Bild

Juckarmen Gruß

URI
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Re: Stechmücken im Schweden

Beitragvon Tourist » 06.01.2011 - 22:47:33

Hallo Stefan,

stefro hat geschrieben:Nun wurde mir davon abgeraten, da die Mücken einen fast auffressen !?


Dem kann ich mir nur anschließen! Nirgens in Europa sind die Viecher hungriger, größer und aggressiver als in Schweden. Sicher übertragen die auch gefährliche Krankheiten, von den riesigen Beulen und dem unerträglichen Juckreis ganz zu schweigen.
Darüber hinaus gibt es in Schweden auch noch ganz andere Gefahren: Zuerst zu erwähnen ist da das hohe Risiko zu erfrieren. Du wirst die Womo-Heizung rund um die Uhr benötigen. Nur das Wasser wird nie knapp. Es regnet meist durchgehend, mit nur kurzen Unterbrechungen. Die Folge sind endlose Überschwemmungen, unzählige Seen (meist auch im Sommer noch von Eis bedeckt), reißende Ströme und sehr, sehr schlechte Straßen (eher Pisten und Pfade, Allrad dringend empfohlen!).
Des weiteren musst Du unbedingt ausreichend Vorräte aller Art mitnehmen. Die Versorgungslage ist prekär, insbesondere da die wenigen Ansiedlungen meist endlos weit von einander entfernt sind. Die wenigen "Touristen" werden daher von den Einheimischen mit größter Vorsicht empfangen, einen gewissen Argwohn gegenüber den Eindringlingen wirst Du häufig empfinden. Vermeide übrigens Streitigkeiten mit den Ureinwohnern um die wenigen wilden Früchte des Waldes wie Beeren und Pilze - sie kennen sich besser aus und leicht verliert man in Konfrontationen dann die Orientierung - du wirst vielleicht nie mehr zu deinem Womo zurückfinden. In den dichten Wäldern versagt Dein GPS, die Dunkelheit erschwert die Orientierung.
Besonders warnen muss man aber auch vor der Tierwelt: Es gibt unzählige Bären, Wölfe, Füchse, Vielfraße (!), riesige Elche, Adler, die auch ein Stück Aas nicht verschmähen, Biber, die Flüsse aufstauen und Wege unpassierbar machen und in den Weiten der Seen ungeheuer große Fische. So mancher Angler wurde schon in die Tiefe gezogen und ist nie mehr aufgetaucht...
Wenn Du Dich in den Weiten der Wälder verirrst ist ein Feuerzeug, um ein kleines Lagerfeuer zu entfachen oft rettend (die eisige Kälte hatte ich schon erwähnt), wegen der andauernden Nässe ist aber kaum trockenes Holz zu finden. Der beißende Qualm wird kurzeitig die oben beschriebenden Blutsauger vertreiben, aber andere erst auf Dich aufmerksam machen. Sei also vorsichtig!
Solltest Du versuchen, diesen ganzen Widernissen zu entkommen, indem Du dich bis in die wenigen Gebiete mit beginnender Zivilisation (die letzte Eiszeit liegt gerade mal 8000 Jahre zurück) durchschlägst, bedenke folgendes: Man wird Dich sofort als Bewohner eines reichen südlichen Landes erkennen (an deiner vergleichsweise dunklen Hautfarbe) und Dich hemmungslos ausbeuten! Die von Dir geforderten Preise für Nahrungsmittel und unsbesondere Flüssigkeiten aller Art (Wasser, Bier, Schnaps und vor allem Diesel) werden Deine pekuniären Vorräte in kürzester Zeit aufzehren - und Du wirst froh sein, diesem Land noch einmal (so Gott will) mit letzter Kraft zu entfliehen!

Viele Grüße
Tourist


(...der sich seit 30 Jahren regelmäßig diesen Gefahren aussetzt...)
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Re: Stechmücken im Schweden

Beitragvon cschulz1 » 06.01.2011 - 23:41:52

Moin Tourist,

einfach nur köstlich Deine Beschreibung - ich überlege mir
den diesjährigen Urlaub noch - oder nicht :roll: :roll:

Alles Gute
Gruß Christian aus Greifswald
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Re: Stechmücken im Schweden

Beitragvon werni » 07.01.2011 - 09:56:06

Hallo Tourist.

Klasse.

Es ist schön sich immer wieder solchen Gefahren zu stellen.
Gruss
Werner


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Re: Stechmücken im Schweden

Beitragvon PAPLE » 07.01.2011 - 13:22:07

Hallo Stefan,

nach unseren Schwedenerfahrungen aus dem Jahr 2009 können wir uns den Darstellungen von Tourist nur anschließen.
Manch Womo-Besatzung meint, mit Mückenschildern diese Monster abschrecken zu können - lass Dich nicht ins Bockshorn jagen.
Neben den üblichen Extremausrüstungsgegenständen wie Klappspaten, Langmesser, Axt, Säge, Überlebensschlafsack, Rettungsweste mit Signalgeber usw. sollte zum Beispiel folgendes Utensil nie fehlen, da die Feuchtigkeit in Schwedens Wäldern einen Gebrauch von Streichhölzern unmöglich macht und Feuerzeuge auch ihren Dienst versagen:

Bild

Beachten sollte man dabei allerdings strengstens, dass der Brandbeschleuniger erst kurz vor Gebrauch aus der Folie entfernt wird :mrgreen: .

Den widrigen Umständen zum Trotz machen die Schweden allerdings gern Urlaub im eigenen Land.
Dafür verfügen sie dann über ein entsprechendes Wohnmobil mit der notwendigen Austattung.

Bild

Nur wer wagt gewinnt
Gruß
PeterAPLE
Wer das Ziel nicht kennt, kann den Weg nicht finden.
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Re: Stechmücken im Schweden

Beitragvon fred081273 » 07.01.2011 - 16:27:29

wir waren letztes Jahr im August in Schweden und hatten in 4 Wochen eine einzige Mücke! Davor war es aber auch wochenlang sehr trocken. Geregnet hat es dann, als wir da waren :?
Fred
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Re: Stechmücken im Schweden

Beitragvon moos » 22.01.2011 - 14:16:17

Ich hoffe die "Spaßvögel" bekommen auch mal so sachkundige Antworten, wenn sie mal neu irgendwo hin wollen :mrgreen:

In Südschweden ist die Mückenplage für Normalbürger im Regelfall wirklich erträglich, je weiter man im Sommer nach oben kommt, desto wilder kann es werden. Besonders im Landesinneren, wo tausende kleine Seen, Moos und Pfützen den Mücken geniale Lebensbedingungen geben hilft oft nur brachiale Benutzung von diversen chemischen Erzeignissen und entsprechende Bekleidung. Die Reisezeit und die aktuellen Temperaturen sind entscheidend. Im Gebirge und bei kühlerem Wetter sind kaum Mücken zu erwarten. In Meeresnähe auch nicht, dafür überall da wo stehendes Süßwasser anzutreffen ist. Im Juli letzten Jahres war es so extrem, dass wir nördlich Östersunds zu der vor Ort überall angebotenen Spezial-Überbekleidung -Jacken, Hosen und Hüte aus dichter Gaze greifen mussten. Auch die Einheimischen rennen hier häufig so bekleidet herum. Wenn man in eine Ecke des Landes kommt, in der solche Gaze-Überklamotten oder die "Dschungel-Öl" Mischungen an jeder Ecke angeboten werden, dann kann man schon mal mit entsprechender Mückenbelastung in dem Gebiet rechnen, denn auch in Schweden stellt sich der Handel auf besonders gut gehende Produkte ein :)

Man muss die Mückenplage weder über- noch untertreiben, aber totschweigen sollte man sie auch nicht. Das kann schon sehr extrem werden, aber oft hilft dann schon ein anderer Stellplatz.
moos
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