Reisetag 11 – Pozzuoli und Cumae (181 km Punto)
Ostermontag 5.4.2010: Unser letzter Tag mit dem Mietauto. Ein Ausflug an das Nordende des Golf von Neapel. Im nachhinein wissen wir, dass wir diesen Ausflug auch mit dem Womo hätten machen können. An diesem Teil des Golfs von Neapel geht es nicht so eng zu wie auf der Halbinsel von Sorrent und Parkplätze gibt es auch für Womos – wenn man sie findet und bereit ist dafür zu löhnen.
In Pozzuoli parken wir nur wenige Meter vor dem flavischen Amphitheater. Dies ist sehrt groß und sehenswert, vor allem die unterirdischen Gänge. Sowas hab ich noch nie gesehen.
Wir wollen noch zum Tempio di Serapide. Da wir Kleinwagenfahrer sind, sag ich „quer durch die Altstadt“. Da ist Stau ohne Ende, das will Ostern wohl jeder hin. Also dauert es eine weil bis wir da durch sind und einen Parkplatz gibt es nicht mal für Kleinwagen. Zunächst fahren wir auch am Tempel vorbei, bekommen jedoch kurz danach einen Parkplatz am Fischmarkt, der womogeignet ist. Wir laufen ein paar Schritte zurück. Zum Tempel hin kann man nicht, Baustelle. Wir schlendern am Hafen entlang und ein bisschen in die Altstadt. Doch wir wollen weiter. Im Reiseführer stand , dass man am Lago Averno nett laufen kann. Doch zunächst mal gibt es wieder satt Stau in Richtung Halbinsel vom Caop Miseno. Am Lago Averno nett laufen kann man sicher, wenn nicht gerade Ostern ist und alle Italiener auch dort sind. Rappelvoll, Parkplatz hätten wir mit dem Punto noch bekommen, wollten wir dann aber bei dem Füllungsgrad nicht.
Nächster Stop ist das Castello di Baia. Vorher hätte ich noch gern die Themen von Baia angesehen, die sind aber wegen Bauarbeiten geschlossen. Beim Castello gibt es einen großen kostenpflichtigen P, auch fürs Womos. Das Castello ist nicht sehenswert, wohl aber die Aussicht, die man von dort hat.
Nächstes Ziel ist Piscina Mirabile in Bacoli. Hier gibt es auch einen großen Parkplatz direkt am Lago Miseno. Halbleer und kostenpflichtig. Für Womos geeignet, aber teuer. Strafzettel gibt es für Nichtzahler auch am Ostermontag. Wir marschieren zum Piscina Mirabile, geschlossen. Man soll ein paar Häuser weiter klingeln. Doch da ist keine zu Hause. Schade.
Nun nach Cumae. Das ist nicht so einfach. Die Straße vom Baia rüber war gesperrt. Das Navi will und durch ein Wohngebiet schicken, dessen Straßen so aussehen, als ob nicht mal der Punto durchpaßt. Außerdem dicke Verbotsschilder. Nach einigem Suchen finden wir die nicht beschilderte Straße.
Der Parkplatz bei der „Acropoli di Cuma“ und dem „Antro dela Sibilla“ ist Womo-geeignet, da hätten wir mit unserem Womo parken können. Allerdings nur auf der Straße, wie die Busse auch, aber Platz wäre trotz Ostermontag noch gewesen. Das ist wohl für Italiener kein interessantes Ziel. Wir jedoch waren begeistert, das Orakel der Sybille ist toll, die Acropoli auch, es gibt viel zu sehen, Tempel usw., auch viel Aussicht auf Ischia, Procida. Wir sind wieder mit der Welt zufrieden, trotz Staus.
Für den Rückweg entscheiden wir uns, nicht die Tangenziale nach Napoli zu nehmen, da wir stundenlang Staus sein. Wir fahren weiter nach Norden, der Küste entlang bis zum Lago di Patria. Leider gibt es von der Küste nicht wirklich viel zu sehen. Aber die Straßen sind frei, das Land ist flach. Dann geht es per „Schnell“-Straße zurück zur Autobahn, die wir genau da wieder treffen, wo die Tangenziale abzweigt. Zunächst entdecken wir eine paar nette Schlaglöcher, die sowohl dem Punto als auch dem Womo das Leben kosten würden, wenn man sie übersieht. Ungelogen mehr als 30cm tief und großer als ein Womo-Reifen.
Von Ercolaneo bis Sorrent ist Stau – für die Gegenrichtung – für uns nicht! Wir schätzen, dass man an diesem Abend weit mehr als 5 Stunden von Sorrent bis Neapel benötigt. Wir sind um kurz nach 18 Uhr wieder am BlueGreen und genießen unsere Aussicht.
Reisetag 12 – Sorrent (2 km Punto)
Dienstag 6.4.2010: Wir geben das Mietauto ab und erkunden Sorrent zu Fuß. Die Altstadt ist sehr touristisch ausgelegt, so wie in Amalfi ein Laden neben dem anderen. Aber mit viel Flair, es macht schon Spaß hier durchzulaufen. Nur Lust zum kaufen haben wir gar nicht. Außerdem gibt es schön angelegte Parks entlang der Klippe, man hat schöne Ausblicke auf den Hafen runter. Wir marschieren zurück zum BlueGreen und kaufen unterwegs noch Lebensmittel.
Den Rest des Tages verbringen wir im Liegestuhl. Schade, dass es morgen schon weiter geht.
Reisetag 13 – nach Paestum (102km)
Mittwoch 7.4.2010: Das Womo fährt wieder! Gut, dass wir vorher ausgekundschaftet haben, wie wir vom CP aus durch die Stadt müssen, um wieder zur Hauptstraße zu kommen. Wir verlassen die Halbinsel von Sorrent, das letzte Mal die kurvige Küstenstraße Richtung Neapel. Dann auf die Autobahn und Richtung Süden. Die kostet zur Abwechslung mal nix. Über Vitri sul Mare gibt es etliche Aussichts-Parkplätze, wo man herrlich den Golf von Salerno überblicken kann. In Pontecagnano verlassen wir die Autobahn und fahren Richtung Meer. Hier ist alles flach und es gibt viel Strand, auch mit vielen Zufahrten und wie es aussieht auch mit vielen Stellplätzen und Campinplätzen. Zum Teil sind die Zufahrten allerdings noch verschlossen.
Wir erreichen Paestum und folgen den Schildern zum Mandetta Camper Park. Obwohl in allen Guides drin steht, dass der offen haben sollte, hat er zu. Also weiter zum CP Village die Pini, der direkt nebendran liegt. Um zum Eingang zu kommen, muß man allerdings um den Block ein paar hundert Meter rumfahren, aber der Camper Park und der CP liegen direkt nebeneinander direkt am Strand. Wir sind zufrieden mit dem Village die Pini. 10mal besser als wenn der Camper Park offen gehabt hätte! Der CP ist schön angelegt, die Sanitärs sind picobello und zentral in der Mitte des Platzes, es gibt sogar eine Womo Ver-/Entsorgung. Die Campinggäste sind vorwiegend Deutsche und der Platz ist noch angenehm belebt, nicht zu voll, nicht zu leer. Die Parzellen sind mit Hecken / Bäumen eingefasst, es sieht sehr schön aus. Die Stellplatzreihe zum Strand hin wird nur durch eine Hecke vom Strand abgetrennt. Die Parzellen sind schön groß. Nur die Anfahrtswege sind teilweise etwas schmal. An der Rezeption werden wir gleich auf deutsch gefragt, ob wir direkt an den Strand wollen – klar! Wir bekommen Platz 2 oder 3 empfohlen. Wir steigen voher aus und gucken die Einfahrt an. Das sieht eng aus. Trotzdem ein Versuch, vorwärts in die Parzelle zu fahren. Geht nicht. Also wenden und rückwärts. Geht auch nicht!! Gerade reist ein weiteres Womo (S-Klasse Hymer > 7m) an, das ist noch größer als wir. Der Fahrer freut sich, dass wir den Einparkversuch für diese schöne Parzelle aufgeben und seine Frau meint zuversichtlich, ihr Womo wär ja nicht so groß wie unseres. Wir schauen vorsichtig, ob wir was an Fahrtechnik lernen können – dem ist aber nicht so. Die kommen auch nicht rein und zerkratzen dabei ihr Womo noch ordentlich an den Bäumen. Da hören wir immer vorher auf, das ist es mir nicht wert. Der S-Hymer landet schließlich hinterm Waschhaus im Wald, auch ein sehr schöner Platz. Uns gelingt es nach einigem Nachdenken doch noch in die No 7 in der Strandreihe einzuparken. Es gibt noch einen zweiten Zufahrtsweg und der endet genau gegenüber Parzelle 7, so dass man nicht ums Eck biegen muß um in die Parzelle zu kommen. Rauszus muß an halt ne Weile rückwärts fahren, aber das ist kein Problem. Vom Womo aus kann man grad so über die Hecke aufs Meer gucken, wenn man vorm Womo sitzt, kann man noch durch die Hecke blinzeln oder ein paar Meter bis zum Ausgang laufen um zum Meer zu kommen. Wir kurbeln die Markise raus, legen die Matte aus uns legen uns erst mal in die Liegestühle, die Sonne knallt herunter, es ist richtig heißt, 26 Grad. Es hält aber nicht lang, schon am Nachmittag kommt Wind auf, der er trotz Sonne etwas ungemütlich macht. Wir erkunden zu Fuß die Umgebung, laufen am Strand und laufen fast bis zur Ausgrabungstätte. Aber die wollen wir und dann doch für morgen aufheben. Abends genehmigen wir uns eine Pizza im platzeigenen Lokal. Morgens kann man Brot kaufen (und auch andere im Laden), wenn man lieber außerhalb kauft, gibt es in Laufnähe auch mehrere andere kleine Läden. Der Abend ist klar und man hat einen genialen Weitblick bis Capri und auf die komplette Amalfiküste.
Abends reist noch eine weitere großes Womo an. Spektakülär, wie er in einen Strand-Stellplatz einrangiert. Bäume und Hecken krachen, aber schließlich hat er nach ca. 20mal rangieren in eine Box einrangiert, die freien Meerblick hat, von den ca. 30 anderen Campern wollte die bisher keiner haben.
Noch zur Info: Der Mandetta Camper Park verfügt anstatt über Bepflanzung über Mattendächer. Die Fahrzeuge würden wie auf dem Parkplatz ohne Sichtschutz direkt nebeneinander stehen. Der Camper Park ist vom CP aus gut einzusehen, freien Blick auf Meer gibt es dort auch nicht, vielleicht an den 2 Stellplätzen am Rand.
Reisetag 14 – Paestum (0 km)
Donnerstag 8.4.2010: Obwohl man laufen könnte, packen wir die Räder aus, hier ist der Verkehr nicht so dicht und radeln wär ja auch mal nett. Dann geht es zur Ausgrabungsstätte. Die großen Tempel sind toll, das Wetter ist toll, man hat einen schönen Blick auf die Berge und den Golf von Salerno. Auch das Museum gefällt uns, obwohl ich Museen sonst lieber auslasse. Toll finde ich zunächst auch, dass er überall raschelt und läuft – hier gibt es Tausende von schöne grüne Eidechsen, kann mich gar nicht sattsehen und fotografieren. Die sind größer als die Pfälzer Exemplare bei uns daheim im Garten. Dann bewegt sich was ganz dicht neben mir an der Mauer in Handhöhe – erwartungsvoll gucke ich hin: eine schwarze Schlange – gut einen halben Meter lang und dick wie ein Aal. Überrascht torkle ich zur Seite. Sind die giftig? Mein Tierbuch gibt mir keine Auskunft- so was ist das nicht vorgesehen. Danach bewege ich mich nur noch im sicheren Abstand zu irgendwelchen Mauern und verzichte auch drauf, mich irgendwo hinzusetzen.
Wir verbingen einige Stunden in der Ausgrabungsstätte und radeln dann zurück zum CP – haben keine Lust auf weiter Radausflug, obwohl es sich hier eigentlich anbieten würde. Also wieder Liegestuhl. Morgen beginnt die Heimreise.
Reisetag 15 – zum Lago Trasimeno (492 km)
Freitag 9.4.2010: Heute ist der CP Punta Navaccia am Lago Trasimeno unser Tagesziel. Wir sind um kurz nach 15 Uhr dort. Der CP liegt direkt am See, hat eine eigene Marina und ist direkt neben der Anlegstelle des öffentlichen Bootsverkehrs des Lago. Ein Großteil der Fläche ist eine Dauercamper-Stadt, also Caravan, die unter festen Sonnendächern stehen und alles ganz zugebaut. Hübsch hässlich. Der Teil für Tourer ist aber ganz vorne am See unter großen Bäumen. Dort sind wir fast allein, stehen direkt am See mit schönster Aussicht, gucken auf die Insel rüber, sehen den Bootsverkehr und sehen den Kitern zu. Auf selber Boot fahren oder Ort angucken haben wir keine Lust mehr, der Liegestuhl ist zu verlockend. Gegen abend machen wir einen ausgiebigen Platzrundgang. Es gibt ein platzeigenes Restaurant und auch andere Restaurants gleich außerhalb vom CP, aber heute gibt es bordeigene Küche.
Reisetag 16 – zum Lago Maggiore (535km)
Samstag 10.4.2010: ohne nennenswerte Ereignisse geht es wieder zum CP Tamaro. In Como ist entgegen den Meldungen im Verkehrsfunk zur Abwechslung mal gar kein Stau. Wir müssen einen neuen Zettel für die Schwerverkehrsabgabe erwerben, was obwohl wie kein italienisch sprechen hier noch schneller geht als am Granzübergang in Basel.
Auf dem CP Tamaro bekommen wir einen genialen Platz direkt am See, sitzen in der Sonne und lassen bei einer Pizza den Tag ausklingen.
Reisetag 17 – nach Hause (460 km)
Sonntag 11.4.2010: heimwärts! Auf dem Rastplatz Hochkönigsbourg sehen wir Dutzende von Störchen, die ungerührt über den Parkplatz spazieren. Es gibt auf dem Womo-Stellplatz dort sogar Storchennester.