dulcinea.1 hat geschrieben:ich plane den Sommerurlaub 2006 für Irland und möchte die Erfahrungen deines letzten Urlaubs anzapfen
Hallo Dulcinea,
das mit dem ausführlichen Reisebericht wird vorerst nix, habe einfach keine Zeit, den entsprechend aufzubereiten. Also einfach so mal ein paar Erfahrungen:
Fähre: Wir sind "Landbridge" über Großbritannien gefahren. Rotterdam-Hull, dann mit dem Womo über Manchester und Nord-Wales (wunderschöne Gegend, sind in den Herbstferien gleich wieder hin!) nach Holyhead und dann mit der Schnellfähre von Irish Ferries rüber nach Dublin. Wir haben dabei jeweils einmal in Wales übernachtet, was aber in keinster Weise nötig gewesen wäre. Man kommt bequem in etwa 4 Stunden von Hull nach Holyhead.
Motivation dabei war, dass wir von zu Hause aus nur etwa eine Stunde Fahrt zum "Europoort" Rotterdam haben, wir konnten also am letzten Arbeitstag abends gemütlich los fahren und waren am nächsten Morgen schon in England. Wir bevorzugen allerdings mittlerweile bei längeren Anreisewegen (z.B. auch für Skandinavien) generell Nachtfähren, weil es einfach viel erholsamer ist als eine lange Autobahnfahrt.
Übernachten: Wir haben innerhalb von drei Wochen zwei Nächte auf CPs verbracht, was etwa unserem Durchschnitt auch in anderen Ländern entspricht. Ansonsten häufig bei Sehenswürdigkeiten, die wir vor der Übernachtung besichtigt haben oder am nächsten Tag besichtigen wollten. Einfach an der Kasse fragen, in den allermeisten Fällen heißt es "Of course, no problem!" Ein guter Tipp sind auch Bootshäfen, z.B. am Shannon. Meist gibt es hier auch Wasser. Ansonsten gibt es zumindest abseits der Haupt-Touristenrouten oft großzügige Parkplätze an den Kirchen. Diese sind Sonntag Vormittags völlig überfüllt, sonst meist leer. Das WOMO-Buch für Irland hat uns auch viel geholfen. Ansonsten siehe meinen Beitrag in der Rubrik "WOMO-Bücher: Korrekturen".
Ver- und Entsorgung: Richtige Entsorgungsstationen gibt es in IRL außerhalb von CPs praktisch nicht. Aber Frischwasser gibt es an jeder Tankstelle (auch hier: Einfach freundlich an der Kasse fragen), und wenn die Tankstelle einen Autowaschplatz hat, dann kann man dort auch meist das Grauwasser (nicht die Toilette!) entleeren. Für die Toilettenentleerung haben wir meist öffentliche Toiletten benutzt. Wir haben allerdings auch SOG und benutzen keine Chemie. Aber Besitzer von Toiletten-Festtanks haben es in Irland schwer, da auch viele Campingplätze nicht dafür ausgestattet sind.
Straßenzustand: Auch wenn sich wohl viel gebessert hat, muss man gerade auf den landschaftlich reizvollen Nebenstrecken noch mit deftigen Schlaglöchern rechnen. Auch sind viele Straßen noch sehr eng, oft einspurig mit Ausweichstellen. Da noch dazu viele landwirtschaftliche Fahrzeuge unterwegs sind und die wenigsten Schafe die Verkehrsregeln kennen
, sollte man sich nicht mehr als 100 bis max. 200 km pro Tag vornehmen. Und, wenn die einspurige Straße dann wieder breiter wird: Links fahren!
Übrigens, die weitaus meisten Wohnmobilisten, die uns begegnet sind, waren Einheimische! Von denen haben wir viele gute Tipps erhalten. Z.B. den, dass auch in IRL einmaliges Übernachten
nicht als "Camping" gilt und dass Schilder mit durchgestrichenen Wohnwagen oder Zelten eben wirklich nur für Wohnwagen oder Zelte gelten, nicht für Womos.
MfG
Gerhard