nun will ich mein Versprechen einlösen und einen kurzen (kann ich gar nicht) Reisebericht abliefern.Leider habe ich immer noch nicht die Möglichkeit, Bilder einzustellen.
Reisezeit 28. Aug. bis 18.10.2006.
Unser Erster Aufenthalt war die Walkmühle in der Nähe von Feuchtwangen. Sie liegt am Ende einer Sackgasse, es gibt wunderbares Essen und nach einem Tag auf der Autobahn schliefen wir wunderbar ruhig.
In der Nähe von Traunstein übernachteten wir am nächsten Abend bei strömendem Regen, den wir ja wohl alle im August hatten, und wir beschlossen, schnell die Alpen zu überqueren, obwohl ich mir so gerne den Königssee angesehen hätte.
Kaum über die Alpen, war der Regen weg und wir hatten unsere 3. Übernachrung in dem Agriturismo Gabry in Caporiacco kurz vor Udine. Hier standen wir hinter der Scheune, umgeben von Eseln, Hühnern, Ziegen und noch viel mehr, also Aussicht auf einen Mini-Zoo. Als dann später auch noch ein anderes Womo kam mit einer netten Besatzung war der Abend sehr kurzweilig (schon wieder leckeres Essen und Wein von überall!!!). Es war so schön, dass wir sogar zusammen im Restaurant frühstückten und uns dann leider verabschieden mussten, denn die beiden fuhren in die andere Richtung.
Der weitere Weg führte uns über Triest, ein kleines Stückchen Slowenien bis zu unserem Ziel Kroatien. Wir nahmen den kleinen Grenzübergang bei Ancaran (Muggia) und hatten keine Wartezeit.
Vor dem Jugoslawien-Krieg waren wir mal für 2 Wochen - damals noch ohne Womo in Istrien gewesen und wollten gerne unsere damaligen Erfahrungen auffrischen.
Aber was für eine Pleite! Istrien war total überfüllt, obwohl es schon Ende August war. An jedem noch so kleinen Plätzchen, wo wir es versucht haben, war schon ein Autocamp. Und wir stehen wirklich gerne frei. Also blieb uns nichts anderes übrig, als auf großen CPen zu übernachten - Einchecken, auf einem 5.000 Seelen-Platz unseren einzigen freien Platz zu suchen, umgeben von richtigen "Campern", die wir nicht sind. Wir möchten gerne fahren und viel sehen. Am nächsten Morgen dann die ganze Prozedur rückwärts. Ist echt blöd für uns gewesen.
Doch dann fanden wir unseren einzigen freien SP in Istrien: Im Hafen von Fazana - Kurz vor Pula!! Dort standen nur noch 2 Womos und wir kamen nett ins Gespräch und blieben auch 2 Tage.
In Pula machten wir eine kurze Stadtbesichtigung und dann ging unser Weg immer an der Küste lang bis nach Brestova, wo wir die Fähre nach Cres nahmen.
Von Cres waren wir auch etwas enttäuscht. Trotz Nachsaison war die Insel total überfüllt und von einer Kargheit, die schon bald weh tat. Also suchten wir wieder einen schattigen CP auf (wieder kein freier SP zu erwischen), der uns stolze 27 Euro kostete für eine Nacht. Am nächsten Tag gings über die Brücke zur Insel Losinj, die uns viel besser gefiel. Die war grün und voller Blüten und wir fuhren bis zum Ende Mali Losinj.
Diesen Weg muß man wieder zurück und wir setzten von Cres über zur Insel Krk. Wir hatten natürlich den Womo-Frührer mit und wenn es Euch interessiert, so habe ich heute schon in "Womo-Buch-Korrekturen" meine Anmerkungen gemacht. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es sehr wenig freie SPe und wir waren schon fast wieder in Gedanken auf dem Weg ins Womo-freundliche Italien, obwohl die von da alle flüchten und nach Kroatien kommen!! Versteh einer die Welt. Trotzdem gefiel uns Krk sehr gut und wir fuhren über die lange Brücke, die in der Mitte auf einer Insel aufliegt, wieder aufs Festland zurück.
Zwei Tage später - kurz hinter Senj - erwischte uns dann die Bora, die ich bisher nur aus dem Kreuzworträtsel kannte mit voller Wucht. Es war richtig warm, aber fegte uns fast von der Straße. Also suchten wir ein diesmal gemütliches, kleines Autocamp auf.
Es hieß Raca und lag gegenüber der Insel Krk, auf die man einen schönen Blick hatte. Wir warteten hier 2 Tage ab und standen sehr geschützt unterhalb der Jadranska magístrala, von deren Autoverkehr wir nichts mitbekamen, da der Sturm so laut war.
Nach 2 Tagen gings die wirklich malerische Küstenstraße bei wenig Wind weiter gen Süden. Wir erreichten Gradina und setzten auf die Insel Pag über, die wie eine Mondlandschaft aussah. Doch auf der anderen Seite der Insel ist sie wunderschön und auch noch recht grün im Herbst. Hier fanden wir endlich einige Stellen, wo wir frei stehen konnten (Strände und Häfen - bitte in den Womo-Buch-Korrekturen nachsehen). Hier war es prima zum Baden und auch auf dem Rückweg blieben wir hier noch hängen. Genaugenommen sogar 9 Tage, das haben wir noch nie gemacht an einer Stelle.
Wir fuhren auch bis zum Ende der Insel auf die Halbinsel Lun. Dort ist ein kleiner malerischer Hafen, wo zu dieser Jahreszeit wenig Betrieb war.
Wir verließen die Insel Pag über die große Brücke, die wieder aufs Festland führt und fuhren kleine Straßen in Richtung der Stadt Zadar. Bis ich neugierig wurde beim Schild "Insel Vir". Also nichts wie in diese Richtung.
Die Insel Vir war wiederrum verbunden mit einer Brücke zum Festland. Sie war vollgestopft mit Appartmentanlagen und im Sommer wollte ich da wirklich nicht sein.
Jetzt im Herbst waren die aber alle nicht bewohnt und so stellten wir uns vor diese Anlagen an den Strand - ein noch anwesende Österreicherin meinte, das würde keinen stören, und so war unsere Welt für die nächsten 2 Tage wieder in Ordnung.
Jetzt waren wir schon drei Wochen unterwegs und es wurde Zeit, Wäsche zu waschen. Glück hatten wir oberhalb von Skradin an den Krka-Wasserfällen. Dort fanden wir das Camp Krka, wo man prima und leise stehen konnte. Von hier aus sind es nur einige Km bis zu den Wasserfällen. Hier haben wir auf der Hin- und Rückreise unsere Wäsche gewaschen und auch wieder mal lecker zu Abend gegessen und nette Leute getroffen. Dies gibt es nur frei stehend oder auf kleinen Camps, das war unsere Erfahrung. Auf den großen CPen ist man doch anonym - da sagt kaum keiner guten Tag.
Über Sibenik, Primosten und Trogir fuhren wir weiter nach Split. Die Küstenstraße ist einfach herrlich und wir bewunderten die Landschaft. Von großen Städten halten wir nicht viel und so war die Skyline von Split nicht sehr anziehend für uns.
In Baska Voda tankten wir Gas - wie im Führer beschrieben - und kurz hinter Makarska erwischte uns das nächste Naturphänomen.
Es gab so starken Regen, wie wir ihn noch nie irgendwo erlebt haben. Wir fanden zum Glück im Örtchen Igrane einen sehr festen Platz, wo wir dieses nicht aufhörenwollende Gewitter und die Wassermassen ausstanden. Die Straßen wurden zu Bächen und wir konnten uns im Womo nicht mehr unterhalten, so laut war es.
Die Küstenstraße war danach an einigen Stellen gesperrt oder durch Erdrutsche nur noch halbseitig zu befahren und so mußten wir uns den Weg nach Dubrovnik wirklich erkämpfen.
Wenn man zuerst Dubrovnik sieht, ist man etwas enttäuscht, denn es fehlt die gewohnte Ansicht der wunderschönen Altstadt, denn man schaut zuerst auf die Neustadt. Danach schraubt sich die Küstenstraße oberhalb Dubrovniks vorbei und dann sieht man sie - die wunderschöne Altstadt. Dies war unser Ziel und wir waren richtig stolz, sie erreicht zu haben.
Wir fuhren noch einige Kilometer weiter bis zum Autocamp Porto, das im Örtchen Mlini liegt. Es war klein, wenig Camper, gute Sanitäranlagen und direkt vor dem Camp liegt die Busstation nach Dubrovnik, das man von hier prima besuchen und erkunden konnte. Hier verblieben wir noch einige Tage, das Wetter wurde immer besser und nun ging es unweigerlich zurück - leider!
Wir blieben einige Tage auf der Insel Peljesac, die uns besonders gut gefiel. Sie ist wunderbar grün und hat einige Attraktionen, die man sich anschauen sollte. Zum Beispiel die Wehrmauer in Ston, die nach Mali Ston über den Berg führt. Sie sieht fast aus, wie die chinesische Mauer - nur kleiner natürlich. !
Dann gibt es auf der Insel Peljesac sehr viel Weinanbau, es sind wohl die besten Weine in Kroatien - hat man uns jedenfalls versichert. Und so probierten und kauften wir auch ein. Unsere Stellplätze habe ich wieder im Womo-Buch-Korrekturen beschrieben.
Ein Womo-Fahrer erzählte uns von Mostar und der neu errichteten Brücke und so entschlossen wir uns, nach Mostar und Bosnien-Herzegowina zu fahren. Es ist ein 1-tages-Ausflug - wenn man nicht übernachten möchte - von der Küstenstraße aus. Die Route geht am wunderschön grünen Fluß Neretva entlang, an zum Teil herrlich renovierten alten Dörfern. In Mostar selbst fanden wir einen Parkplatz - zwar gebührenpflichtig - aber es wurde aufs Womo aufgepasst - in der Nähe der Altstadt. Und so freuten wir uns über die neu erbaute Brücke, die außer uns natürlich noch viele andere sehen wollten.
Am nächsten Tage fuhren wir die Jadranska magistrala wieder nach Norden zurück und blieben meistens ins den uns bekannten Orten, wo man frei stehen konnte.
Ein besonders schöner Ort ist auch in der Nähe von Omis "Radmanove Minice", eine alte Mühle mit gutem Essen. Sie liegt am Flüsschen Cetina und man kann dort Rafting-Touren machen.
Gut - wir hatten wirklich mit dem extremen Wetter zu kämpfen - aber es ist ja alles gut gegangen. Man lebt halt im Womo mit der Natur und kriegt alles Gute und manchmal auch das Schlechte mit.
Doch in der zweiten Hälfte unserer Reise hatten wir nur schönes Wetter, waren oft im Wasser und haben uns prima erholt.
Besonders schön war auch die 9 faulen Tage auf Pag auf der Rückreise und unsere Fahrt über die Alpen - mit strahlendem Bergwetter. Wir fuhren die Großglockner-Hochalpenstrasse, die zwar eine mächtige Maut verlangen (27 Euro), aber sie bietet sehr viel dafür. Leider bin ich etwas höhenängstlich - aber es war grandios.
Insgesamt haben wir fast 6.000 km gefahren.
Ich hoffe, es hat jemand so viel Zeit, das alles zu lesen.
Schöne Grüße von Kucki


Hurra, - ich bin fertig ---