Stockholm im Osten umrunden - Abstecher Südschweden Tour 12

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Stockholm im Osten umrunden - Abstecher Südschweden Tour 12

Beitragvon Schwedenopa » 18.06.2016 - 12:23:15

Hallo,

vor einiger Zeit kam mir plötzlich der Gedanke, ob es nicht möglich ist, die Innenstadt von Stockholm mit dem Wohnmobil auf der Ostseite zu umfahren. Nun mag da mancher denken: Da ist doch bloß Wasser! Und das stimmt zunächst auch. Aber im Wasser befinden sich etliche Inseln, der berühmte Schärengarten. Und manche dieser Inseln sind durch Brücken oder Fähren miteinander verbunden. Und nach etwas Recherche zeigte sich: Es geht tatsächlich, und man bekommt sogar einiges zu sehen! Das Ganze haben wir über das verlängerte Himmelfahrtswochenende gleich ausprobiert, hier das Ergebnis:

Wer auf der WOMO-Tour 12, von Skokloster kommend auf der E18 auf Stockholm zufährt, folgt dieser Tour zunächst bis auf die E4, verlässt diese dann aber schon an der Ausfahrt Nr. 168 wieder und folgt den Hinweisen "E 18 Norrtälje". Bei der Ausfahrt 185 "Arninge" verlässt man die E18 wieder und fährt auf der 274 weiter Richtung Vaxholm. Ab jetzt immer der 274 folgen bis Vaxholm.

In Vaxholm wimmelt es im Sommer von Touristen. Kein Wunder, ist der Ort doch das Zentrum des Bootsverkehrs zu den mittleren Schäreninseln. Dementsprechend knapp sind Parkplätze und erst recht Stellplätze für Wohnmobile. Wer sich die Sehenswürdigkeiten Vaxholms, z.B. die Festung, anschauen oder gar hier übernachten möchte, aber keinen Parkplatz findet, hat zwei Möglichkeiten: Entweder die 274 wieder ca. 2 km zurückfahren, den Hinweisen zum Campingplatz Eriksö (Koordinaten: N59° 24' 16.5'' E18° 18' 37.6'') folgen und sich dort für die Nacht einquartieren. Oder aber mit der gelben, kostenlosen(!) Autofähre nach Rindö übersetzen und dort nach dem Verlassen der Fähre unmittelbar vor dem Restaurant "Kajkanten" nach links auf den Pendlerparkplatz ("Infartsparkering", Koordinaten: N59° 24' 14.1'' E18° 21' 52.1'') fahren. Hier das Womo abstellen und gleich mit der nächsten Fähre zurück nach Vaxholm fahren. (Die Fähre kann auch von Fußgängern und Radfahrern kostenlos genutzt werden und fährt tagsüber bis etwa 19:00 Uhr mindestens alle 20 min, später alle halbe Stunde bis ca. Mitternacht.) Bei Bedarf sollte anschließend einer diskreten Übernachtung auf dem Pendlerparkplatz nichts im Wege stehen.

Auch die Campingplatzübernachter müssen am nächsten Morgen die Fähre nach Rindö benutzen, denn die Stockholmrunde führt weiter auf der 274 über die Insel Rindö. Festungs-Fans, die mit Vaxholm noch nicht zufrieden sind, kommen gleich wieder auf ihre Kosten, denn unmittelbar oberhalb des Pendlerparkplatzes erhebt sich Rindö Redutt. Diese Anlage kann allerdings nur von außen besichtigt werden. Die hohe Festungsdichte hier rührt daher, dass die Meeresarme zwischen Vaxholm und Rindö (Kodjupet) sowie zwischen Rindö und Värmdö (Oxdjupet) für große Seeschiffe die einzigen Zufahrtswege nach Stockholm sind, die durch eine als Vaxholmslinie bezeichnete Reihe von Festungen, Sperranlagen und Artilleriestellungen gegen Angriffe von See geschützt werden sollte. Folgerichtig stößt man gleich nach der Überquerung der Insel Rindö auf die nächsten Festungsanlagen. Bevor man mit der nächsten kostenlosen Fähre nach Värmdö übersetzt, kann man unmittelbar am Ufer nach links abbiegen und dort parken, oder mit einem nicht allzu großen Womo noch ein Stück weiterfahren und unmittelbar vor der Festung Oskar-Fredriksborg parken (Koordinaten: N59° 23' 54.9'' E18° 26' 12.8''). Und auch übernachten, wenn man sich nicht daran stört, dass ab und zu unmittelbar vor der Nase ein riesiges Fähr- oder Kreuzfahrtschiff vorbeibrummt.

Die nächste Etappe beginnt mit der Fährüberfahrt von Rindö nach Värmdö. Värmdö ist die siebtgrößte Insel Schwedens und vergleichsweise dicht besiedelt. Dementsprechend mau sieht es mit Stellplätzen aus, wenn man vom Campingplatz Ingarö und dem Hafen Bullandö Marina absieht. Beide sind ziemlich teuer und im Sommer oft längerfristig ausgebucht. Freie Übernachtungsplätze konnte ich bislang nicht entdecken, ich empfehle daher, auf Värmdö keine Übernachtung einzuplanen. Wir fahren jetzt weiterhin der 274 nach, bis diese im Hauptort der Insel, der natürlich ebenfalls Värmdö heißt, auf die 222 trifft. Hier biegen wir rechts ab und halten uns Richtung Gustavsberg.

Zwei Kreisel weiter verlassen wir die 222 und halten uns auf dem Skärgårdsvägen weiter Richtung Gustavsberg. Wer jetzt Proviant oder Treibstoff bunkern muss, findet hier beim Värmdö Köpcentrum reichlich Auswahl.

In Gustavsberg ist das Porzellanmuseum sehenswert, welches sich direkt am Hafen befindet. Dort gibt es auch großzügige, wenn auch nicht übernachtungstaugliche Parkflächen. Die Firma Gustavsberg war bis in die 1990er Jahre ein bedeutender schwedischer Porzellanhersteller. Im Museum kann man sich auch selbst an Porzellanmalerei und an manchen Tagen auch an der Töpferscheibe versuchen.

Südlich von Gustavsberg stoßen wir wieder auf die hier autobahnähnlich ausgebaute 222, der wir uns Richtung Stockholm anvertrauen. Bei Sickla würde ich gerne das Stockholms Länsmuseum empfehlen, doch leider sind wohnmobiltaugliche Parkplätze hier absolute Mangelware. Das macht man besser von Stockholm aus mit dem öffentlichen Nahverkehr. Um die Stockholmrunde abzuschließen, zweigen wir daher hier auf die 75 ab und fahren im Tunnel unter dem Museum hindurch. Wir kommen noch einmal kurz auf die Erdoberfläche zurück, um den Sickla Kanal zu überqueren und einen Blick auf den Hammarby Backen zu erhaschen, einen im Winter sehr beliebten Ski- und Rodelhügel. Dann verschwinden wir wieder im Tunnel und kommen erst kurz vor Årstaberg wieder zum Vorschein. Hier halten wir uns links, in Richtung E4/E20 Helsingborg/Göteborg, und stoßen auf den Anfang der Tour 13 des Südschweden-Führers.

MfG
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Re: Stockholm im Osten umrunden - Abstecher Südschweden Tour

Beitragvon Schwedenopa » 06.03.2017 - 11:53:28

Hallo,

leider sind hier zwei Korrekturen nötig geworden:

EuraGerhard hat geschrieben: Bevor man mit der nächsten kostenlosen Fähre nach Värmdö übersetzt, kann man unmittelbar am Ufer nach links abbiegen und dort parken, oder mit einem nicht allzu großen Womo noch ein Stück weiterfahren und unmittelbar vor der Festung Oskar-Fredriksborg parken (Koordinaten: N59° 23' 54.9'' E18° 26' 12.8''). Und auch übernachten, wenn man sich nicht daran stört, dass ab und zu unmittelbar vor der Nase ein riesiges Fähr- oder Kreuzfahrtschiff vorbeibrummt.

Der Parkplatz links am Fähranleger steht nicht mehr zur Verfügung. Und der Parkplatz an der Festung ist nur noch für Festungsbesucher freigegeben, Wohnmobile dürfen dort nicht mehr übernachten. Auch auf anderen Parkplätzen in der Nähe herrscht vollständiges oder zumindest nächtliches Wohnmobilverbot.

MfG
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