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tisum hat geschrieben:Gerhard wird wissen, daß die Regelungen gerade auf dem Wasser genau entgengengesetzt, äußerst großzügig sind. Man darf fast alles, solange man niemanden stört und keine Schäden, insbesondere der Umwelt, zufügt. Und es funktioniert wunderbar.
EuraGerhard hat geschrieben:Etliche Teile des "Wet op de Openluchtrecreatie" sind bereits außer Kraft gesetzt, der Rest, darunter der für uns entscheidende Artikel 15 mit dem generellen Übernachtungsverbot, tritt am 1. Januar 2008 definitiv außer Kraft. Beide Parlamentskammern haben dem zugestimmt, die Königin hat unterschrieben, das steht also fest.
Bis dahin sind die Gemeinden angewiesen, selbst Regelungen für ihr Gebiet zu erstellen.
Seekater hat geschrieben:gibt's hier zwischenzeitlich neue Erkenntnisse?
EuraGerhard hat geschrieben:Seekater hat geschrieben:gibt's hier zwischenzeitlich neue Erkenntnisse?
Hallo Seekater,
ich beobachte die "Szene" hier schon eine Weile, aber viel Neues kann ich leider noch nicht berichten:
Der größte niederländische Wohnmobilclub, der NKC, hat seine Website noch nicht einmal an die neue Lage angepasst und behauptet nach wie vor, dass das freie Übernachten generell verboten sei. Auch der zweite große Club, der CCN, hat seine Website noch nicht auf den neuesten Stand gebracht.
Mit dem Wegfall des "Wet op de openluchtrecreatie" müssen die Gemeinden selbst regeln, ob, wann, wo und wie lange Wohnmobile auf ihrem Gebiet stehen dürfen. Dafür gibt es in jeder Gemeinde eine sog. "Algemene plaatselijke verordening" (APV). Sagt diese APV nichts über das Übernachten in Wohnmobilen aus, so ist es seit 01.01.2008 prinzipiell für bis zu 72 Stunden erlaubt. Allerdings nur "Parken und Übernachten", Campingmöbel, Grills, Markisen etc. müssen also drin bleiben.
Es scheint darauf hinauszulaufen, dass diejenigen Gemeinden, die bisher schon wohnmobilfreundlich eingestellt waren, z.B. Aalten, Emmen oder Hulst, die neue Lage nutzen, um ihr Stellplatzangebot zu erweitern. Allerdings ist in diesen Gemeinden die Übernachtungserlaubnis in aller Regel wie bisher auf die ausgewiesenen Stellplätze beschränkt!
Viele Gemeinden hingegen, in denen der Tourismus auf Campingplätzen traditionell eine große Rolle spielt, haben offenbar bereits ihre APV angepasst und das freie Übernachten untersagt. Gerade entlang der Küste sind in den letzten Wochen zahlreiche Übernachtungsverbotsschilder buchstäblich aus dem Boden geschossen.
Auf der privat betriebenen Website Camperpunt.nl findet man die neuesten Informationen (auf niederländisch), sowie ganz unten die Möglichkeit, eine aktuelle Liste mit der Situation in fast allen Gemeinden herunterzuladen.
Fazit: Auch wenn sich auf rechtlicher Seite viel geändert hat, in der Praxis hat dies bislang wenig Auswirkungen.
MfG
Gerhard
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