Freetec 598 hat geschrieben:Knaus ist nicht mehr von der Insolvenz bedroht, die Firma ist seit heute morgen insolvent und damit eine Menge Mitarbeiter arbeitslos, eine Menge verantwortlicher Häuptlinge bald dort verschwunden und eine Menge WOMO-Besitzer vorerst zumindest ohne Garantieansprüche denn die werden so schnell keine Arbeiten ausführen , die kein Geld bringen.
Leid tun mir am meisten die Arbeiter und Angestellten , vor allem die Älteren, die dort hinten nie und nimmer mehr eine Arbeit finden,aber auch die , die zum Teil als Ehepaare bei Knaus sind und ein Häuschen gebaut haben und jetzt nicht wissen , wie es weitergehen soll.
lg
p
Hallo,
wie Ansatzweise schon von einem Vorredner gesagt, ist die obige Meinungsäußerung in großen Teilen falsch. Insolvenz ist etwas anderes als Konkurs. Insolvenz ist kein Anlaß ein Unternehmen aufzulösen. Insolvente Unternehmen bestehen weiterhin, wenngleich unter anderen Vorzeichen, mit veränderten/reduzierten Tätigkeiten (was natürlich ebenfalls genügend bedauerlich ist).
Insofern kann von "Händlern, die in der Wüste stehen" derzeit nicht gesprochen werden. Solange es das Unternehmen gibt, bestehen rechtliche Ansprüche gegen das Unternehmen, z.B. gesetzliche Gewährleistungsansprüche. Ob und in wie weit sie befriedigt werden können/müssen, das zu entscheiden ist Aufgabe des Insolvenzverwalters, der - vom Gericht - bestimmt wird und die Unternehmensführung, in dem Maße in dem er es für notwendig hält, übernimmt.
Ansonsten gilt - wie bereits gesagt - Vertragspartner für Gewährleistungsansprüche und Reparaturen sind die Händler. Wenn diese tatsächlich keine "Rückendeckung" durch das Herstellerwerk mehr haben sollten, ist das zunächst mal deren Problem (es gibt noch andere Hersteller, Werkstätten, die derartiges übernehmen können). Ich befürchte allerdings, daß dies von vielen Händlern als Alibi für eigenes Nichts-Tun nun mißbraucht wird.
Weiterhin muß mal deutlich gesagt werden, daß ein Händler mit eigener Werkstatt und eigenen Fachleuten in der Werkstatt von derartigen Probleme deutlich kälter gelassen wird, als viele der Schicki-Micki-Verkaufsstände, die außer Verkaufsgesprächen keine eigene Dienstleistung anbieten. Nicht umsonst predige ich seit nunmehr 5 Jahren, daß man nicht bei "jedem" Händler kaufen soll, der in der Lage ist günstige Preise und ein nettes Verkaufsgespräch abzuwickeln. Viel Aussagekräftiger ist ein Blick hinter die Kulissen in Materiallager und Werkstatt.
Leider scheinen aber derartige Ereignisse nötig zu sein, damit alle Parteien, Hersteller, Händler
und Kunden ab und an einmal etwas "geerdet" werden.
Ich drücke allen Betroffenen die Daumen, daß möglichst viel aus diesem Vorfall gelernt wird und der Schaden nicht allzu groß wird.
Gruß
Seekater