Hallo Freunde des hohen Nordens,
lasst uns nochmal kurz auf die Frage, ob Smyril Line ein Opfer der Finanzkrise wurde, eingehen. Wir haben uns gestern direkt mit der Smyril Line Agentur in Kiel in Verbindung gesetzt und können aus der Antwort folgendes zusammenfassen.
Smyril Line hat ein sehr schwieriges Jahr 2008 hinter sich, das ist völlig klar. (Anm.: Sicher hatte auch die Finanzkrise einen gewissen Einfluss darauf - ob direkt oder indirekt). Die Reederei wurde sowohl von den zeitweise überzogenen Treibstoffpreisen in der Hauptsaison getroffen als auch von rückläufigen Passagierzahlen aus Island und Norwegen. Die Buchungszahlen aus Deutschland dagegen haben sich positiv entwickelt, wie uns mitgeteilt wurde.
Dem trägt die Reederei nun Rechnung, indem die zusätzliche Direktverbindung Dänemark-Island (Start am Dienstag, lediglich mit kurzem Zwischenhalt in Tórshavn) geschaffen wird. Für 2009 wurden dafür die Häfen Scrabster und Bergen aus dem Fahrplan genommen. Die Reederei konzentriert sich also auf die Kernverbindungen nach Island und auf die Färöer Inseln.
Wann war es schon mal möglich, in zwei Tagen mit dem Wohnmobil nach Island zu reisen? Natürlich ist das schade für all diejenigen, die einen Islandaufenthalt mit den beliebten Reiseländern Norwegen oder Schottland verknüpfen wollten (... was übrigens auch eine Überlegung für unseren Urlaub 2009 war).
Was allerdings bleibt, ist die Möglichkeit, wie bisher samstags in Hanstholm/DK zu starten und dann einen (leicht verlängerten) Zwischenaufenthalt auf den Färöern einzuschieben (was sich übrigens sehr lohnt, zumal dieses Archipel im Nordatlantik für Wohnmobiltouristen durchaus einiges bietet - viel mehr als vermutlich die meisten glauben).
Oder man wählt eben die Schnellverbindung und startet dienstags, um bereits am Donnerstag in Seyðisfjörður anzukommen. Denn sind wir ehrlich - die allermeisten von uns nennen die Insel aus Feuer und Eis als Ziel - Island eben.
Von dieser Direktverbindung erhofft sich Smyril Line einen erheblichen Schub und man ist dort zuversichtlich, aus der aktuellen Misere durch das geänderte Angebot wieder herauszukommen.
Und Island selbst dürfte übrigens aus aktueller Sicht für uns Touristen aus „Euroland“ an Attraktivität gewonnen haben, dem Wechselkursgefüge sei Dank. Denn was früher ein sehr teures Vergnügen war (aber auch ein sehr eindrucksvolles!), ist jetzt eine zahlbare Alternative, wenn auch noch lange kein Billigurlaub.
Was für uns positiv ist, wird für die betroffenen Isländer allerdings zum echten Problem. Doch vergrößert sich dieses ganz mächtig für die Isländer, wenn nun der Tourismus einbrechen würde. Ich hatte schon an anderer Stelle geschrieben, dass dieser wichtige Wirtschaftszweig für Island gerade jetzt von großer Bedeutung ist und man sehr auf die Besucher vom Festland baut.
Also - auch das wiederholen wir gern: Wer schon länger mal den Gedanken hatte, nach Island zu reisen, sollte sich aktuell und aktiv jetzt mit diesem Thema befassen. Wir wissen nicht, ob und wann es mal wieder so günstig sein wird, die Insel aus Feuer und Eis mit dem Wohnmobil zu besuchen. Damit das Planen und die Reise etwas leichter wird, gibts dazu ja auch unsereren WOMO-Band 43 "Mit dem Wohnmobil nach Island"
„Und übrigens - MS Norröna geht im Januar für drei Wochen in die Werft und ist dann fit für eine fantastische Saison 2009!“ So informierte uns Smyril Line Deutschland heute. Das lässt erwarten, dass nicht nur der hohe Komfort der Norröna erhalten wird, sondern auch der hohe Sicherheitsstandard, den wir von allen Fährverbindungen im Norden kennen.
P. S. Die Info zum neuen Fahrplan 2009 hier im Klartext:
http://www.smyrilline.de/FAHRPLAN.aspx
Für verlässliche Infos empfehlen wir auch die Kontaktaufnahme zu einem (seriösen) Reisebüro/Reiseveranstalter. Adressen erhält man im Katalog des Isländischen Fremdenverkehrsamtes oder hier: http://www.visiticeland.com/default.asp?cat_id=826