von Jens_M » 20.03.2004 - 17:33:47
Hallo Uli_bw<br><br>also, wir sind 1989 mit unserem damaligen Pajero und einem Anhänger und einer befreundeten Familie und einer Schwester (in unserem Wagen) mit also 5 Erwachsene und 2 Kinder genau diese Strecke durch Jugoslawien gefahren.<br>Und (ohne Scheiß) wir sind auf der Rückfahrt in oder kurz nach Mazedonien von der Polizei in einem Pulk von 6 Fahrzeugen (Deutsche, Österreicher, Belgier und Holländer) angehalten worden. Wir wurden mit Maschinenpistolen bedroht und sollten 700 DM zahlen, weil wir angeblich zu schnell gefahren waren. Alle Fahrzeuge im Pulk waren betroffen. Es war auch völliger Quatsch, weil der Erste im Pulk, der Belgier, ein riesiges Boot gezogen hatte und die Straßen dermaßen schlecht waren, dass KEINE vernünftige Geschwindigkeit möglich war (geschweige denn eine Überhöhte). Es wurden weder Beweise vorgelegt noch ließen die Herren mit sich reden (Sprachprobleme kamen eh dazu). Wenn wir das Geld nicht gezahlt hätten, dann hätte man uns nicht weiter fahren lassen. Wir sollten das Geld aus D anweisen lassen und solange müssten wir in der Polizeistation verweilen. Mit den Kindern.<br><br>Du siehst also, wir HABEN die Tour gemacht und auch die schlechten Erfahrungen gemacht, die Du beschreibst.<br><br>Auf der anderen Seite wurde wir auch auf der Durchfahrt in Italien ausgeraubt und bedroht. Banden haben versucht uns unseren Wagen zu stehlen (Nagelneuer Chevrolet Transcar 200) und unsere Wohnwagenreifen zerstochen. Es wurden über Nacht Zeitungen in den Auspuff gestopft usw. Was ist daran sicherer oder besser? Damals haben wir uns geschworen nie wieder nach Süditalien zu fahren.<br><br>Die Reise durch Jugusliwien, und somit unsere diesbezüglichen Erfahrungen, ist jedoch inzwischen 15 Jahre her. Das war kurz vor dem Krieg. Der Ausbruch des Krieges kam nicht von ungefähr, die Anarchie in den Provinzen hat immer mehr um sich gegriffen, was letztendlich in der Unabhängigkeit von Slowenien und Kroatien führte und dann zum Auslöser der Kriege wurde.<br><br>Inzwischen gibt es wieder eine freie und starke Regierung. Die Länder wollen am Aufschwung von Europa teilhaben und dürfen solche Übergriffe gar nicht mehr dulden. Der ADAC, der das Treiben sehr genau beobachtet, hat mir mehrfach und an unterschiedlichen Stellen versichert, dass von solchen Übergriffen nichts mehr bekannt geworden ist. Man sollte lediglich NICHT die Hauptstraße verlassen, weil fehlende Beschilderungen und Landmienen noch allgegenwärtig sein können.<br><br>Wenn Deine Erfahrungen also ebenfalls 16 Jahre alt sind, dann solltest Du vielleicht einmal Deinen Informationsstand aktuallisieren.<br>Auch Deutschland war mal Naziland und hat die ganze Welt in den Krieg gestürzt. Wir Deutschen sollten also wissen, dass Länder sich verändern können. <br><br>Ich gebe Dir aber recht, vorsicht ist besser als nachsicht und blauäugig werde ich mich auch nicht auf so eine Tour einlassen. Mit mehreren Fahrzeugen im Pulk zu fahren ist sicher besser und Serbien und Mazedonien würde ich auch nur bei Tag durchfahren.<br>Der ADAC warnt allerdings davor nachts Fahrzeuge unbewacht alleine zu lassen. Hier gebe es schon viele aufgebrochene Fahrzeuge in Sebien. Aber entlang der Strecke gebe es ja jede Menge Hotels mit bewachten Parkplätzen. Und, wir WoMo-Fahrer sind davon ja eher nicht betroffen.<br><br>Inzwischen habe ich einige Reiseberichte der letzten Jahre für die Überlandreise Österreich-Griechenland gefunden und die waren durchweg positiv und nicht älter als 2 Jahre. Und, die Situation verbessert sich ständig. <br><br>Gruß<br>Jens<br>
__________________________________
Im Leben ist nur eines WIRKLICH sicher...
...jeder Tag kann der Letzte sein...
... und wie wirst DU diesen Tag verbringen?
__________________________________