von holiday » 18.03.2004 - 08:27:34
"Rom ist der Sitz des Irrglaubens"<br>Terrorfurcht in Italien - Auch Österreich auf Mossad-Warnliste<br>Von Gerhard Mumelter aus Rom<br><br><br>Eine herrenlose Reisetasche in der U-Bahn und ein Pkw ohne Nummernschild im Stadtviertel Trastevere lösten Montag in Rom zweimal innerhalb weniger Stunden Terroralarm aus. Nach den Anschlägen von Madrid geht in Italien die Terrorangst um. Die Ausgangslage ist ähnlich: Wie José María Aznar hatte auch Silvio Berlusconi gegen den Willen der eigenen Bevölkerung den Einmarsch der US-Truppen in den Irak unterstützt und ein Militärkontingent zur Verfügung gestellt. 19 italienische Soldaten starben bei dem schweren Anschlag in Nasiriya. Jetzt befürchtet man Attentate im eigenen Land.<br><br>Bei einem Gipfeltreffen im Innenministerium wurden am Sonntag verstärkte Antiterrorkontrollen beschlossen. Statt der dafür geforderten 450 Mio. ? erhielt Innenminister Giuseppe Pisanu aber nur die Hälfte der Summe.<br><br>Fünf Städte wurden als besonders gefährdet eingestuft: Rom, Mailand, Neapel, Bologna und Perugia, Standort der Universität für Ausländer. Am Wochenende wurden die Kontrollen auf Bahnhöfen und Flughäfen massiv verstärkt.<br><br>Zu Terrorwarnungen aus Israel wollte der Innenminister nicht Stellung nehmen. Die dem Geheimdienst Mossad nahe stehende Internetseite Debka hatte ein Al-Kaida-Dokument zitiert, in dem Rom als "Sitz des Irrglaubens" und damit als Attentatsziel genannt wird. In dem Papier wird neben der Türkei, Spanien und Italien auch Österreich mit einem Anschlag gedroht, "als Vergeltung für die Niederlage der Muslime im Jahre 1683".<br><br>Das Innenministerium dementierte, dass es "Drohungen gegen konkrete Ziele" gebe. Berlusconi hat der Opposition am Wochenende eine "Allianz gegen den Terror" angeboten. Als positiv wertete er den Vorschlag des italienischen Städtebundes, am Donnerstag auf dem römischen Kapitol eine Kundgebung gegen den Terror abzuhalten. In diesem Fall müsse die Linksopposition auf die Teilnahme an der Anti-kriegsdemo verzichten, zu der Samstag in Rom über eine halbe Million Menschen erwartet werden. Linksdemokraten-Chef Piero Fassino erwiderte, seine Partei lasse sich nicht vorschreiben, an welchen Kundgebungen sie teilnehme. (Quelle: DER STANDARD, Printausgabe, 16.3.2004)<br><br>lg<br><br> alex
"Don't feed the trolls!"
"Don't feed the baboons"
"Das heißt, antworte ihnen nicht, denn das ist die Aufmerksamkeit, nach der sie sich sehnen."
http://www.holidaymobil.at