Portugals Südwesten - Aktion gegen wildes Campen

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Re: Portugals Südwesten - Aktion gegen wildes Campen

Beitragvon mcmuller » 04.02.2010 - 16:48:08

Hallo zusammen,

..und wieder mal muß eine Gemeinde (hier Tavira an der Ost-Algarve) mit Verboten gegen Dauercamper und wilde Überwinterer vorgehen - zum Schaden aller Womo-Reisenden (Betonung auf Reisende!)

http://algarve-reisen-news.blogspot.com/2010/02/tavira-kampf-den-wilden-caravanistas.html#links

Warum nur denken diese Leute, daß Sie für lau mal eben in der ersten Reihe am Meer mehrere Wochen/Monate zubringen können? Das überfordert das Gastrecht jeden Ortes gehörig.

kopfschüttel,
Gregor
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Re: Portugals Südwesten - Aktion gegen wildes Campen

Beitragvon Ikaruso » 04.02.2010 - 22:29:29

Die öffenlichen Diskussionen zu dem Thema im Bereich des Regionalgoverneurs von Faro laufen schon seit rund zehn Jahren, nur ist leider von den Kommunen diesbezüglich nicht viel passiert und das Problem einfach von Jahr zu Jahr verschoben worden.
Nur kamen jeden Winter immer mehr Wohnmobile an die Algarve und die zur Verfügung stehenden Plätze immer enger belegt.
Dass das zu Reibung führt ist klar, nur ist das auch ein Fehler der Kommunen, welche lange nichts unternommen haben.
Ein Platz in Moncarapacho ist keine Lösung und dorthin werden nur wenige ausweichen, wenn sie keinen anderen Platz finden.
Tavira hätte durchaus andere Möglichkeiten, wenn die Kommune begreifen würde, dass die Camper Geld in die Stadt bringen.
Aber dies haben viele Portugiesen noch nicht begriffen.
Zuletzt geändert von Ikaruso am 05.02.2010 - 02:35:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Portugals Südwesten - Aktion gegen wildes Campen

Beitragvon mcmuller » 05.02.2010 - 02:35:28

Ich denke man muß schon eine deutliche Trennlinie zwischen den reisenden Wohnmobillisten und den Dauerparkern/Überwinterern ziehen. Sobald jemand wochenlang an einem Platz steht, erfüllt er halt ganz andere "Tatbestände" als jemand, der nach zwei oder drei Tagen Maximum wieder weiter zieht. Für die Gemeinde oder den ortsansässigen Betrachter gibt es da keinen erkennbaren Unterschied - beide kommen im Wohnmobil daher. Leidtragende sind dann die Reisenden, die mit den Beschränkungen leben müßen, die Ihnen durch spar-geile Dauerparker mit auferlegt werden.
Das viel-zitierte Argument der Camper, die soviel Geld in die Stadt bringen, lasse ich nicht gelten - dagegen müßte man fairerweise die Kosten für Abfallentsorgung in öffentliche Mülleimer und Toiletten, sowie Parkraum- bzw. Stellplatzbeanspruchnung rechnen. Plus den Imageverlust für den restlichen Tourismus, denn kein Pensions- oder Hotelgast hat gerne eine Armada von WOMO's zwischen sich und dem Strand...
Mein Fazit: Stehen irgendwo mehr als 4-5 WOMOs länger an einem Platz, gestehe ich der Gemeinde gerne Gegenmaßnahmen zu - das gehört sich einfach nicht!

grüße an alle,
Gregor
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Re: Portugals Südwesten - Aktion gegen wildes Campen

Beitragvon Ikaruso » 05.02.2010 - 02:50:20

Wenn die Kommunen Womoplätze gegen Gebühren einrichten, hat die Kommune konkrete Einnahmen in der Nebensaison. Beispiel Frankreich, Deutschland und inzwischen auch schon an einigen Orten in Spanien.
Es muss nur geordnet geregelt werden. Viele der wilden Womoplätze welche vor Jahren geschlossen wurden, sind nun in der Nebensaison wieder geöffnet. Z.B. Manta Rota Warum? Weil die Kommune dort erkannt hat, dass dies auch Kunden sind.

Ich kenne die Entwicklungen an der Algarve seit über 25 Jahren und war in einige Diskussionen mit Einheimischen eingebunden, bezüglich Für und Wider Campertourismus.
Meine Vorschläge hier, habe ich schon vor 10 Jahren gemacht und sie wurden überhört und nicht umgesetzt. Einige fanden es gut, andere meinten das Problem würde sich von alleine erledigen. Aber da lagen diese total daneben.

Ein Womoplatz in Moncarapacho ist für die Mehrheit nicht attraktiv, zumal die Landschaft da zum Teil mit wilden Müllablagerungen versaut ist. Man kann nicht die Womos abschieben, sondern muss auch auf deren Wünsche und Bedürfnisse eingehen. Es sind Kunden, welche man entsprechend bedienen muss, dann kann man diese auch zur Kasse bitten.

Leider benehmen sich einige Womofahrer im Ausland wie Ferkel und diese versauen viel. Daher müssen vor Ort klare Regeln und Strukturen her. Solange das nicht ist, wird man das Problem nicht in den Griff bekommen.
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Re: Portugals Südwesten - Aktion gegen wildes Campen

Beitragvon mcmuller » 05.02.2010 - 09:55:27

Ich denke es ist wichtig, den Kommunen gegenüber den Unterschied zwischen Stellplatz und Campingplatz sehr deutlich zu machen. Die portugiesische Campergemeinde setzt sich sehr dafür ein. http://www.campingcarportugal.com/
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Re: Portugals Südwesten - Aktion gegen wildes Campen

Beitragvon Freetec 598 » 05.02.2010 - 17:31:45

mcmuller hat geschrieben:Ich denke man muß schon eine deutliche Trennlinie zwischen den reisenden Wohnmobillisten und den Dauerparkern/Überwinterern ziehen. Sobald jemand wochenlang an einem Platz steht, erfüllt er halt ganz andere "Tatbestände" als jemand, der nach zwei oder drei Tagen Maximum wieder weiter zieht. Für die Gemeinde oder den ortsansässigen Betrachter gibt es da keinen erkennbaren Unterschied - beide kommen im Wohnmobil daher. Leidtragende sind dann die Reisenden, die mit den Beschränkungen leben müßen, die Ihnen durch spar-geile Dauerparker mit auferlegt werden.
Das viel-zitierte Argument der Camper, die soviel Geld in die Stadt bringen, lasse ich nicht gelten - dagegen müßte man fairerweise die Kosten für Abfallentsorgung in öffentliche Mülleimer und Toiletten, sowie Parkraum- bzw. Stellplatzbeanspruchnung rechnen. Plus den Imageverlust für den restlichen Tourismus, denn kein Pensions- oder Hotelgast hat gerne eine Armada von WOMO's zwischen sich und dem Strand...
Mein Fazit: Stehen irgendwo mehr als 4-5 WOMOs länger an einem Platz, gestehe ich der Gemeinde gerne Gegenmaßnahmen zu - das gehört sich einfach nicht!

grüße an alle,
Gregor


Hallo Gregor,

Danke,Du hast es mit Deinem Beitrag auf den Punkt gebracht !

lg
peter
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Re: Portugals Südwesten - Aktion gegen wildes Campen

Beitragvon Ikaruso » 06.02.2010 - 14:25:13

mcmuller hat geschrieben:Ich denke man muß schon eine deutliche Trennlinie zwischen den reisenden Wohnmobillisten und den Dauerparkern/Überwinterern ziehen. Sobald jemand wochenlang an einem Platz steht, erfüllt er halt ganz andere "Tatbestände" als jemand, der nach zwei oder drei Tagen Maximum wieder weiter zieht.


Nur wer soll das kontrollieren und den Unterschied feststellen.
Das ist in der Praxis kaum möglich.
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Re: Portugals Südwesten - Aktion gegen wildes Campen

Beitragvon Weltenbummler 14 » 06.02.2010 - 15:45:50

Doch Ikaruso das geht.
Die Gemeinde Calabardina bei Aguilas in Spanien macht es vor.
Am späten Nachmittag kommt die Polic Local, schreibt alle Kennzeichen auf und teilt mit, una noche si, dos noche no ( 1 Nacht ja, zwei Nächte nein). Alle die auf der Liste stehen dürfen bis zum nächsten Tag so ca. 17 Uhr stehen bleiben. Wer neu dazukommt wird am nächsten Nachmittag aufgeschreiben und darf auch eine Nacht bleiben.
Klapp vorzüglich. Es trennt die Spreu vom Weizen. Wir konnten beobachten, wie die Womos die sich mit Keilen, Markisen und Grill auf dauer eingerichtet hatten sofort packten und weiterfuhren, nicht ohne zu schimpfen das man doch endlich mal ein paar Wochen ruhe haben möchte.
Wir "Reisenden" (es waren 4 Womos) blieben stehen genossen den nächsten sonnigen Strandtag und fuhren dann weiter.
Wir sind keine Kurzurlauber, sonder wir überwintern 4 Monate in Spanien, aber wir reisen dabei durchs Land, dafür haben wir schließlich das Womo angeschafft.
Gruß Weltenbummler
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Re: Portugals Südwesten - Aktion gegen wildes Campen

Beitragvon Gimmund » 06.02.2010 - 16:10:51

Ikaruso hat geschrieben:Nur wer soll das kontrollieren und den Unterschied feststellen.
Das ist in der Praxis kaum möglich.

Hi Ikaruso,

das wurde 1991 Ende Mai/Anfang Juni in Manta Rota genau so gehandhabt.
Die Polizei kam täglich und notierte alle Kennzeichen.
Wer schon 2 Tage stand wurde freundlich aufgefordert weiter zu fahren.
Da die Polizisten ja unmöglich alle Sprachen sprechen konnten, zeigten sie uns einen Zettel auf dem sinngemäß in deutsch Stand:
"Sie stehen nun schon 2 Tage an unserem schönen Strand, daher bitten wir sie morgen weiter zu fahren"
Das ganz amtlich auf offiziellem Papier mit Unterschriften und einem Dienstsiegel.
Allerdings war damals die Unsitte sich auszubreiten noch nicht üblich. Man war tagsüber unterwegs, und abends saß man in lockerer Runde auf dem Parkplatz.
Und am dritten Tag ging es halt weiter.

Gruß,
Gwaihir
:)
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Re: Portugals Südwesten - Aktion gegen wildes Campen

Beitragvon Ikaruso » 06.02.2010 - 16:36:19

Gwaihir hat geschrieben:Hi Ikaruso,

das wurde 1991 Ende Mai/Anfang Juni in Manta Rota genau so gehandhabt.
Die Polizei kam täglich und notierte alle Kennzeichen.
Wer schon 2 Tage stand wurde freundlich aufgefordert weiter zu fahren.
Da die Polizisten ja unmöglich alle Sprachen sprechen konnten, zeigten sie uns einen Zettel auf dem sinngemäß in deutsch Stand:


Das kenne ich auch noch, wobei ich den Zettel nie bekam. Parkte dort immer ordentlich ohne Markise und wenn die Polizei ihre Runde drehte grüsste ich freundlich. Am Anfang waren sie irritiert, dann aber kam immer eine Handbewegung als Gegengruss. :mrgreen:

Häufig wurden alle weggeschickt, nur ich blieb unbehelligt stehen. :D

Nach 2000 gab es einige Jahre wo in Manta Rota das Stehen über Nacht komplett verboten wurde, begründet mit Naturschutzgebiet.
Zuletzt geändert von Ikaruso am 13.02.2010 - 10:55:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Portugals Südwesten - Aktion gegen wildes Campen

Beitragvon Aramis » 08.02.2010 - 23:43:51

Hallo Zusammen,

wir waren letztes Jahr von Mitte November bis Mitte Dezember in Portugal, u.a. auch an der Algarve.
Wir waren entsetzt als wir an manche Plätze kamen. Die Überwinterer überwintern nicht, sie hausen , im warsten Sinne des Wortes. Und da ist keine Nationalität ausgenommen. Die Abwassertanks laufen generel, die Toiletten
werdenan der Strasse in die Gullys gekippt , die Stromaggregate laufen Tag und Nacht. Jeder will dem anderen was vorschreiben und belauert den anderen. Einfach nur entsetzlich. Da ich mir meinen Urlaub gut einteilen muss
brauche ich so etwas nicht.
Die Schliessung vieler Plätze wird die Folge sein und dann war keiner Schuld.
LG Gabi
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