12.08.2005 Abfahrt ----Dauer 4 Wochen ---- Ziel über Italien, Griechenland in die Türkei
Da uns der Landweg nicht so geheuer war haben wir uns für die Fähre entschieden, mussten aber unbedingt mit ?Camping an Board? buchen, wegen unsere Hunde. Bei Mineon Lines sind wir fündig geworden, das Datum passte, Abfahrt Ancona ? Ankunft Venedig. Bei einer Agentur gebucht, das große zittern begann als wir trotz frühzeitiger Bezahlung, unsere Tickets nicht bekamen, bei mehrmaligen Mailwechsel wurden wir immer wieder vertröstet. Wir waren schon am überlegen ob wir nicht doch den Landweg nehmen sollten. Ein Tag vor geplanter Abreise, bekamen wir ein Fax das unsere Tickets in Ancona hinterlegt werden. Mit total ungutem Gefühl im Bauch fuhren wir am 12.August nach einem ausgiebigen Frühstück, so ca. 5 min.! los.
Bis Ancona alles Problemlos, mit Pausen und Übernachtungen auf Autobahn Raststätten waren wir am 14.August morgens in Ancona.
Mit bangen Herzen ging ich zum Büro von Mineon Lines und siehe da, unsere Tickets waren tatsächlich hinterlegt, nun war alles in Ordnung. Da wir bis 17 Uhr noch reichlich Zeit hatten wollte meine Frau noch was anständiges kochen und bekam den Herd nicht an, nun musste ich ihr mal wieder zeigen wie man den Herd anmacht, aber nichts ging. Ich hatte nur eine neue Gasflasche gekauft, die zweite müsste nach meiner Schätzung noch mindestens halb voll sein, da wir sie nur an zwei Ausflügen benutzt hatten. Jetzt war sie leer und wir müssten vier Wochen mit nur eine Gasflasche auskommen. Wenn nichts weiter passiert war das alles halb so schlimm, für die Fähre hatten wir schon eine Elektroplatte gekauft, weil da Gas nicht erlaubt ist, außerdem hatten wir auch eine Kaffeemaschine dabei, es konnte nichts passieren. Kurz vor der Abfahrt schnell noch mit Hunde Gassi, nur unsere Hündin stellte sich wieder an, als meine Frau mit ihr endlich zurück kam, fuhren wir auch schon auf die Fähre.
Die Überfahrt hat 15 Stunden gedauert, war ruhig und angenehm. Pünktlich als die deutsche Bahn sind wir in Igoumenitsa angekommen. Die Autobahn A2, die sofort bei der Ausfahrt vom Hafengelände anfängt war gesperrt, also wieder über die Berge, mir war bange wie unser Womo das schafft, aber ich war angenehm überrascht wie gut das klappte, Wassertank war auch nur halb gefüllt um nicht unnötig Ballast zu schleppen.
Überrascht waren wir über die Spritpreise in Griechenland. Alle arten von Kraftstoff war unter ein Euro. Diesel um 94 Cent, Super um 99 Cent, in Italien war Diesel 1,18.
Wir sind die E 92 bis Ionnina, weiter die E 90 über Konitsa, Neapoli, bei Kozani dann auf A2 weiter Richtung Thessaloniki gefahren. Die Strecke ist, teilweise sehr gut zu befahren, abends suchten wir uns frühzeitig einen Platz zum Übernachten, an einer Landstrasse standen wir direkt am Strand, wo außer uns niemand war.
Unsere Hunde konnten auch das erste mal seit dem wir unterwegs waren wieder freilaufen und sich richtig austoben. Zu gern wären wir ins Wasser gegangen aber bei unserem minimalen Wasserbestand war es nicht ratsam, denn ohne anschließend duschen zu können, den ganzen Tag das Salzwasser auf der Haut ist nicht der Renner.
Es ist sehr heiß, wir fahren auf der Autobahn Richtung Türkei, werden ab und an von Fahrzeugen mit Zoll Kennzeichen überholt die in die Türkei überführt werden, ansonsten sehr ruhig. Griechenland haben wir hinter uns. Es war angenehm, die Griechen haben, einen Fahrstiel mit dem man gut zu recht kommt, nur der Müll der am Straßenrand und auf Parkplätze zu beobachten ist sehr unangenehm.
Die türkische Grenze bei Ipsala, Nanu! Wo sind die Holzbuden, wo ist das durcheinander, wo ist der Stress auf den ich mich schon eingerichtet habe und die lange Wartezeit? Eine Hochmoderne Grenzanlage steht vor uns, sauber, übersichtlich, man braucht das Auto nicht mehr zu verlassen. Nach ca.10 Minuten waren durch. Auch mit den Hunden kein Problem, keiner hat nach den Papieren geschaut, obwohl ich sie auf die Hunde hingewiesen habe, man sollte aber trotzdem die nötigen Papiere dabei haben.
An der ersten Wasserstelle tanken wir erst mal Wasser auf, es beruhigt ungemein viel Wasser zu haben. Beim ersten tanken stelle ich fest das der Diesel hier in der Türkei sehr teuer ist, 2,08 YTL ein Liter Diesel, umgerechnet 1,28 Euro.
Wir fahren das Marmarameer entlang Richtung Istanbul, unterwegs sehen wir sehr schön gelegene einsame Buchten, es wird Zeit wieder eine große Pause zu machen, wir können ins Wasser, ein tolles Gefühl auch die Hunde toben sich wieder aus und gehen sogar freiwillig ins Wasser. Nach dieser Erholung geht es weiter.
Istanbul ist ein Moloch, so viele Autos wie LKWs, die Autobahn ist 6 spurig, von rechts und links kommen immer mehr und jeder fährt so, als wenn er schon gestern hätte am Ziel sein müssen, und es kommen mehr und mehr Autos über die Zubringer, wir werden ganz schön durchgerüttelt. Der Verkehr bricht bis zur Fatih Brücke öfter zusammen, für die wir umgerechnet 1 Euro Maut bezahlen müssen. Ich atme auf als wir nach einige Stunden Istanbul hinter uns haben und unser Womo noch ganz ist.
Jetzt sind wir in Asien und fahren die Strecke, wo vor einigen Jahren, das verheerende Erdbeben statt fand. Kocaeli, Sakarya, Düzce. Bei Bolu verlassen wir die Autobahn und fahren Richtung Schwarzmeer nach Safranbolu, dort sind wir zu einer Hochzeit eingeladen. Ab jetzt reiht sich eine Strassenbaustelle an die andere, über losen Schotter wird der Verkehr geführt und alle rasen darüber und die Steine fliegen uns um die Ohren, mehr als einmal haben wir Angst um die Scheiben, da bereits zwei Autos mit kaputter Frontscheibe zu beobachten waren.
Safranbolu liegt zwischen Karabük und Kastamonu, und die Altstadt von Safranbolu ist weltberühmt und wunderschön, wird ständig restauriert, wer Interesse an erhaltenen alte Städte hat, sollte sich die Stadt ansehen. Das neue Safranbolu ist so wie alle modernen Städte, viele Strassen und viel Verkehr, weil fast alles aspfaltiert ist heizt die Sonne unbarmherzig, es war tagsüber immer über 40 Grad. Da soll es seit Mai nicht mehr geregnet haben, entsprechend ist auch staubig.
Ein Tag später fahren wir nach Arac, ca.50km entfernt, wieder Baustellen, wieder rumfliegende Steine und viel Staub. Vielleicht fragt sich jemand was macht der denn da. Arac ist mein Geburtsort, eine kleine Stadt, mein Vater lebt noch dort und durch die Hochzeit meiner Nichte, findet auch ein Familientreffen statt. Wir fahren weiter in das Dorf, wo meine Großeltern mal gelebt haben. Ich bin begeistert was unser Womo für ?Strassen? schafft, ich denke ich fahre einen Geländewagen, es ist Wahnsinn, wir kommen sogar an im Dorf. Da stellen wir uns auf eine Wiese, nehmen den freilaufenden Kühen den Platz weg, aber sie sind nicht begeistert und versuchen immer wieder sich den Platz zurück zu erobern, es fällt schon der Sonnenschirm, der Tisch, die Stühle, die Kanne geht zu Bruch, auch die Stange von der Markise wird abgerissen. Dann haben wir beschlossen unsere Hunde die bisher angebunden waren freilaufen zu lassen und die haben dann dafür gesorgt das die Kühe sich nicht mehr so nah ran trauten.
Es waren herrliche drei Tage, Wasser hatten wir von der Quelle, Strom von der Sonne. Die Dorfbewohner kamen uns auch besuchen, sie sind mehr als nett und sehr aufrichtig. Sie laden uns zum Essen ein, bringen gekochte Eier, frische selbstgemachte Butter und verschiedene Obst und Früchte. Abends sitzen wir gemeinsam bei uns auf der Wiese und trinken Tee. Nachts ist es allerdings kalt im Dorf, die Temperatur geht bis 14 Grad runter. Meine Frau hat erste mal ihre Waschmaschine ?das Ei? in Betrieb genommen und sie ist begeistert vom Resultat.
Wir haben selbstverständlich die Einladung zum Essen angenommen. Es hat sehr viel Spass gemacht. Wir sind sehr traurig als wir abfahren, meine Frau hätte am liebsten den ganzen Urlaub dort verbracht. Reine Natur, Wälder, überall Quellwasser und die Ruhe.
Weiter geht es über Kastamonu Richtung Ankara, klettern über die Ilgaz Berge, hier gibt es auch einige Baustellen dann kommen gute Straßen, fast nur Autobahn. Die Hauptstadt Ankara lassen wir links liegen und fahren weiter nach Süden, zu erst wollen wir nach Kappadokien.
Übernachten tun wir meistens an Tankstellen/Restaurants, dort kann man entsorgen und Wasser tanken aber wir tanken meistens an den Quellwasserstellen die es auch reichlich gibt, das Wasser kommt aus den Bergen und eiskalt, vorsichtshalber gebe ich immer ein paar Tropfen Silberionen zu, wollen schließlich nicht krank werden. Aber so empfindlich sind wir nicht.
Entlang der Kornfelder in Mittelanatolien und der riesigen Salzsee, wo wir kurz bleiben, fahren wir bis Aksaray. Um nach Kappadokien zu kommen müssen wir jetzt ca. 70 km nach Osten fahren, zur Stadt Nevsehir. Seit langem begleiten uns schon die Hinweisschilder nach Aspendos, Göreme und Ürgüp. Die Autobahn ist ziemlich neu, man sieht da wird auch mal investiert. Kappadokien ist natürlich touristisch sehr bekannt, entsprechend werden die Touristen aus den Ferienorten hingekarrt.
Übernachtet haben wir hoch oben über der Stadt Ürgüp, auf einem Parkplatz, wir waren ganz allein und es war sehr ruhig.
Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Süden Adana-Mersin. Die Fahrt durch das Taurusgebirge ist herrlich, die Strassen sind fast sehr gut zum Teil Autobahn. Bei Tarsus schlagen wir die Richtung West an verlassen die Autobahn und es geht die Küste entlang weiter.
Um unsere Gasflasche etwas zu entlasten habe ich eine türkische zwei Liter Gasflasche mit Oberteil zum kochen gekauft. An einige Gastankstellen habe ich gefragt ob sie meine deutsche Flasche füllen können, wegen der nicht passender Anschluss bzw. Adapter war das nicht möglich sonst hätten sie es gemacht. Unsere Flasche wollten wir für den Kühlschrank möglichst lange am Leben halten. Denn der Kühlschrank dürfte bei dem Wetter nicht ausfallen. Von da an wurde fast nur noch mit der türkischen Gasflasche gekocht und es funktionierte prima, da sie in den Resturlaub nicht mal leer wurde, haben wir sie mitgebracht.
Wir fuhren weiter über Berge und an Schluchten vorbei, wir sahen das Meer von ganz oben, mal war alles grün und bewaldet, mal nur Steppe und vertrocknetes Land, an unendliche Bananengewächshäuser vorbei.
Bei Aydincik, direkt am Strand haben wir die Nacht verbracht, waren wieder ganz allein, kurz bevor wir anderntags weiter fuhren gesellte sich ein Womo aus Italien zu uns, nach kurzer Begrüßung sind wir weiter gefahren.
In Anamur angekommen haben wir erst mal eingekauft und sind auf einen Campingplatz gefahren, unser erster auf dieser Reise. Hier war alles, Wasser, Strom, Dusche vorhanden. Restaurant für den Fall das man nicht kochen wollte oder zum Frühstück. Dieser Campingplatz liegt direkt an der alten Burg und heißt Dragon Motel. Sehr nette Betreiber, eine junge Frau mit ihrem Vater. Wir standen etwa 20 Meter vom Strand, Die Temperaturen, 47 Grad am Tag, 39 in der Nacht, eine sehr heiße Gegend. Für knapp 10 Euro pro Tag nicht schlecht. Kleine Geschäfte an der Strasse, wenn man was braucht. Keine Massentourismus, sehr einfach aber herrlich, ca.1km langer Strand ist meistens leer. Für die Hunde ist der Platz auch optimal. Bei der Hitze ist die türkische Gasflasche sehr praktisch, man kann draußen kochen und heizt nicht zusätzlich das Womo.
Hier auf dem Platz lernen wir noch ein älteres Ehepaar aus Schwabing kennen, das mit einem 20 Jahre alten Nissan Patrol, dessen Motor schon über 400.000km gelaufen ist undterwegs sind. Sie wollen über Syrien, Ägypten usw. bis Süd Afrika fahren, ich finde das ist eine starke Leistung und hoffe alles Gute für Sie.
Nach fünf Tagen fahren wir weiter Richtung Antalya, unterwegs wird erst mal im Supermarkt eingekauft, die gibt es überall in der Türkei und kaufen kann man fast auch alles. Wir kaufen groß ein, vor allem Fleisch zum Grillen und Fisch, jede Ritze im Kühlschrank war ausgefüllt.
Wieder Berge klettern, hoch und runter dann am Meer entlang, jetzt wird es touristisch, wir sehen wie die Menschen sich an Strände tummeln, sehen die Hotels eng bei einander. Nein so wollen wir nie mehr Urlaub machen.
Kurz vor Antalya holt uns mein Bruder ab, der war nach der Hochzeit auch abgefahren, und fährt voraus, damit wir uns nicht verfahren. Antalya besteht auch aus einem Meer von Hochhäuser, und die Stadt ist in beide Richtungen enorm gewachsen, nicht so wie vor 10 oder 20 Jahren. Obwohl die Fahrt nicht lang war machte uns die Hitze zu schaffen. Am Ziel angekommen stehen wir auf einer kleinen freien Fläche, zwischen Hochhäuser und die Sonne brennt erbarmungslos auf das Womo. Wir verbringen eine Nacht in Antalya, und braten wenigstens den Fisch bei dem Bruder mit, der hatte auch Fisch gekauft, denn der Kühlschrank schafft es kaum noch, am anderen Tag fahren wir gemeinsam weiter zu einer Bucht ? Cirali? hinter Kemer am Berg Olympos. Wir fahren viele scharfe Kurven und sehr steil den Berg herunter. Dort hat er einige Bekannte, einer von denen betreibt ein Campingplatz, ?INKA KAMPING? dort stellen wir uns unter einem riesigen Ahornbaum.
Um uns rum sind junge Leute mit Zelte, viele Pärchen genau wie bei uns in Deutschland, die Gegend ist touristisch erschlossen, aber keine großen Hotels nur kleine Pensionen, hier sind viele Altertümer, Burganlagen, alte Gräber und der Berg Olympos, nach türkische Überlieferung ist hier der Geburtsort des olympischen Feuers, hier strömt seit Jahrtausenden Gas aus dem Berg und brennt. Den Aufstieg ist etwas mühsam aber es lohnt sich, sehr Sehenswert.
In Cirali wollten wir am ersten Abend unser Fleisch grillen, falsch gedacht, das Fleisch roch schon, der Kühlschrank hat es bei der Hitze nicht geschafft, wir haben alles in die Tonne geschmissen. Schade um das Geld, denn Fleisch ist in der Türkei viel teurer als hier bei uns.
Nach fünf Tagen verabschieden wir uns und fahren weiter. Bei unserer Übernachtung an eine Tankstelle müssen wir feststellen das es sehr laut ist, die Tanke wird zu sehr frequentiert, können nur mit Ohrstöpsel schlafen. Am Morgen bekamen wir eine Womowäsche als Serviceleistung umsonst, ich gab dem guten Mann doch noch paar Liras, worauf er sich sehr freute.
Unser nächstes Ziel ist Bodrum. Da waren wir früher auch schon mal als Pauschaltourist, die beschauliche Stadt von früher war leider nicht mehr da, statt dessen eine über sich hinaus gewachsene aber moderne Stadt. Wir schauen uns die Stadt etwas an, aber gefällt uns nicht mehr, etwas einkaufen und schnell raus hier. Auf der Hinfahrt, kurz vor Bodrum hatten wir eine Stelle entdeckt, da wollten wir hin, eine kleine Bucht, die Einfahrt war steil und schwierig, viele Steine, wir hatten schon viel schwierigeres überstanden, also herunter. Mit den Gedanken ob ich denn hier jemals wieder raus kommen werde, steuerte ich unser Womo bis zum Strand. Der Betreiber meinte, ich soll mich dorthin stellen, wo es mir gefällt, für 5 Euro die Nacht, Wasser und eine Dusche draußen war vorhanden. Aber sehr ruhig und direkt am Wasser, was wollte man mehr. Morgens kam das Schiff mit dem Ertrag, die Kisten wurden sofort auf kleine Kastenwagen umgeladen und weg gebracht. Ich konnte aus dem Alkovenfenster beobachten wie dabei, bei Übergabe der Kisten vom Schiff nach unten viele Fische herunter fielen. Gedacht, getan. Habe mir eine Tüte geschnappt und hingegangen, ca.1 kg Fisch habe ich gesammelt, es waren Sardellen, keiner sagte etwas. Dort lag mindestens noch 5 kg Fisch, das später von anderen aufgesammelt wurde. An dem Abend gab es selbstverständlich Fisch. Es war zwei wunderschöne Tage.
Von jetzt an geht es die Ägäis hoch, das nächste Ziel ist in Didim, auch hier ist alles zugebaut, nicht wieder zu erkennen. Das Frischwasser holen wir uns wieder an den Tankstellen, hier tun wir auch entsorgen. Da Didim auch nicht unseren Geschmack entsprach fuhren wir weiter nach Kusadasi. Dort gibt es den Nationalpark, eine unter Naturschutz stehende Halbinsel. Eintritt mit Womo 15 Euro, ganz schön happig, spätestens 19,30 Uhr wird der Park geschlossen, Übernachtung ist nicht erlaubt. Zum Entspannen war das nicht schlecht, der Park hat vier Strände, wo man baden kann. Ansonsten ist es nicht erlaubt die Strassen zu verlassen. Wir haben mal wieder in Ruhe gekocht, gegessen und sind spazieren gegangen.
Nächstes Ziel ist Foca, eine schöne Stadt hinter Izmir, dort wollen wir meinen ältesten Bruder besuchen. Der ist Volkschulleiter und lebt seit über 30 Jahren schon dort. Da wir uns nicht angekündigt haben, war die Überraschung groß, nach einem gemeinsamen Abendessen und Frühstück fuhren wir weiter.
Die Küste entlang an Yenifoca vorbei dann durch Aliaga, eine Raffineriehafen sind wir wieder auf die Hauptstrasse gefahren. Was uns schon weiter unten am Ägäis aufgefallen war, die Strassen sind viel schlechter als wo anders in der Türkei, sehr viele Unebenheiten, Schlaglöcher und tiefe Spurrillen machen einem das Leben schwer. Zweimal ging vom Backofen die Tür bei dem Gerüttel auf und die Bleche flogen durch die Gegend.
Wir fuhren weiter Richtung Canakkale, da wir die Troja schon gesehen hatten war kein Interesse mehr vorhanden. Irgendwie war auch die Luft raus bei uns, ich sehnte mich schon wieder nach Hause. Die Hunde, ja den war alles egal, die hatten immer noch ihren Spaß. Die Nacht haben wir wieder an einer Tankstelle verbracht, eine riesige Anlage sogar mit Zoo Gelege, künstliche Felsen und kleine Wasserfälle war schön ruhig, am Wald gelegen und beleuchtet, wegen Sicherheit. An einer Tankstelle hatten wir uns hinter einer Tankstelle gestellt, was nicht beleuchtet war und wir allein standen, wollten halt in ruhe schlafen. Wir wollten gerade ins Bett gehen da klopfte es an der Tür, die Hunde schlagen sofort Alarm und bellen lauthals. Als ich die Tür auf mache sehe ich keinen, dann kommen zwei Jandarmen mit MPs vor dem Bauch hängend, hinterm Womo hervor. Sie haben uns sehr höflich und nett gebeten, nicht hier sondern auf vordere Seite, wo es beleuchtet ist zu parken um zu Übernachten, dem haben wir dann folge geleistet.
In Canakkale angekommen mussten wir Ticket für die Fähre kaufen, als ich den Preis erfuhr traf mich der Schlag, 30 Euro für 40 Minuten Fahrt, ich will dem Verkäufer klar machen das ich kein LKW habe, sondern nur ein Caravan ( Womo heißt in der Türkei so) der wiegt 2.8 Tonnen. Etwas verwirrt über meinen Protest kommt der Mann aus seinem Häuschen um zu sehen was ich für Wagen habe, aus den Papieren wurde er nicht schlau. Von weitem gesehen, stand sein Urteil fest, das ist ein Caravan und somit habe ich diesen teuren Tarif zu bezahlen. Zum Vergleich; ein Auto bezahlt nur 4 Euro. Da haben die eine Quelle entdeckt, denn fast alle Womos fahren über diese Strecke in die Türkei, später auch wieder zurück, uns sind bestimmt 20 bis 30 Womos nach der Überfahrt entgegen gekommen, meist aus NL einige waren auch aus I, und D.
Unterwegs kaufte ich noch ein Kanister Olivenöl und Oliven. Bis jetzt hatten wir noch nichts gekauft was wir mit nach Hause nehmen wollten und kamen der Grenze immer näher, aber so gestresst wollten wir die Türkei nicht verlassen, hatten auch noch Zeit. Einen schönen Tag wollten wir noch haben, also bogen wir einfach ab in die Stadt Ipsala, keinen geeigneten Stellplatz gefunden fuhren wir weiter Richtung Uzunköprü. Uns war es egal wo wir was finden, es sollte nur gut sein. Immer weiter durch winzige Ortschaften und an Reisfelder vorbei sehen wir plötzlich ein See und auch noch eine Zufahrt, wo wir mit dem Womo herunter konnten.
Dort war schon eine Familie mit dem Auto, sie haben geangelt und zum Abend hin sind sie gefahren. Wir hatten wieder einen tollen Platz gefunden, wir lieben solche Orte, unsere Stimmung wurde auch sofort besser. Es handelt sich um einen kleinen Stausee, am Fluss Meric der aus Bulgarien kommend die griechisch türkische Grenze entlang in die Ägäis fließt.
Wir standen sehr gut und sehr ruhig bis auf die Mücken die am Abend uns und die Hunde attackierten, da half auch beste Spray nicht, einige Stiche hatten wir alle. Am nächsten Tag kamen große Schafsherden in unsere Nähe, begleitet von mehreren großen Kangal Hunde. Da haben wir unsere lieber drin behalten.
Jetzt brechen wir gut gelaunt Richtung Grenze auf, füllen noch mal Wasser an einer Tankstelle auf und geben die letzten Liras aus. Wasser gibt es in Griechenland nicht so häufig wie in der Türkei, auch das Tankstellennetz nicht so dicht und modern, viele Tankstellen akzeptieren keine Karten.
Nun hat sich der Kreis wieder geschlossen und wir fahren durch die Grenze, nach ein paar Minuten waren wir durch. Eine Moderne Geschäfts und Restaurantanlage befindet sich noch auf der türkischen Seite.
An der griechischen Grenze wollte ein Beamte in unser Womo schauen, ich sollte die Tür öffnen, ich ging nach hinten öffnete die Tür. Als er die Hunde die hinter mir standen sah, wollte er doch nicht rein, lächelte etwas und winkte uns durch.
Für die Rückfahrt haben wir uns eine andere Strecke ausgeguckt als auf der Hinfahrt, wir dachten da brauchen wir nicht die Berge klettern.
Zwischen Kavala und Thessaloniki finden wir auch einen schönen Platz am Strand zum Übernachten. Die Gegend ist zwar bewohnt aber die Ortschaften sind etwas weit weg, daher sehr ruhig. Morgens vor dem Frühstück haben wir im Meer gebadet, das Wasser war warm und glasklar. Nach einem Tag, weiterfahrt über Thessaloniki, Veria, Kozani.
Bis Grevena waren die Strassen sehr gut. Grevena- Ionnina wieder alles über die Berge.
Wir fahren teilweise an der neuen Autobahn vorbei, die fleißig weiter gebaut wird.
Am Abend vor der Abfahrt kommen wir in Igoumenitsa an.
Die Fähre kommt pünktlich an und legt auch pünktlich ab. Zurück geht es nach Venedig, die Fahrt dauert über 21 Stunden, eine lange Zeit für die Hunde, es waren ungewöhnlich viele diesmal an Board, sie lagen überall zwischen den Womos und sie waren alle sehr friedlich. Der Seegang war diesmal etwas stärker und die eine oder andere Welle schwappte über uns hinweg, wir hatten mit dem Platz Glück, standen ziemlich in der Mitte und bekamen nicht soviel mit. An Board konnten wir mal wieder richtig duschen mit viel Wasser.
Morgens sitzen wir beim Frühstück und haben noch jede menge Zeit, meine Frau sagt das hinter mir gerade eine Kirchturmspitze vorbei fährt, ich kann es nicht glauben wir sind schon in Venedig, ich wollte doch so gerne die Einfahrt in den Hafen fotografieren. In Eiltempo bin ich raus um doch noch ein paar Bilder zu machen. In der Zeit hat meine Frau den Wagen von innen Abfahrt bereit gemacht, wir hatten uns ein wenig mit der Zeit vertan. Venedig war 9 Uhr morgens noch in Nebel verhüllt, daher konnte ich auch keine guten Bilder machen.
Nun waren wir in Italien und es war immer noch schönes Wetter, wir fuhren zur Schweizer Grenze. Italien und Schweiz haben wir an einem Tag geschafft. Natürlich mit Pausen, hatten keine Staus unterwegs. Schweiz war immer noch warm aber je näher wir zur deutschen Grenze kamen umso kühler wurde es, so grausam Dunkel und regnerisch, das richtige Urlauberbegrüßungswetter. In der Gegenrichtung sahen wir viele Womos, sie verließen gerade diese Klimazone.
In Deutschland angekommen haben wir an einer Raststätte übernachtet und am anderen Tag waren wir wieder zu Hause.
Was ich noch Erwähnen möchte, die Gasflasche hat bis nach Hause gereicht. Das wir keine Stellplatzbücher dabei hatten hat uns auch nicht gestört, die hatten wir zu Hause vergessen.
Wir haben in vier Wochen 7947 km zurückgelegt, 670 Liter Diesel und zwei Liter Öl verbraucht.
Ohne irgend eine Panne die Reise überstanden, ich weiß es nicht ob das über Landweg auch so gekommen wäre.
PS: Hatte viele Bilder zwischen den Zeilen gepackt, leider konnte ich sie nicht übertragen. Die Bilder werde ich dann extra reinstellen.
Viele Grüße
Sedat