durch Ex Yugoslavien nach Griechenland

[wilf]

NZZ Wok. Zagreb, 27. Juli<br><br>Stark behinderte Transitwege auf dem Balkan <br>Blockierung des Ferienverkehrs in Serbien<br><br>Wer beabsichtigt, für die Olympischen Spiele auf dem Landweg vom Norden Europas via Balkan mit dem Auto nach Athen zu fahren, ist gut beraten, diese Pläne zu überdenken. Am vergangenen Wochenende ist der Nord-Süd-Transitverkehr während über 24 Stunden wegen Strassenblockaden in Serbien unterbrochen gewesen. Laut Berichten der serbischen Medien bildete sich auf der Autobahn zwischen Belgrad und der südserbischen Stadt Nis eine stehende Kolonne von Fahrzeugen, die zeitweise eine Länge von 30 Kilometern erreichte. Die meisten der blockierten Autos waren in Richtung Mazedonien und Griechenland oder Bulgarien und die Türkei unterwegs gewesen.<br><br>Ein gefährlicher Präzedenzfall <br>Organisiert worden war die Blockade von unzufriedenen Arbeitern der Kupfermine in der ostserbischen Bergwerksstadt Bor. Die Bergleute hatten zuvor erfolglos von der Regierung eine Lohnerhöhung gefordert. Nachdem ihr ultimatives Begehren unbeantwortet geblieben war, blockierten sie am vergangenen Donnerstag die Autobahn an drei Stellen und unterbrachen gleichzeitig auch den Nord-Süd-Verkehr auf allen möglichen Ausweichrouten. Am Freitagabend hoben die Arbeiter die Blockaden auf, nachdem sie von der Regierung umfangreiche Zugeständnisse erhalten hatten. Die Bergleute feierten ihren Sieg am Abend in Bor mit Feuerwerk.<br>In Belgrad bestehen seither berechtige Befürchtungen, dass nun andere Arbeitskonflikte nach demselben Muster ablaufen könnten. So hat etwa die Vereinigung der Himbeer-Produzenten ebenfalls gegenüber dem Staat die Forderung nach einer Erhöhung des Mindestabnahmepreises erhoben. Die Beerenproduzenten haben bereits damit gedroht, sämtliche Durchgangsrouten in Hinblick auf die Mitte August in Griechenland beginnende Olympiade zu blockieren. Auch die Belegschaft einer Textilfabrik in der südserbischen Stadt Vranje hat angekündigt, ihre seit 18 Monaten ausstehenden Löhne mit einer Strassenblockade einfordern zu wollen. Vranje liegt im Presevo-Tal kurz vor der mazedonischen Grenze. Die in Südserbien zweispurig verlaufende europäische Fernstrasse E-75 nach Skopje und Athen lässt sich an dieser Stelle mit wenig Aufwand sperren. Die Drohung wurde allerdings am Dienstag dementiert.<br><br>Schikanöse serbische Grenzkontrollen <br>Doch auch ohne Blockaden will eine Autofahrt durch den Balkan in diesen Sommermonaten gut überlegt sein. Am vergangenen Wochenende staute sich in Kroatien der Verkehr über Stunden auf der von Zagreb Richtung Karlovac und der Küste führenden Autobahn. Da nützte es nichts, dass sich die kroatischen Zöllner derzeit von ihrer kulantesten Seite zeigen und, um Staus zu vermeiden, den Ferienverkehr aus Richtung Slowenien am Zoll höflich durchwinken. Gleiches lässt sich von ihren serbischen Kollegen nicht behaupten. Ihre Kontrollen sind wesentlich genauer, um nicht zu sagen schikanös, was in diesen Tagen denn auch regelmässig zu endlosen Wartezeiten vor dem serbischen Zollposten auf der Autobahn Zagreb-Belgrad führt. Nun hat die serbische Tourismusvereinigung angekündigt, in Hinblick auf den wegen der Olympiade zu erwartenden Transitverkehr den Einreisenden gratis Strassenkarten sowie andere für Touristen nötige Informationen zu verteilen. So begrüssenswert diese Initiative auch ist, die meisten Transitreisenden möchten wohl hauptsächlich das eine: freie Durchfahrt.<br><br>Viel Glück!<br>P.S.<br>Ich bin im April mit der Minoan-Line nach Griechenland gefahren und im Juni wieder zurück. Camping an Deck wie eh und je.<br><br>Beste Grüsse<br>wilf.<br>komischerweise werde ich hier immer als "Neues Mitglied" tituliert, obwohl ich doch schon Mitglied in der WOMO-Mailingliste war, als es dieses Formum noch gar nicht gab. <br><br><br><br><br><br>